Stehe mir beruflich selbst im Weg

      Stehe mir beruflich selbst im Weg

      Hallo,
      ich hab hier ewig nichts gepostet und eigentlich haben sich die meisten meiner letzten Probleme auch durch Gespräche mit meinem Umfeld oder durch eigene Kraft gelöst.
      Allerdings habe ich zunehmend ein Gefühl, jene Kraft ist aufgebraucht oder hat sich in Luft aufgelöst.
      Ich bin jetzt 23 Jahre alt und habe meine schlimmste Zeit mit mir selbst überstanden, denke ich.
      Mein Problem was ich habe ist der Stillstand in meinem Leben und ich verändere mich zunehmend ins Negative. Also ich bin zum Beispiel total ich bezogen geworden und achte mehr auf meine Rechte als auf meine Pflichten. Meine Bedürfnisse kommen zuerst besonders beim Umgang mit Menschen die ich nicht mag fällt es mir immer schwerer fair zubleiben.
      Stillstand bezieht sich hauptsächlich auf meine Arbeit. Ich bin Krankenschwester und arbeite in einer Psychiatrie auf einer Station extra für Demenzkranke seit nun 2 Jahren. Es ist immer der selbe Ablauf, es sind im Grunde immer die selben Patienten nur mit anderem Namen. Ich habe keine Passion für das Krankheitsbild zwar sehr viel Geduld mit den Patienten aber ich bin weder mit meiner Leistung zufrieden noch mit dem Ergebnis. Denn Demenz ist nicht heilbar und es ist einfach sehr zermürbend dem Geistigenverfall zuzusehen. Dem entsprechend ist es schwer für mich motiviert zu bleiben.
      Meine Schicht (Arbeitskollegen) ist mir sehr ans Herz gewachsen. Oft sind Sie der Grund weshalb ich mich überhaupt freue zu arbeiten.
      Meine Stationsleitung ist für mich sehr Furcht einflösend. Vornerum nett und hintenrum manchmal unprofessionell was den Umgang mit uns ihren Mitarbeitern angeht. Daran ist nicht zu rütteln sie war schon immer da und wird es auch immer sein.
      Intern die Station einfach zu wechseln ist nicht möglich, denn keiner will auf dieser Station arbeiten oft bekommen wir neue Kollegen die nach einem Monat wieder weg sind. Ich bin auch noch nicht lang genug da für einen Versetzungsantrag ich kann zwar einen stellen aber ich würde damit auch bei der Pflegedienstleitung total in Missgunst fallen.
      Jetzt muss ich eventuell meine Schicht wechseln, die neue Schicht wäre dann die der Stationsleitung. Ich wurde noch nicht gefragt wir sollen uns untereinander einigen wer geht aber mir lässt es keine Ruhe. Ich will es einfach nicht und jetzt kreisen meine Gedanken schon ununterbrochen über diesem Thema. Wie reagiere ich am besten auf die anstehenden Gespräche ? Was könnten Gründe sein wegen denen ich in meiner Schicht bleiben kann?
      Ich überlege oft mich neu zu orientieren eine neue Ausbildung, wieder in einem anderen Krankhaus arbeiten mit anderen Krankheitsbildern oder ich könnte auch etwas studieren.
      Alles hat seine Vor-und Nachteile und ich habe Probleme mich zu entscheiden. Wie merke ich was ich wirklich will?
      Am meisten schrecken mich aber die Risiken ab. Finanzell oder schon mich für etwas bewerben erscheint mir zu schwer eventuell werd ich abgelehnt. Verkrafte ich sowas?
      Ich traue mir selber auch nichts zu ich arbeite jetzt 2 Jahre auf dieser Station kann ich überhaupt noch was anderes? Ich hab sicher total viel aus meiner Ausbildung verlernt und in meinen Augen hätten die Leistungen während meiner Ausbildung von mir auch besser sein können.
      Ich bin zwar irgendwie unzufrieden mit meinem Arbeitsplatz aber ich hab auch Angst vor der Herausforderung etwas daran zu ändern. Ich muss zuerst mich verändern aber wie mach ich sowas?

      Eventuell fällt hier jemandem etwas dazu ein, denn ich drehe mich im Kreis. Vielleicht hat hier jemand beruflich was ähnliches druchgemacht und kann positives berichten.

      Erstmal vielen Dank für lesen!
      "It's sad when people you know become people you knew, when you can walk right past someone like they were never a big part of your life, how you used to be able to talk for hours and how now you can barely even look at them. It's sad how times change."
      Hey du,

      ich bin grad an einem ähnlichen Punkt und war an diesem Punkt (bei anderen Jobs) auch schon oft.

      Wenn ich zurückblicke hab ich bisher jeden Job als Quereinsteiger gemacht und zudem hatte ich immer Jobs, die fernab meiner Talente lagen (irgendetwas in mir, will irgendwie immer die Herausforderung grade das zu machen, was mir nicht liegt).

      Von daher.. du bist immerhin eine gelernte Kraft ;) Das sollte deine Jobchancen und die Fähigkeit sich einzuarbeiten doch schon realistischer machen.

      Wie wäre es, wenn du dich einfach mal ernsthaft umschaust wo welche Jobs mit welcher Stundenzahl welchem Träger etc pp angeboten werden?
      Und vielleicht einfach mal drei Bewerbungen abschickst.
      Ich frag mal so blöd: Selbst wenn dann auf zwei keine Antwort und auf eine eine Ablehnung käme, was wäre so schlimm daran?

      Wieso denkst du du musst erst dich verändern? Für mich klingt das ein bisschen nach der von mir heiß geliebten Aufschieberitis. Ich muss erst mutiger werden, mich weiterbilden, xy tun werden und sein, dann...
      Erstmal müsstest du doch “nur“ (klar “nur“ ;) einen Versuch starten.

      Das sind meine Gedanken, kannnatürlich ganz schief liegen.
      Ich hab Jobwechsel immer aufgeschoben, bis irgendetwas ganz unerträglich wurde. Die Wut hat mir dann die Kraft gegeben.
      Ist vielleicht besser als für immer irgendwo unglücklich hängen bleiben, aber auch nicht die beste Strategie.
      Als sich das letzte Mal Unzufriedenheit zuspitzte, hab ich es das erste Mal geschafft mit dem Arbeitgeber eine Lösung zu finden.
      Vielleicht wäre das ja auch noch eine Option.
      Ich dachte auch der Querulant der meckert und Forderungen stellt darf dann bald gehen. Wie ich es auch schon erlebt hab. Oder auch schlichte Ignoranz meines Anliegens. Aber manchmal ist es unerwartet völlig unproblematisch.
      Hey Swollen,

      also ich hab erstmal nachdenken müssen und auch wenn es mir nicht so gefällt vermutlich liegst du mit deiner Aufschieberitis richtig.

      Zwar bin ich unglücklich mit meiner Situation aber etwas daran zu ändern erscheint mir zu schwer. Die Veränderung in mir die ich mir wünsche kommt nur wenn ich was an meinem Umfeld ändere.
      Mein Problem mit dem Schichtwechsel hat sich erledigt aber ich will trotzdem nicht untätig sein.
      Ich werde mir jetzt und die nächste Wochen erstmal überlegen was für Möglichkeiten ich habe und mich darüber informieren. Damit meine ich andere Jobangebote, neue Ausbildung oder Studium.
      Ich bin mir nicht sicher was ich genau machen will aber ich will aller höchstens noch ein Jahr dort arbeiten, denn ich will keinesfalls warten bis ich so wütend oder schlimmer noch krank werde.
      Ich werde mir kleine Ziele setzen um da wegzukommen. Am liebsten möchte ich zurück in meine Heimat ziehen, allerdings bin ich auch erst vor kurzem umgezogen.
      Jetzt verdiene ich sehr gut und ich will erstmal noch etwas bei Seite sparen.
      Am schnellsten ginge es wenn ich nach Jobangeboten schaue aber andere Optionen machen mich vielleicht langfristig zufriedener.

      Danke
      "It's sad when people you know become people you knew, when you can walk right past someone like they were never a big part of your life, how you used to be able to talk for hours and how now you can barely even look at them. It's sad how times change."
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