graue Welt

      Ich sitz auf dem Bett
      Tränen im Gesicht
      woher sie nur kamen?
      bemerkt hab ich's nicht

      Die Flasche neben mir
      lang schon getrunken
      Trink wohl zuviel
      tief bin ich gesunken

      Drogen und Filmriss
      das schon so lang
      die Zukunft verbaut
      meine Chancen vertan

      Enttäuscht alle Menschen
      die Liebe mir gaben
      Familie und Freunde
      hab ihre Hand ausgeschlagen

      Meinen Hass und dieWut
      zu lang ausgelebt
      all die ausgelacht,
      die um mich bestrebt

      Heut mach ich's besser
      klar ist mein Verstand
      ich schmeisse die Flasche
      sie zerschellt an der Wand

      Funkelnde Scherben,
      heb eine vom Boden
      eine Gute Idee!
      heut kann ich mich loben

      Mein Arm ist schon frei
      In mir nicht mals mehr Wut
      das Glas schneidet Fleisch
      Fazniert seh ich Blut

      Es tropft und glitzert
      aus der Ader hinaus
      mir wird schwarz vor Augen
      doch bald bin ich raus
      Du schaust mich an,
      doch du siehst mich nicht
      Ich seh in deine Augen,
      doch ich erkenne sie nicht

      Sie sind leblos, so leer,
      war da nicht mal mehr
      So stumpf und fern,
      keine Erinnerung mehr

      Deine Arme voll Narben
      Was hast du gemacht?
      Deine Hände zerschunden
      Was hast du getan?

      Ich seh dein Gesicht
      Es erstaunt mich
      Ohne jeden Ausdruck
      Wahrhaft erstaunlich

      Jetzt seh ich genauer hin
      ich hab dich einmal gekannt
      Ja, jetzt erkenne ich dich
      Mein Spiegelbild bin ich!
      Verwirrtes Erwachen, wo sind die schönen Stunden?
      Trostloses Warten auf den Tag X
      Wenn der Schlaf entflieht, allein im Dunkeln
      Wird jeder Ton zur Qual

      Die bekannte Welt einfach auf den Kopf gedreht
      Erkenne nicht, wie’s einmal war
      Gewohnheit macht träge, drum steh ich auf
      Um wieder zu taumeln

      Bin nie geflogen und trotzdem fall ich tief
      Gewöhne mich besser dran
      Kälte durchbohrt mich, kein Schmerz
      Alles ist normal, wie immer
      Wenn ich traurig bin, sagt ihr:
      „Hey, lach doch mal!“
      Warum sollte ich, wenn mir nach heulen ist?

      Wenn ich wütend bin, sagt ihr:
      „Hey, bleib ruhig!“
      Warum sollte ich, wenn mir nach schreien ist?

      Wenn ich verzweifelt bin, sagt ihr:
      „Hey, Kopf hoch!“
      warum sollte ich, mir fehlt dazu die Kraft!

      Wenn ich allein bin, sagt ihr:
      „Hey, geh unter Leute!“
      warum sollte ich, wenn ich gerne einsam bin?

      Wenn ich euch hasse, sagt ihr:
      „Hey, wir helfen dir!“
      doch eure Hilfe macht mich krank!

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      (Verbessert mich, wenn ihr Fehler entdeckt, mein erster Versuch, ein englischsprachiges Gedicht zu schreiben)

      My soul is broken
      There's no hope for me
      These wounds are too deep
      Some things should not be

      What is it named my life
      Sometimes I feel this rage
      The world outside is big and grey
      I think I'm living in a cage

      What has happend to me?
      I don't know why I am so sad
      But I can't change the time
      And my tears are always red

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „graue Welt“ ()

      Fehler sind keine drin, du hättest nur die Kommas weglassen können und stattdessen hinter die Fragen Fragezeichen setzen können +g+
      (hab das jetzt nur geschrieben, weil du Verbesserungsvorschläge was Grammatik angeht haben wolltest! :))

      Find deine Gedichte sehr sehr schön....seeehr schön.. 8o

      RE: graue Welt

      So, dieses Gedicht ist ausnahmsweise nicht von mir, aber ich finde es so klasse, dass ich es einfach posten musste! Von wem es ürsprünglich ist, konnte ich leider nicht herausfinden.



      Als sie lachte, sagte man ihr, sie sei kindisch.
      Also machte sie fortan ein ernstes Gesicht.
      Das Kind in ihr blieb, aber es durfte nicht mehr lachen.

      Als sie reden wollte, sagte man ihr, darüber spräche man nicht.
      Also lernte sie, zu schweigen.
      Die Fragen, die in ihr brannten, blieben ohne Antwort.

      Als sie schrie, sagte man ihr, sie sei hysterisch.
      Also lernte sie, nur noch zu schreien,
      wenn niemand es hören könnte, oder sie schrie lautlos in sich hinein.

      Als sie weinte, sagte man ihr, sie sei einfach zu weich.
      Also lernte sie, ihre Tränen zu unterdrücken.
      Sie weinte zwar nicht mehr, doch hart wurde sie nie.

      Als sie zu trinken begann, sagte man ihr, es löse ihre Probleme nicht.
      Sie solle eine Entziehungskur machen.
      Es war ihr egal, weil ihr schon so viel entzogen worden war.

      Als sie wieder draußen war, sagte man ihr,
      nun könne sie von vorn beginnen.
      Also tat sie, als begänne sie ein neues Leben,
      doch wirklich leben konnte sie nicht mehr.
      Sie hatte es verlernt.

      Als sie sich ein Jahr später, auf der Bahnhofstoilette versteckt,
      zu Tode gefixt hatte, sagte man gar nichts mehr.
      Und jeder für sich versuchte,
      leise das Unbehagen mit Blumen ins Grab zu werfen.