Diss und SVV

      Diss und SVV

      Hallo,

      Ich habe eine ziemlich spezifische Frage. Ich frage nach Euern Erfahrungen. Vielleicht habt Ihr Tipps für mich. Wer nicht fragt bleibt dumm, oder?
      So. Ich oute mich: Ich habe Diss.
      Schon mein Leben lang. Diagnose seit zwanzig Jahren.
      Seit mehr als einem Jahr arbeite ich wieder intensiver mit meiner Psychologin zusammen an die Aufarbeitung früherer "Sachen".
      Das hat was ausgelöst.
      Eine (mir noch unbekannte) Person (innen) hat angefangen sich selbst zu schn*den. Ich (Alltagsperson) bekomme davon nichts mit, kann es nicht verhindern, darf nur danach wieder aufräumen, versorgen, und mit den Konsequenzen leben. Ich hasse es, gelinde gesagt. [...] eben auch mit N*rb*n. Das tut mir sehr weh. Ich nehme an, ihr nicht.

      Habt Ihr vielleicht eine Idee wie ich die SVV verhindern könnte?
      Einfach nur die Dissoziationen verhindern ist nicht möglich. Ich teile den Alltag mit Anderen. Ich dissoziere also eigentlich ständig. Ein spezifischer Auslöser gibt es an sich auch nicht (außer vielleicht den aller ersten). [...]

      Ich bin am Ende mit meinem Latein.

      Das berühmte Innere Konferenz funktioniert nicht. Ich bin mir nicht mal sicher ob sie reden kann. Ich berufe und sie kommt nicht. Das liegt höchst wahrscheinlich an inneren Verboten. Es gibt bestimmte Personen innen, zu denen ich keinerlei Kontakt habe, das ist Verboten. Ich habe versucht ihr einen Nachricht zukommen zulassen durch eine Person, die vielleicht Kontakt hätte, hat aber nichts geändert.
      Ich befürchte, daß es vielleicht eine Art Automatism ausgelöst wurde (Programm?).
      Aber wie bekomme ich es hin, daß sie aufhört (aufhören kann)????

      Habt Ihr eine Idee?

      Ann


      [Edit: nachgesternt und Sätze editiert / bearbeitet. Bitte die Löschkriterien beachten / Pinsel]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Pinsel“ ()

      Hallo Ann
      ich kann dein Problem gut nachvollziehen und kann dir leider keine richtige Lösung sagen, die dann nicht platt oder abgedroschen klingt. Ich fürchte man muss sehr kreativ werden, um solche Nöte zu lösen.
      aber einen Gedanken habe ich: Vielleicht ist es der Person viel zu viel, was die anderen gerade in der Therapie hervorholen? Wie wäre es, wenn ihr eure Arbeit so ausrichtet, das über solche destruktiven Verhaltensweisen wenigstens Kontrolle herrscht im Sinne von irgendeiner Art von Kommunikation, Austausch und Verantwortung übernehmen bevor ihr euch Traumata widmet? ich hatte schonmal Verträge und auch zur Zeit wo ganz klar geregelt ist, dass im System die Verantwortung dafür liegt, was passiert. das klingt hart und ist es auch, aber alles andere bringt ja nichts. und wenn so ein Vertrag nicht möglich ist, dass ihr dann daran arbeitet, dass er möglich wird?
      nur ein paar Gedanken, vielleicht passt was, vielleicht auch nicht.
      Viel Kraft
      Graf Zahl
      Hallo JuNeMi,
      Ich habe das am Anfang mal versucht, Ihr den "Werkzeug" mal wegzunehmen. Das führte leider nur dazu, daß sie was Dreckiges (ich werde nicht schreiben was, danke für den Hinweis und fürs Editieren, Pinsel) genommen hat. Das muß ich unbedingt vermeiden. Es ist sozusagen das kleinere Übel, was sie für gewöhnlich nimmt. Den Fehler mache ich also nicht noch ein mal. Aber im Allgemeinen natürlich einen guten Ansatz. . . Und ob sie lesen kann oder nicht steht in den Sternen. Ich glaube kaum, da sie höchstwahrscheinlich auch nicht reden kann. . .

      Hallo Graf Zahl,
      Ja, ich bin auch der Meinung, daß die aktuelle therapeutische Arbeit ihr "zu viel" ist. Aber jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. Das Kind ist sozusagen "schon in den Brunnen gefallen", die "Büchse der Pandora ist schon geöffnet". Ich kann es nicht wieder rückgängig machen . . . genauso wenig wie die jetzt für immer bleibenden N*rben. Und ich weiß nicht wie ich zu ihr durch ringen kann um ihr begreiflich zu machen: hör auf! Es ist nicht nötig, es ist kontraproduktiv und unerwünscht.
      Und Kontrakte: Im Ansatz bestimmt gut. Aber wie könnte ich das rüber bringen ohne Kommunikation? Und was wäre die Konsequenz eines nicht-Einhaltens des Kontraktes? Bestraffung ist (natürlicherweise) ein sehr heikles Thema. . . Vorausgesetzt ich würde das irgendwie mit der Kommunikation hinbekommen, wäre es immer noch ein schwieriges Unterfangen: Eine Person dafür zu gewinnen ein Kontrakt GEGEN SVV einzuhalten, die das zwangsweise macht und (wahrscheinlich) keinen Einsicht hat, warum sie das nicht machen sollte. Und was für eine Bestraffung könnte so eine überzeugen? Der Kontrakt ist an sich schon eine Bestraffung per se.
      Ein Vertrag über Kommunikation (habe ich Dich richtig verstanden?) wäre ein Ding der Unmöglichkeit, da viele von den (leider immer noch) unumstößlichen Gesetzen von Früher genau das verbieten. Und jeder Regelbruch hat Bestraffung zur Folge. . .

      Ich lebe von Tag zu Tag, hoffe eigentlich auf nichts mehr.
      Ich meine, so ganz realistisch . . . ganz unverblümt . . . ich befinde mich vor einer Mauer ohne Rückwärtsgang. Es gibt keinen Weg.

      Danke für die Kraft, die kann ich gut gebrauchen.

      Ann
      Hallo Ann,

      wirklich viel kann ich dir leider nicht beisteuern, aber mir kam beim Durchlesen gerade etwas in den Sinn - sorry, wenn's daneben ist und blöd kommt!
      Wenn sie wahrscheinlich weder lesen noch reden kann, wie sieht es dann mit einem Bild aus? Ein Bild, das du ihr malst, das übermittelt, dass sie mit SVV aufhören soll, dass es schlecht ist etc. Ich möchte dir jetzt keine Ideen schreiben, denn ich denke, wenn ein Bild bei ihr ankommt, dann am besten, wenn die Idee von dir stammt.

      Ansonsten schicke ich dir auch mal einen Berg Kraft rüber!
      *Kraft gut verpack*
      *Karton zukleb*
      *mit Eilpost losschick*

      Viele Grüße
      *nightquest*
      Sometimes the people around you
      won’t understand your journey.
      They don’t need to, it’s not for them.
      (Joubert Botha)
      Hallo Ann,

      wenn ich vielleicht noch einen Tipp dazu geben darf: Du schreibst in deinem vorletzten Posting viel von Verbot, von Zwang. Vielleicht wäre es gut, du versuchst zunächst mal Verständnis zu vermitteln, anzuerkennen, dass es diesem Anteil so schlecht geht, dass der Anteil glaubt, das SVV zu brauchen. Das in ein Bild zu packen ist natürlich nicht leicht, aber mir ist schon seit gestern die Idee im Kopf, dass man mit Verständnis und positiver Einstellung vielleicht mehr erreicht, als mit Druck oder reinem "Hör auf!".

      Liebe Grüße,
      Fylgja.
      Hallo Fylgja,
      Verständnis und Mitgefühl. ;) Da muß ich schmunzeln. Ja, genau das ist das was ich für diese Person so schwer aufbringen kann. Sie macht mir das Leben so schwer. Ich bin so was von NICHT einverstanden mit ihrer "Bewältigungsstrategie".
      Da muß ich mir wirklich einen Ruck geben.
      Ich weiß nicht ob das möglich ist. Akzeptanz vorheucheln ist nicht möglich. Wir sind hier in einem Kopf. Sie würde das bestimmt irgendwie merken. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht ein mal ob sie weiß, daß ich existiere. . . Ich weiß auch nur, daß sie existiert, weil sie mir schön sichtbare Narben beschert.
      Deine Gedanken sind aber logisch, auch wenn schwer umsetzbar für mich.
      Verständnis statt weitere Verbote.
      Ändern, nicht das von Früher weiter machen (nur weil es so gründlich bekannt ist).
      Das regt zum Nachdenken an.
      Danke.

      Ann
      Hallo
      entschuldige die späte Antwort bin nicht häufig hier.
      Ich schreibe dir das mit der Traumaarbeit weil auch wir diese Erfahrung bitter haben erleben müssen. Genau das, was du da schreibst "das Kind ist in den Brunnen gefallen", macht mich stutzig. ist es nicht Bestandteil einer Traumatherapie, sich immer wieder distanzieren zu können, Kraft zu tanken, neu zu sortieren und dann wieder ein bißchen hingucken. Ich kann das auch nicht gut, ich denke dann immer, entweder jetzt alles oder gar nicht, aber genau das ist bei mir zumindest immer wieder Teil einer Reinszenierung. Man kann das nicht alles auf einmal aushalten. Deswegen spalte ich ja. Ist es nicht sinnvoll während einer Traumatherapie die Büchse auch immer wieder zu zu bekommen?
      Was sagt denn deine Therapeutin dazu? Wenn du dem zustimmst, dass es ihr zu viel sein könnte, dann müsste sie ja vielleicht eine Idee haben?
      Du schreibst du weißt nicht, wie du ihr deutlich machen kannst: Hör auf. Mir kam eben der Gedanke: vielleicht geht es ihr genauso? vielleicht weiß sie nicht, wie sie dir klar machen soll: Hör auf, mach eine Pause? Nur ein Gedanke der gerade kam....
      Das stimmt Vertrag geht nur, wenn Kommunikation da ist. Wir machen das teilweise schriftlich und sind da auch etwas härter geworden zu uns selber dass es dann heißt: es muss jemanden geben, der Verantwortung trägt, sonst sind wir nicht therapiefähig bzw gehören in eine Klinik. verstehst du wie ich meine? das klingt alles sehr drastisch und glaub mir, ich kann das auch nicht alles immer umsetzen...
      Wenn die Person keine Einsicht hat ist das natürlich schwieirg, vielleicht könnt ihr lernen, alle Energien zu sammeln, dass wenn sie es nicht verhindern kann, dass es dann ein anderer verhindern kann? Gibt es irgendjemanden der Kontakt zu ihr hat?
      Nein um Bestrafung geht es nicht, da hast du recht das macht keinen Sinn. Könnte man hinkriegen dass sie in die Therapie kommt?
      Ich meinte einen Vertrag der aussagt was zutun ist, wenn selbstverletzendes Verhalten stattfindet (zB nähen gehen etc)
      geht weniger um Regeln und Bestrafung als um Verantwortung übernehmen.

      Ich kann deine Verzweiflung sehr gut nachvollziehen. Bitte besprich das in deiner Therapie.
      Wenn man durch die Hölle geht darf man nicht anhalten....
      alles alles Gute!
      Hallo ich Versuch dir mal eine Antwort zu geben hab jetzt lange überlegt was ich dir schreibe und wie ich es in Worte fasse aber vielleicht ist es eine Möglichkeit das du einfach mal stifte und Blatter hinlegst vielleicht kann die andere dadurch ihr druck ablassen weil sie genau so ein Ventil benötigt wie du und wenn du so nich kommunizieren kannst evtl darüber ich wünsche dir auf jedenfall ganz ganz viel kraft und mmut
      hallo Ann,

      ich kenne mich mit Diss. leider nicht gut aus aber mir sind ein paar ideen gekommen wegen dem SVV. Es ist zumindest ein versuch denn ich will mich ja eigentlich nicht selbst v*rl*tz*n und greife daher auf Skills zurück damit ich nicht noch mehr N*rb*n bekomme. Wie wäre es wenn du neben die Kl*ng* einen roten Fineliner legst, ein Gummiband (wie von einem Einmachglas) und evt. auch eine kleine Flasche Kunstbl*t. Wenn sie diese Sachen benutzt bekommst du es mit aber es hinterlässt keine dauerhaften Spuren evt. ist das ihre Art der Kommunikation.

      Ich hoffe das dir meine Meditationsmeister kraft schicken und dich unterstützen.

      Lieben Gruß,
      Benu.
      Wenn du genug gelitten hast,
      wirst du dich an den Punkt bringen,
      der alles verändert.

      buddhistische Erkenntniss