immer wieder neu

      immer wieder neu

      Hallo

      Ich bin theoretisch nicht neu hier, hab nur Ewigkeiten nicht geschieben was meist daran lag, dass ich mich nicht mit dem Thema beschäftigen wollte.
      Ich bin mittlerweile 32 Jahre alt, habe 3 Kinder, ritze seit ich 11 bin, also seit 21 Jahren und bin wohl daher eher die Ausnahme. Ich hatte Phasen, da
      war es besser, aber davon los kam ich bis heute nicht. Im Moment ritze ich nur noch etwa einmal im Monat, heute war es auch soweit - seit Tagen schon
      Gedankendrängen, gegen das ich nicht mehr ankam. [...]

      Was mich glaub von manchen anderen SVVlern unterscheidet ist, dass ich sehr ausdauernd daran arbeite, es vor anderen zu verstecken. Meine gesamte Verwandtschaft
      inklusive meiner eigenen Kinder wissen davon nichts. Therapien hatte ich schon ziemlich viele, in den meisten habe ich aber genau darüber auch nicht gesprochen.

      Ich denke ich bin nun an einem Punkt, an dem ich doch langsam verzweifle, weil ich merke, dass ich es nicht nur will, sondern auch gar nicht mehr anders kann - eine
      Einsicht die ich bis jetzt nie hatte. "Ich hab das unter Kontrolle" - ein Satz den ich andauernd zu mir selbst sagte.

      In 21 Jahren SVV habe ich zumindest gelernt zu akzeptieren, dass nichts mehr sein wird wie früher. T-shirts gibt es nicht in der Wohnung, sämtliche Jobs mit Arbeitsbekleidung
      werden nicht angeschrieben, schwimmen gehe ich manchmal im Langarmshirt, versuche ich aber auch zu vermeiden. Die Einschränkungen akzetiere ich, um die Fassade aufrecht
      zu erhalten. Natürlich bereue ich es heute auch, damit angefangen zu haben, weiss aber auch, dass es nicht anders ging; die Gefühle waren einfach zu stark und sind es scheinbar
      heute noch.

      Warum ich hier gerade schreibe: weil ich mir selbst klar machen will, dass ich nicht immer alles entschuldigen kann. Ja, ich schneide nur noch recht selten, dennoch tue ich es nach
      wie vor und vor allem in einem unschönen Ausmass. Ja, ich komm soweit damit zurecht, aber ich schränke mich eben trotz allem extrem ein.

      Ich möchte aufhören, SVV zu beschönigen. Das mache ich nämlich nun schon seit 21 Jahren.

      Danke für's Zuhören.

      rotwein

      [edit: Sätze entfernt. Bitte beim Verfassen von Threads an den Regeln und Löschkriterien orientieren/solaine]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hallo Rotwein,

      herzlich willkommen zurück. Ich bin auch immer mal wieder weg und wieder da - und ich freue mich, wenn ich jedesmal wieder von den usern hier "aufgenommen" werde.

      Deine Beschreibung hat mich ziemlich betroffen gemacht - weil ich mir auch lange Zeit vieles "schöngeredet" habe und das eigentliche Ausmaß meiner Ängste lange nicht bewusst wahrnehmen wollte. Verdrängen und Verbergen sind manchmal auch sinnvolle Reaktionen, um mit Situationen umgehen zu können und nich 'überschwemmt'/überfordert zu werden. Ich höre aus deinem Post eine enorme Anstrengung (SVV zu verstecken) heraus und gleichzeitig zeigt es auch einen richtig starken Willen, den du hast. Ersehnte Veränderungen, und seien sie noch so klein, sind nicht leicht aber sind immer möglich.

      Alles Gute hier!
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Danke für eure Worte. Es tut gerade gut gesehen zu werden und zu merken, dass es nicht weh tut.
      Ein anderes Problem hier: die Suche nach einer Welt ohne Menschen und ohne Einsamkeit.

      "Warum muss man sich noch mehr Probleme schaffen, wenn man schon so viele hat?". Sie verstehen nicht,
      dass es hilft. Natürlich beschönige ich schon wieder, oder eher: ich berichtige. Hmm. Seit 21 Jahren.

      Ich hasse das Thema. Ich leide an diversen f1, f2, f3, f4 und f6-diagnosen, aber ich hasse genau dieses Thema.
      Ich hasse es, weil das bekämpft wird, was gut ist, was hilft. Es ist, als wäre ich das Problem, nicht meine
      Probleme. Das macht schuldig, immer und immer wieder. Wenn ich abends plötzlich nicht mehr weiss, wer ich bin,
      kilometerweit dissoziiert durch die gegend gehe oder verstorbene an meiner seite stehen, das versteht das niemand.
      Das gibt eine gewisse Sicherheit in einer Welt, die unsicherer nicht sein könnte.

      Vielleicht habe ich angst, verstanden zu werden?
      Nichts ist so wenig rückgängig zu machen wie SVV, irgendwie.
      Meine Drogen- und Alkohlexzesse und -entzüge sieht mir niemand an.
      Ich sehe aus wie alle anderen Idioten da draussen, vielleicht ein wenig dünner, okay.
      Aber SVV ist so zeichnend, irgendwie. Ja, das macht mir angst. Es ist als würde man
      Schuld auf seiner Haut tragen, irgendwie.

      Ich bin wirr. Wirr und wenig erwachsen gerade.
      Ich wollte nur antworten, mir selbst glaub. Keine Ahnung.
      Hey,

      Dieses sich selbst zeichnen, den schmerz nach aussen tragen (auch wenn man es dann versteckt) kenne ich auch.
      Und auch wenn manche meiner Narben dämlich sind sind sie mir.sie gehören zu meiner historie u ichweiss gar nicht ob ich sie loswerden wollen wurde wenn mir eine fee es anbieten würde.
      Aber ich finde nicht dass du sie als schuld sehen musst.

      Wenn du jetzt tauschen könntest dich mit Problemen Schmerz u SVV gegen dich mit Problemen Schmerz aber statt SVV ein er anderen Bewältigung Kickboxen meditieren in den Wald gehen u schreien etc was würdest du Wahlen?
      U deswegen versuchen dir viele das SVV auszureden u nennen es Problem.
      Ich glaube damit wollen sie nicht die Ursachen kleiner reden.

      Waren deine therapien denn hilfreich?
      Was hat dich davon abgehalten SVV dort zu thematisieren? Der glaube es zu kontrollieren o auch anderes?
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