familiär vorbelastet

      familiär vorbelastet

      mhm.. ich wollte gerade auf den "erblich veranlagt" - thread antworten, musste aber feststellen, dass der geschlossen wurde... ist auch egal warum, wird schon gründe haben, aber ich möchte das was ich schreiben wollte trotzdem loswerden.. falls das nicht reingehört, sorry

      mir hat mal ein psychologe gesagt, dass ich wohl damit leben muss, dass ich eine veranlagung zu depressionen und ängsten habe.. ich bin zur Zeit zwar stabil was sämtliche symptome wie bulime oder svv angeht, und ich merke, wie ich von tag zu tag besser mit angstattacken klarkomme, aber so gut es mir auch ging, ganz davon losgekommen bin ich nicht...

      was denkt ihr, inwieweit wird depressionen, borderline, svv etc. von den Genen und inwieweit von äußeren Einflüssen bestimmt? Weil, wenn es "nur" Umfeld und äußere Einflüsse sind, kann man das ja theoretisch ganz und gar heilen, während das bei Genen mehr oder weniger von vorherein unmöglich wäre (zumindest nach dem jetzigen stand)...

      wobei noch zu sagen wäre, bei mir trifft wohl beides zu.. von Seiten meiner Mutter bin ich wohl definitiv vorbelastet... meine Urgroßmutter hat S*iz*d begangen, meine Großmutter hat zeitlebens unter schweren Depressionen gelitten und viele Jahre in einer Klinik verbracht, und meine Mutter... naja, sie würde sowas nie zugeben, aber ich glaub das auch sie Depressionen hat, wenn auch nicht so extrem stark... ich hab mich oft gefragt, ob das allein reicht um meine probleme zu "rechtfertigen", weil sonstige Auslösefaktoren gab es bei mir eigentlich nicht... außer vielleicht meine Mutter.. sie hatte eine extrem schwere Kindheit, und wenn ich so lese, was z.B. Borderline auslöst, dann denke ich oft, dass es demnach eigentlich SIE sein müsste, die psychische Probs haben müsste.... vielleicht hat ihre Kindheit sie insofern geprägt, dass sie bei meiner Erziehung Fehler gemacht hat, die wiederrum mich "geschädigt" haben? ich meine, ich glaube nicht, dass es mir so schlecht geht, ich hatte phasen, in denen es mir nicht gut ging, aber ich hab es jedesmal auch wieder raus geschafft, ich hab immer rechtzeitig aufgehört, mir zu schaden.. weil ich irgendwo zu "vernünftig" bin... aber mir spukt immer diese Aussage durch den Kopf, dass ich niemals davon loskommen werde...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Dackel“ ()

      "Erblich Veranlagt" wurde geschlossen , da die Frage beantwortet wurde , und es keine Diskussion war.

      Kleiner Tip von mir klick mal den Quellen Link an , Kompetenznetz-Depression.de ist einer der ausführlichsten Seiten über Depressionen in deutschsprachigen Raum.

      Hoffe das bringt dich etwas weiter.

      Lieben Gruß
      Noir



      Quelle

      Wie entsteht eine Depression?
      Eine Depression hat selten eine einzige Ursache. Meist führt ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren zur Erkrankung. Diese möchten wir Ihnen hier näher erläutern. Die Depression können wir sowohl von der körperlichen, biologischen Seite her als auch von der psychischen und psychosozialen Seite her erklären und behandeln. Wie bei den zwei Seiten einer Medaille ergänzen sich auch hier die beiden Betrachtungsweisen. Dies gilt im übrigen nicht nur für die Depression, sondern auch für andere Erkrankungen. Die früher verbreitete Ansicht, dass Depressionen sowohl körperlich bedingt seien (endogene Depressionen) als auch psychogen bzw. psychoreaktiv (neurotische Depression), hat die Wissenschaft inzwischen revidiert.



      Folgende Faktoren spielen für die Entstehung einer Depression eine Rolle:

      Veranlagung:
      Die Veranlagung zur Depression kann erworben sein, ist jedoch oft auch genetisch bedingt. Patienten mit genetischer Veranlagung neigen vermehrt dazu, bei belastenden Situationen oder auch ohne erkennbare Belastungen eine Depression zu entwickeln. Wie diese genetischen Faktoren genau aussehen, ist bislang ungeklärt. Die Hoffnung, dass ein einzelnes Gen für Depressionen zu finden ist, hat sich nicht erfüllt.

      Persönlichkeitsfaktoren:
      Bestimmte Persönlichkeitsfaktoren können die Depressionsanfälligkeit erhöhen. So sind viele Menschen mit depressiven Erkrankungen im gesunden Zustand eher leistungsorientiert, bereit, Verantwortung für andere zu übernehmen und eher streng mit sich selber.

      Psychosoziale Belastungsfaktoren:
      Akute psychosoziale Belastungen wie der Verlust oder Tod einer wichtigen Bezugsperson oder chronische Überlastungssituationen können als Auslöser einer depressiven Erkrankung fungieren und in diese einmünden. Auch soziale Faktoren, die eine Anpassung an neue Umstände erfordern (zum Beispiel Heirat, Arbeitslosigkeit, Berentung), treten vermehrt vor dem Beginn einer Depression auf. Jedoch sind nicht bei allen Patienten derartige Auslösefaktoren im Spiel. Viele Depressionen treffen den Erkrankten wie aus heiterem Himmel, so als ob jemand "den Lichtschalter ausgeschaltet" hätte.

      Körperliche Erkrankungen:
      Auch körperliche Erkrankungen, z.B. Schilddrüsenfunktionsstörungen, können eine Depression mit verursachen.


      Hirnfunktionsstörung:
      Ist die Depression einmal ausgebrochen, zieht sie den ganzen Körper des Erkrankten in Mitleidenschaft. Es kommt zu hormonellen Veränderungen, so werden z.B. vermehrt Stresshormone ausgeschüttet, der Muskeltonus erhöht sich, der Schlaf-Wach-Rhythmus ist gestört, ebenso der Appetit und die Sexualität.
      Als biologische Ursache für diese Veränderungen sowie für die gedrückte Stimmung, die Kraftlosigkeit, die Schuldgefühle und die anderen psychischen Symptome werden veränderte Funktionsabläufe im Gehirn, z.B. bedingt durch veränderte Funktion der Botenstoffe zwischen den Nervenzellen, diskutiert. Serotonin ist z.B. einer dieser Botenstoffe. Bisher ist es allerdings nicht gelungen, eine genau definierte Funktionsstörung im Gehirn zu lokalisieren, die unmittelbar für das Auftreten der depressiven Symptome verantwortlich ist.

      Cave:
      Man sollte sehr vorsichtig damit sein, Depressionen nur als nachvollziehbare, verständliche Reaktion auf schwierige Lebensumstände aufzufassen. Schwere Schicksalsschläge verursachen zwar Trauer, gedrückte Stimmung und Befindlichkeitsstörungen, jedoch nicht zwangsläufig eine Depression. Tritt allerdings eine depressive Erkrankung auf, so muss sie konsequent behandelt werden.



      Einschneidende Ereignisse
      Zwei Drittel der depressiven Patienten hatten vor ihrer Erkrankung ein belastendes oder zumindest einschneidendes Lebensereignis. Nach einem solchen Ereignis ist das Depressionsrisiko etwa ein halbes Jahr lang erhöht.

      Ein belastendes Ereignis muss aber nicht zwangsweise zum Ausbruch einer Depression führen. Denn alle Menschen müssen in ihrem Leben Verluste und Trennungen erleiden, aber nicht jeder erkrankt. Insofern haben Ereignisse dieser Art in erster Linie eine auslösende Bedeutung. Einschneidende Lebensereignisse können zum Beispiel der Tod eines nahen Angehörigen, Partnerkonflikte, die Veränderung der Lebensverhältnisse und der sozialen Rolle (z.B. Berentung) oder chronische Überlastungssituationen sein.
      "Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein!"
      Voltaire
      *Prachtmädchen*
      Danke!

      Aber mir ging es eigentlich nicht so sehr um Informationen, von der wissenschaftlichen Seite her weiß ich darüber schon bescheid.. was ich eigentlich beabsichtigt hatte war eher ein Meinungsaustausch darüber, ob Depressionen etwas sind, was man sein ganzes Leben lang mit sich herumschleppen wird.. ich weiß, vielleicht kein so tolles Thema, wer weiß das schon so genau, aber es hatte mich einfach beschäftigt :rolleyes:

      Dackelchen
      ob Depressionen etwas sind, was man sein ganzes Leben lang mit sich herumschleppen wird


      Warum sein ganzes Leben mit sich herumschleppen wird? Depressionen können doch geheilt werden, egal ob nun erblich vorbelastet oder sonstwas...! *mit.schultern.zuck*

      Man muss halt nur etwas dagegen tun (z.B. Therapie, etc.).

      crYstal
      Original von Dackel
      Danke!

      Aber mir ging es eigentlich nicht so sehr um Informationen, von der wissenschaftlichen Seite her weiß ich darüber schon bescheid.. was ich eigentlich beabsichtigt hatte war eher ein Meinungsaustausch darüber, ob Depressionen etwas sind, was man sein ganzes Leben lang mit sich herumschleppen wird.. ich weiß, vielleicht kein so tolles Thema, wer weiß das schon so genau, aber es hatte mich einfach beschäftigt :rolleyes:

      Dackelchen


      Das kommt auf die Art der Depressionen an , ob sie einen ein Leben lang verfolgen.
      Wenn ich so zurückblicke hatte ich wohl schon mehrere Phasen allerdings nie schwere und immer mit einen prägnanten Auslöser. Meine jetztige Phase hält wohl schon länger an als mir bewusst ist und ist diesmal als schwer eingestuft samt Begleiderscheinungen.
      *Aussage meiner Thera* Wenn man weiß wechles Verhalten man Vermeiden muss und welche Situationen "zuviel Energie" verbrauchen , kann man sein Verhaltens Muster soweit verändern das man nicht mehr in eine Depri Phase zurück fällt.
      Depressionen sind heilbar , allerdings ist der Heilungsprozess ein sehr langer Weg.
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      Voltaire
      *Prachtmädchen*
      Meiner Meinung nach gibts keinen Menschen, der nicht irgendwann in seinem Leben mal depressiv ist. Natürlich nur leicht und kurz. Aber ich denke, wenn jemand mal schwer depressiv war, dann ist's wirklich sehr schwer, das völlig loszuwerden...

      Situationen zu vermeiden, die Zuviel Energie verbrauchen ist ja schön und gut. Aber was wenn man diese Situationen nicht vermeiden kann ?
      Mmh, das Thema hatten wir ja schon mal und ich fand das sehr interessant.

      Ich weiss nicht in wie weit das in den Genen verankert ist. Zum Beispiel in der Zwillingsforschung weiss man ja, dass Zwilling, auch die voneinander getrennt aufgewachsen sind, also nicht unter den gleichen Umständen groß wurden, beide gleich stark zu Depressionen neigen können, bzw. sehr ähnliche Psychosen ausbilden.

      Ansonsten denke ich, dass psychisch kranke Eltern immer irgendwie ihr Kind in der Richtung beeinflussen werden. Der dementsprechende Elternteil wird sicherlich anders reagieren, bzw. seinem Kind ein anderes Verhalten zeigen, als ein psychisch gesunder Elternteil.
      Also muss es nicht unbedingt genetisch sein, sondern mehr die Umstände unter denen das Kind aufwächst, die dann wiederrum psychische Abnormalitäten ausbilden (hört sich irgendwie extrem hart an).

      Das war jetzt mein Senf zu dem Thema, schönen Tag noch!
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths