jeanny

      maskerade hinter der schattenwand
      stille vom tod gebannt
      aufkeimende träume
      von den strahlen der sonne verbrannt
      hoffnung auf besseres
      im anfang erstickt
      blutend zu grabe getragen
      keiner hörte sie leise klagen
      hilfeschreie ignoriert
      ihr fortwähr lächelndes gesicht gefriert

      maskerade hinter der schattenwand
      lachende menschen
      fröhliche personen
      eine heile welt
      die im licht zerspringt

      maskerade hinter der schattenwand
      solang jeder schweigt
      steht die fassade
      die welt ist bunt
      zerfällt in grau

      maskerade hinter der schattenwand
      der geist begreift
      verschweigt
      das spiel geht weiter

      maskerade hinter der schattenwand
      das drohende unglück
      zum greifen nah
      der tod war schon lange da

      maskerade hinter der schattenwand
      das wissen
      die angst und dir furcht werden begraben
      ein letzter schritt
      ein letzter tritt
      und die taumelnde marionette fällt
      blutüberströmt
      weinend zu boden
      sinkt in sich zusammen

      maskerade hinter der schattenwand
      ein letzter schnitt
      ein letzter atemzug
      das glück zum greifen nah
      versunken in eine welt
      jenseits der erde

      maskerade hinter der schattenwand
      die letzte hoffnung war zu lange verkannt
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      kl*ngentanz
      hand in hand
      ein schritt vor drei zurück
      nur noch ein kleines stück
      ein letzter tritt
      stets am abgrund entlang
      ein letzter schritt
      in die vollendung des glücks
      ein kleines stück vor
      und die welt versinkt
      in tiefen rotem glanz
      sie schreitet hinab
      in ein fernes reich
      weit ab von der hektik der zeit
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      bau burgen nie auf sand
      und schon gar nicht dein leben
      der kleinste windzug oder regen
      kann alles verwischen und verwehen
      man sieht den abdruck den du hinterlassen hast
      aber wenig später treten andere dinge
      in den vordergrund
      alles ist vergänglich
      und das vergängliche zum greifen nah
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      ich gehe fort
      fort in meine welt
      entfliehe der wirklichkeit
      um nicht mehr existent zu sein
      die worte versiegen
      in dem tauben körper
      schritte verhallen
      die vergangenheit holt sie ein
      gefangen im hier und jetzt
      sklavin der eigenen realität
      hält sie fest an dem abgrund
      gebannt von innerem schmerz
      erliegt sie stumm
      der finsternis
      die sie von innen her langsam
      immer weiter
      auffrisst
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      wollte stark sein
      wollte groß sein
      wollte alle probleme los sein
      rannte weg
      flüchtete vor der welt
      baute mir mein schloss
      der illusionen
      der nie geträumten träume
      doch das paradies stürzte ein
      in tausend trümmern liegt es
      vor den schmerzenden füßen
      und sie fiel
      in die hilflosgkeit zurück

      wo immer du auch hingehst die realität holt dich ein
      sie fragt nicht ob sie kommen darf
      und sie geht wenn sie will
      sie lässt dich zurück im ewigen koma deines lebens
      nicht lebend aber doch nicht tot
      vegetierst du
      geisterst du
      durch eine welt die nie deine sein wird
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      lieder die wie wunden bluten
      schürfen deine seele wund
      treten emotionen mit den füßen
      trampeln die hoffnung
      tot
      unter scheltendem lachen
      wird der mensch
      zu grabe getragen
      vor den augen
      der menschheit
      umgebracht
      geprügelt
      geknechtet
      versklavt
      alle schauten zu
      keiner schrie
      der mensch erlag
      seinen qualen
      die er einsam
      vor allen augen durchlitt
      bis ihm einer
      die kehle durchschnitt
      jeder hat es gesehn
      doch die erde schwieg
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      zerfetz den körper
      erstich das ich
      zerreiße die lügen
      über deinem gesicht
      zerschlage den spiegel
      der den anblick wahrt
      zerkratze den fortwährenden betrug
      wer hat je deine pein ertragen
      wer weiss was deine tränen bedeuten
      niemand außer dir
      kennt dich wirklich
      zerschneid dein ebenbild
      das die masse kaltlächelnd
      für immer belügt
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      kalt
      zu oft gelacht
      zu oft ertragen
      zu oft ausgehalten
      zu oft still gestanden
      zu oft ausgeharrt
      zu oft gekämpft
      und doch verloren
      zu oft aufgestanden
      um wieder hinzufallen
      zu oft versucht
      was einem verwehrt blieb
      zu oft geschrien
      was keiner erhörte
      zu oft stumm geweint
      und die tränen verborgenen
      zu oft stille geschichten geschriben
      leise unhörbar in weisse haut und zartes fleisch
      zu oft gehofft
      um doch enttäuscht zu werden
      zu oft gebangt
      um doch wieder aufzuwachen
      zu oft kräfte verschwendet
      um die eigene sinnlosigkeit zu begreifen
      zu oft das mädchen gewesen
      was man nie sein wollte
      zu oft versucht die zu spielen
      die alle sehen wollten
      die sie aber nie war
      zu oft versucht den anforderungen gerecht zu werden
      um zu sehen dass man nie genügen wird
      zu oft nach dem höchsten gestrebt
      um am tiefsten zu fallen
      zu oft alles investiert
      um alles zu verlieren
      zu oft alles auf eine karte gesetzt
      um diese zu zerreissen
      zu oft einen weg gegangen
      der nie endete
      zu oft auf reise gegangen
      und das ziel dabei verloren
      zu oft gespielt
      und sich selbst dabei aus den augen verloren

      wer war das mädchen
      mit dem lächeln im gesicht
      und den starren augen?
      wer war die kleine
      die dort stumm auf dem schwarzen nassen tränenverschmierten asphalt liegt?
      wir werden es nie erfahren
      ihr geheimnis das sie vor allen verbarg
      nimmt sie stumm schweigend mit in ihr grab


      ihre letzten zeilen waren für die ewigkeit

      in liebe
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

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      mama mama ich will weg,

      mama, mama ich will nicht mehr sein.
      warum bin ich auf dieser welt?
      warum muss ich hier sein?

      mama mama was hab ich getan?
      ich wollte doch einfach nur glücklich sein
      warum darf ich das nicht?
      warum muss ich gefangen sein in mir selbst?

      mama, mama warum erlöst ihr mich nicht?
      warum hilfst du mir nicht weg
      wenn du doch sagst dass du mich mehr als alles liebst?
      heisst lieben nicht loslassen?

      mama, mama wieso hälst du mich fest in einer welt in der ich nicht sein will
      und nie sein wollte?
      warum gibst du mich nicht frei wenn du mich doch liebst?

      mama, mama es ginge mir besser wenn ich gehen dürfte
      willst du nicht dass ich glücklich bin
      endlich sein kann?

      mama, mama bitte weine nicht
      es geht mir nun gut dort wo ich bin.
      ich bin immer dein kleiner engel der von oben auf euch schaut.

      mama, mama bitte verstehe doch ich konnte nicht mehr hier bleiben
      ich habe gekämpft und doch verloren
      ich habe versucht zu leben aber es ist gescheitert

      mama, mama ich hab euch trotzdem lieb
      ihr seid nicht schuld.
      ich konnte mich selbst nicht lieben
      ich hab mein ich nicht mehr ertragen
      darum bin ich gegangen.

      mama, mama trauer nicht
      deiner tochter geht es nun gut
      besser hätte es ihr auf erden nie gehen können

      mama, mama ich hab endlich meine innere ruhe gefunden
      ich denk an euch
      immer egal wo ich bin.

      mama, mama vergess mich nie
      dann leb ich immer weiter
      in euren herzen.

      mama, mama danke für den weg
      den wir gegangen sind
      bis zu meinem end

      mama, mama ich weiss du wirst es nie verstehen
      und es zerbricht dir das herz
      aber vielleicht hilft es dir zu verschmerzen
      wenn du weisst dass es das einzige war was mir noch helfen konnte
      dass es mir gut geht
      und dass es meine entscheidung war

      mama, mama ich weiss es war nie einfach
      auch nicht für dich

      mama, mama vergess nie ich hab dich lieb
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

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      und wieder sitzt sie da
      im dunklen
      das messer in der hand
      den blick zum boden
      auf den schwarzen asphalt
      dessen dunkle farbe mit ihren stummgeweinten tränen verschmilzt
      zu einem schwarzen meer wird

      und wieder sitzt sie da
      im dunklen
      und denkt über alles nach
      ihr leben war nur eine farce
      man atmet um nicht zu sterben
      und man stirbt um zu leben

      und wieder sitzt sie da
      im dunklen
      allein versinkt sie
      im gedankenchaos
      gibt sich den schmerzen hin

      und wieder sitzt sie da
      im dunklen
      niemand hat sie dort je gesehn
      denn dieser ort ist einsam
      nur die stille ist ihr stetiger begleiter

      und wieder sitzt sie da
      im dunklen
      ihre lächelnde maske fällt
      ins meer der schwarzen tränen
      auf den blutüberströmten asphalt
      versinkt im reissenden strom der inneren qualen

      und wieder sitzt sie da
      im dunklen
      mit gebrochenem herzen
      keinem weg nach vorn
      die klinge schnitt ein letztes mal
      durchtrennte ihre adern
      endgültig

      nun sitzt ihr dort
      im dunkeln
      starrt sie fassungslos an
      blickt stumm trauernd auf den bleichen mädchenkörper
      aus dem jegliches leben wich
      ihr versteht es nicht
      ihr habt sie nie dort gesehn
      sondern immer nur lächelnd im gleissend hellen licht
      eure welt war ihre bühne
      sie hat wohl gut gespielt denn ihr alle habt ihr ihre rolle
      vom glücklichen fröhlichen kind abgenommen
      doch in wirklichkeit sass sie immer dort
      hier an diesem ort
      und wusste nicht wie fort
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      allein
      am himmelszelt scheint kein stern
      die nacht ist eisig
      dunkel
      trist
      und grau
      der schwarze schleier legt sich sanft über mich
      hüllt mich ganz ein
      verdeckt den blick
      der dich schützen könnte
      verwehrt die sicht zum licht
      erstarrte körper wandeln im raum umher
      der kreis schliesst sich
      das atmen fällt schwer
      der ganze raum ist leer
      schwindelnd taumelt sie durch die welt
      von allen verkannt
      ist sie langsam verbrannt
      am glühenden feuer
      tief in ihr drin
      an der glut die sie vor euch verbarg
      an dem stechenden schmerz
      den sie scheinbar für euch vergaß
      allein
      tapste das mädchen
      durch die finstere nacht
      leise
      hat sie ihrem leben
      ein ende gemacht
      nun liegt die puppe
      sanft ruhend
      in der kalten erde
      der ewige kreislauf
      von komme und werde
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      aufgelöst
      schwimmt sie im tränenmeer
      das kleine kind versteht die welt nicht mehr
      wo warst du in jener nacht
      wo ihre kleine seel ward umgebracht?
      ihr habt ihr immer versprochen
      ihr seid für sie da
      doch wo ward ihr als das elend war so nah?
      sie ist gestorben einen einsamen tot
      in der eisigen trostlosen finsternis
      sie hat geschrien
      sie hat geweint
      doch niemand war da der sie hörte
      ihr habt immer gesagt wir sind für dich da
      doch wo ward ihr
      als der tod war so nah?
      wo ward ihr als das kind geschrien hat?
      wo ward ihr in jener eisigen nacht
      in der euer kind wurd umgebracht?
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

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      diese augen können nicht lügen
      dieser mund kann nicht trügen
      mein kind spricht die wahrheit
      ich weiss dass da keine tränen sind denn ich bin nicht blind
      ich bin mutter und versteh mein kind

      auch wenn dieser mund nicht mehr spricht
      die augen nur noch ausdruckslos starren
      ist alles okay
      denn ich bin nicht blind
      ich liebe mein kind

      ich weiss nur nicht was passiert
      warum sie sich so wandelt
      ich habe keine erklärung
      für den kleinen tod
      den sie gestorben ist
      ich seh ihn nicht
      denn ich bin mutter
      und liebe mein kind
      und alle mütter wollen dass ihr kinder glücklich sind

      ich kenn mein kind nicht
      und in meinem tiefsten innern
      weiss das mein ich
      doch ich muss mich selbst beruhigen
      ich weiss ich kenn mein kind
      und dass alle kinder eben so sind
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      sie liegt da
      weinend im staub
      der trümmer ihrer selbst
      sie schaut euch müde
      ausdruckslos an
      wem gebt ihr die schuld daran?

      sie liegt zu euren füßen
      die tränen sind getrocknet
      sie lacht ermüdet
      schwach
      hohl auf
      was hat sie erkannt?

      von ihren armen
      rinnt blut
      in strömen
      hinab auf den schwarzen asphalt
      warum redet sie nur so?

      ihr gesicht
      ist ausdruckslos
      gibt keine regung preis
      sie vegetiert
      stumm vor sich hin
      wieso tut sie sich das an?

      sie hat euch
      so oft angefleht
      so oft um hilfe gebeten
      doch wann habt ihr sie erhört?

      sie konnte nicht mehr
      ihre kraft schwand
      sie gab ihr leben
      aus der hand
      hat sich verkauft an die finsteren mächte
      an eine kraft die sie nur schwächte
      sie liegt reglus vor euch
      auf dem gefrorenen boden
      sie ist hart aufgeschlagen in der realität
      und doch fühlte sie sich geborgen und aufgefangen

      sie liegt vor euch
      auf dem schwarzen sand
      sie ging mit einem lächeln auf den lippen
      und einem brief in ihrer kalten hand

      ihr bleicher körper
      erzählt
      stillschweigend
      traurige geschichten
      aus einsamen zeiten
      in einer lauten
      lärmenden welt

      sie liegt dort
      aber ihr ich ist weit fort
      sie ist gegangen
      in eisiger nacht
      doch hat sie sich wirklich selbst umgebracht?
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      kleine prinzessin flügellos

      kleine prinzessin flügellos
      hobst ab in die lüfte
      schwebtest fort von dieser welt
      verliesst diesen planeten
      der nie der deinige war

      kleine prinzessin flügellos
      flogst du dem abgrund entgegen
      keine hand die dich hielt
      kein anker der dich vorm absturz bewahrte

      kleine prinzessin flüggellos
      du hattest dein eigenes reich
      deine eigene realität
      in der du lebtest
      die welt der anderen war dir so fern

      kleine prinzessin flüggellos
      niemand erkannte dein leid
      deine qualen blieben ein geschlossenes buch
      du hast alles tief in dir bewahrt
      um alle zu schonen
      doch zerstörtest du dich selbst

      kleine prinzessin flügellos
      wähltest du den weg
      in die freiheit
      du gabst alles für sie
      für ihre heile welt
      nun dachtest du einmal an dich

      kleine prinzessin flügellos
      entschwebtest du der nacht
      löstest dich auf im nichts
      und verschmolzt mit den sternen
      die dir den weg heim leuchteten

      kleine prinzessin flügellos
      liegt dein toter körper
      nun auf dem schwarzen nassen asphalt der realität
      eine aufgescheuchte meute um dich
      versucht das zu retten was schon längst entwichen ist

      kleine prinzessin flügellos
      sie stehen an deinem grab
      wässern die dunkle erde
      in die dein körper sank
      mit tränen
      doch wo waren sie als du sie brauchtest?
      wo waren sie als du noch lebtest?

      kleine priinzessin flügellos
      suchtest das glück vergebens
      und fandest es nie
      deswegen gingst du auf die reise
      selbst das nichts war besser
      als das hier und jetzt

      kleine prinzessin flügellos
      standest du auf dem hochhaus
      stumm und allein
      begingst du deinen letzten gang
      erfülltest deinen traum
      den du träumtest dein ganzes leben lang
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      ich bin tot
      tief in mir drin
      ist das kind heut nacht gestorben
      es hat sanft an die tür geklopft
      doch niemand hat es gehört
      es hat laut geschrien
      innerlich
      doch niemand hat es je gehört
      es hat tränenlos geweint
      es war oft in der einsamkeit
      und niemand hat es wahrgenommen
      weil es niemanden interessiert
      nichtmal sie selbst
      das kind ist tot
      tief in ihr drin
      doch sie vergiesst keine tränen für es
      sie ist tot tief in sich drinnen
      und erträgt die schmerzen lautlos
      sie ist tot tief in sich drin
      und ihr habt es nie wahrgenommen
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

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