Zu viel auf einmal

      Zu viel auf einmal

      Hallo ihr Lieben.
      Vielleicht könnt ihr mir hierzu eure Meinung sagen? Ich fühle mich völlig überfordert und nicht mehr in der Lage allzu rational und sinnvoll zu denken. Es ist gerade einfach alles zu viel.
      Nachdem ich ja nun die Uni abgeschlossen habe, bin ich da raus. Kein Uniticket mehr. Kaum noch Kontakt zu den Leuten dort. Ich bin einfach raus aus dem ganzen Tag. Aus dem Radio, aus dem Freundeskreis (die Leute melden sich kaum noch und haben wenig Zeit. Aber es fragt auch nie wer nach nem Treffen oder sowas. Aus dem Auge aus dem Sinn). Das zieht mich schon runter.
      Noch dazu mache ich ja gerade eine Weiterbildung. Die ist sehr anstrengend, da ich dafür pendeln muss und viel Zeit des Tages im Auto sitze. Die Weiterbildung ist sehr anstrengend, es gibt kaum Pausen, stattdessen Prüfungen etc. Nebenbei muss ich mich für ein Praktikum bewerben (das gehört zur Weiterbildung dazu, dass man eines machen muss) und natürlich bewerbe ich mich auch schon seit Monaten für Jobs (damit ich dann endlich mal ins Berufsleben starten kann). Ich fühle mich überfordert. Der Druck Leistung zu bringen, mich stundenlang wie in der Schule konzentrieren zu müssen.. das ist sehr schwer für mich.

      Ich habe immer öfter Ausraster. Weil ich das Gefühl habe alles nicht zu bewältigen. Die Weiterbildung. Die Prüfungen. Die Bewerbungen. Termine. Haushalt. Leben. Alles. Ich habe oft das Gefühl durchzudrehen. Dann wieder Selbsthass. Ich kann meine Emotionen kaum noch regulieren. [...] Ich habe das Gefühl niemals einen Job zu bekommen (bisher nur Absagen). Habe die Angst, dass die Ärzte früher Recht hatten mit ihrer Einschätzung, ich wäre niemals arbeitsfähig wegen meiner Persönlichkeitsstörung, der Depression, dem Trauma, der Phobie.. etc. Und inzwischen reagiert mein Bauch seit Jahren ja auch schon mit Reizdarm. Ich fühle mich körperlich und psychisch krank.
      Aber ich darf nicht fehlen. Muss weiter machen sonst wird nie was aus mir. Das Geld ist knapp, ich muss endlich einen Job finden. Meine Oma meinte schon: "Du musst endlich mal Geld verdienen, nicht nur immer lernen. Deine Schwester hat es richtig gemacht... Die verdient seit Jahren schon ihr eigenes Geld und nicht gerade wenig." Ja. Meine Schwester war auch noch nie in der Klapse. Und hat sich nicht durch ein anstrengendes Studium gequält. Aber naja.

      Am Wochenende wollte ich mal erholen. ich hatte Besuch. Aber ich hab mal wieder alles stehen und liegen lassen für den Besuch. Dinge getan nur für den Besuch. Mich dabei selbst wieder ignoriert. Und so kam es, dass ich vergaß, die Bewerbung für meinen Traumjob abzuschicken. Gestern fiel mir das ein. Da war es zu spät. Die Ausschreibung inkl. Emailadresse standen nicht mehr da. Bewerbungsschluss war Sonntag. Aber da hab ich nicht an mich gedacht. Nicht an Bewerbungen. Sondern nur daran, wie ich dem Besuch möglichst viel Gutes tun kann. Wie ich einem anderen Menschen alles recht machen kann, damit ich das Gefühl habe, auch etwas wert zu sein.
      Das ist falsch und erbärmlich und ich hab immer wieder geübt das anders zu machen. Aber ich habe immer das Gefühl ich muss dankbar sein, dass sich überhaupt jemand für mich interessiert. Und dafür vergesse ich mich selbst und tue eben alles für wen anders..

      Eigentlich muss ich heute wieder zur Weiterbildung. Aber mir brummt noch der Kopf vom Beruhigungsmedikament, das ich gestern nahm. Ich habe nur Notmedikation hier und möchte auch eigentlich keine Medikamente mehr. Aber ich weiß nicht mehr weiter. Nachdem nun die Chance auf meinen Traumjob auch noch weg ist, fühle ich mich wie ein Vollidiot. Ich habe das Gefühl ich kann gar nichts mehr kontrollieren. Impulsiv, Selbstzerstörerisch, Hoffnungslos.. Keine gute Kombination.

      Ich werde versuchen später einen Termin bei meiner Psychiaterin zu bekommen. Ich weiß nicht wie ich weiter machen soll. Woher ich die Kraft für die Weiterbildung nehmen soll, für diese stressige Zeit, die Bewerbungen und all das.. Ich will eigentlich keine Medikamente nehmen. Ich kann auch nicht wieder in eine Klinik oder Therapiestunden wahrnehmen, weil dafür lässt die Weiterbildung keine Zeit. Deswegen musste ich auch meine Traumatherapie unterbrechen. Nun schleppe ich das weiter mit mir herum..

      Wenn ich die Weiterbildung abbreche bekomme ich kein Zertifikat und muss noch dazu die Ausbildung bezahlen. Wobei es vielleicht Ausnahmen gibt wenn man es auch gesundheitlichen Gründen abbrechen muss. Nur.. das will ich ja nicht. Ich wünschte es gäbe eine Akutklinik, wo ich mal für eine Woche rein könnte. Das ginge vielleicht noch ohne rauszufliegen. Aber so spontan kommt man ja nie rein. Ewige Wartezeiten. Ich kenne das ja.

      Ich dachte ich wäre endlich "gesund" und könnte mein Leben genießen. Aber dieser Stress.. Diese Ängste.. Diese Minderwertigkeitsgefühle und vor allem: Diese emotionalen Schwankungen. Das wird immer schlimmer.

      Habt ihr dazu eine Idee? Irgendwas.. Eine Einschätzung? Klar, ihr kennt mich nicht aber.. ich fühle mich so hilflos und im Kopf ist alles so wirr. Ich weiß nicht wohin. weiß nicht was tun. Alles hinschmeißen? Ins Auto steigen und ans Meer fahren? Alles aufgeben? Wieder fallen? Wieder Klinik und Medikamente? Wieder eine Lücke im Lebenslauf? Wieso von vorne anfangen?
      Ihr könnt mir gern auch ne Nachricht schreiben. Ich bin froh über jegliche Reaktion.

      Eine zeitlang hatte ich alles im Griff. Inzwischen nicht mehr. Und wenn ich mich beherrsche und nicht schn**d* dann mach ich was anderes, das wehtut. Kindmodus. Kontrollverlust. Alles eigentlich ein Zeichen dafür, dass es zu viel ist. Aber so ist das nunmal. Ich muss ja weiter kommen und endlich Geld verdienen. Bin ich dazu denn wirklich niemals in der Lage? Was habe ich überhaupt noch für eine Perspektive???

      Danke fürs Lesen..
      Wünsche euch alles Gute
      Grottenolm


      [edit: Details entfernt, bitte halte dich an die Löschkriterien. /Volpe]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „La Volpe“ ()

      Hey du,

      es tut mir sehr leid zu lesen, dass es dir gerade so schlecht geht. Ich würde dir einfach gerne meine Gedanken dazu schreiben und du guckst, ob da was für dich passt, ja?
      Also zunächst mal vergiss bitte nicht, was du erreicht hast. Du hast trotz allem einen sehr, sehr guten akademischen Abschluss. Ich mein, du hast einen Master, wo dir doch Ärzte gesagt haben, du würdest niemals arbeitsfähig sein. Wenn das kein Gegenbeweis ist, dann weiß ich auch keinen. Und das siehst du selber doch auch so, das hast du hier im Forum geschrieben. Nur im Moment gilt das für dich wohl nicht, im Moment scheint alles ganz ganz dunkel zu sein und man kann das sehr deutlich spüren in deinen Worten.
      Weißt du, die Situation in der du gerade bist, die ist für die allermeisten sehr, sehr schwer. Es beginnt ein anderer Lebensabschnitt, alte Routinen funktionieren nicht mehr, Sicherheiten werden plötzlich durch Fremdes ausgetauscht, viele fühlen sich wieder bei null, viele haben den Eindruck, gar nichts gelernt zu haben in den ganzen Jahren. Das ist natürlich vollkommener Unsinn. Ich schreibe dir das nicht, um dir zu vermitteln: Das geht jedem so, stell dich nicht so an. Sondern ich will sagen: Wenn es schon Menschen mit weniger Belastung, als du sie mit dir herumträgst, so erleben, dann ist es doch auch kein Wunder, dass auch du nicht locker-flockig in die neue Phase gleitest. Für dich ist es viel, viel schwerer. Ich will damit sagen: Dass du dich jetzt schlecht fühlst, so viel Zweifel und Probleme hast, das ist keine Schwäche von dir und erst recht kein Beweis, dass du nicht arbeitsfähig bist. Das ist das Ergebnis, dass du eine Situation durchstehen musst, an der auch Leute mit kleineren Päckchen schon verzweifeln. Und ich behaupte wirklich, dass das den meisten so geht, gerade im Studentenwohnheim habe ich das oft mitbekommen, auch bei Leuten, die nach außen den Eindruck gemacht haben, als hätten sie alles im Griff. Klar gibt es Ausnahmen, aber die gibt es immer.
      Aber wegen dem ganzen Chaos und der enormen Belastung finde ich es auch nicht verwunderlich, dass du in einen Modus fällst, der dir nicht gut tut. Auch wenn du viel geübt hast, in extremen Phasen sind solche Modi gern wieder da. Das macht es nicht leichter, aber es macht auch nicht alles Üben kaputt und schon gar nicht ist es erbärmlich oder falsch. Es ist. Und es gibt Gründe, dass es so ist.

      Ich kann nicht einschätzen, wie es mit Klinik und Medikamenten aussieht, ob und was da gut wäre. Ich sowieso nicht und über das Internet halte ich das auch bei einem Fachmenschen für kaum möglich. Ich finde es gut, wenn du dich um enen Termin bei der Psychiaterin kümmerst. Hab den Mut zu sagen, dass es dringend ist, dass eine wichtige berufliche Weichenstellung für dich auf dem Spiel steht. Oder geh einfach direkt hin, dann musst du zwar lange warten, aber man wird da meist weniger abgewimmelt als am Telefon. Da kannst du dann Medis etc. mit ihr absprechen und im Notfall auch nach einer Akuteinweisung fragen.

      Dann fände ich es gut, wenn du überlegst, was dir bei der Fortbildung helfen kann: Gibt es die Möglichkeit einer Fahrgemeinschaft oder vielleicht kannst du den öffentlichen Verkehr nutzen (rechnet sich finanziell oft, auch wenn man das nicht immer sieht). Ich nehme an, dass du beim Thema "Dir etwas Gutes tun" wie ich keine großen finanziellen Sprünge machen kannst und dass es dir vielleicht generell schwer fällt. Aber gibt es denn Kleinigkeiten, die möglich sind? Mal einen Smoothie mit zur Fortbildung nehmen, mal ein neues Duschgel kaufen, auch wenn das alte noch nicht leer ist (da lässt sich mit 1-2€ ja auch schon was machen), am Sonntag mal im Bett frühstücken oder nur für dich dieses eine tolle grüne Brot backen (du weißt schon, das von deinem Blog).

      Ja, die liebe Verwandtschaft, ich kenne diese Kommentare und das tut weh. Ich versuche, das nicht so an mich heranzulassen, indem ich mir vorstelle, was das über die Zeit aussagt, in der die Oma (in deinem Falle) oder die Eltern oder Tante etc. groß geworden ist. Oder über deren Biographie, über ihre Erziehung. Ich denke mir, dass sie halt dieses Schema gelernt hat und da drin ist und nicht einfach den Blick des 21. Jahrhunderts und einer ganz anderen Biographie einnehmen kann. Ansonsten hilft dir vielleicht auch etwas Abstand von solchen Menschen, nicht immer, aber in der akuten Phase?

      Das mit deinem Traumjob tut mir sehr Leid. Ich kann nachempfinden, wie sehr das weh tut und wie groß da der Druck werden kann. Dazu fällt mir nicht mehr ein als: Zeit vergehen lassen. Ich weiß, dass das nach total blödem Kalenderspruch klingt, aber mir ist es selber schon so ergangen, dass es irgendwann nicht mehr weh tut, man neue Träume findet und vielleicht sogar irgendwann froh ist, dass aus etwas nichts geworden ist. Ich hab das mit der Zwangsexmatrikulation so erlebt und mit meiner Weigerung, mich für ein anderes Masterfach zu bewerben, aus blindern Wut auf mich und Resignation. Und nun bin ich froh, dass ich in dem Fach bin, in dem ich bin und den Bachelor gemacht habe, den ich habe. Weil es passt und weil einer der Gründe, dass es damals nicht geklappt hat, auch war, dass ich mir unbewusst im Weg stand - eben weil es nicht das Richtige für mich war.

      Am Schluss möchte ich dir noch etwas zu Ärzten und Diagnosen und Prognosen sagen: Ich bein kein grundsätzlicher Kritiker der Schulmedizin und der Psychologie. Aber wie du bin ich Geisteswissenschaftlerin und wie vermutlich du habe ich einen kritischen Blick auf vermeintlich unumstößliche Wahrheiten. Mediziner und Psychologen haben eine Deutungshoheit, an die wenig herankommt. Das hängt zusammen mit den wissenschaftlichen und damit gesellschaftlichen Entwicklungen im 18. und 19. Jahrhundert und der damit verbundenen Entwicklung der Biologie zur Leitwissenschaft. Es hängt auch mit dem sehr unflexiblen Kategoriensystem zusammen, das wir wie viele Länder haben, damit die Ärzte kommunizieren können und die Krankenkassen zahlen etc. (WHO ICD, DSM etc.). Und natürlich mit Zahlen, Statistiken, Untersuchungen, Forschungen die alle ihren Wert haben, aber nicht eine alleingültige Wahrheit darstellen, sondern nur einen Blickwinkel von vielen möglichen. Am ehesten erkennt man das vielleicht mit dem Blick auf die Geschichte: Was heute als Krankheit gilt, galt es vor 200 Jahren noch nicht und umgekehrt. Natürlich nicht immer, aber in vielen Fällen. Und Krankheit besteht nicht nur aus einer biologischen Seite, sondern zu einem ebenso großen Teil aus einem sozialen. Und das zeigt sich ja auch schon daran, dass wir überhaupt einen Zustand von Krankheit und Gesundheit annehmen. Solche Dualismen sind in der Wirklichkeit selten anzutreffen. Ich bin der Meinung, dass man nie nur krank oder nur gesund ist. Ich versuche das, mehr und mehr als Kontinuum ohne Endpole zu sehen.
      Ich will mit dieser etwas umständlichen Ausführung (sorry) auf gar keinen Fall Krankheit, Leid und Schm*rz schönreden. Ich will nur versuchen aufzuzeigen, dass man sich nicht durch solche Kategorien und Definitionen bestimmten lassen muss, seinen Weg nicht davon enschränken lassen muss. Natürlich gibt es Dinge, die nicht möglich sind, die verbaut werden. Aber erstaunlich oft zeigt sich, dass ja eigentlich das System geändert werden muss, damit man doch Dinge tun kann, die man nach der Einteilung von Ärzten nie tun könnte. Und auch wenn nicht: Ich finde es zeigt, dass du als Mensch mehr bist als nur deine Probleme und Krankheiten und dass man auch solche Definitionsregime wie in der Medizin hinterfragen darf.

      Liebe Grüße und ganz ganz viel Kraft dir,
      Fylgja
      Liebe Fylgja,

      vielen Dank für deine liebe Antwort.
      Es ist wirklich schwer zu sehen, was ich bisher geschafft habe. Denn, was ist das schon? Andere Menschen studieren auch. Es ist nichts Besonderes. Ich habe hohe Ansprüche an mich, leider. Gut ist nie gut genug. Ich versuche das schon seit Ewigkeiten zu ändern aber mich treibt die Angst voran, nicht gut genug zu sein. Was bringt mir ein Master ohne Job? Geisteswissenschaften halt.. Brotlose Kunst.

      Aber was machen andere Menschen in meiner Lage? Wie stabilisiert man sich, wenn alle Sicherheiten nicht mehr greifen? Wie orientiert man sich? Wo findet man Sicherheit?
      Ich weiß inzwischen, dass viele, genau wie ich, schon mit dem Studium Probleme haben. Eine Auszeit nehmen.. All das. Aber irgendwie schaffen sie es. Und wahrscheinlich schaffen sie es auch irgendwann ins Berufsleben. Nur woher nehme ich das Gefühl, dass auch ich das schaffe? Ich fühle mich völlig kraftlos.

      Ich habe heute begonnen wieder meine Anspannung zu dokumentieren. Und die ist leider sehr hoch. Ich analysiere meine Verhaltensweisen. Plane, was ich in diesem Fall tun sollte. Aber ich kann es nicht umsetzen, weil mir die Gefühle im Weg stehen. Ich fühle also bin ich. Das ist anstrengend. Aber Gefühle bestimmen irgendwie alles.

      Gestern war ich bei meiner Psychiaterin. Sie hat mir etwas verschrieben, damit ich wenigstens Nachts mal ruhiger werde. Ich schlafe immer recht unruhig wegen der Grundanspannung. Und ich soll es ggf auch mal tagsüber versuchen um die Anspannung rauszunehmen. Aber ich habe Sorge zu sehr benebelt zu werden oder müde durch das Medikament. Ich bin schon müde genug. Nach einer Akuteinweisung zu fragen habe ich mich nicht getraut. Anderen Menschen geht es schlechter, die brauchen das dringender.
      Ich schäme mich gerade sehr für den Wunsch, dass sich Jemand um mich kümmert. Dabei ist (und war) das immer ein sehr starkes Bedürfnis. Aber ich muss mir selbst das geben können, was ich brauche. Ich weiß nur nicht wie.

      Leider sind die Möglichkeiten der Entlastung sehr begrenzt. Ich habe mich erkundigt und versucht meine Situation zu verbessern aber es gibt keine Chance auf eine Fahrgemeinschaft oder sonstige Entlastung. Der öffentliche Verkehrt wäre übrigens noch stressiger und würde noch mehr Zeit und Geduld kosten. Ich habe das getestet. Was Gutes tun.. Ich esse Schokolade. Viel Schokolade. Aber ich fühle mich dabei schuldig, fett und unruhig. Ich suche nach Kleinigkeiten. Ich sehe die schönen Dinge in der Welt, wie Blumen, freue mich über Sonne. Aber in mir drin weint das Kind und weint und weint und schreit und ist einfach viel zu traurig, verzweifelt und überfordert. Ich fühle eine tiefe Traurigkeit und Verlassenheit. Auch wenn ich eine schöne Blume sehe. Ich stelle mir dann eher vor, dass ich mich zu ihr ins Gras legen und nicht wieder aufstehen will. Nie wieder. Aber das sind nur dumme Gedanken und das weiß ich. Da ist es wieder: Ich weiß es. Aber ich fühle anders.

      Von der Verwandtschaft versuche ich mich zu distanzieren, solange da negatives kommt. Aber ich nehme solche Kommentare sehr zu Herzen. Es erinnert an Kindheit. An das Gefühl nicht genug zu sein. Wertlos. Ich will keinen Ärger, daher melde ich mich ab und zu zb. bei meiner Oma. Obwohl sie viel meckert. Aber sie würde noch mehr meckern, wenn ich noch seltener anrufe. Sie ist beleidigt, weil ich sie nicht besuche. Und weil ich nicht meine Schwester bin.

      Eben bekam ich die Mail, dass sie meine Bewerbung nicht mehr berücksichtigen können. Meine letzte Hoffnung auf den tollen Job ist also weg. Ja, vielleicht muss das so sein. Natürlich werde ich da vielleicht später mal anders drauf sehen können. Aber jetzt ist es einfach wieder einmal eine Ablehnung. Enttäuschung. Und ich hasse mich dafür. Weil ich mich ja stattdessen wem anders gewidmet habe. Ich habe mich vernachlässigt. Und was hab ich davon? Es wird immer selbstverständlicher, dass ich für andere alles stehen und liegen lassen. Aber würde das Jemand für mich tun? Manchmal würde ich gern wieder richtig Mist bauen und schauen, ob mich wer im Krankenhaus besucht. Aber ich weiß, dass das kindischer Unsinn ist. Es zeigt nur wie hilflos ich bin und wie sehr verzweifelt.

      Du hast natürlich recht: solche miesen Diagnosen gehen gar nicht! Viele Ärzte sind da wenig mitfühlend. Gerade in Kliniken wirken einige sehr "abgestumpft". Was man da manchmal zu hören bekommt.. Wirklich schade. Ich will mich davon nicht einschränken oder demotivieren lassen. Aber es bestätigt mein negatives Selbstbild. Und für Bestätigungen dieser Art bin ich sehr empfänglich.. Leider. Aber ich habs ja selbst mitbekommen, wie manche Leute in der Psychologie denken. Schon an der Uni in den Vorlesungen. Wenn dann über die "Kranken" gelästert wird oder nur nach Schema F gehandelt wird. Alles wird kategorisiert und gemessen. Naja.

      Ich muss wohl einfach irgendwie weiter machen. Wie immer. Nur meine Angst irgendwann völlig umzufallen und nicht mehr aufzustehen wird immer größer.

      Danke für deine Worte. Ich wünsche dir alles Gute!
      Grottenolm
      Hallo liebe Grottenolm,

      erst einmal finde ich es bewundernswert was du geschafft hast.

      Ich bin in einer ähnlichen Lage wie du und kann deine Situation total nachvollziehen.

      Als ich im Sommer 2015 meinen Bachelor geschafft hatte, war die Freude bei allen groß. Nur bei mir nicht. Ich konnte und kann mich bis heute gar nicht freuen.
      Meine Mutter war die glücklichste Person der Welt. Ich hätte heulen können, als ich das Zeugnis bekam.

      Danach war plötzlich alles anders. Allle Kommilitonen waren weg. Der Halt, den mir die Uni gegeben hat auch.
      Ich war noch ausgebrannt vom Bachelor, schrieb dann einige Bewerbungen, als es mit dem Masterplatz klappte und ich den Druck erst einmal los war, direkt zu arbeiten.

      Viele meiner Freunde, die studiert haben, sind die Sache relativ entspannt angegangen, haben sich erstmal arbeitslos gemeldet, sind vom Rest Bafög in den Urlaub gefahren.
      Keiner war länger als 3 Monate arbeitslos.

      Was die Ärzte angeht: Ein guter Arzt ist wie Gold. Es ist extrem rar.
      Meine Suche nach einem passablen Hausarzt, der nicht nur Physe, sondern auch Psyche sieht dauert bis heute an.
      Beim Psychologen ist es noch schwerer. Mach dir das klar. Es gibt überall schwarze Schafe. Besonders in Hinblick dessen, dass es um die Seele geht.

      Ich habe selbst ein soziales Fach studiert und was da noch hinzu kommt ist die Tatsache, dass der Rest der Welt oftmals meint, damit müsste man der perfekte Mensch sein.
      Klar, wer andere beraten will, der muss ja eine 100 Prozent gefestigte Person sein.

      Bezüglich der Bewerbung: Ich habe so einen XXL Marathon noch nicht direkt hinter mir, frage mich aber immer wie das Menschen überleben und dann noch in den Spiegel können, wenn sie zig Absagen bekommen und dann laut Arbeitsamt noch optimistisch sein sollen.
      Liebe Lina,

      danke für deine Antwort. Es tut gut zu lesen, dass ich nicht alleine bin und andere Menschen meine Lage nachvollziehen können.

      Ich wünschte Jemand hätte wenigstens meinen Abschluss wahrgenommen, vielleicht sogar mit mir gefeiert. Aber selbst das war nicht drin und irgendwie war der Abschluss daher auch nichts besonderes. Da war nur wieder ein "Och die hat das natürlich geschafft, schön." und das wars. Ist ja nix besonderes. Ich hätte mir gewünscht, dass man sich mit mir freut und das wertschätzt, was ich da geschafft habe.

      Und neben den fehlenden Freude und Anerkennung ist natürlich - wie bei dir - nun alles weg. Der Halt eben. Ich denke genau deshalb habe ich damals überhaupt den Master gemacht. Damit ich nicht plötzlich ohne Struktur und die Sicherheit der Uni da stehe. Orientierungslos. Aber genau das hab ich nur aufgeschoben und nun bin ich trotzdem an diesem Punkt.

      Ich bekomme kein Bafög und an Urlaub kann ich gar nicht denken. Mein Alltag ist anstrengend. Aber diese Weiterbildung lenkt mich nicht ab von dem Problem endlich einen Job finden zu müssen. Im Gegenteil Es kommt alles noch zusammen. Ich verstehe nicht wie andere es schaffen so locker damit umzugehen und dann auch noch so schnell einen Job zu finden. Liegt wohl an mir, meiner fehlenden Kompetenz oder der Unsicherheit. Mich will eben niemand einstellen.

      Ja, ich stimme dir zu. Ein guter Arzt ist schwer zu finden und wirklich Gold wert. Leider gerät man auf der Suche nach einem erstmal an zahlreiche demotivierende Menschen.

      Bisher habe ich erst 3 Absagen und die tun schon weh. Und dann noch die endgültige Ablehnung von meinem "Traumjob" weil ich 1 Tag zu spät dran war. Und natürlich zahlreiche völlig unbeantwortete Bewerbungen, die schon Monate her sind.

      Klar, damit hat jeder Mensch zu kämpfen. Mancher geht damit lockerer um. Mancher nicht. Mich macht es fertig. Und es fällt mir schwer weiter zu machen. Zumal ich mich inzwischen körperlich auch sehr schlecht fühle. Aber von mir wird ja erwartet, dass ich alles schaffe. Vielleicht hätte ich mal so richtig versagen müssen, den Master gar nicht erst schaffen müssen. Dann würde man sehen, wie schwer mir alles fällt. Aber stattdessen prügel ich mich weiter durch.
      Hallo,

      ich kann dich total verstehen. Meine Mutter und meine Großeletern haben sich sehr gefreut. Allerdings gab es auch familiär viele missgünstige Menschen, denen es ein Dorn im Auge war, weil ihre Kinder eben nicht studiert haben. Ich war im permanenten Zwiespalt, ob ich darauf stolz sein kann oder nicht.

      Vor der Zeit nach dem Master habe ich jetzt schon Angst, wobei mir der Gedanke an Arbeit auch manchmal Halt gibt. Unser Master ist sehr praxislastig, sodass wir viel im Handlungsfeld arbeiten und an Erfahrungen gewinnen und ich momentan auch im Nebenjob in meinem Studienfach arbeite. Das macht es mir leichter eine Vorstellung von dem zu haben was ich später mache.

      Vielleicht magst du ja berichten, was du studiert hast? Vielleciht hat dann jemand noch eine andere Idee.

      Meine Angst ist, dass es stagniert und das ich Jahre zu Hause sitze wenn ich dann fertig bin. Deshalb kann ich mich total gut in dich hinein versetzen.

      Wie wahr. Ich muss da sehr an meinen Hausarzt denken, der grundsätzlich überfordert ist, was die Psyche anbelangt. Eigentlich sind hier alle so.
      Und Psychologen gibt es kaum.

      Ich frage mich immer, wie sich dann Leute fühlen, denen seit Jahren gesagt wird, sie sollen Bewerbungen schreiben und die trotzdem nur Absagen bekommen.

      ich kann dich so gut verstehen. :/ Fühl dich gedrückt. :)

      Du kannst mir auch gern eine PN schreiben.
      hej grottenolm,

      nur eine ganz kurze anmerkung zum traumjob: wenn der so wichtig gewesen wäre, dann schreib denen nochmal, warum deine bewerbung zu spät kam (notfall im freundeskreis am wochenende), und lass sie auch wissen, dass du sehr interessiert bist und, falls es wirklich nicht mehr möglich ist, dich zuzulassen, dass du großes inetresse hättest, falls sie aus irgendeinem grund nochmal eine ähnliche stelle besetzen.

      frage nach dem riuchtigen ansprechpartner dafür, schick in vier wochen nochmal eine kurze initiativbbewerbung hin und frage nach, ob es vllt in absehbarer zeit ähnliche ausschreibungen geben wird. und dann (falls der traum dann noch aktuell ist) hörst du in einem halben jahr nochmal nach.

      ich hab auch schon häufiger bewerber zu gesprächen eingeladen und hartnäckigkeit beeindruckt da auf jeden fall - wenn jemand so unbedingt in den job und das unternehmen will, schaut man sich den eigentlich auf jeden fall an, vllt verpasst das unternehmen sonst einen superloyalen und treuen mitarbeiter.

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Hey solaine,

      ich habe denen noch geschrieben. Es kam die Antwort, dass eine verspätete Bewerbung nicht berücksichtigt werden kann. Ich habs versucht habe mein großes Interesse zum Ausdruck gebracht und all das. Aber bei Prinzipien kommt man eben damit nicht durch. Ich bezweifle,dass sie da bald nochmal ne Stelle suchen weil nur eine Person dort diesen Job macht. Aber naja. Mehr kann ich nicht tun.
      Auch auf die Absage hab ich reagiert.
      Also ich hab den Kopf nicht völlig in den Sand gesteckt sondern da mein Herzblut reinfließen lassen in die Emails. Naja. Mal sehen was noch so passiert.
      Im Moment kommen noch andere Katastrophen aus zwischenmenschlichem kram dazwischen. Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht.
      Liebe Grüße
      Grottenolm
      Hallo du,

      ich kann deine Verzweiflung und Frustration gut verstehen, es liest sich ja sehr deutlich in deinen Worten. Ich kann dir da im Moment leider nicht viel mehr sagen, außer, dass ich weiß, wie solche Phasen sind und dass ich auch weiß, dass sie nicht endlos anhalten. Vielleicht ist es im Moment auch zu viel verlangt, dass du dich nicht schlecht machen sollst, dass es an dir liegt z.B. mit den Jobs und andere locker einen finden. Vielleicht kannst du dir das mal ansehen, wenn es dir besser geht.
      Wie geht es dir denn mit dem Medikament? Sind deine Nächte etwas ruhiger? Ich finde es gut, dass du deine Anspannung dokumentierst. Wenn ich mich richtig erinnere, hast du Yoga gemacht. Machst du das noch? Vielleicht hilft das ein klein wenig? Im Internet gibts ja auch viele Videos dazu, vielleicht motiviert das ja, wenn es jemand vormacht? Oder vielleicht hast du dazu entspannende Musik?
      Wie lange geht denn die Fortbildung noch? Ist da schon ein Ende in Sicht? Vielleicht kannst du mit deiner Ärztin ja auch über einen anschließenden Klinikaufenthalt zur Stabilisierung reden, dich krankschreiben lassen (auch wegen dem Jobcenter) schadet bestimmt auch nicht.

      Tut mir Leid, dass ich nicht helfen kann. Alles Liebe dir,
      Fylgja
      Hi Grottenolm,

      ich kann deine Situation total gut verstehen. Bei mir ist nach der Uni auch alles an Kontakten weggebrochen und dann bin ich auch noch in eine andere Stadt gezogen und das ist alles nicht einfach gerade. Ich suche mittlerweile seit einem halben Jahr, habe gerade die dreißigste Bewerbung verschickt und bisher auch nur Absagen. Trotz super Abschluss. Aber gebracht hat alles nichts, trotz Hartnäckigkeit. Ich kriege noch nicht mal Praktika. Das ist verdammt hart und das nagt einfach am Selbstbewusstsein. Und das tut es glaube ich bei jedem, der den ganzen Scheiß mit Arbeitsagentur schon einmal mitmachen musste. Und wenn dann noch psychische Probleme dazukommen, ist die Situation doppelt schwer.

      Ich lerne auch jeden Tag neu, wie ich mich vielleicht besser bewerben könnte und auf Absagen und konkrete Nachfragen warum habe ich bisher noch nie eine Antwort bekommen. Ist wohl rechtlich auch nicht möglich. Ich versuche gerade die Jobsuche so strategisch wie möglich anzugehen und mich auf ganz unterschiedlichen Stellen zu bewerben. Vielleicht liegt dein Traumjob auch in einem Bereich, den du noch gar nicht kennst? So versuche ich mir die Situation gerade schönzureden.

      Ich hab im Moment keine Lösung, ich kämpfe mich auch nur von Tag zu Tag und versuche nicht aufzugeben und mich selbst zu feiern für das, was ich geschafft habe. Denn es macht sonst keiner. Und das tut weh. Ich rede nicht mehr mit meiner Mutter über meine berufliche Situation, weil sie sich nur noch mehr Sorgen macht und auch nicht mehr mit meinem Vater, weil er nur Hirngespinste hat und meint mir damit zu helfen ("Mach doch einen Buchladen auf!" Ja, klar - weil ich Literatur studiert habe, oder warum?).

      Abgesehen von der schwierigen Situation, finde ich es toll, dass du trotzdem noch eine Fortbildung machst. Neben allem was ist.

      Ich wünsch dir ganz viel Kraft und Glück für diese schwierige Phase! Ich möchte dir nur sagen, dass du damit nicht alleine bist.

      Liebe Grüße,
      atemzug


      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss
      Hallo ihr Lieben und vielen Dank für eure Antworten!

      Zuerst einmal die Neuigkeiten: Ich habe am Montag ein Bewerbungsgespräch. Ich bin völlig überrascht, weil ich damit gar nicht gerechnet habe. Der morgige Tag wird also ziemlich chaotisch und anstrengend. Wie immer um halb aufstehen, dann eine Prüfung schreiben und danach zum Vorstellungsgespräch. Ich habe bisher noch keine Ahnung, was ich anziehen soll. Meine Kleidung ist alles andere als normal und ich habe eigentlich nichts "anständiges". Daher hoffe ich einfach, dass weniger Wert auf Kleidung gelegt wird und mehr auf Qualifikation und Persönlichkeit.. Moment mal? Jetzt muss ich fast lachen. Ich will mit einer Persönlichkeitsstörung mit meiner Persönlichkeit überzeugen ;) haha.
      Naja, ich durchwühle seit Freitag verwirrt meinen Kleiderschrank und finde einfach nichts. Neu kaufen fällt auch flach. Ich könnte etwas recht neutrales tragen, in dem ich mich wahnsinnig unwohl fühle. Oder eben meine alles andere als gewöhnliche "Alltagskleidung".

      @Lina478: Ich sehe es wie es ist: Derzeit besteht keine Chance auf genau diesen Job. Das ist ein Fakt, jedenfalls für den Moment. Was später einmal sein wird, kann ich nicht wissen und beurteile ich auch gar nicht. Das ist von meiner Seite vielleicht falsch rüber gekommen. Ich weiß, dass es keinen Sinn hat sich an dieser Tatsache festzubeißen. Im Grunde tu ich das auch gar nicht. Es geht vielmehr darum, WARUM es damit im Moment nichts werden kann. Weil meine Dummheit daran schuld war, weil ich mir die Chance darauf (im Moment) selbst verbaut habe. Diese Tatsache ärgert mich sehr.

      @Fylgja: Immerhin habe ich nun nicht mehr sooo sehr das Gefühl, dass es an mir und meinen schlechten Bewerbungen liegt, denn immerhin wurde ich ja nun eingeladen. Wieso kann ich mir zwar nicht erklären, aber das werde ich ja am Montag erfahren.
      Mit dem Medikament bin ich noch etwas unsicher das zu beurteilen. Ich schlafen vielleicht ein wenig ruhiger, habe aber öfter ein unwohles Gefühl, auch am Tag, Appetitlosigkeit und sowas. Vielleicht melden sich da einige Nebenwirkungen (was mein Essverhalten negativ beeinflusst, nun habe ich wieder mehr Angst und stopfe alles unachtsam und ängstlich in mich rein, was der Verdauung nicht gerade gefällt). Ansonsten bin ich auch tagsüber etwas "gedämpft", schätze ich. Werde das weiterhin beobachten, denn ich führe inzwischen auch wieder Anspannungsprotokolle und versuche wieder achtsamer zu sein. Yoga mache ich fast jeden Tag ein wenig. Es ist schwer in meinen Alltag zu integrieren, da ich kaum zu Hause bin und wenn dann meist total fertig und müde. Aber ich versuche es, wenigstens ein bisschen.
      Die Fortbildung geht noch bis Mitte Juni, direkt im Anschluss muss ich dann 2 Monate Praktikum machen (worum ich mich bisher kaum gekümmert habe, weil mir natürlich eine richtige Stelle wichtiger ist). Falls ich vorher eine Arbeit finde, muss ich das Praktikum nicht machen. Ich finde das ganz schön hart. Ja, vielleicht jammere ich da zu viel aber ich habe meinen Master gemacht, mich dann beworben, hatte kaum Zeit zum ausruhen, weil ich dann schon mit der Weiterbildung angefangen habe, die inkl. Praktikum ohne Pause oder Urlaub bis Mitte August geht. Wenn der Sommer dann fast vorbei ist, kann ich mich vielleicht etwas ausruhen, es sei denn ich finde tatsächlich endlich einen Job (was dann aber auch bedeutet, dass ich dann direkt ohne Pause weiter arbeite, man kann ja schlecht am Anfang direkt Urlaub machen).
      Das mit dem Klinikaufenthalt klingt verlockend, aber bei den Wartezeiten.. Naja. Es ist eben alles so unsicher, da kann ich schlecht planen. Und wenn ich mich dann im August krank schreiben lasse (nebenbei weiter Bewerbungen schreibe) wird es einige Monate dauern, bis ein Klinikaufenthalt beginnen kann (Wartelisten) und nachher sitz ich in ner Klinik während ich doch noch zu nem Bewerbungsgespräch eingeladen werde.. Aber das sind ja derzeit alles ungelegte Eier. Danke für deine Hilfe, denn deine Worte helfen mir schon. :)

      @atemzug: Was du beschreibst klingt ja furchtbar! Ich habe das Gefühl ich jammere hier, während andere Leute, so wie du, es noch viel schwerer haben! Das muss wirklich ganz furchtbar am Selbstbewusstsein kratzen!
      Ich bewerbe mich inzwischen auf alles mögliche, was annähernd mit meinen Qualifikationen machbar wäre. Da darf man wohl gar nicht so wählerisch sein.
      Und was die Tipps von Angehörigen angeht: Das kenne ich leider nur zu gut. "Schreib doch ein Buch, das kannst du doch so gut." Ja ne, is klar, und wer finanziert mich, solange ich das Buch schreibe? Was wenn kein Verlag es nimmt? Und wie soll ich davon wirklich leben können? Das mit dem Buchladen wurde mir auch schon vorgeschlagen. Ich denke die Leute sind einfach auch sehr hilflos, wenn sie hören, wie schwer es ist oder können gar nicht glauben wie es auf dem Arbeitsmarkt aussieht. Und dann kommen solche Tipps, weil ihnen sonst nix einfällt und sie denken irgendwas sagen/beitragen zu müssen.
      Ich danke dir sehr, für deine lieben Worte und drücke dir die Daumen, dass du bald etwas findest! Es ist wirklich schwer. Man hat eigentlich was erreicht, aber es interessiert keinen. Das tut mir auch sehr weh.

      Vielen Dank für eure Worte, eure Ideen und vor allem den Beistand! Das tut mir gerade sehr gut und ich fühle mich nicht mehr ganz so alleine.Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und sende euch ganz viel Wärme.

      Liebe Grüße,
      Grottenolm
      hej grotteolm,

      na schau an, das klingt doch toll! bei der kleidung würde ich dir dennoch zu einer möglichst neutralen variante raten. dunkle hose/jeans, oberteil ohne blingbling und mit möglichst neutralem, schlichten schnitt. vielleicht gibt es da irgendeine kombi, in der du dich noch okay fühlst :)

      uuuund: sei einfach offen. wenn du dich unsicher fühlst, sag das, aber zeig vor allem deine begeisterung für die stelle und warum sie dir wichtig ist.

      ich drück dir alle daumen!
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Magst du erzählen, wie es gelaufen ist heute und wie es dir geht? Das war ja alles sehr kurzfristig und da du ja noch die Fortbildung hast sicher auch stressig. Ich hab heut Vormittag an dich gedacht, aber es verpeilt, dir hier die Daumen zu drücken, hab es im Geiste getan. Wie fühlst du dich?
      Hallo ihr Lieben,

      danke für eure aufmunternden Worte und das Daumen drücken. Das Gespräch heute lief gut, jedenfalls fand ich es sehr aufschlussreich. Bei der Kleidung habe ich mich ein wenig zurück genommen aber bin mir selbst treu geblieben. Es wurde natürlich nicht angesprochen oder so, daher kann ich nicht sagen, ob das "zu viel" war. Aber mir wird immer wieder geraten authentisch zu sein, es sei denn es geht um Kundenkontakt.
      Ich glaube meine Begeisterung für die Stelle ist gut rüber gekommen. Ich war manchmal etwas unsicher aber das ist ja nicht so ungewöhnlich bei einer solchen Situation. Nach dem Gespräch kann ich mir gut vorstellen dort zu arbeiten und ich hoffe sehr, dass ich eingestellt werde. Nun muss ich auf die Antwort warten..
      Ich fühle mich eigentlich ganz gut, aber auch unsicher. Eine Absage würde mich wirklich enttäuschen. Aber ich versuche mir da nicht so viele Gedanken zu machen..
      Das Gespräch war übrigens am Mittag, vorher hab ich noch eine Prüfung geschrieben.
      Ich bin ziemlich kaputt aber ich muss sagen, dass ich auch sehr begeistert bin von der Stelle. Es passt einfach so vieles, ich könnte mich kreativ einbringen, wäre in interessante Projekte eingebunden. Alles ist sehr klein und familiär und ich denke ich könnte dort mein Selbstbewusstsein stärken.
      Mal sehen. Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn ihr mögt.

      Liebe Grüße
      Grottenolm
      Hey du,

      das klingt richtig super. Lass mich unbedingt wissen, wenn du Bescheid weißt wegen dem Job (gern auch per PN, weißte ja). Ich finds toll, dass du das so urzfristig durchgezogen hast - trotz Prüfung. Ich glaub ich hätte aus purer Angst vor Überforderung schon die Krise bekommen. Klasse, du bist doch stärker als du manchmal denkst und ich finde du kannst dir da ruhig selber ein bisschen vertrauen und auf dich selbst verlassen. Ich wünsche dir, dass dir das jetzt ein bisschen Aufwind gibt und drücke natürlich feste die Daumen, dass es mit dem Job klappt.

      Liebes Grüßle
      Fylgja
      Hallo Grottenolm,

      das klingt doch super! Es freut mich sehr, dass das Gespräch so gut verlaufen ist und kleine Unsicherheiten sind denke ich, gar kein Problem. Bei den Bewerbungsgesprächen für meine Praktika hat glaube ich auch am Ende mehr der Gesamteindruck gezählt, als meine anfänglich zittrige Stimme ;)

      Chapeau, dass du vorher sogar noch eine Prüfung geschrieben hast. Das finde ich toll und das kriegt auch längst nicht jeder auf die Reihe.

      Ich drück weiter die Daumen :) Und versuche selbst auch am Ball zu bleiben. Sonst schreibe ich halt ein Buch ... ;) (bester Tipp ever, hab ich auch schon bekommen... -.-)

      Liebe Grüße,
      atemzug
      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss