BlackSirene

      BlackSirene

      Rote Blumen
      wachsen auf meiner Haut.
      Erblühen und sterben wieder
      Innerhalb von Sekunden.
      Zieren mich.
      Bedecken hässliche Stellen,
      böse, abgrundtiefe Stellen.
      Färben meine Angst.
      Blutrot.
      Für ein paar Augenblicke.
      Das gemeine Tier schließt
      die Augen und senkt die Stimme
      zu einem wollüstigen Knurren.
      Mehr.
      Mehr Blumen.
      Manchmal sage ich Nein,
      manchmal schüttle ich den Kopf.
      Und viel zu oft sehe ich den Blumen
      wieder beim wach werden zu.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Ich will einen dunklen Bruder haben,
      der leise und sanft in meine Nähe tritt.
      Der nicht fragt,
      nicht schreit,
      nicht bittet –
      der zu mir kommt, um da zu sein.
      Der nicht lügt,
      nicht schmeichelt,
      nicht falsch spricht –
      der zu mir kommt, um zu verstehen.
      Der nicht lacht,
      nicht verletzt,
      nicht das tötet, was in mir hofft –
      der zu mir kommt, um mich zu wärmen.
      Ich will einen dunklen Bruder haben,
      schwarz wie die Nacht
      und schweigend wie Stein.
      Dessen Lächeln mitternächtliche Hitze ist
      und dessen Kuss mich schlafen lässt.
      Bis zum nächsten Tag,
      An dem mich bodenlose Augen
      begleiten und schützen sollen,
      bis das Licht den Kampf verliert
      und sich der Nacht ergeben muss.
      Dann soll mein Bruder bei mir sein –
      und mich träumen lassen,
      in seinem schwarzen Lächeln.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Ich bin ein wandelndes Trugbild, sieh´ nur.
      Mal bin ich hier, dann wieder dort.
      Wechsle meine Haut wie meine Launen,
      bin oft hell, dann wieder schwarz.
      Lache unter Tränen
      und weine lächelnd.
      Kopf und Herz liegen im Widerstreit
      und ich kann nichts dagegen tun.
      Stehe mitten im Raum und
      schreie lautlos.
      Bleibe hinter Dir stehen und
      weine trockne Tränen.
      Singe übermütig und
      blute doch schon längst wieder.
      Dummes Chamäleon.
      Dumme Kind-Frau.
      Siehst Du mich gerade –
      oder siehst Du nur mein falsches Ich?
      Ich kann Dir keine Antwort geben,
      denn ich weiß selbst nicht,
      wo ich bin.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Es gibt viele leichte Worte,
      die man glücklich summen kann –
      Liebe.
      Hoffnung.
      Zukunft.
      Doch sobald sie meinen Mund verlassen,
      fallen sie dumpf zu Boden.
      Stein geworden.
      Schwer und kalt.
      Ich möchte sie gern fliegen lassen,
      doch es gelingt mir nie.
      Und je öfter sie sich weigern zu fliegen,
      desto mehr vergesse ich, was sie bedeuten.
      Alles Lüge, alles kaputte Illusion.
      Wie soll ich glauben können,
      wenn alles vorher stirbt?
      Deine Worte haben Flügel –
      meine haben Messer,
      die mich immer wieder finden.
      Sag´ kannst Du ein Wort für mich
      Fliegen lassen, nur eines?
      Nur dieses eine Wort:
      Leben.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Mein Spiegel birgt ein Geheimnis –
      Ein schwarzes und ein weißes.
      An hellen Tagen sehe ich hinein
      und finde ein Lächeln und Zufriedenheit.
      An dunklen Tagen sehe ich hinein
      und finde Angst und Zweifel.
      Weiß ist mein Lachen,
      meine Freude.
      Schwarz meine Tränen,
      meine Schmerzen.
      Manchmal meide ich den Spiegel
      und meine, ihn leise lachen zu hören.
      Sieh´ doch, sieh´ -
      es ist doch gar nicht schlimm!
      Und dann tue ich es und sehe
      mein kaltes Spiegelbild:
      Lachen oder weinen.
      Tanzen oder still stehen.
      Singen oder schreien.
      Zweigeteilt.
      Spiegel sind hinterlistig und gemein
      und ändern Dein Bild sekundenschnell.
      Manchmal stelle ich ihn mir
      in Scherben vor –
      und lächle mich langsam
      dabei grau.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      In Gedanken flüchte ich mich oft in Deine Arme,
      weißt Du.
      Wenn ich traurig bin,
      wenn ich nicht weiter weiß,
      wenn ich wieder etwas haben möchte,
      was ich nicht verdiene.
      In Gedanken sehe ich Dich dann lächeln,
      weißt Du.
      Und dann sagst Du, dass ich doch Zeit habe -
      soviel Zeit für neue Menschen,
      neue Orte,
      neue Wagnisse.
      Und das kann ich nicht hören,
      weil ich glaube, dass es nicht stimmt.
      Selbst, wenn –
      das Leben ist nicht wirklich schön für mich,
      weißt Du.
      So vieles fehlt, so vieles schmerzt.
      Und niemand ist da,
      der mir den Sinn erklärt.
      der mir beweisen kann,
      dass sich das warten lohnt.
      Du kannst es auch nicht,
      willst vielleicht nicht der sein,
      den ich gerne hätte.
      Macht nichts.
      Ich bin froh, dass ich wenigstens
      an Dich denken kann.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Kind zu sein –
      einen Tag mit lachen zu verbringen
      und Hand in Hand mit Menschen zu gehen,
      die man liebt.
      Nicht an morgen,
      nicht an gestern zu denken.
      Nicht-Kind zu sein –
      einen Tag mit Problemen zu verbringen
      und sich nicht zu trauen,
      andere um Hilfe zu bitten.
      Anders zu sein –
      den Tag mit Angst zu verbringen
      und niemanden zu haben,
      der einen vom bluten abhält.
      Alles das sein zu müssen, was man soll –
      den Tag mit Versteckspielen zu verbringen
      und dem Entsetzen gegenüber zu stehen,
      wenn die Maske fällt.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Ich will es versuchen,
      dieses Mal will ich es schaffen
      und meinen Traum für mich erfüllen.
      Es ist nicht einfach,
      es ist ein langer Weg,
      den ich gehen muss –
      bis zu Dir.
      Meine Tarnung aufgeben
      und Dich ansehen.
      (Aufgerissene Augen)
      Meine Furcht zu schlucken
      und zu lächeln.
      (Schmerzende Mundwinkel)
      Auf Scherben zu tanzen,
      um schön zu erscheinen.
      (Falsche Fratze)
      Narben zu verstecken,
      damit Du nicht siehst,
      wie kaputt ich bin.
      Zu sein, zu scheinen, zu spielen,
      was Dir gefällt.
      Und dann habe ich es geschafft –
      ich stehe vor Dir,
      bar jeden Schutzschildes.
      Und ich ernte Dein Lachen,
      Dein Unverständnis –
      Ablehnung.
      Dann drehst Du Dich um
      und gehst mit ihr.
      Ich bleibe zurück und
      flicke notdürftig meine Seele.
      Hatte ich einen Traum…?
      Jemand kam darin vor,
      glaube ich…jemand, der ein
      warmes Lächeln besaß.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Beobachte die Menschen,
      sei genau und undiskret.
      Nimm´ die Schönen und bete sie an,
      auf dass alle Welt solche Schönheit begehrt.
      Such´ die Klugen und lobe sie,
      auf dass sie ihr Wissen mit uns teilen.
      Find´ die Hilfsbereiten und ehre sie,
      damit noch vielen anderen geholfen wird.
      Erkenn´ die Gutherzigen und umarme sie,
      damit sich die Liebe weit verbreitet.
      Beobachte die Menschen,
      sie sanft und tolerant.
      Gib´ dem Kaltherzigen einen Kuss,
      dem Weinenden ein Taschentuch,
      dem Trostlosen ein hoffnungsvolles Wort,
      dem Verlorenen eine neue Richtung.
      Doch wenn Du dem Mensch,
      mit den Narben begegnest, so schick ihn zu mir –
      denn es ist es, den ich liebe.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Ich möchte Mut haben.
      Mut, diese Dinge zu glauben,
      die Du sagtest.
      Ich möchte mich freuen,
      über die Erinnerungen an die
      vergangenen Tage.
      Ich will nicht daran zweifeln,
      nicht nachdenken über das,
      was passiert ist.
      Nur bin ich nicht mutig –
      und ich kann kein Wort
      von dem glauben,
      was Du gesagt hast.
      Und ich ersticke fast an meinem
      Weinen und dem Wissen,
      dass alles falsch ist.
      Es wird nicht funktionieren,
      nicht gut gehen –
      niemals.
      Aber es wird weh tun,
      für eine lange Zeit.
      So wie jetzt.
      When fear of live keeps crawling in -
      she wipes it all away
      day turns to night, repeats the sin
      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Ein grauschwarz gefleckter Tag.
      Ich kann nicht klar denken,
      nicht auf die Erde zurück finden,
      heute.
      Trotzdem denke ich die ganze Zeit –
      trete von einer losen Stufe im Kopf
      auf die nächste, die auch nicht stabiler ist.
      Ein einziges Stolpern und Fallen
      und Angst haben.
      Dabei ist es nicht einmal dunkel,
      heute.
      Aber ich sehe nur schwarzweiß,
      und alles, was ich mir in Erinnerung rufe,
      löst sich zu schnell in Rauch auf.
      Ein Fang-mich-Spiel, dass ich liebe und hasse
      und niemals gewinnen kann.
      Ich kratze am Datum herum
      und will nach Gestern zurück.
      Komme nicht aus dem Sumpf
      in meinem Kopf heraus.
      Er ist zu hartnäckig:
      Schließe ich die Augen,
      geht das innere Kino sekundenschnell an.
      Öffne ich sie,
      habe ich das Heute vor mir und den
      Gestern-Schriftzug ständig vor Augen.
      Dumme Zeit, warum rennst Du
      oder schleichst Du nur?
      Wenn man Dich braucht, bist Du weg
      und, wenn Dich keiner haben will,
      weichst Du einem nicht von der Seite.
      Ich will schlafen gehen,
      um die Spieluhr aus Gedanken
      zum Stillstand zu bringen.
      Doch spätestens morgen weckt sie mich
      wieder mit ihrer ewigen Litanei –
      es wird kein Glück geben für Dich,
      es wird nichts geben für Dich,
      gar nichts, gar nichts.
      Nichts.
      When fear of live keeps crawling in -
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      I´m in lust
      so let love reign...

      -Poisonblack-
      Gefühl, geh´ weg,
      ich will Dich nicht hier haben.
      Ich brauche Dich nicht,
      ich will Dich nicht und überhaupt
      bist Du mir absolut egal.
      Aber Du hängst, Du klebst überall,
      Du spinnst mich langsam ein.
      Gefühl, Du bist überflüssig,
      unnötig, nicht zu gebrauchen.
      Du gehörst nicht zu mir.
      Verschwinde.
      Doch Du schleichst um mich herum,
      kriechst durch jede kleine Ritze,
      lachst mich einfach aus.
      Wenn das Telefon klingelt,
      springst Du mich aus dem Hinterhalt an.
      Wenn ein Name fällt,
      sitzt Du auf meiner Schulter und
      tätschelst mir sanft die Wange.
      Ich werde Dich nicht los, egal,
      was ich auch versuche.
      Du lässt Dich ein paar Stunden,
      ein paar Tage nicht blicken
      und ich atme schon auf.
      Dann, plötzlich, bist Du wieder da
      und flüsterst mir kichernd ins Ohr
      „Na – hast Du mich vermisst?“
      Ich weiß schon, wer an Dir Schuld ist,
      sage ich mir täglich mehrmals.
      Doch ich kann dem Schuldigen nicht
      gegenüber treten:
      vor seiner Tür sitzt ein anderes Gefühl,
      was mich daran hindern soll,
      ihn los zu werden.
      Es lächelt und winkt mir zu –
      und es ist viel zu schön, um es zu ignorieren.
      So stehen mir ein Quälgeist und
      ein Lichtspiel im Weg –
      und eines kann nicht ohne
      das andere sein.
      When fear of live keeps crawling in -
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      -Poisonblack-
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