Kann man sich reinsteigern?

      Kann man sich reinsteigern?

      Hallo ich mal wieder....

      Ich hab da mal ne Frage. Früher, wo ich mich noch nicht so mit mir beschäftigt hatte, dachte ich, es geht mir gut. Ich war ja auch mittendrin in der ganzen Geschichte, mit dem Alk meines V*ters etc.....

      Jetzt ist es vorbei, ich wohne mehr oder weniger alleine, hätte keine Probleme haben dürfen. Und jetzt zieht es mich immer weiter in den Sumpf der Depressionen. Brauche ungesunde Mittel zum Druckabbau, fühle Schm*rz, fühle Leere.
      Gut es war früher auch nicht einfach, aber hab ich mir einen Gefallen damit getan, mich für eine Therapie anzumelden? Sollte ich nicht besser die Zähne zusammenbeißen? Denn Sorgen hat ja schließlich jeder und ich komm mir mit meinen Schm*rzen so mies vor.
      Gut Minderwertigkeitskomplex ist eins davon. Ich war ja nie wichtig.

      Manchmal wenn ich die Schm*rzen spüre, und meine in letzter Zeit ständigen T*d*sgedanken (keine Sorge, nur Gedanken), denke ich, ich hab mich einfach zu intensiv mit mir beschäftigt. Sollte ich es nicht einfach ruhen lassen und nach vorne schauen? Oder ist es gerade jetzt nochmal wichtig, zurück zu gehen?

      Freu mich über Antworten.
      liebe Grüße

      Lemontree
      finde ich kann dir keiner sagen...

      eigentlich ist "sich mit sich beschäftigen" und wirklich tiefes nachdenken ne gute sache - wie sollte man sich sonst erkennen?
      aber es kann eben auf dazu führen, dass man was in sich entdeckt - dass man lieber nicht gesehen hätte.

      in der regel kann man ja alles schlechte irgendwie wieder wegbekommen - so sagt man - ca 12.000 mal im jahr wird einem allein in deutschland das gegenteil bewiesen....

      also ich vergleiche die kranken/"gesunden" ganz anmaßend immer ein wenig mit sehenden/blinden

      die blinden gehen jeden tag zur arbeit, essen schlafen, mit ca 30 jahren fortpflanzen, 10 jahre nett sein, dann 10 jahre bissl fies zu den kids sein, anschließend entweder ne kleine midlife crisis oder jeden tag n bier mehr - anschließend rente, liebe(r) opa/oma werden - abdanken.
      und dennoch, derweil waren sie stets recht happy. denken sie. wiel sie eben nicht nachdenken - es vielleicht gar nicht könenn. die verstehen einen film wie trainspotting nicht, die lesen keine bücher ala the perks of being a wallflower, die hören auch lieber irgend ein charts-gedudel als richtige musik...

      wärend die kranken erkennen, dass die welt nicht nur rosarot ist, das schmerzen relativ sind, dass auch auf der erde eine hölle existiert....

      oder wie hesse sagt:

      "Wer statt Gedudel Musik, statt Vergnügen Freude, statt Geld Seele, statt Betrieb echte Arbeit, statt Spielerei echte Leidenschaft verlangt, für den ist diese hübsche Welt hier keine Heimat..."

      naja klingt alles zeimlich beknackt was ich da grad geschrieben hab - hoffe du verstehst was ich sagen will:

      wer mal richtig in der scheisse war - weiss zwar das gute zu schätzen, sieht aber, dass von der scheisse noch viel mehr da ist.... als all die andern wahrhaben wollen.
      manchmal wünscht man sich - blind geboren zu sein - das alles nicht sehen zu müssen... wie die andern, einfach pseudo-glücklich, seiner eigenen tragödie nicht bewusst...

      einfach leben.

      manchmal wünsche ich mir das - ich bin mir nur nicht sicher ob es wirklich besser ist...
      hey fragile-life,

      ich glaub so verstanden durch deine Antwort hab ich mich lange nicht gefühlt, danke :))

      Ich kann es für mich persönlich noch nicht mal selbst festmachen. Wenn ich diese ständigen Stimmungsschwankungen habe, dann denke ich manchmal, die Aussicht auf meine Therapie ist das einzige, was mich noch bei der Stange hält. Und dann hab ich so Momente, da denke ich, Therapie brauchst du nicht. Läuft ja alles einigermaßen und Sorgen hat jeder. Naja, ich weiß aber mittlerweile auch, dass ich mich darauf nicht verlassen kann :(

      In letzter Zeit habe ich mir so gewünscht, ich könnte eine von diesen oberflächlichen Menschen sein. Mir würde nichts zu nah gehen, ich hätte keinen besonderen Druck, ich hätte einfach ein Happy-Leben. Aber vielleicht könnte ich dann auch keine wirklich Freude empfinden.....

      Ich danke dir jedenfalls sehr für deine mutmachende Antwort!

      liebe Grüße

      Lemontree
      Hi Lemontree,

      ich möcht zuerst sagen, dass ich die Möglichkeit des Reinsteigerns nicht ganz ausschliesse (zumindest in meinem Fall und bei den paar Freunden von mir, aber auch eher der kleinere Teil).

      Bei mir war es so, dass ich das auch ne ganze Weile dachte. Dass es mir erst so schlecht ging seitdem ich mich damit beschäftigt habe. Mittlerweile hab ich rausgefunden, dass ich vorher einfach meine depressiven Phasen verdrängt hab, bzw. auch nicht so intensiv wahrgenommen hab.
      Und als ich mich dann damit beschäft hab, hatte das Kind endlich nen Namen und ich wusste in etwa was da eigentlich los ist.

      Ich denke auch dass so ne Sachen wie Depressionen sich erst später ausbilden. In der Pupertät bekommt man auch eher so nen Blick dafür was um einen herum eigentlich los ist. Natürlich wusste ich schon mit 5 Jahren schon dass meine Mutter gesoffen hat, aber richtig bewusst wahrgenommen hab ich das erst sehr viel später.

      Dazu kommt noch dass in der Pupertät sich die Stoffwechselmechanismen im Gehirn ändern. Immerhin hat man dann plötzlich ne ganze Menge mehr Hormone im Körper und das kann auch mit depressiven Phasen in der Pupertät zusammenhängen. Und grade wenn dann sowas ist wie zum Beispiel mit deinem Vater kann des wesentlich heftiger ausfallen. Aber ich denke bei dir wird das auch nicht nur ne Phase sein wie sich das anhört.
      Deswegen ist Thera wohl wirklich mal nen Versuch wert.

      Ich kann´s bei mir selbst eigentlich auch nur schwer glauben, dass ich sowas brauchen könnte ... aber Depressionen sind wirklich ernstzunehmen und mindestens genauso wenn nicht sogar noch ernster zu nehmen wie ne Grippe.

      Ich wünsch dir was,
      Ryan
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

      Liebe Maus,

      bis zu einem bestimmten Mass sollte man sich schon mit sich selbst beschäftigen. Du solltest auf die Signale Deines Körpers hören. Aber Du lässt zu viel hoch kommen, Du machst Dir zu viele Gedanken. Ich denke es ist weniger die Vergangenheit sondern ehr die Gegenwart die Dir auch sehr zu schaffen macht.

      Da ist auf der einen Seite Deine Mutter die so viel von Dir erwartet. Auf der anderen Seite Dein Vater der oft so gemein zu Dir ist. Du willst es beiden irgendwie Recht machen aber das geht nicht. Du kannst Dich nicht zerreißen.

      Es ist deshalb um so schöner das Du den Weg zum Psychologen gewagt hast. Es war sicher nicht einfach. Aber dort kann Dir doch sicher auch schon ein Stück weit geholfen werden, Dein Leben ein wenig in den Griff zu bekommen.

      Mach Dich nicht selbst so klein, Du hast große Probleme. Und wie ich schon sagte auch Du hast ein Recht auf Hilfe. bzw. Thera. ja andere haben auch Probleme aber Du solltest mal an Dich denken. Deine Probleme nicht an anderen messen. Du bist doch auch wer...

      So lang war alles "gut" denke das war es nie. Nur damals hast Du noch nicht so darüber nachgedacht wie jetzt. Es kommt alles zusammen viel aus der Vergangenheit aber auch viel aus der jetzigen Gegenwart. Ach Maus ich schick Dir mal ganz viel kraft.

      Hoffe Du schaffst das alles, und bitte bitte krieg diese Gedanken aus Deinem Kopf... Von S*l*st*or* Schon allein das Du daran denkst macht mir Angst.

      Bist so zerbrechlich...

      LG Sandmännchen
      Original von fragile-life


      die blinden gehen jeden tag zur arbeit, essen schlafen, mit ca 30 jahren fortpflanzen, 10 jahre nett sein, dann 10 jahre bissl fies zu den kids sein, anschließend entweder ne kleine midlife crisis oder jeden tag n bier mehr - anschließend rente, liebe(r) opa/oma werden - abdanken.
      und dennoch, derweil waren sie stets recht happy. denken sie. wiel sie eben nicht nachdenken - es vielleicht gar nicht könenn. die verstehen einen film wie trainspotting nicht, die lesen keine bücher ala the perks of being a wallflower, die hören auch lieber irgend ein charts-gedudel als richtige musik...


      Und was bringt es einem wenn man mitkriegt wie scheiße die welt teilweise ist? Gut, es ist schon irgendwie besser wenn man das weiß, und es ist auch was schönes nachdenklich zu sein, aber deswegen muss es einem ja nicht schlecht gehen. Man kann glücklich und trotzdem noch sehr nachdenklich sein, trotzdem wissen das die welt teilweise scheiße ist.
      Original von fragile-life


      die blinden gehen jeden tag zur arbeit, essen schlafen, mit ca 30 jahren fortpflanzen, 10 jahre nett sein, dann 10 jahre bissl fies zu den kids sein, anschließend entweder ne kleine midlife crisis oder jeden tag n bier mehr - anschließend rente, liebe(r) opa/oma werden - abdanken.
      und dennoch, derweil waren sie stets recht happy. denken sie. wiel sie eben nicht nachdenken - es vielleicht gar nicht könenn. die verstehen einen film wie trainspotting nicht, die lesen keine bücher ala the perks of being a wallflower, die hören auch lieber irgend ein charts-gedudel als richtige musik...


      also ich wäre teilweise sogar ganz glücklich, in so ner gedankenlosen barbie-welt, nur für ein paar stunden zu sein...
      Ich möcht mal die beste Band der Welt zitieren: Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist - es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt!
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

      Original von Ryan
      Ich möcht mal die beste Band der Welt zitieren: Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist - es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt!

      Hach genau, ich liebe dieses lied

      @Gegen-Emotion das ist nicht dein Ernst, oder? Was soll den daran toll sein