Morgenröte

      Ende TRIGGERND


      Müde,
      schlafen,
      vergessen,
      schön?

      Reden,
      lachen,
      Gruppe,
      einsam?

      Denken,
      anstrengen,
      helfen,
      umsonst?

      Lächelnd,
      freundlich,
      distanziert,
      glücklich?

      Vertrauen,
      Leiter,
      Hilfe,
      Hoffnung?

      Trost,
      Schutz,
      Geborgenheit,
      geht das?

      Liebe,
      Wärme,
      Geborgenheit,
      nicht lange.

      kl*ng*,
      bl*t,
      schm*rz,
      Erlösung?

      kl*ng*,
      bl*t,
      schm*rz,
      Zertörung!

      Oder Überleben?
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      TRIGGER!!!
      *
      *
      *
      *
      *

      Du schreist mich an, kommst auf mich zu,
      ich flehe dich an: "Bitte, lass mich in Ruh!"
      Du hebst die Hand, du ärgerst dich.
      Ich mach mich ganz klein, ducke mich.

      Ich wünsch mir doch das du mich liebst,
      mir das Gefühl von "Zu Hause" gibst.
      Ich lieb' dich doch, wir verstehn uns gut!
      Angst krieg ich erst, gerätst du in Wut.

      Meistens schlägst du mich ja nicht,
      doch ausdruckslos wird mein Gesicht.
      Ich weiß, es tut dir hinterher leid,
      doch jetzt wird mir klar: Das geht zu weit!

      Statt mir einmal in Ruhe zuzuhörn,
      schaffst dus das Vertrauen komplett zu zerstörn!
      Ich wünsch mir, das wir wie früher sind.
      Denn ich bin immer noch dein Kind!
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips

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      Gedankenchaos

      In meinem Kopf kreisen die Gedanken,
      bringen mich immer wieder zum wanken.
      Ich möchte schreien: "Seid doch still!
      Tut bitte das, was ich will!"
      Doch was ich will, das weiß ich nicht,
      weil die Leere in mir alles zerbricht.

      Kann keinen klaren Gedanken fassen,
      ich kann nicht fühlen, nicht lieben, nicht hassen.
      Mein Schweigen ist ein Hilfeschrei,
      innerlich brech ich entzwei,
      ich komm aus dem Gefühl nicht raus,
      aber lange halt ichs nicht mehr aus!
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      evtl. TRIGGER



      Du lebst ständig in Angst,
      weißt, das du nichts machen kannst.
      Es kommt immer ungewollt,
      dass dich die Leere überrollt.

      An jedem Ort, zu jeder Zeit,
      und du fühlst nur noch Einsamkeit.
      Andere Sachen spürst du nicht mehr,
      du fühlst dich wie t*t, fühlst dich leer.

      Du kommst aus dem Loch nicht raus,
      hälst es einfach nicht mehr aus.
      kannst deine Gefühle nicht mehr lenken,
      nur noch an das Eine denken.

      Endlich spürst du auch den schm*rz,
      doch gleichzeitig zerbricht dein Herz.
      Stumm erträgst du auch dieses Leid,
      geht dafür nur die Einsamkeit.



      1.4.13 - 7.4.13
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips

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      Wo sind sie hin?

      Wo sind sie hin?
      die Gedanken,
      die Gefühle,
      die Emotionen.
      Ich find sie nicht mehr.

      Wo ist sie hin?
      die Familie,
      die Liebe,
      die Geborgenheit.
      Ich find sie nicht mehr.

      Wo ist es hin?
      das Vertrauen,
      das schöne,
      das Glück.
      Ich find es nicht mehr.
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      Weg hier,
      jetzt,
      sofort.
      Egal wohin.
      Einfach nur weg.

      'Warum?' fragst du?
      Ich weiß nicht.
      Instinkt.
      Gefühl.
      Weg hier!!!

      'Wohin?' fragst du?
      Egal,
      hauptsache weg.
      Ich weiß wohin am liebsten.
      Geht nicht.

      Nichts geht.
      nichts ist gut.
      Alles macht mir Angst.

      Ich kann nicht mehr,
      Bin viel zu klein.
      Ich will weg!
      Aber ich will ihnen nicht wehtun.
      Dann doch lieber bleiben.
      Oder weg?

      Will ich sie noch schützen?
      Will doch selbst beschützt werden.
      Ich kan nicht mehr.
      Bin zu klein.
      Will nur noch weg.

      Bitte, ich will endlich weg...
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips

      Schon bald?

      Die Watte um mich ignoriern,
      raus gehn, laufen und spaziern.
      Alles fühlen, ganz bewusst,
      darauf hab ich wieder Lust.

      Nicht mehr gegen mich selber sein,
      denn dadurch bin ich allein.
      Ich nehm mich selber in den Arm,
      dadurch wird mir endlich warm.

      Ich nehme Hilfe dankend an,
      weil ich das jetzt wieder kann.
      Ich freue mich und denke: "Seht!
      Ich steh mir nicht mehr selbst im Weg!"

      Um Hilfe bitten wenn ichs brauch,
      das kann ich jetzt natürlich auch.
      Andern vertrauen und sie fragen,
      was sollen sie schon schlimmes sagen?

      Ich weiß nicht, vielleicht merkt mans nicht,
      doch das ist nicht mein Gesicht.
      So zu denken ist mein Traum,
      ich werd voll Hoffnung in die Zukunft schaun!
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      Wieder einmal gibt es Streit,
      alles um mich herum schreit.
      Augen zu und iPod auf,
      ich halt es einfach nicht mehr aus!

      Laut hämmert es in meinen Ohren
      oft schon hab ich mir geschworen,
      dass ich mich in mir selbst versteck,
      denn leider kann ich hier nicht weg.

      Wenn ich daran denk zu gehn,
      Tränen in meinen Augen stehn.
      Ich werd lächeln und leise leiden,
      als gutes Kind zu Hause bleiben.

      Ich werde immer lieber scheinen,
      und nur noch Abends heimlich weinen.
      Ich werde wieder fröhlich Lachen,
      und meine Eltern glücklich machen.

      Ich hoffe, dass ich glücklich werde,
      wenn ich den Schm*rz in mir verberge.
      In mir werd ich wieder zum Kind,
      weil Kinder leichter glücklich sind.
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips

      "Zu Hause"

      "Zu Hause" war einmal ein Ort,
      doch jetzt will ich nur noch fort.
      Ich dachte immer hier ists schön,
      anderes wollt ich nicht sehn.

      Ich hab mich nicht nur selbst betrogen,
      auch andre hab ich angelogen.
      ich wollte nur das Gute sehn,
      das Schlechte konnt ich nicht verstehn.

      Für mich ist diese Welt normal,
      also, hab ich eine Wahl?
      Das gute überwiegt hier klar,
      also ist alles wunderbar?

      Ich muss das Schlechte ignoriern,
      sonst werd ich mich nur selbst verliern.
      2 Jahre halt ich schon noch aus,
      und dann komm ich eh hier raus.
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      Sichere Orte zu haben ist schwer,
      ich finde den Weg einfach nicht mehr.
      Entspannung ist grad gar nicht drin,
      wodurch ich ständig müde bin.

      Ich komme gar nicht mehr zur Ruh,
      Ob Augen auf, ob Augen zu.
      Ich seh das gleiche Bild vor mir,
      bin nicht im Jetzt, bin nicht im hier.

      Immer wieder die Gedanken,
      um mich fängt alles an zu wanken.
      Bleib ich hier? Geh ich weg?
      Hat kämpfen überhaupt ne'n Zweck?

      Ich kann das Streiten nicht mehr hören,
      doch auch woanders würd ich stören.
      Ich wünsch mir nur ein wenig Liebe,
      statt der Sprüche die ich kriege.

      Stress fehlt mir jetzt gerade noch,
      ich falle tiefer in das Loch.
      ich schaffs nicht mich zu konzerntriern,
      ich werde wohl komplett verliern.
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      *
      *
      *
      *
      *

      Warum?

      Druck.
      Ich will hier raus.
      Will wieder fühlen.
      Ich halts nicht mehr aus.

      Ich schau mich um,
      seh immer das gleiche.
      Erinnerungen, Bilder.
      Die ganze Zeit.

      Ich seh die Bilder,
      fühl immer das gleiche.
      Angst.
      Gedemütigt.
      Scham.
      Allein.
      Im Jetzt, alles leer.

      Ich will die Klingen,
      will schm*rz fühlen.
      bl*t sehen.
      aber es ämdert nichts.

      Vergangenes kommt.
      Überrollt mich.
      Begräbt mich.
      Ich find nicht mehr raus.

      Ich sehe jetzt klar,
      was ihr machtet und macht.
      Für mich bleibt die Frage.
      Warum?
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      Alles dreht sich

      Augen zu.
      Mir wird schwindelig.
      Ich fliege weg.
      Ich verschwinde.
      Bin ich noch da?
      Ich halte mich fest.
      Ganz fest.
      Hilft nicht.
      Ich verschwinde.

      Augen auf.
      ich seh mein Zimmer.
      Es dreht sich.
      Wo bin ich?
      Ich bin nicht mehr.
      Das Zimmer?
      Leer.
      Ich?
      Verschwunden.

      Dann.
      Es pocht.
      Mein Kopf platzt.
      Ich will wieder fliegen.
      "Hör auf, Kopf!"
      Das zaubermittel.
      Noch einmal.
      Und ich?
      Ich verschwinde.
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      Familie
      Liebe
      Glücklich
      Geborgen
      Frei sein
      Lachen
      Zu Hause

      Kaputt
      Meine Schuld
      Alles zerstört
      Zerrissen
      Streit
      Schuldgefühle
      Tränen
      Enttäuschung
      Sehnsucht
      Liebe
      Verzweiflung
      Hoffnungslos
      Allein
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      Endlich die Chance hier zu fliehn,
      und du lässt sie einfach ziehn?
      Eine neue Freundschaft schliessen,
      und du kannst das nicht geniessen?
      Viele neuen Sachen Lern'
      dein "Zu Hause" endlich fern.
      Einmal was aus deinem Leben machen,
      los, komm schon, freu dich! Lachen!

      Deine Stimmung wechselt jede Sekunde,
      von fröhlich zu traurig, Stunde für Stunde.
      Du kannst nicht mal den nächsten Tag erahnen,
      und da willst du 8 Wochen planen?
      Denk nicht "Das ist schlecht und das ist gut",
      überleg was DIR am besten tut.
      Entscheide du für dich allein,
      und lass die andern anders sein!
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips

      Hand für einen Engel

      Hand für einen Engel.
      Warum nimmt er sie nicht?
      Darf er nicht?
      Dürfen Engel fallen?
      Müssen sie immer funktionieren?

      Hand für einen Engel.
      Warum dreht er sich nicht um?
      Darf er nicht?
      Dürfen Engel einfach gehen??
      Müssen sie immer fliegen?

      Hand für einen Engel.
      Warum spricht er nicht?
      Darf er nicht?
      Dürfen Engel Hilfe annehmen?
      Müssen sie immer nur helfen?

      Hand für einen Engel.
      Warum reagiert er nicht?
      Darf er nicht?
      Dürfen Engel sich halten lassen?
      Müssen sie immer stark sein?

      Hand für einen Engel.
      Er hält seine Hände fest.
      Lässt sich nichts anmerken.
      Er glaubt, er muss alleine kämpfen.
      Wird er die Hand nehmen?



      Das Bild das ich gemalt habe und das mich zu diesem Gedicht inspiriert hat.

      s1366.photobucket.com/user/wil…05f89.jpg.html?sort=3&o=0
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      Fliegen, frei sein,
      ein Kindheitstraum.
      Doch meine Träume sind verbrannt,
      ich hab sie gar nicht mehr erkannt.

      Früher träumte ich von vielen,
      bunten Sachen, schönen Spielen.
      Heute ist mein größter Traum,
      die Kraft zum Leben auf zu baun.

      Endlich wieder Späße machen,
      ohne Sorgen einfach lachen.
      Freude nehmen, Freude geben.
      Einfach wieder Leben.
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      Die Alte

      Sie sitzt allein,
      Trauer im Gesicht.
      Die Musik spielt auf,
      doch tanzen kann sie nicht.

      Die alten Zeiten,
      wünscht sie sich zurück.
      Bevor die Freude ging
      und mit ihr das Glück.

      Die Musik wird langsam,
      dumpf und leise.
      Sie zeigt die Trauer,
      auf eine weitere Weise.

      Sie merkt nichts davon,
      macht keinen Schritt.
      Sitzt einsam und allein,
      leblos ihr Blick.


      15. September 2013
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      TRIGGERWARNUNG!

      *
      *
      *
      *
      *


      Julia die unsichtbare

      Julia kam nach Hause, mal wieder war weder jemand da, noch ein Zettel der sagte wo ihre Mutter oder ihr großer Bruder Max waren. Sie schaute in den Kühlschrank und fand bis auf eine Flasche Saft und ein paar Aufschnitts Reste gähnende Leere. Also ging sie hoch in ihr Zimmer und holte ihr Geld, überlegte es sich anders, holte das Geld ihrer Mutter und ging runter. Sie holte ihr Rad wieder aus dem Schuppen und fuhr zum Supermarkt. Sie kaufte alles ein was man so brauchte, wie Eier Milch und Obst, dazu noch alles fürs Abendessen. Für Mittags suchte sie sich ein paar Tomaten für Tomatensalat.
      Wieder zu Hause aß sie und setzte sich dann an die Hausaufgaben, abends, als sie gerade fertig gekocht hatte hörte sie den Schlüssel im Schloss. Wie selbstverständlich nahm ihre Mutter sich nach der Begrüßung einen Teller und setzte sich dazu. Dann fragte sie was alles eingekauft sei und nach Julias Tag und ob etwas Besonderes wäre? „Nein, alles wie immer“ war die Antwort. Ihre Mutter lächelte ohne den bitteren Ton zu bemerken .Nach dem Essen ging sie mit den Worten: „ich bin sooo müde mein Schatz, sie so gut und mach den Rest“ nach oben. “Rest? Also alles“ dachte Julia. Kurz darauf hörte sie von oben das künstliche Fernseh-Gelächter.
      Als die Küche endlich fertig war, zeigte die Uhr schon kurz vor 9. Julia setzte sich an ihren Laptop und fing an zu chatten. Ein bluppendes Geräusch meldete eine neue Nachricht von Mel. Julia wollte gerade anfangen sie voll zu jammern, aber Mel war schneller. So verschloss sie all die traurigen Gedanken in ihrem Inneren, wo sie sich mit all den anderen zusammentaten. Und Mel legte los: "Weißt du was? Heute war der schlimmste Tag meines Lebens! Als erstes hat meine Mutter mir doch tatsächlich die peinliche Winnie Pooh Brotzeitbox mitgegeben…“ „Ich dachte du magst Winnie Pooh“ unterbrach Julia „Ja, aber ich will das doch nicht in der Schule, das ist sooo peinlich! Meine Mum sollte endlich einsehen dass ich schon groß bin und auch mal endlich selbstständig werden will! Sie soll mich nicht immer behandeln wie ein Kleinkind! Mit 14 um 10 zu Hause sein! Aber besser natürlich um 8, da gibt’s ja Essen. Du hast es sooo gut Julia! Dir macht keiner so dämliche Vorschriften!“ “Leider“, dachte Julia und: “Ich wünschte meine Mutter würde mal kochen!“ laut sagte sie: „Glaub ich das dich das total nervt, aber immerhin Weiß sie was du gerne magst! Außerdem bin ich jetzt gerade 16, du bist noch 14. In einem guten Jahr darfst du wahrscheinlich auch viel mehr!“ Mel regte sich noch eine Weile auf bis sie sich beruhigen ließ. Doch dann war es schon 20 vor 10. Sie redeten noch kurz über alles Mögliche, dann machte Julia sich bettfertig. Am nächsten Morgen um 6 riss ihr Wecker sie unerbittlich aus dem Schlaf. Noch müde, dafür aber frisch geduscht und mit allen Hausaufgaben kam sie kurz vor 8 gerade noch rechtzeitig in die Klasse. Sie hörte sich bis 4 abwechselnd die langweiligen Vorträge der Lehrer und die Problemen der anderen an.
      Als sie dann endlich zu Hause war, beschloss sie dass ein Resteessen schon reichen würde, doch ihr Bruder stand lässig in der Küche und aß genüsslich grinsend alles auf. Als sie sich beschweren wollte sagte er in seiner Ich-bin-20-und-weiß-alles-besser-Stimme: „Na, na, na, kein gemeckert. Ich bin älter und ich mache was ich will! Du hast nichts zu melden“ Geknickt ging sie in ihr Zimmer, wartete bis sie endlich die Haustür hörte und als sie sich dann sicher fühlte ging sie und machte sich etwas zu essen. Danach konnte sie sich auch auf die Hausaufgaben konzentrieren da sie nicht mehr ständig lauschen musste ob Max vorhatte in ihr Zimmer zu platzen.
      Wieder ein Abend an dem sie müde und kraftlos an ihrem Laptop saß, doch wie immer merkte keiner etwas. Alle waren damit beschäftigt Julia von ihren Kindergartenproblemchen zu erzählen. Zumindest kam ihr das so vor.
      Und so ging es weiter, Tag für Tag. Bis zum Wochenende. Für die meisten war dies ein Lichtblick, doch für sie 2 Tage Gefangenschaft. Ausgeliefert sein, abhängig.
      Freitagnachmittag ging es los, Julia hatte extra viel gekocht und die Küche glänzte, doch als Max kam schaffte sie es nur mit Mühe zu lächeln. Er sah sauer aus und schnauzte sie an. Julia verkroch sich in ihr Zimmer bis um kurz vor 10 endlich ihre Mutter heimkam. Die wirkte zwar auch nicht wie die Fröhlichkeit in Person, doch sie war das kleinere Übel. Julia hatte Hunger, doch Max und sein Kumpel hatten alles aufgegessen.
      Stumm nahm sie sich einen Apfel und setzte sich zu ihrer Mutter an den Tisch. Nach ein paar Minuten wurde sie bemerkt, wie immer kam die Frage: „Wie war die Schule?“ die Standartantwort: „Gut, alles wie immer“ kam sofort, zusammen mit dem passenden Lächeln.
      Erleichtert wandte ihre Mum sich anderen Sachen zu. Julia blinzelte, doch sie schaffte es weiter zu lächeln. Sie ging hoch, legte sich in ihr Bett und fühlte sich mal wieder unsichtbar. Wie so oft. „Aus den Augen aus dem Sinn“ Das passt. Wieder schlich sich der Gedanke in ihren Kopf dass es ohne sie besser wäre. Keiner würde sie vermissen. Ihr Bruder und ihre Mutter brauchten jemanden zum Kochen und aufräumen, die anderen wen zum Probleme abladen. Doch niemand brauchte SIE. Kannte sie. Also wozu sollte sie bleiben?
      Leise stahlen sich all die Tränen in ihre Augen die sei am Tag nicht weinte. Stumm und ohne jemand zu stören schlief sie schließlich weinend ein.
      So ähnlich ging es das ganze Wochenende über, sie wurde ignoriert oder runter gemacht. Kochte, räumte auf und wurde noch stiller als davor.
      Und das ganze Woche um Woche.
      In der Schule merkte keiner dass sie weniger sagte, nur ein paar Lehrer forderten sie auf sich wieder am Unterricht zu beteiligen. Andere Lehrer bemerkten sie anscheinend nicht mal mehr. Sie wurde immer besser darin sich gezielt unsichtbar zu machen, oder wurde sie nur unsichtbar? Einmal sagte sie 3 Tage lang kein Wort ohne dass es jemandem auffiel. Immer grösser wurde die Sehnsucht selbst zu entscheiden wann sie unsichtbar war. Sichtbar zu werden. Immer tiefer verschwand sie in sich selbst. Sie vergaß zu essen und wurde blasser. Wenn jemand sie sprach antwortete sie einsilbig und sah niemandem in die Augen. Abend für Abend weinte sie sich mit angezogenen Knien in den Schlaf.
      An diesem Morgen wurde sie vom Geschrei ihres Bruders geweckt. Er polterte besoffen in ihr Zimmer und schrie sie an sie solle ihm Frühstück machen. Als er sein Brot hatte ging er ohne ein Wort.
      In der Schule überlegte sie sich wie tief sie noch sinken würde? Immer auf Abruf für ihn bereitstehen? Die Stimme in ihrem Kopf sagte sanft: „Sinken? Warum sinken wenn du fliegen kannst?“
      Dieser Gedanke begleitete sie schon seit langem, jederzeit. Sie dachte kaum noch an anderes, würde unkonzentriert und bekam schlechte Noten. Jedes Mal wenn sie Ärger bekam dachte sie daran dass sie eh nichts mehr zu verlieren hatte, dass sie auch einfach alles schlucken könnte, was sie tat.
      Langsam fing sie wieder an zu Lächeln, doch gleichzeitig wirkten ihre Augen traurig und gleichzeitig voller Hoffnung. Wieder bemerkte sie keiner, auch nicht als sie sich in der Mittagspause Abseits setzte um zu schreiben:

      Liebe Mama, Max,
      nicht viele Worte, ich gehe. Ich fliege!
      Macht euch keine Vorwürfe, das ist meine Entscheidung. Endlich.
      Sagt allen die Fragen bitte dass es mir Leid tut.
      Ich liebe euch,
      Julia.

      Sie faltete den Brief, steckte ihn in den mitgebrachten Umschlag und fuhr in die Stadt.
      Dort aß sie einen riesigen Eisbecher und ging zur Brücke.
      Sie stellte sich aufs Geländer, breitete die Arme aus und stellte sich vor endlich zu fliegen.


      08. Oktober 2013
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      evtl Trigger



      Traum vom fliegen

      Wer ich bin kann ich nicht sagen,
      ich weiss nur das ich bin.
      Ihr braucht also gar nicht Fragen,
      ich find selber keinen Sinn.

      Ich bin ein Mensch.
      Ist das ein Kompliment?
      Oder nur konkurrenz,
      die mich vom Guten trennt?

      Die lockende Stimme im Kopf,
      doch ich werd nicht erliegen.
      "Sei stark" sag ich mir oft.
      Und doch träum ich vom fliegen.

      Alles um mich versinkt.
      Chaos an die Macht.
      Es ist zwar nur geschminkt,
      doch ich bin die die immer lacht.

      Manchmal ist Schminke nicht genug.
      Ein paar fragen: "Was ist mit dir?"
      "Bin nur müde, mir gehts gut!"
      Und nur zu gern glauben sie mir.

      Immer lauter lockt die Stimme,
      doch ich werd sie besiegen.
      Ich hoffe so das ich gewinne.
      Und doch träum ich vom fliegen.


      22. Januar 2014
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips
      Gedankenfetzen...

      Leben-
      nur eine schöne Umschreibung für ein bisschen st*rb*n.

      An manchen tagen st*rbt man mehr,
      an manchen weniger.

      Und manchmal st*rbt ein teil von dir in nur einem Moment.
      Unwiderbringlich.
      Manchmal wünscht du dir dieses Leben würde schneller vergehn,
      manchmal willst du ewig Leben.

      Und manchmal, da willst du gerne so viel Rückgängig machen.
      Dann merkst du das es nicht geht.
      Und wieder siehst du:

      Jeden Tag stirbst du ein bisschen mehr.
      Unwiderbringlich.


      1. Februar 2014
      "Wer keinen Mut zum träumen hat,
      hat keine Kraft, zu leben."
      aus dem Buch: "Träume wohnen überall" von Carolin Phillips