jeanny

      unaufhörlicher fall
      ins nichts
      das langsam schleichend
      die zarte seele zerfrisst
      die ewige nacht
      hüllt sie schutzlos ein
      das licht erblickt sie nicht
      wenn die welt für sie zusammenbricht
      die scherben ihres seins
      liegen zerstückelt am boden
      werden achtlos niedergetrampelt
      ohne rücksicht auf verluste
      wird alles zu nichte gemacht
      ihr inneres schweigt
      meldet sich nie mehr zu wort
      das mädchen geht weg
      an einen fernen ort
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      sie wollte leben
      wollte glücklich sein
      wollte lachen
      wollte fröhlich sein
      sie war doch noch so klein
      ihre träume platzten
      ihre ünsche zerkratzten
      ihre kleine schutzlose seele
      die dämonen befielen sie
      raubten ihr die luft
      zum atmen
      nahmen ihr den mut
      zu leben
      sie fesselten ihren körper
      knebelten sie
      damit sie für immer schwieg
      ihr körper wurde stumm regiert
      ihr herz vor kälte erfriert
      zu oft
      wollte sie spüren was freiheit ist
      zu oft
      wollte sie die leere übertönen
      zu oft
      wollte sie wissen was fühlen bedeutet
      zu oft
      entschied sie sich für den schmerz
      zu oft
      hat sie die grenzen überschritten
      es gibt kein zurück
      doch vielleicht fand sie das glück
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      grenzen des seins
      längst überschritten
      selbstachtung
      verlorengegangen
      auf dem langen weg zum glück
      gefühle
      liegen verschüttet
      im scherbenmeer
      stumme schreie
      ertranken
      im salzigen tränenmeer
      der bl*trote abgrund
      liegt schweigend vor ihr
      empfängt sie mit einem lächeln
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      mein herz
      liegt zerbrochen
      auf dem boden
      tränen rinnen
      die wangen hinab
      der t*te körper
      erzählt stumm
      für was er alles sühnen muss
      die seele foltert
      sich selbst
      erbarmungslos
      die stille
      frisst
      die lebendigen auf
      euer leben
      nimmt
      den lauf
      mein ich
      gibt kämpfend auf
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

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      es ist nur ein spiel
      kleines kind
      schau ihm in die augen
      er will nur dein glück
      er will nicht dass du untergehst
      bild dir nicht ein
      dass es schlecht wär
      es ist nur ein spiel
      mach die äuglein zu
      leg dein inneres zur ruh
      beruhige dich
      erschreck ihn nicht
      es ist nur ein spiel
      niemand spielt zuviel
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      mädchen
      ohne herz
      warum gehst du unaufhörlich
      auf dem gang herum?
      warum sagst du nichts?
      du bleibst stumm
      keine gefühlsregung
      geht von dir aus
      hast du jemals schon geweint?
      gelacht?
      nur der mond scheint
      wacht still über dich
      ihm bist du keine erklärung schuldig
      die nacht
      die über dich wacht
      birgt dich
      gibt dir den schutz
      den die welt dir verweigerte
      mädchen
      ohne herz
      spürst du überhaupt den schmerz?
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      ich kann dich nicht lachen sehen
      dein gesicht verschwindet hinter dem grauschleier
      ich kann dich nicht weinen sehen
      der regen lässt die tränen verschmelzen
      ich kann dich nicht schreien hören
      die welt ist zu laut
      ich konnte dein betteln dein flehen nach hilfe nicht begreifen
      du warst zu schnell
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      schrei kind
      schrei
      schrei damit die welt es hört
      schrei damit sie weiss was du spürst
      schrei gegen diese mauern an
      schrei damit sie verstehen
      dass die fassade risse hat
      schrei damit sie aufwachen
      in der realität
      kleines kind
      was tust du nur
      du schweigst
      schweigst
      stumm in dich hinein
      erträgst die qual allein
      niemand soll die erdrückende last tragen
      du schweigst
      malst mit roter tinte
      bilder auf deinen körper
      deine kleine seele schreit
      lautlos in sich hinein
      doch niemand frägt danach
      deine seele liegt schon lang brach
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      r*te scherben
      ihres seins
      liegen verstreut
      auf dem feuchtkalten boden
      das ganze
      ist zerbrochen
      die scherben
      können nie wieder zusammengefügt werden
      es wird immer
      eine lücke
      bleiben
      die kittstellen
      verblassen
      nur langsam
      ihre seele
      zersplitterte
      in dieser wortlosen nacht
      ihr habt sie damals umgebracht
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      gelacht
      geweint
      gehofft
      geschrien
      zu oft
      musste dein ich
      von der welt gehen
      zu oft
      zwangen dämonen
      dich in die knie
      zu oft
      versuchtest du die zu sein
      die du nie warst
      zu oft
      musstest du dich verstecken
      dein ich hinter glas verdecken
      zu oft
      hast du mit dem feuer gespielt
      es gab nichts mehr was dich hier hielt
      die gefahr war nah
      es war dir klar
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      anklage an unbekannt

      sieh ihr in die augen
      sie ist ein gefallener engel
      den der himmel vergass
      die einst glitzernden sterne
      sind verglüht
      glanzlos starren dich die äuglein an
      sieh sie dir an
      das fröhliche mädchen von damals
      vergaß zu leben
      hat sich schon längst aufgegeben
      sie hasst ihr spiegelbild
      es gibt nichts mehr hier
      was sie erfüllt
      und warum?
      sie lebt in der vergangenheit
      wo sie noch war von ihrem kummer befreit
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

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      siehst du die schatten an der wand
      ihr ich wurde in ein andres land verbannt
      ihr körper entflammt
      der schmerz sticht
      ihre seele zerbricht
      das ich gab auf
      ließ den dingen zu früh ihren lauf
      die welt bebt
      die glut kocht
      sie fühlte sich nie gemocht
      ihr platz war nicht hier
      sie wollte immer schon fort
      nun ist sie weg
      einsam gegangen an einen fernen ort
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      haltlos
      gefallen
      in die endlose leere
      lautlos aufgeprallt
      in der tiefen schlucht
      keiner der einen sucht
      der körper vegetiert
      hände klammern sich
      an bl*tverschmierte wände
      gleiten immer wieder ins nichts
      letzte hoffnung
      endstation
      die seele krepiert
      an der nie endenden nutzlosigkeit ihres seins
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.