Depression vs. Manie

      Depression vs. Manie

      Mir gehts heute irgendwie ganz furchtbar. So schlimm war´s schon lange nicht mehr. Ich hab wahnsinnig Stress gehabt in letzter Zeit, Abi usw. Ich weiss auch nicht, ich rauche zuviel, ich esse nix mehr, ich halt mich nur noch mit Kaffee wach ... es ist echt zum kotzen.

      Und die letzten beiden Tage ging´s mir so gut ... ich weiss auch nicht, ich war so aufgedreht. Ich hatte zwar auch Streß aber ich war gesellig wie nie, hab neue Leute kennen gelernt, hab die irgendwie von mir begeistern können. Total überdreht und aufgekratzt, mir haben sogar Hausaufgaben Spaß gemacht - sehr seltsam alles.

      Und heute? Heute bin ich nen ganz anderer Mensch. Mir gehts so furchtbar, ich möcht mit niemanden sprechen, ich weiss noch nicht mal ob ich es gleich ertrage in die U-Bahn zu steigen. Ich fühl mich so empfindsam und angriffbar - gestern Abend konnte man mir noch die schlimmsten Sachen an den Kopf schmeissen und ich hätte einfach nur gekontert.
      Eigentlich wollten wir heute auch auf ne Party und ich hab mich die ganze Woche drauf gefreut, aber ich will jetzt nicht mehr dahin. Ich will nirgendwohin.
      Ich hab auch total Wortfindungsstörungen heute.
      Mal davon abgesehen und am Rande erwähnt, ich bin heute mal wieder richtig rückfällig geworden. Ich bin eigentlich so ne Art Gelegenheits-SSVler und mir muss es schon wirklich sehr schlecht gehen, bevor ich mich verletzte.

      Das Problem ist wirklich, ich empfinde es nicht nur so für mich selber, man sieht es mir an. Die anderen kriegen diese starken Stimmungsschwankungen mit. Ich hör das auch von meiner Umgebung, dass das wirklich abartig ist wie sich meine Laune ändern kann. Ich hab vorhin noch ne Freundin getroffen zufällig im Bus und die meinte nur: "Sei mir nicht böse, aber du siehst richtig scheisse aus."

      Gestern abend meinte auch nen Kumpel von mir: "Du lässt dich auch nur noch volllaufen ..." Er war müde und hatte ziemlich schlechte Laune, außerdem neigt er dazu Dinge zu sagen, die er eigentlich nicht so meint.
      Gestern hat mir der Satz gar nichts ausgemacht, ich hab einfach gesagt, dass das mein Ding wäre, Ende. Ich hab auch nicht weiter drüber nachgedacht - heute frisst mich das auf. Ich denk seit über 4 Stunden an nix anderen ob ich vielleicht nen Alkoholiker bin. Okay, ich geb zu, ich bin sehr extrem in allem was ich tue und ich bin suchtgefährdet.
      Ich hatte vor 2 Monaten auch nen ganz bösen Absturz mit Filmriss usw. wofür ich mich wahnsinnige schäme. Ich hab mich auch schon bei allen möglichen Leuten entschuldigt, dafür dass ich dicht war an dem Abend. Wobei ich dazu sagen muss, ich hab leicht geschwankt aber ich konnte vernünftig reden.
      Und die letzten paar Wochen kam es vor, dass ich an einigen abenden 2-3 Gläser Weinschorle getrunken, wobei ich anmerken möchte, dass ich da Ferien hatte.

      Aber meine Eltern sind ja beide Alkoholiker und das wissen die meisten Freunde von mir auch, und deswegen hab ich früher schon öfters an den Kopf geschmissen gekriegt: "Also ich würd ja gar nichts trinken, wenn meine Eltern Alkoholiker wären ..."
      Ich pass da auch ehrlich gesagt nen bissle drauf auf, ich beobachte mein Trinkverhalten schon ziemlich genau. Ich mir auch irgendwann gesagt: Okay das mit der Rotweinschorle ist vielleicht nicht so dolle, solltest du nicht während der Schulzeit machen und dann hab ich echt die ganze letzte Woche Tee und Saftschorle getrunken. Ich hab auch nicht großartig was vermisst.
      Und gestern war nun mal ne Party, ich hab zwei Wodka-Kirsche (mit wenig Wodka, ich mag Wodka eigentlich nicht) und nen Glas Rotwein getrunken - und ich find das relativ wenig - und krieg an den Kopf geschmissen ich würd nur noch saufen.

      Und heute mach ich mir so nen Kopf um diesen dämlichen Satz. Und dann gehts mir sowieso so verdammt schlecht. Ich fühl mich als hätt ich ne Leuchtreklamme hinter mir, wo Mangelnde Lebensfreude draufsteht. Ich weiss nicht was ich machen soll. Mein Schatz wird sich gleich freuen, wenn ich wieder als depressives, greiztes Nervenbündel vor ihr stehe.
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

      *mal lieb innen Arm nehm

      Mir geht's zur Zeit dementsprechende ähnlich... kann total überdreht, aufgekratzt usw. und kurz später kaum noch ansprechbar... auch die Nähe von Menschen macht mir Angst, selbst, wenn ich sie sehr gerne habe... nun ... zum Alk, mein Dad war auch Alkoholiker und meine Mom hatte ne ziemliche Zeit lang Angst, ich könnte das auch so extrem betreiben, zugegeben, es gibt Zeiten, wo ich mich kaum nüchtern ertrage, wenn die Depressionen, Angtzustände, Panikattaken mich wieder quälen, aber noch lange nicht so extrem, wie bei einem Alkoholiker, allein schon nicht täglich ... nun .. Alkoholosmus ist nicht erblich ... also lass Dich da von Deinen "Freunden" nicht beirren... solange Du immer noch vor Augen hast, es frühzeitig abzuwenden

      So... irgendwas wollte ich noch schreiben, aber irgendwie ... nun .. ich vergesse immer die wichtigen Sachen *grmpf

      Wünsche Dir, dass die heftigen Depriphasen nachlassen...

      Viel Kraft, Lady Anima

      [Edit: Tippfehler]

      Es ist nie so schwarz, wie es scheint.
      Ein Licht im Nichts, das weist und scheint.
      Wunsch nach Ruhe ohne Einsamkeit.

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