Was stimmt blos nicht mit mir?

      Was stimmt blos nicht mit mir?

      Hi, erstmal an alle.....
      Keine Ahnung wie ich heute in dieses Forum gekommen bin.
      Das Traurige an der Sache ist, ich weiss nicht warum ich mich so leer fühle, warum ich so niedergeschlagen bin, warum ich nicht mehr schlafen kann.
      Doch wenn ich ehrlich bin weiss ich es,...kein Mensch auf dieser Welt (nichtmal meine Mutter oder meine beste Freundin die ich seit 6 Jahren kenne) weiss wer ich wirklich bin. Auf alle meine Freunde wirke ich so glücklich und sorglos, ich bin eine Meisterin im Schauspielen geworden.....
      Das ist alles so kompliziert zu erklären und ich weiss ja nichtmal ob es irgendwen hier interessiert aber ich muss das einfach mal loswerden.
      Mein Vater hat sich als ich 7 war das Leben genommen und meine Mutter wurde depressiv....
      Ich war soo alleine mit meinen Gefühlen es gibt keinen einzigen Menschen auf der Welt mit dem ich jemals über dieses Ereignis gesprochen habe. Vor meiner Mutter hab ich immer einen auf "stark" gemacht, denn sie hat nur geweint und ich wollte ihr keine Last sein. Ich hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihr und als mein Vater Suizid begangen hatte ist alles eingefroren.
      Ich kann keine Gefühle zeigen vor niemanden, ich schäme mich vor jemanden zu weinen---eine Horrorvorstellung für mich. Seit diesem Zeitpunkt hab ich keinen mehr wirklich an mich rangelassen, ich hab mich selbst neu erfunden.
      Ich kann mit niemanden sprechen weil sie alle nur diese Erfindung kennen aber nicht mich, wer bin ich überhaupt?
      Meine Mutter ist immer noch depressiv und unser Verhältnis ist einfach nur schrecklich, sie hält mich für ein Monster glaube ich, letztens meinte sie zu mir du musst vom Teufel bessessen sein, du hast doch nichtmal geweint als dein Vater gestorben ist.
      Ich konnte nicht weinen, ich war so erstarrt, er war der einzige Mensch der mir jemals Halt gab...der einzige Mensch der mich jemals in den Arm nahm...ich war alles für ihn, und er für mich. Und jetzt ist er schon soo lange tot, aber ich bin ganz tief drinnen noch immer das kleine Kind dass auf seinen Vater wartet der alles wieder in Ordnung bringt.
      Gott wie sehr wünsche ich mir einen Menschen, der mich kennt vor dem ich Gefühle zeigen kann, der mir halt gibt....
      Mit Typen läuft das immer im gleichen Schema ab, die meisten stehen nur auf mein Aussehn und wenn es doch mal ernst werden soll, wenn Gefühle ins Spiel kommen mach ich einen Rückzieher und lauf davon.....

      Ps.: Sorry für dieses Posting.....es gibt sicher viele Leute hier die schlimmere Probleme haben, da klingt dass hier lächerlich im Vergleich.


      edit mondkind: Keine Suizidgedanken. Siehe Regeln.
      Erstmal herzlich Willkommen hier!!

      Also, wenn jemand neu ist, kriegt er erstmal Kekse angeboten...

      *diesenjobmalübernehmundkekseaufdentischstell* :P

      Ansonsten: gewöhnst dich sicher schnell ein... und wenn du uns kennenlernst --> eigentlich sind wir ganz nett. Jooooa!!!


      Und was du sonst geschrieben hast? Naja, ist nicht einfach, was du erlebst, wenn ich richtig gerechnet hab, biste 16. Und dass du nicht damit klarkommst, dass dein Vater sich das L*ben genommen hat, ist klar. Damit biste hier nicht alleine. Gibt doch einige, deren Freunde oder Familienangehörigen sich *mgebr*cht haben oder es versucht haben. Also kannste hier immer was posten und mit wem reden.
      Brauchst dich auch nicht für "unnormal" halten oder so, weil es dir schwerfällt, mit wem zu reden... Kann dich verstehen, geht mir auch so.
      Das Wichtigste hast du ja schon gemacht... Hast erkannt, dass es so ist und dass du wohl nicht alleine mit klarkommst. Haste denn sosnt irgendne Hilfe. 'n Lehrer oder so? Haste ja geschrieben, dass du mit deiner Mama nicht reden kannst und mit deiner Freundin auch nicht. Brief schreiben oder so? Hilft manchmal.
      naja, will dir auch nicht aufeinmal zu viele dumme Tipps geben. Erstmal herzlich willkommen. Hoffe du fühlst dich hier wohl... Hier kannste jedenfalls (fast [*schielzuadminsrüber*]) reden, was du kannst und willst. Keine Hemmungen.
      ;)

      Luisa

      Danke für dein Posting!

      Erstmal hi!
      Hat mich echt gefreut dass so schnell jemand geantwortet hat, hätt ich ned erwartet.

      Was du gemeint hast, ob i vielleicht mit einem Lehrer reden könnte, nein leider nicht ich bin nicht die beste schülerin und die schulärztin is in solchen Fragen kein Ansprechpartner!

      Wieso bist du eigentlich hier? Hast du auch jemand wichtiges verloren?

      lg
      ich hab meinen bruder verloren, als ich 11 war. er war ein jahr älter als ich. nach außen hin war ich stark. habe nicht wirklich geweint, habe meine eltern getröstet, versucht ihnen halt zu geben, so getan, als ob alles in bester ordnung war.
      trauern? ich? nein... damals nicht. ich habe mit niemandem gesprochen. mit freunden nicht, weil ich niemanden hatte, mit dem ich hätte reden können. mit meinen eltern nicht, weil es ihnen ja selber so schlecht ging nach seinem tod, da durfte ich sie doch nicht auch noch belasten!! alles, die erinnerungen, den schmerz... irgendwo tief in mir drin vergraben. ich habe erst letztes jahr, 7 jahre nach seinem tod, die trauer zugelassen und zum ersten mal darüber geredet. seitdem immer phasenweise: mal verdrängen, dann wieder trauern.
      und glaub mir, es ist okay, wenn es immer noch weh tut. du hast ihn geliebt, er war sehr wichtig für dich, und als er starb, hast du nie richtig getrauert, nie hilfe bekommen... und du warst noch so jung! wie solltest du da ganz allein mit seinem tod klarkommen?

      *dich in arm nehm wenn darf*
      butterfly

      Kann dich sehr gut verstehen

      Ich versteh ganz genau was du meinst, ich hab den Schmerz so lang verdrängt 8 Jahre lang um genau zu sein. Erst letztes Jahr hab ich mir zum ersten mal seit langen dass Fotoalbum gegriffen und losgeheult. Ich kann mir vorstellen dass du mit niemand reden konntest, mir gings da ja nicht anders.....wenn die eltern trauern ist das sehr schwer für ein Kind weil es ihnen ja nicht zur last fallen will! Tut mir sehr leid für dich dass dein Bruder gestorben ist, hoff ich find auch mal den Mut mich jemand anzuvertrauen der mich kennt......aber das ist ein langer weg.

      *dich knuddl*

      lg
      ich hab das erste mal auch mit einer freundin darüber geredet, die ich nur aus dem internet kannte. danach hat's nochmal sehr lange gedauert, bis ich mit jemandem aus 'm real life geredet hab (mit meiner besten freundin). sie ist sowieso die einzige, die ich wirklich kenne und mit der ich reden kann. ansonsten immer hier im forum, oder mit mailfreunden etc.
      aber es ist egal, mit wem du redest (erstmal zumindest), hauptsache du redest, lässt dich trösten, holst dir die hilfe, die du damals gebraucht hättest. lass die trauer raus und unterdrück nicht mehr alles... rede darüber, schreibe...

      viel kraft,
      butterfly
      Ok, vielleicht hast du recht ich will mal versuchen den traumatischsten Moment in meinem Leben zu beschreiben.

      Es war im Sommer, wir waren bei meiner Tante gewesen, ich und meine Mutter sind vor meinem Vater geflohen weil er wieder einmal zu viel getrunken hatte und besoffen vor der Tür stand er drohte meiner Mutter er wolle sie umbringen, sie hat mich gepackt wir sind aus dem Haus gelaufen.......es war so kalt er hinter uns, er meinte wenn sie jetzt geht werde sie ihn nie wieder sehn und so war es dann ja auch.....
      Wir blieben bei meiner Tante die Nacht über und dann am nächsten morgen telefonierten sie noch alles schien wieder ok zu sein so war es ja immer gelaufen er war kein schlechter Mensch er hatte nur so viele Probleme.......er war so unglücklich. deshalb hat er getrunken, dann sind wir von meiner Tante auf die Donauinsel schwimmen gegangen, es war so ein schöner Sommertag doch dann wurde es abend wir sind nach Hause gefahren und als wir vor unserer Wohnungstür standen meinte meine Mutter ich solle draußen warten.
      Doch plötzlich hörte ich einen Schrei, dann ein Weinen, ich pumperte an die Tür, oh gott ich hab so heftig auf die Tür eingeschlagen und geweint......sie kam einfach nicht hinaus ich schrie Mama was ist los und plötzlich stürmte sie aus der Wohnung kreidebleich hat mich am Arm gepackt und zum Taxistand gezogen sie hat mich ins Taxi gesetzt, sie brachte kein Wort heraus sie sagte dem Taxifahrer die Adresse und lies mich allein. Ich war so geschockt und als ich zu meiner Tante kam sagte die ich muss sofort ins Bett obwohl ich so hunger hatte, keiner hat mir was gesagt ich wusste nicht was passiert war und am nächsten Tag sollte ich rauskommen,...... Meine mutter war zigeretten holen und meine Tante meinte: Dein Vater ist gestern gestorben,.....sie hat das ohne jede emotion gesagt ohne ein augezwinkern und meine Antwort war: ich wusste es, ja ich hab gefühlt dass er weg war ich weiss nicht woher aber ich wusste es einfach. Ich hab nicht geweint garnichts ich saß einfach nur da, danach hab ich lange zeit nichts mehr gegessen und wurde fast magersüchtig. Meine Mutter hat immer nur geweint ich hab nie auch nur ein Wort über das verloren....... ich weiss nicht seit dem Zeitpunkt war einfach NIE jemand da der gefragt hat wies mir geht (ja freunde aber was bedeutet das schon) das sagt man doch jeden Tag.......
      *dich in arm nehm* das muss echt ein schlimmes erlebnis für dich gewesen sein! du warst so jung, noch ein kind, und hattest niemanden, der mit dir darüber geredet hat. der dir erklärt hat, was da passierte. bist dir ziemlich einsam, verlassen und allein vorgekommen, hm? bist du nicht auch ein bisschen sauer auf deine mutter oder deine tante, dass sie's dir nur gesagt haben, sich aber nicht um dich kümmerten und dich alleine mit deinem schmerz ließen?

      ich wusste es, ja ich hab gefühlt dass er weg war ich weiss nicht woher aber ich wusste es einfach.

      viele spüren/wissen, wenn ein mensch, der ihnen wichtig war, gestorben ist. und dein vater war dir ja sehr wichtig.

      ich weiss nicht seit dem Zeitpunkt war einfach NIE jemand da der gefragt hat wies mir geht (ja freunde aber was bedeutet das schon) das sagt man doch jeden Tag.......

      ähm, es gibt freunde, die sich wirklich dafür intressieren, wie's einem geht... sicher, auch sehr viele, die's einfach nur so sagen, ohne es wirklich wissen zu wollen. "hallo, wie geht's?" ist ja mittlerweile eine standardbegrüßung, auf die man eigentlich keine antwort erwartet. trotzdem... es gibt leute, die es doch intressiert...

      ich find's übrigends echt mutig und stark von dir, dass du dieses erlebnis in worte gefasst und hier geschrieben hast!!

      liebe grüße,
      butterfly
      Hi Sandy,

      von mir auch mal herzlich willkommen. Dein Threat erinnert mich sehr an eine sehr gute Freundin von mir. Ihr Mutter ist gestorben als sie 12 oder sowas war und ich seh zwischen euch beiden sehr viele Paralelle.

      Auch das nicht weinen können. Genau das gleiche in der Hinsicht hat sie mir erzählt. Und ihr Vater hat es damals auch so verstanden wie deine Mutter anscheinend. Und da hiess es auch: "Du bist ein Monster, du bist ja so eiskalt, weil du nicht mal am Grab deiner Mutter geweint hast."
      Aber es ging halt nicht und mittlerweile ist die Freundin von mir seit etwa 3 Jahren in Therapie und arbeitet das alles auf, was da in ihr ist. Eigentlich isses nen normaler Vorgang, dass man solche Dinge erstmal verdrängt, aber deswegen ist man nicht drüber weg.

      Ansonsten ist mir beim lesen noch aufgefallen, deine Mutter ist depressiv und du hast anscheinend auch solche Tendenzen (?!). Naja, Depressionen können hervor gehen durch gestörte Botenstoffvorgänge im Gehirn und das kann vererbbar sein. Also wenn sowieso einige Leute in deiner Familie den Hang zu Depressionen haben, isses sehr wahrscheinlich, dass du auch dazu neigst.

      Ich weiss nicht, ob du schon in Therapie bist oder das überlegt hast, aber ich glaube es wäre mal ne gute Idee. Du scheinst da doch wahnsinnig viel in dir zu haben, was verarbeitet werden muss.

      Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute!
      Greez,
      Ryan
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

      Das stimmt butterfly,

      Es gibt schon einige Freunde die sich wirklich interessieren wies mir geht, bei meiner besten bin ich mir sogar ganz sicher..... aber sie ist so glücklich ich will sie einfach nicht damit belasten

      :)) lg, sandra
      Ja eigentlich hat meine ganze Familie Tendenzen für Depressionen, meine Großeltern warn depressiv, mein Vater......kannst dir ja denken, und meine Mutter jetzt auch.
      Über eine Therapie hab ich eigentlich noch nicht nachgedacht.... das Problem ist als ich 8 oder so war wollte ich zum Psychologen gehen aber meine Mutter meinte nein das liese sie nicht zu (warscheinlich wollte sie kein "verrücktes" Kind haben). Ich würde irgendwie schon gern das ganze mal aufarbeiten, aber ich hab keine Ahnung wie ich das anstellen soll.....ich bin erst 16 und ich will einfach nicht dass meine Mutter erfährt dass ich zum Psychologen gehe.....

      lg, sandra
      Zum einen hat jeder Arzt Schweigepflicht. Also wenn du das nicht möchtest, darf der Arzt deiner Mutter nichts sagen. Genauso der Psychologe.
      Ich kenn mich nun auch nicht genau aus, aber nen guter Anfang wäre doch zu dienem Hausarzt zu gehen und dem alles zu erzählen. Der wird dich dann gegebenfalls zum Psychologen überweisen.
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

      hmm warscheinlich hast du recht ryan,

      ich glaub ne therapie würd mir echt gut tun weil i wirklich ziemlich down bin in letzter zeit und i glaub i sollt des bald mal aufarbeiten......

      Darf ich fragen wieso du eigentlich hier bist?
      ich denke auch, dass dir eine thera helfen würde, und kann's dir echt nur ans herz legen, mit deinem hausarzt zu reden und dich über die möglichkeiten zu informieren, die es bei dir in der nähe gibt (welche therapeuten etc.). und dein hausarzt hat ja schweigepflicht, von dem wird deine mutter auf keinen fall was erfahren. ich wünsch dir viel kraft und mut, um diesen schritt zu wagen :)

      und was das freunde belasten angeht... richtig gute freunde sind für einen da und hören einem gerne zu. so lange die freundschaft nicht nur aus problemgesprächen besteht, ist das echt okay. dafür hat man doch freunde ;)

      butterfly
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