Bekannte

      Also...es ist eine etwas längere Vorgeschichte, ich hatte schon mal zu diesem Thema was im alten Forum geschrieben... brauche dazu jetzt wieder einen Rat.
      Erstmal die Vorgeschichte:
      Bei mir im Jahrgang war/ist dieses Mädchen, ich nenne sie jetzt hier einfach mal Anne. Naja, ich hab mich immer ganz gut mit Anne verstanden, wir sind halt immer zusammen mit dem Bus gefahren, weil sie hier in der Nähe wohnt und unsere Schule n Stück weit weg ist. Sie war auch erst seit der 11. bei mir auf der Schule und ich hab sie in der 12. erst mehr kennengelernt. Naja. Anne und ich haben uns wie gesagt ganz gut verstanden, aber hatten auch nie so viel mit einander zu tun, weil wir recht verschiedenen sind und keine Kurse zusammen hatten. Wir waren dann aber auch seit März 03 zusammen im Cafeten-Team unserer Schule und hatten dadurch dann wieder etwas mehr Kontakt. Ich bin auch des öfteren mit kurzen Ärmeln rumgelaufen oder mit hochgekrempelten (beim Putzen etc halt). Hab auch nicht so das Problem mit meinen Narben am Arm. Sie hat das halt auch gesehen und mich mal drauf angesprochen, aber ich hab nur gesagt, dass es egal ist und sie sich keine Gedanken darüber machen soll. So weit, so gut. Im Mai hat mir dann eine Freundin, die zusammen mit ihr Leistungskurs hat, erzählt, dass Anne sich die Arme angefangen hat aufzukratzen. Das hat sie dann auch mittem im Unterricht gemacht und sich dann verbunden oder sich auch mitten in die Cafete gesetzt und da dann die Arme aufgepuhlt und versorgt. Halt auf eine Recht demonstrative Art und Weise. Ich war total vor den Kopf gestoßen, weil ich das Gefühl hatte sie vielleicht dazu zu animiert zu haben. Alle haben probiert ihr zu helfen und immer mit ihr geredet, sie zu verschiedenen Psychologen, Psychiatern, Therapeuten, Ärztern etc geschleppt. Anne sagt zu allem immer nur "Ja". Ich hab dann auch mal mit ihr geredet und ihr einen langen Brief geschrieben, weil ich gemerkt habe, dass es ihr auch nichtso angenehm ist über alles zu reden und darauf angesprochen zu werden (halt leicht paradox). Im Sommer hat sie dann angefangen zu erzählen, dass sie nicht mehr isst...und sie ist Leistungssportlerin.
      Im neuen Schuljahr war dann im August die Jahrgangsfahrt auf der sie nach den Aussagen von ihren Zimmermibewohnerinnen, nur Tabletten in sich reingestopft hat, allerdings nie gesagt hat, was es für welche sind. Die adneren haben sich verständlicher Weise Sorgen gemacht und dann mal leere Packungen aus dem Müll geholt und sind damit zum Arzt gegangen (in Italien). Es waren irgendwelche pflanzlichen, harmlosen Sachen. Nach der Kursfahrt war sie dann kaum noch in der Schule und kam fast nur in den Pausen, hat öfter mal erzählt, dass sie wieder umgekippt ist etc. Ihr Eltern haben es mit der Zeit dann natürlich auch mitbekommen, da sie ja ein recht demonstrative Verhalten hatte. Sie hat immer allen erzählt, dass sie das halt alles macht, weil sie Probleme mit ihren Eltern hat. Aber zu mir hat sie auch mehrmals gesagt, dass sie sowieso keinem ihre wahren Probleme erzählt, weil sie nicht will, dass sich jemand Sorgen um sie macht.
      Sie jobbt in einem Kindergarten und im November haben die Kindergärtnerinnen dann dafür gesorgt, dass sie in eine Psychiatrie kommt, da sie inzwischen schon ziemliches UG hatte und zu der Zeit auch mehrmals beim Autofahren zusammengebrochen ist. Da habe ich sie dann auch mal besucht und sie öfter angerufen. Anne meinte selbst, dass ihr der Aufenhalt nichts bringt und sie einfach froh ist, dass sie immo keine Verpflichungen hat und nicht zu Hause ist ("Fast wie Urlaub, bei den Gruppentherapien rede ich auch nicht, höre nur zu") Sie hat sich aber nie gemeldet, bei niemanden mehr aus unserem Jahrgang. Viele haben sich auch an mich gewendet, bzw tun es immer noch (in der Art von "Du kennst dich damit doch aus...was kann man denn machen?"). An Silvester ist sie dann wieder rausgekommen, nach Hause. Ich hatte ihr auch angeboten, dass sie zu mir kommen kann (hatte es mit meinen Eltern auch abgesprochen), weil sie ja Probleme mit ihren Eltern hat. Naja, sie meldet sich wie gesagt nie bei jemanden und ich hab ihr dann jetzt auch noch ein paar mal getextet, wie es ihr geht, was sie macht, ob sie mal Lust auf ein Treffen hat etc. Aber sie blockt total ab und zieht sich einfach nur zurück.
      Ich hab echt keine Ahnung mehr, was ich machen kann, ich würde ihr so gerne helfen, aber ich weiss, dass das nicht geht, solange sie keine Hilfe will/annimmt(/annehmen kann). Ich will sie aber auch nicht so alleine lassen..
      Ich hab einfach keinen Plan, was ich da irgendwie tun kann.. :(
      Danke fürs lesen, ich weiss, dass es viel ist und ihr wahrscheinlich auch keinen Rat wisst.
      Liebe Grüße,
      Amity
      hatte den letzten thread dazu auch gelesen........
      ist wirklich schwierig...vielleicht weiß sie einfach nich, wie sie damit umgehen soll, wenn sie so krass aus ihrem leben "rausgestoßen" wurde?! vielleicht hatte es auch anfangs nich so die bedeutung für sie mit arme aufkratzen und so. ich mein, das find ich wirklich eher demonstrativ, wenn man das so in der öffentlichkeit macht.......kannste nich einfach ma zu ihr hingehen, so dass sie keine gelegenheit hat auszuweichen?!

      lg
      cryingangel
      Danke fürs Lesen und danke für die Antwort :)

      Wenn man mit ihr redet kommt man kein Stück weiter, sie kann einfach nicht sagen, was sie will. Das ist echt schlimm bei ihr. Sie macht halt alles, was andere ihr sagen und geht dabei total unter :(


      vielleicht hatte es auch anfangs nich so die bedeutung für sie mit arme aufkratzen und so. ich mein, das find ich wirklich eher demonstrativ, wenn man das so in der öffentlichkeit macht.......


      Ja, sogar sehr demonstrativ...ich denke, dass bei ihr halt auch nicht so was, wie "sich spüren", "sich bestrafen" im Vordergrund steht (stand?), sondern eher das "gesehen werden"...der "stumme schrei nach hilfe", weil sie ja überhaupt nicht sagen kann, was sie wirklich will... :/

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Amityville“ ()

      muss aber dazu sagen, dass ich auch oft nich sagen kann, was ich will. letztendlich leide ich sehr darunter, wenn ich mich von alles nur so herumschubsen lass, aber ich kanns einfach absolut ni ändern.
      ich glaube sie hat es damals bei dir gesehn und hat es dann einfacj nachgemacht. wollte damit erreichen, dass sihc jmd für sie interessiert und ihr zuhört. jetz is sie vielleicht enttäuscht, dass alles so gekommen is?!
      Original von cryingangel
      muss aber dazu sagen, dass ich auch oft nich sagen kann, was ich will. letztendlich leide ich sehr darunter, wenn ich mich von alles nur so herumschubsen lass, aber ich kanns einfach absolut ni ändern.
      ich glaube sie hat es damals bei dir gesehn und hat es dann einfacj nachgemacht. wollte damit erreichen, dass sihc jmd für sie interessiert und ihr zuhört. jetz is sie vielleicht enttäuscht, dass alles so gekommen is?!


      Na ne, das glaube ich nicht. Ich bin mir eigentlich schon sehr sicher, dass bei ihr ne Menge mehr hintersteckt...aber genau das ist ja das Problem, dass man überhaupt nicht an sie rankommt. Absolut niemand.
      Vielleicht möchte sie ja die Hilfe, aber hat nur Angst, sie anzunehmen? Bei mir ist das ähnlich, ich stoße sämtliche Leute vor dem Kopf, doch tief im Inneren möchte ich, dass da Jemand ist. Wie wäre es, wenn du sie einfach mal besuchst, daheim, und mit ihr irgendwas machst. Was, damit sie sich ablenkt und Spaß hat, merkt, dass es wirklich Jemand ernst mit ihr meint.
      (Aber das hast du ja schon versucht, nicht wahr?)

      Hm, viel Glück.
      Tut mir Leid, dass ich dir keinen besseren Rat geben kann.
      todsuende
      ich finds vol lieb, dass du dich so sehr um sie versuchst zu kümmern.
      nur dneke ich, dass sie die hilfe einfach zur zeit nciht annehmen kann oder will.. ich würd das mal n bissel runterschrauben. biet ihr einfach nciht mehr so oft an was mit ihr zu machen. nur noch ab und zu (oder tust du das jetzt schon?) ich dneke sie weiß ganz gut, dass sie mit dir reden kann wenn sie will. das würde ich ihr auch sagen.. so ähnlich wie "hey wenn du nicht drüber reden willst, ist das okay, aber wenn du wirklich solche krassen probleme hast wrde es dir doch helfen meinst du nicht? ich will dich nicht dazu zwingen, deswegen biet ich dir an du kannst zu mir kommen und mir erzählen was du willst, aber du musst nicht und wenn cih dir irgendwie helfen kann dann sag es mir"
      verstehst du wie ich meine? biete ihr an das du für sie da bist, damit sie von alleine kommt. ich dneke, dass wird sie früher oder später in anspruch nehmen. und wenn nicht, dann ist das auch nicht deine schuld. dann hat sie sicherlich ihre gründe... viel glück
      vielleicht solltest du ihr wirklich noch ma mitteilen, dass du für sie da bist, auch wenn sie vielleicht grad keine lust zum reden hat. kannst ja ma mit ihr eis essen gehn oder so........irgendwas schönes machen......
      ist sie nur zu dir so abweisend oder hat sie sich allgemein abgekapselt???

      lg
      cryingangel
      es kommt mir ein bisschen so vor als würdest du dich für sie verantwortlich fühlen. du hast ja auch geschrieben dass du anfangs befürchtet hast dass du sie durch das offene umgehen mit deinen n*rb*n dazu animiert haben könntest. das halte ich schonmal für absolut ausgeschlossen, ich denke eher sie hat schon seit sehr langer zeit sehr viel in sich was sie nicht nach außen trägt, und dann kam wohl irgendwann der punkt wo sich das gewendet hat, wo sie angefangen hat es demonstrativ zur schau zu stellen dass etwas nicht stimmt, dass sie hilfe braucht, auch wenn sie sie nicht annehmen kann. ich höre da sehr viel verzweiflung raus, umso blöder ists dass sie nicht redet über das was sie so runterzieht.
      wenn sie tatsächlich so massive probleme hat, dann würde ich entweder versuchen mit ihr darüber zu reden was ihr helfen könnte, wenn sie in therapiegruppen in der psychiatrie schon nicht geredet hat. vielleicht versucht sie es mal mit einer einzelgesprächstherapie? wenn du das wirklich alles "in die hand" nehmen willst, dann geh mit ihr doch mal direkt zu einem therapeuten, oder gib ihm die nummer deiner freundin. denn von selbst würde sie sicher nie da anrufen.

      und denk immer daran, dass du für sie nicht verantwortlich bist bzw sein musst. das wichtigste ist erstmal dass sie für sich akzeptiert dass sie hilfe brauch und diese auch annehmen kann. vielleicht ist es wirklich besser du lässt sie eine weile "in ruhe" und sprichst in ein paar wochen nochmal mit ihr über das ganze.

      viel glück jedenfalls :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nachtprinzessin“ ()

      Hi,

      Mein Rat ist, kümmer dich nicht um sie, so hart es ist, du wirst sie nicht retten können. Das kann nur sie.
      Du rutscht viel zu leicht in eine Co-Abhängigkeit rein.

      Es ist sehr schwer, dabei zuzugucken, wie jemand zu Grunde geht , aber jeder wird einmal in eine Situation kommen, in der er Denjenigen nicht "retten" kann.
      Leider.

      Ich glaube nicht, dass man jemanden, der wirklich abblockt helfen kann.
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