Schon Babys können depressiv sein

      Schon Babys können depressiv sein

      Schon Babys können depressiv sein

      Schon bei Säuglingen kann die Psyche aus dem Lot geraten. "Emotionale Störungen, die Depressionen nach sich ziehen können, zeigen sich bereits in den ersten Lebensmonaten", erklärt Prof. Christiane Ludwig-Körner, Leiterin der Elterberatung "Vom Säugling zum Kleinkind" an der Fachhochschule Potsdam. Ist die Mutter depressiv, gespannt, traurig und aggressiv, "werden die Kinder von der Grundstimmung ihrer Bezugsperson angesteckt", sagt die Psychoanalytikerin.

      Über die von Experten so genannte Affektansteckung hinterlässt die Depression der Mutter auch Spuren im Gehirn des Kindes. "Physiologisch werden dort Bahnen gelegt, die später für die depressiven Empfindungen verantwortlich sind", erklärt Ludwig-Körner.

      "Es gibt Babys, die nicht lächeln", berichtet die Professorin. "Das sind die Anfänge einer frühkindlichen Depression." Zeichen dafür können außerdem sein, dass die Kleinen häufig "nölen", exzessiv schreien oder apathisch sind, schlecht schlafen und die Nahrung verweigern. "Es gelingt ihnen schwer, sich selbst zu regulieren. Dazu benötigen sie besonders am Lebensanfang eine einfühlsame Bezugsperson", erläutert die Professorin, "und Eltern, die mit eigenen Problemen belastet sind, können das oft nicht oder kaum."

      Das früh "erlernte" depressive Muster setzt sich im späteren Leben fort. Äußerlich sind diese Kinder angepasst, gut in der Schule und gehorsam gegenüber den Eltern, bis ihre negative Lebenshaltung mehr und mehr zum Vorschein kommt. "Je älter das Kind wird, desto deutlicher sind die Symptome der Depression", sagt die Psychoanalytikerin. Das kann im Extremfall dazu führen, dass sie nicht mehr leben wollen. Eltern sollten deshalb auf entsprechende Anzeichen achten, um rechtzeitig professionelle Hilfe suchen zu können.

      Quelle: gesundheitspilot.de