entsexualisierung ??

    entsexualisierung ??

    ich habs meiner thera letztens endlich gesagt, dass ich nicht auf jungs stehe ,... und auch nicht auf mädchen ... halt so auf gar niemanden !! :(

    mich macht das total fertig; ich kann mir nicht vorstellen, jemals eine glückliche beziehung zu haben obwohl ich mir das vielleicht schon wünsche (ich weiss das nicht genau; teile von mir sagen ja, andere teile finden das einfach lächerlich).

    das "lustige" ist: es ist eben nicht so, dass ich gar keine sexuellen bedürfnisse mehr hätte; ich kann sie nur nicht mir zuordnen und auf andere beziehen (ich hoffe ich drücke mich verständlich aus?)

    was soll ich da nur machen?? hat jemand ähnliche erfahrungen? *verwirrtsei*
    ich habe neulich mal wem zu erklären versucht, dass sexualität nichts mehr mit körperlichkeit zu tun hat, dass sie davon los gelöst ist, dass sie dir plötzlich passieren kann, am meer, im wald,
    beim essen, musik, plötzlich so ein komisches sinnliches gefühl, was schönes... nichts mehr mit der rohen körperlichkeit... irgendwie was ganz anderes... lass dich darin treiben...
    ich kenne sowas änliches...
    ich habe absolut keine Lust auf eine Beziehung... und das eigentlich schon immer (bin 21). Ich hatte schon Beziehungen... aber dazu hab ich mich immer gezwungen, weil ich fand, dass dies doch nicht normal sei.
    bei mir ist es nur so, dass ich auch keine "Bedürfnisse" habe...

    bei mir hängt das alles zu einem grossem Teil mit Angst zusammen. Ich muss erst einmal lernen ein "normaleres Bild" vom anderm Geschlecht zu haben etc
    vor allem braucht es aber auch Zeit... irgendwann machts bestimmt klick *denk ich mal und meinen auch meine Freunde*

    ich weiss nicht, was ich dir raten kann... ausser Abwarten, Tee trinken und mit deiner Therapeutin versuchen herauszubekommen woher das bei dir kommt.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Nü“ ()

    Ich hab das genau in die andere Richtung erfahren.
    Ich hab irgendwann mal ne Freundin gehabt, weil alle meine Kumpels ne Freundin hatten. Und dann war das aber nicht so wie ich mir Liebe vorgestellt hatte, hatte noch ne Freundin und noch eine ... und irgendwann kam die Frage: "Sag mal bist du überhaupt heterosexuell??"
    Dann hat ich was mit Jungs, war auch nicht der Bringer ... und immer wenn ich grade aufgehört hatte, zu suchen und mein Leben so als Single ganz okay fand, sind mir ganz besondere Menschen übern Weg gelaufen. Ich schreib bewusst MENSCHEN, ich verlieb mich nicht in Geschlechter.
    Und ich denke, Sexualität kommt von ganz alleine, wenn man einen Menschen hat, dem man sehr nahe ist, ihr/ihm vertraut und sich geborgen fühlt.
    Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
    nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

    Ich habe früher, als ich noch mit jungs sex hatte, immer gedacht, dass wenn ich erst mal mit einem Mädel zusammen sein werde, alles besser wird.
    Jetzt bin ich seit 3 Jahren auch mit Mädels im Bett und garnichts ist besser.... :(
    Ich glaube ich habe einfach eine ganz schlechte Beziehung zu Sex und Liebe: das schließt sich irgendwie für mich gegenseitig aus.

    Hoffe aber, für mich und für euch, dass irgendwann ein Partner da ist, denn wir lieben können und von dem wir uns lieben lassen können :) Das muß nämlich sehr schön sein.
    ich denke auch, dass es extrem schwierig in der heutigen zeit ist, ein gutes und ausgewogenes verhältnis zur eigenen sexualität zu haben, überall werden uns bilder und verhaltensweisen aufgedrückt, die wir mit unseren eigenen bedürfnissen nicht vereinbaren können, sodass wir entweder ganz aufhören oder wie ich, immer mit einem schlechten gewissen "danach" leben müssen...

    weiß nicht obs das Thema trifft

    Also, ich habe keine Ahnung, ob das unbedingt zum Thema passt: Aber ich kenne es von früher, daß ich, selbst wenn ich verknallt war, nicht genau wußte, ob ich die betreffende Person auch sexuell begehrte ...
    Das Gefühl war meistens mehr platonisch als irgendwas anderes... und das änderte sich in der Beziehung auch nicht unbedingt ... ganz so weit wie es Ryan geschildert hat, gings bei mir nicht ... aber ich bekam schon zu spüren, daß meine Partnerinnen mich mehr als Sexobjekt betrachteten als das umgekehrt der Fall war.
    Na ja, egal.
    Inzwischen hat sich das ganz gut eingespielt ... und das dürfte der entscheidende Unterschied zu dir sein @GuinnesDraught
    @Michiru

    du triffst den nagel auf den kopf - so schön und treffsicher hätte ich das gar nicht ausdrücken können ...

    es ist halt dumm, aber wenn man jmd liebt ist jedes körperliche gefühl, jede berührung, eine vergewaltigung.

    sex und liebe schließen sich aus :: andererseits ist es getrennt eine katastrophe


    @jugend:
    kam das einfach so oder hast du was getan damit sich das geändert hat
    @GuinnesDraught:
    Es änderte sich nach und nach ... ich hab sexuelle(re) Beziehungen dann aber auch forciert *zugeb*

    Ich hab jetzt nicht in dein Profil geschaut, ob du dein Alter angegeben hast... na ja ... ich weiss nicht, bei mir kam das so ab dem 17. Lebensjahr ... nicht früher!!
    Original von GuinnessDraught


    es ist halt dumm, aber wenn man jmd liebt ist jedes körperliche gefühl, jede berührung, eine vergewaltigung.

    sex und liebe schließen sich aus :: andererseits ist es getrennt eine katastrophe



    Genau das ist das Problem; versteh dich gut...leider...

    Aber ich hoffe immernoch, dass es eines Tages, ganz langsam doch besser wird für uns beide.
    Ich denke, um den Wunsch nach Sexualität auch wirklich zu haben, muss man auch den dementsprechenden Menschen haben, mit dem man das auch ausleben möchte, bzw. dem auch vertrau, sich bei dem wohlfühlt und dem auch noch näher sein möchte, als kuscheln, schmusen usw.

    Ich glaube nicht, dass Sex und Liebe so unterschiedliche Dinge sein müssen. Können sie natürlich, es gibt genügend Menschen, die das strickt von einander trennen. Allerdings muss man dann auch bedenken wie die Person, die sowas trennt, vorher Sexualität erfahren hat, zum Beispiel Missbrauch oder alleine - wie Fjörgyn schon sagte - durch das Bild, wie Sexualität durch die Kommerzialisierung in der Gesellschaft ist. Wobei man sich da auch wieder Streiten kann, in welchem Sinne das Aufklärungstechnisch nicht doch nen guten Aspekt hat.

    Für mich selbst kann ich nur draus schliessen, ich hab viel zu früh mein "erstes Mal" gehabt, ich war knapp 13 oder sowas um den Dreh und das war viel zu früh, und ich konnte auch nicht wirklich was damit anfangen. Es war mehr cool sein vor den Kumpels und sich ganz erwachsen fühlen, und ich hab weniger als 2 Jahren eigentlich erst richtig begriffen was das eigentlich inner zwischenmenschlichen Beziehung, wo Emotionen die Hauptrolle spielen, bedeuten kann.

    Deswegen: Macht euch net so nen Kopp, lasst euch Zeit - der/die Richtige kommt bestimmt und wenn ihr euch liebt, vertraut und euch beieiander wohlfühlt, folgt alles weitere von ganz alleine.
    Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
    nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

    ich denke auch, dass zeit eine sehr wichtige rolle spielt, denn eine beziehung heißt nicht automatisch, dass man gleich und auf der stelle seinen körper hergeben muss...
    mal was zur "aufklärungstechnik"... wenn sie soweit geht, dass 13jährige schon torschlusspanik kriegen, weil sie noch nicht alles ausprobiert haben, dann fass ich mich ganz ehrlich an den kopf und überlege, ob man wirklich alles so zugänglich machen muss... informationen sind gut, aufklärung auch, aber die art und weise sollte man vielleicht noch einmal überdenken... wir können nur sehen, was wir mit den informationen machen, die tagtäglich an uns heran getragen werden...
    ich bin dazu übergegangen, diesen bereich total abzuschotten, ihn als meinen bereich zu sehen, nicht darüber reden, meine sexualität zu isolieren, nur einem menschen zugänglich zu machen, mich nach außen hin als neutrum zu sehen... aber wirklich glücklich bin ich nicht, leider habe ich bisher auch noch nicht das patentrezept gefunden, wie ich sein kann, als alles was dazu gehört, ohne entsexualisiert zu werden...
    @mondkind:als nicht-borderliner würde mich das auch interessieren.
    @Fjörgyn: was du zur gängigen aufklärungstechnik oder vielleicht eher -praxis geschrieben hast, stimme ich dir mal 100 Prozent zu. Das geht einher mit Vermarktung, öffentlich ausgeübtem Druck und ganz neuen Formen von Gruppenzwang... ich fand das immer furchtbar, als ich noch klein war ;)
    ich hab das alles durchaus nicht allgemein gemeint à la eigentlich bin ich eh noch viel zu jung und bin nur neugierig...

    ich bin jetzt 20 jahre alt und meine letzte beziehung ging ca 3 jahre lang ... soviel zum thema zeit

    es liegt auch nicht daran, dass ich ihn nicht genügend geliebt hätte ... ich kanns einfach nicht... ich weiß noch jede seiner berührungen, es war einfach schrecklich. es ging ja soweit, dass ich vor mir selbst geleugnet habe, ihn zu lieben... und zeitweise hätte ich geschworen es sei eine lüge, dass er mich liebt (obwohl er mir das ja gesagt hatte und auch bewiesen hat), aber das kann ich alles nur im nachhinein so feststellen)... so arg, bis ich mir selbst nicht mehr sicher war... bin dauernd geflohen ... daran ist es dann schließlich auch zerbrochen

    es ging ja gar nicht um sex, sondern um kuscheln, etc -- no chance; so ist es auch geblieben; ich kann mit jedem gut befreundet sein, nur körperlich darfs zu absolut nix führen, sonst zieh ich mich zurück ...

    ich habs ins borderline gestellt, weil ich mich damals oft deswegen geschnitten hatte oder dissoziiert bin, nachdem wir zusammen waren ... hatte eghofft, jmd kann mir vielleicht sagen was ich dagegen tun kann?? kennt das außer michiru und mir denn keiner ?
    Original von GuinnessDraught

    (...) ich habs ins borderline gestellt, weil ich mich damals oft deswegen geschnitten hatte oder dissoziiert bin, nachdem wir zusammen waren ... (...)


    Hm... Sorry wenn ich so direkt bin, aber SVV ist nicht Borderline... Also, hat praktisch rein gar nix mit dieser Störung zu tun, sie treten nur häufig zusammen auf... Du hast nicht gleich eine Borderlinestörung wenn du dich verletzt und dissoziierst.
    Liebe Grüße

    mondkind
    Oh, sry. das wusste ich nicht...
    Es hörte sich so an als würdest du Selbstverletzung für Borderline halten.. Deswegen meine Reaktion. Ich nehm alles zurück, obwohl ich irgendwie immer noch nicht weiß, was genau das mit BL zu tun hat.... Kenn mich da nicht so aus.. Wär irgendwie für ne Erklärung dankbar.. Man lernt ja nie aus.. :)

    borderline-kriterium

    [...]Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle; und ein Borderline- Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere, durch intensive, aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen. (ICD 10)

    früher sprach man von einer "polymorph-perversen" sexualität im zusammenhang mit bps. mittlerweile haben sie das aber unter dem stichwort "innerer präferenzen" gefasst. ich persönlich fand die alte bezeichnung besser.
    damit ist u.a. gemeint, dass man bei vielen borderliner festgestellt hat, dass sie sich ihrer eigenen sexualität unsicher sind. das kann homo- und bisexualität oder auch asexualität bedeuten, muss es aber nicht. und es muss auch nicht bei jedem auftreten.
    es zählt angesichts der homobewegung aber nicht mehr zu den haupkriterien.
    [edit]: polymorph meinte damals die homo-/bi-/asexualität.
    das pervers bezog sich - so zumindest damals - auf BDSM, Fetisch und andere sexuelle abweichungen. nur der verständlichkeit halber nachgetragen.
    It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
    can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
    [chaos theory]

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Amy“ ()