Auf einmal war die Welt nicht mehr bunt

      Auf einmal war die Welt nicht mehr bunt

      ***ACHTUNG: Eventuell Trigger Warnung + Sehr langer Text***

      Hallo meine kleinen Feen, :love:

      um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich wirklich die richtigen Worte für das finden kann, was in letzter in mir vorgeht. Auch hoffe ich im richtigen Thread zu sein.

      Nun denn! Ich versuche mein Bestes eine gute Erklärung zu geben und dann einige Fragen zu stellen, die ich selbst wirklich nicht beantworten kann. Ebenso suche ich einfach nur Rat, denn alles drückt momentan so schwer auf meine Brust, dass ich kaum atmen kann. Meine Vorgeschichte zu erzählen, wäre wohl ein Ding, das niemals enden würde, daher nur ganz kurze Fakten: Also ab der 7. Klasse (ich war ca. 13) hatte ich ein paar Probleme, sodass ich anfing Bl*t auf meinen A*men zu sehen. Meine Mutter ging mit mir zur Psychiaterin und diese „verschrieb“ mir eine Ergotherapie, die ich auch bis zur 10. Klasse besuchte. Nach einem Schulwechsel aufs Gymnasium ging es mir schlagartig deutlich besser! Kein Sch*eiden mehr, keine miesen Gedanken!

      Mir ging es 4 Jahre lang wirklich gut, doch dann kam der Bruch in meinem Leben. Ging für ein Jahr als AuPair nach England, dachte es wäre die Chance! Pustekuchen. Meine Gastmutter hat mich bis aufs Mark schikaniert, sodass ich seit neuestem unter Panikattacken leide. Dazu kam, dass als ich aus England wieder gekommen bin, also diesen Sommer, mein Stiefvater mich plötzlich ganz anders behandelte. Er nennt mich von nun an fett, faul, hässlich, dumm und das ich zusehen muss, wie ich selbst mit meinen Finanzen klar komme. Meine Mutter schlägt sich da total auf seine Seite, schließlich ist es ja alles meine Schuld, dass ich fett und hässlich und faul und dumm bin und so wenig gespart habe (was nebenbei gesagt nicht wenig, aber naja, jeder andere Vorstellungen von viel und wenig).

      Jetzt habe ich im Oktober mein Studium in einer neuen Stadt angefangen und mir gefällt wirklich alles hier! Das Problem ist aber, genau, das Geld. Mein Bafög Antrag habe ich noch im Sommer gestellt, es ist aber noch nichts gekommen, da sich mein richtiger Vater weigert Auskunft über sein Einkommen zu geben und er ebenfalls in einem Schreiben meinte, nichts mit mir zu tun haben wollen. Autsch. Studium hat vor zwei Monaten angefangen und ich habe kein Geld mehr, muss auch ständig meine Uroma anbetteln mir etwas zu leihen, wofür ich mich so schäme, da sie schon so eine kleine Rente hat. Meine Mutter und Stiefvater halten sich da schön raus, das Bafög-Amt zahlt die Vorausleistung nicht und der erste Grundstein für den ersten Schn*tt war gelegt. Dazu kommt, dass meine Mitbewohnerin einfach nur furchtbar ist. Ihr Geschirr steht mindestens (!) 8 Tage lang in der Küche, es schimmelt ebenfalls in der Küche aufgrund ihrer Essensreste und im Allgemeinen passen wir nicht zueinander. Vermieter kann nichts machen und kündigen kann ich erst, wenn das Semester rum ist. Wieder Bl*t gesehen.

      Seit ca. zwei Wochen schlage ich mich mit massiven Schlafproblemen herum, schlafe mal zwei Nächte gar nicht oder nur 3-4 Stunden. Ich fühle mich auch so furchtbar müde. Müde von allem. Irgendwie. Es kostet mich so viel Kraft überhaupt etwas zu machen, sei es auch nur zu reden und in einigen Momenten überkommt mich so eine Benommenheit, ich fühle mich als wäre ich gar nicht wirklich da, sondern nur eine leere Hülle. Aus irgendeinem Grund überkommen mich auch seit neuestem Weinkrämpfe, die selbst dann entstehen, wenn ich im Fernsehen etwas Lustiges schaue. Aus heiterem Himmel fange ich plötzlich an zu weinen und kann mich kaum beruhigen und wenn ich meine Emotionen wieder im Griff habe, sitze ich nur in meinem Zimmer und fühle mich so schrecklich wertlos, ungeliebt und einsam, sodass mein Arm darunter leiden muss. Es liegt nicht an dem Studium, denn obwohl es meine zweite Wahl war, bereitet es mir wirklich Freude und ist auch der Grund, warum ich mich morgens auf rappel, sondern an der ganzen Situation von dem Geld bis hin zur Mitbewohnerin über meine Eltern hinweg.Ich habe so sehr versucht einen Weg zu finden, bin vom Amt bis in die soziale Beratung gerannt, doch bekomme ich immer wieder die Antwort: Wir können ihnen leider nicht helfen.

      Ich weiß, dass es so nicht weiter gehen kann, doch weiß ich auch nicht so recht, was ich tun kann, da ich mir so hilflos vorkomme. Irgendwie habe ich noch die Hoffnung, dass es besser wird, doch die Frage ist: wann wird es besser und wie lange halte ich das aus? Ich bin mir so unschlüssig, ob ich jemanden aufsuchen sollte oder nicht um mir konkret Hilfe zu holen, doch schäme ich mich so fürchterlich, da ich schon mitbekommen habe, dass es anderen noch viel viel schlechter geht als mir und ich Angst habe ihnen einen Platz wegzunehmen, wenn ich einen Termin bekommen sollte. Dazu weiß ich auch gar nicht, wie das ablaufen soll, da sich damals meine Mutter darum gekümmert hat und da ich nun 21 bin und „alleine“ lebe, muss ich selbst Hand anlegen, was natürlich nicht schlimm ist. Nur habe ich Angst, dass die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt oder ich nicht zum richtigen gehe, denn zwischen den ganzen Psychiatern, Psychologen und Psychotherapeuten sehe ich nicht, welcher davon am besten wäre.

      Es ist so verwirrend und ich hoffe, ihr könnt verstehen, was ich mit all den Worten meine, denn in meinem Kopf herrscht so ein Wirr Warr an Gedanken. Es tut mir auch schrecklich leid, dass der Text so lang geworden ist (und ich mich an einigen Stellen nur ausheule) doch es tat so gut einfach einmal all das aufzuschreiben und es jemanden auf eine etwas andere Art und Weise anzuvertrauen ohne dabei seltsam bedacht zu werden.

      Ich wäre um jede Antwort dankbar, die mir vielleicht helfen könnte einen Strohhalm im Sturm zu finden.

      Eure Ophelia ♥
      But the fever breaks when it's too much to take
      So you can put your weapons down
      Hallo Ophelia,

      will mal versuchen ein paar Gedanken beizusteuern aus meinem "Werdegang". Meine Mam hatte nur ne kleine Rente, mein Vater beantragte Sozialhilfe für mich, Davon gesehn habe ich jedoch nicht viel. Resultat: ich hab ab dem 2.Semester gejobbt, meine gesamte Studienzeit. Am Anfang waren das mehr Hilfsjobs, im fortgeschrittenen Studium hab ich dann versucht, Jobs mit Fachbackground zu kriegen einfach wegen der besseren Bezahlung. Auch meine Arbeiten waren bezahlte, d.h. ich konnte den Job machen und gleichzeitig die Inhalte als Arbeit anerkennen lassen. War vorher aber mit den Fachprofs abgestimmt. Mit ein bisschen Suchen kann man solche Möglichkeiten finden. Im technischen Sektor ist sowas öfters möglich (meine Erfahrung). Damit war ich zwar finanziell ziemlich unabhängig, reichte auch mal für eine Pizza/Monat und ich habe keine Schulden gemacht. Bafög war aufgrund der vorrangigen Sozialleistungen nicht möglich. Heute bin ich froh, da ich nichts zurückzahlen muss. Eines ist aber auch klar, mich hat es 14 Semseter gekostet statt vielleicht sonst 11. Und was aus meiner Sicht zwingend erfoderlich ist ist ne Menge Selbsdisziplin und Selbstorganisation, um Studium und Jobs auf die Reihe zu kriegen. Heute würde ich vielleicht ein duales Studium in Erwägung ziehen.

      Zu deiner Wohn- bzw. Mitbewohnerinnensituation: für mich kurz gesagt - das geht gar nicht. Ich unterstelle mal, dass du bereits mehrfache Versuche in ruhiger Gesprächsform hinter dich gebracht hast, aber ohne Wirkung. Habt ihr eigentlich klare Regularien für eure WG vereinbart? Wenn nicht, wäre das mein 1.Schritt, den ich versuchen würde nachzuholen. Denn dann hast du etwas, worauf du dich bei euren Gesprächen/Diskussionen/Streitereien(?) beziehen kannst. Interessant wäre es mal, mit welchen Argumenten sie sich drum herum drückt? Hast du ihr die Essensreste (im wahrsten Sinne des Wortes) mal nahe gebracht? Und wenn die Schockmethode gar nicht hilft, würde ich sie mal ganz gepflegt verbal "auf den Topf" setzen. Das verbessert zwar nicht das WG-Klima, aber vielleicht fühlst du dich dann einfach besser. Das wäre mir die Sache dann wert. Manche Zeitgenossen brauchen eine klare Ansprache. Ausziehen bzw. Kündigen ist in Zeiten knappen Wohnraums wahrscheinlich nicht die Lösung.
      Du schriebst ja auch was von Semesterfristen.

      Zu deinem vorletzten Abschnitt möchte ich dir ein klares Statement geben (sorry, wenn es nicht elfengleich klingt ;) ) Du hast jedes Recht der Welt auf jegliche Hilfe, die du dir irgendwo holen kannst. Denn vielleicht gibt es ja sehr konkrete weiterführende Möglichkeiten, die du ansonsten ungenutzt verstreichen läßt. Das wiederum fände ich schade. Gleiches gilt für deine persönlichen Themen. Du hast dir deine Eltern nicht ausgesucht. Es ist bedauerlich, wenn der eigene Vater so reagiert, aber siehe auch mein Fall. Du kannst Unterhalt einklagen, diesbezüglich müsstest du dich fachlich beraten lassen. Du kannst meinen Weg gehen, kein leichter mit mindestens zeitlichen Risiken. Ebenfalls könntest du bei der Familienberatung (bei uns Teil des Gesundheitsamtes) vorsprechen. Diese bieten einerseits Rat, andererseits auch überbrückende Gespräche. Und du hast einen ersten Schritt in Richtung Lösung getan. Der ist meist der schwerste :) . Ich denke, wenn du den Erstkontakt gemacht hast, fällt es dir auch leichter, für dich weitere Hilfe einzufordern und zu suchen. ich habe die Leute in meiner Beratungsstelle als sehr nett und unterstützend empfunden. Ein anderer Weg wäre direkt bei deiner Krankenkasse oder beim Psychosozialen Dienst deiner Uni anzurufen und nen Termin zu machen. Danach hast du vielleicht eine Wegskizze, wie du am besten weiter vorgehen kannst.

      Und ja, es gibt viele Psychos (Verzeihung bei all denen, die Psychologie, etc. studieren) und es gibt keine Garantien. Aber auch da kann evtl. deine Krankenkasse unterstützen. Mein Neurologe hat mir eine Liste von Psychotherapeuten gegeben und (zufällig?) waren da 3 markiert. Und dann hat er noch mal ein bisschen laut vor sich hingesprochen, wo er hingehen würde, wenn ...

      Ich glaube einfach, du musst dir überlegen, welche Problemsituation am meisten brennt, und da aktiv werden.
      Du könntest einer guten Freundin/Freund um Unterstützung vielleicht sogar Begleitung bei einem ersten Termin bitten. Zu zweit tut man sich manchmal leichter. Und kneifen ist dann nicht so leicht ;) .

      Ich wünsch dir alles Liebe und eine große Portion Kraft und Geduld.
      Und beim Studieren gutes Gelingen

      Elfenspiegel
      Hallo Ophelia,

      bei dem was du schreibst nehme ich vor allem Enttäuschung wahr. Du hast dich darauf gefreut, wieder nach Deutschland zu kommen, umzuziehen und zu studieren, und dann verschlechtert deine familiäre Situation sich so doll und trotz dem grundsätzlich positiven Umzug kommen immer mehr Probleme auf. Kein Wunder, dass du dich da erstmal hilflos und überrannt fühlst, das ganze klingt wirklich extrem belastend.

      Zum Thema Bafög: Wie genau ist deine Situation jetzt? Wird der Antrag noch bearbeitet bzw. kümmert das Amt sich darum, dass dein Vater die Informationen nachreicht, oder wurde dir mitgeteilt, dass du das übernehmen sollst und das Amt ist raus?

      Zum Thema Umzug: Ich weiß, du hast geschrieben, die neue Stadt gefällt dir gut. Wie sieht es bei dir mit Freundschaften aus? Weiß jemand von deinen aktuellen Problemen?

      Bezüglich deiner Wohnsituation würde ich mich Elfenspiegel anschließen. Vielleicht braucht deine Mitbewohnerin einfach mal eine Ansage, dass die in ihrem Zimmer machen kann was sie will, aber die gemeinsamen Räume wenigstens in einem erträglichen Zustand halten soll. Regeln aufzustellen wäre dann sinnvoll. Ich würde auch möglichst schnell versuchen da raus zu kommen - könntest du nicht versuchen, einen Nachmieter zu finden, und schon eher zu gehen? Ansonsten müsstest du dich durchquälen... Was prinzipiell machbar ist, gerade was Geschirr etc. angeht aber nicht unbedingt zumutbar ist.

      Dass du das Gefühl hast, die Hilfe nicht zu verdienen, ist nicht ungewöhnlich - tatsächlich haben die meisten diese Befürchtung. Aber stell dir mal vor, eine Freundin von dir würde so verzweifelt vor dir sitzen, wie du dich fühlst - du würdest ihr doch niemals sagen, dass sie jemandem den Therapieplatz wegnimmt? Nimm dich selbst nicht so schwer.
      Ich weiß, wie ermüdend die Therapeutensuche sein kann. Ich gebe dir jetzt folgenden Tipp, weil ich denke, dass dich das auch ein bisschen von dem Gefühl "Ich kann an meiner Situation nichts ändern" wegbringt: Geh zu einer Beratungsstelle/dem Sozialpsychiatrischen Dienst, die/der dich auf deinem weiteren Weg begleitet. Du kannst deine Situation darlegen und um Hilfe bei der Therapeutensuche bitten. Entweder wird dir hier vorgeschlagen, welche Einschränkungen du vornehmen kannst (z.B. welche Therapieform, ob dir das Geschlecht wichtig ist etc.) oder dir wird eine Liste mitgegeben. Der weitere Ablauf ist dann so, dass du dich durchtelefonierst und evtl. auf Wartelisten setzen lässt. Wenn du dann dein Erstgespräch bei einem Therapeuten hast, musst du noch nicht bei ihm bleiben - wenn dir die Therapieform oder auch die Art deines Gegenüber dir nicht passt, kannst du das Ganze wieder abbrechen. Du hast 5 provisorische Sitzungen, bis der Therapeut den Antrag für dich stellt.

      Wichtig fände ich dann auch die Klärung, wie dir in der Überbrückungszeit zwischen Anfrage und Erstgespräch weiter geholfen werden kann. Bitte bei der Anlaufstelle ruhig um Termine in der Überbrückungszeit, oftmals können dir hier zum Beispiel noch Skills mit auf den Weg gegeben werden, man arbeitet schon an einer Alltagsstruktur, an Stressbewältigung - oder du hast einfach jemanden zum Reden. Vielleicht informierst du dich vorher im Internet, welche Anlaufstelle da am ehesten zu dir passen würde (Stichwörter: Psychologische Beratung der Uni, Sozialpsychiatrischer Dienst, Psychologische Beratung...). Die ganzen Angebote sind (weitestgehend, Ausnahmen bestätigen die Regel) kostenlos. Durch deine Versicherung wird übrigens auch die Psychotherapie sicher abgedeckt (du musst eben nur wissen, ob du gesetzlich oder privat versichert bist und danach die Therapeuten aussuchen, die du anfragst).

      Was mir noch einfällt: Der Schlafmangel ist wirklich ein Problem, das ich möglichst schnell angehen würde. Was hast du bisher dagegen unternommen?

      Alles Liebe,
      gleichgueltig
      Vielen lieben Dank an euch Beide für eure ausführlichen Antworten! Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht so schnell mit solch einer großen Hilfe rechnen zu können. :)

      Elfenspiegel:
      Zu Jobben war auch schon meine Überlegung, hätte auch jetzt gerne im 1. Semester damit angefangen, doch wusste ich am Anfang noch gar nicht was für ein Andrang im Allgemeinen hier in dieser Stadt herrscht. Wir sind zwar eine Studentenstadt, aber hier wird einem wortwörtlich alles aus der Hand gerissen, aber egal! Ich hätte da auch etwas gefunden, was im Januar nächsten Jahres anfangen würde, müsste also die Zeit bis dahin überbrücken, falls ich den Job bekomme, aber ich bin da ganz zuversichtlich. Ich denke auch, dass es das ist was, was mich bedrückt. Es sind zwar nur 1 ½ Monate, wo ich sozusagen in der Luft hängen würde, aber die können sich ziemlich in die Länge ziehen. Aber ich versuche mal meine Augen weiter offen zu halten, vor allem nach Aushilfsjobs! Darf ich fragen und ich hoffe es ist nicht allzu unhöflich, wie hoch bei dir der Betrag der Sozialleistungen war? :)

      Meine Mitbewohnerin ist einfach gegen alles resistent. Wie du schon erraten hast, habe ich es schon auf die ruhige und nette Art versucht, natürlich ohne Wirkung. Sie meinte dann zwar „Ja, keine Sorge! Ich räume sobald ich kann auf.“ Sie entschuldigt sich denn zwar dafür, aber das hilft dann auch nicht wirklich. Dann wurde ich auch schon etwas strenger im Ton und meinte zu ihr, nachdem ich sie ganz nett darum gebeten habe ihr Geschirr abzuwaschen und sie es nach drei Tagen immer noch nicht gemacht hat, dass, wenn es nicht noch heute geschieht, ich alles in den Müll schmeißen werde. Gut, die Hälfte war abgewaschen, danach saß sie vorm Fernseher und das restliche Geschirr landete im Müll. Sie hat es sich wieder rausgefischt, aber wieder dreckig auf die Anrichte gestellt. Das Problem was dadurch entstanden ist, ist, dass sie denkt mich von nun an auch so behandeln zu müssen. Stellt den Müll vor meiner Zimmertür ab und solche Schoten, also mit viel Reden ist bei ihr nicht mehr. Dazu muss ich sagen, dass sie eigentlich aus Holland kommt und gerade erst 18 geworden ist, was jetzt aber nichts über dieses Verhalten aussagt, aber das sind eben auch ihre beiden Argumente, denn sie sagt fast immer: In Holland wird es aber anders gemacht oder Ich bin erst 18, ich weiß noch nicht, wie das geht. Für mich sind das überhaupt keine Gründe, die man wirklich ernst nehmen kann, aber wenigstens hat sie große Augen gemacht, als ich ihr einmal ein Gesetzesbuch vor die Nase gelegt habe und meinte, da sie ja jetzt in Deutschland ist, muss sie sich jetzt mit den deutschen Regeln auseinander setzen. Achja, das Wichtigste hätte ich beinahe vergessen! Regeln, wie man sich in einer WG zu verhalten hat, haben wir schon vom Vermieter bekommen (ich wohne in einem Studentenwohnheim) und einen Putzplan hatten wir beide zu Beginn zusammen erstellt, woran sie sich aber bis jetzt noch nicht gehalten hat. So, ich denke, ich habe mich gerade mehr aufgeregt, als wirklich etwas Produktives zu sagen und ich rede immer so viel um den heißen Brei herum. Ich denke aber, dass der Punkt mit der Mitbewohnerin erträglicher wäre, wenn im Allgemeinen die Situation stimmen würde.

      An dieser Stelle will ich mich wirklich vom ganzen Herzen bei dir bedanken! Vor allem die letzteren Abschnitte, die du geschrieben hast, haben mir viel Mut gemacht und jetzt fühle ich mich nicht mehr ganz so, als wäre ich in einem dunklen Tunnel gefangen ohne einen Ausweg zu finden! Ich denke der psychosoziale Dienst der Uni wäre für den ersten Schritt die beste Lösung und jetzt frage ich mich, wie ich nicht selber hätte darauf kommen können. Wahrscheinlich habe ich den Wald vor lauter Bäume nicht gesehen. :) Also noch einmal: Danke! ♥ Dank dir habe ich zumindest einen ersten Schritt gefunden und, wie du schon sagtest, das ist eben der schwierigste. :)

      Gleichgueltig:
      Mit dem Bafög sieht es folgendermaßen aus: Mein Antrag ist eigentlich schon fertig bearbeitet, es fehlt eben nur die Einkommensauskunft meines Vaters – ohne, bekomme ich kein Geld. Sie haben sich auch schon darum bemüht ihn zu kontaktieren, aber ohne Erfolg, da er sich wie gesagt weigert. Er hatte den ganzen Oktober Zeit gehabt sein Einkommen darzulegen – nichts. Danach hatte er wieder eine Frist von zwei Wochen – wieder nichts. Jetzt hat das Amt dafür gesorgt, dass er vor Gericht geladen wird und vor einem Richter ein Statement abgeben muss, warum er eine Auskunft verweigert oder er gibt dort an, wie viel er verdient. Das kann, wie mir gesagt wurde, sich auch über einen Monat hinziehen und dann würde ich eventuell endlich Geld bekommen, was dann gegen Mitte bzw. Ende Dezember wäre wenn ich Glück habe und sich mein Vater nicht weiter querstellt. Vorschuss bekomme ich ebenfalls auch nicht, da meine Sachbearbeiterin meinte, dass nur diejenigen ein Recht darauf hätten, wo schon feststeht, wie viel jeder verdient und wo nur die Bearbeitung hinterher hinkt. Darlehen kann ich auch nicht erhalten, da ich kein Eigenkapital besitze. Dazu muss ich sagen, dass sich das Amt schon bemüht schnell zu agieren und meine Sachbearbeiterin ruft mich auch regelmäßig an um mich auf dem Laufenden zu halten, was auch nicht selbstverständlich ist. Daher denke ich, dass ich, solange noch kein Nebenjob an Land gezogen wurde, meine Uroma mich finanziell unterstützen wird. Theoretisch könnte ich meine Mutter auf Unterhalt verklagen, aber sie verdient ja schon so wenig und ich möchte auch gar keinen Streit mit ihr. :/

      Freundschaften habe ich tatsächlich schon geschlossen und sie wissen auch von meinen Problemchen mit der Mitbewohnerin und dem Bafög. Den Rest behalte ich aber noch für mich, da ich diejenigen auch erst 1 ½ Monate kenne und nicht wirklich der Mensch bin, der über Gefühle redet. Ich hatte einmal ein paar Andeutungen gemacht, dass es mir momentan nicht so gut geht und eine Freundin hat sich dann aber total angegriffen gefühlt, weil sie meinte, dass es ihr noch viel schlechter gehen würde, da wohl die Oma ihres Freundes im Krankenhaus ist und sie auch nicht darüber redet. Deswegen behalte ich es lieber unter Verschluss. Dafür habe ich aber zwei wirklich gute Freundinnen, die nun aber wegen des Studiums etwas weiter weg leben, mit denen ich auch schon ein wenig darüber gesprochen habe. Da wir aber alle zu verschiedenen Zeiten in der Uni sind, ist es etwas schwierig vernünftig darüber zu reden. Meine Uroma ist die Einzige, die wirklich über alles Bescheid weiß, aber sie weiß auch nicht wirklich, wie sie mir helfen kann (sie ist ja auch schon recht alt und hat auch eine andere Sicht auf die Dinge, die manchmal nicht so machbar sind) außer mir Geld und Essenspakete zu schicken, was aber für mich eine große Unterstützung ist und ich bin auch unendlich dankbar dafür! :)

      Ich habe bei Elfenspiegel schon erwähnt, dass es mit Gesprächen oder kleinen Androhungen bzw. Aktionen, wie das Geschirr, was schon schimmelt in den Müll zu schmeißen, nicht funktioniert. Einen Regelplan hatten wir sogar schon vom Vermieter bekommen, denn ich wohne in einem Studentenwohnheim und einen Putzplan hatten wir ganz zu Anfang auch zusammen erstellt. Im Endeffekt war ich bis jetzt die blöde, die das Badezimmer sauber gemacht hat (bei der Küche stelle ich mich komplett quer). Bevor ich einen Nachmieter suchen kann, brauche ich eine neue Bleibe und viele Wohnungen/Zimmer werden meistens auch erst zum Semesterende frei, daher sieht es auch mau aus im Moment. Durchbeißen ist die beste Lösung und es wäre auch einfacher, wenn momentan alles andere stimmiger wäre. Daher denke ich, dass ich mein Augenmerk darauf ausrichte, dass es mir Gefühlsmäßig besser geht, denn dann wäre die Situation bestimmt leichter. :)

      Auch dank deiner Worte, habe ich mich jetzt dazu entschlossen, die psychosoziale Beratung der Uni aufzusuchen um eben einen ersten Schritt unternommen zu haben. Du glaubst nicht, wie sehr mir dein vorletzter Abschnitt geholfen hat! Den ersten Ansatz zur Lösung zu finden, wäre gar nicht so schwer gewesen, denke ich, wenn ich nicht die ganze Zeit gegen eine Wand gerannt wäre. Also wirklich tausend dank für die Hilfestellung! ♥

      Der Schlafmangel: Ich denke, dass ich nicht mehr drum herum komme zum Hausarzt zu gehen. Versucht habe ich schon recht viel von Schlaftees, Baldrian, Lavendel, einige Sachen aus der Apotheke, die ein leichtes Schlafmittel enthalten. Geholfen hat es sofern, dass ich wenigstens immer in dem Rahmen von 3-5 Stunden schlafen kann, vorher war weniger bis gar nicht. Elektronische Geräte versuche ich vor dem Schlafen gehen von nun auch zu meiden, aber eben ohne Effekt. Dazu muss ich auch sagen, dass ich diese Art von wenigem Schlaf auch schon einmal hatte, als ich noch ein Kind war, vor allem Grundschule, wo ich wirklich um 2 Uhr wach war und nicht mehr schlafen konnte.



      Noch einmal an euch Beide: Ihr habt mir wirklich geholfen und dafür danke ich euch tausendfach und vom ganzen Herzen! Und auch Danke, dass ihr euch einen so langen Text angenommen habt. Das Alles ist nicht wirklich selbstverständlich also: Danke! <3

      eure Ophelia ♥
      But the fever breaks when it's too much to take
      So you can put your weapons down
      Tachchen,

      Ophelia_Proserpina schrieb:

      Dazu kommt, dass meine Mitbewohnerin einfach nur furchtbar ist. Ihr Geschirr steht mindestens (!) 8 Tage lang in der Küche, es schimmelt ebenfalls in der Küche aufgrund ihrer Essensreste und im Allgemeinen passen wir nicht zueinander. Vermieter kann nichts machen und kündigen kann ich erst, wenn das Semester rum ist. Wieder Bl*t gesehen.


      Doch der Vermieter kann sehr wohl was machen, denn wenn es in der Wohnung schimmelt, aus welchen Gründen auch immer, dann kannst du eine Mietminderung vornehmen. Zudem interessiert es die meisten Vermieter schon, wenn es einen Missstand gibt. Somit mach Fotos von dem ganzen (du musst das ganze Belegen können) und zeig sie dem Vermieter, bitte um Abhilfe und sprich mal das Thema Mietminderung an. Die meisten werden dann ganz schnell, wenn es ums Geld geht.
      Bekommt deine Mitbewohnerin eventuell eine Abmahnung oder fliegt raus, keine Ahnung, gefallen lassen solltest du dir das nicht, wenn du schon knapp bei Kasse bist.

      Naja das wollte ich noch beisteuern.

      MfG.

      Wolverine

      P.s. Ich bin keine Fee :)