SternenMädchen

      Gedanken

      Lange nichts mehr geschrieben, wieso? Keine Zeit, die Übung verloren oder einfach nichts zu sagen, nichts zu fühlen? Nichts passiert, keine weltbewegenden Ereignisse, keine großen Emotionen, nein nicht ganz, kleine Gefühlsräusche, Adrenalinschübe, aber nur für mich, nichts was man anderen erzählt, zu kindisch, zu lächerlich, zu leicht falsch zu verstehen. Geht es mir gut? Doch im Grunde schon. Bin ich glücklich? Nein. Unglücklich? Auch nicht, ausgelaugt ab und an, aber das gibt sich schnell wieder. Wieder und wieder. Gesprächsbedarf? Doch irgendwie schon. Und gesprochen? Nein. Wieso nicht? Ich weiß es nicht, der falsche Augenblick, die falsche Person, der eigene Unwille. Und da W*nd*rst du dich? Nein, eigentlich nicht, ich weiß es doch. Weiß, dass es so oft an mir liegt. Und wieso änderst du das nicht? Ja, wieso änder ich das nicht? Selbstmitleid ist doch so was schönes, los verleiht mir einen Orden, wie ich alles so tapfer stumm ertrage! Aber was ertrage ich schon? Da gibt es doch nichts, nichts was sich lohnt, also da wären wir wieder, wieso dann jemand davon erzählen, unbedeutend das alles, ich und meine Gedanken.

      (08.05.11)

      (ja, etwas holprig, das war mehr eine Schreibübung um wieder ein bisschen rein zu kommen... ins schreiben, nicht ins jammern ;) )
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Täuschung

      Weißt du nicht mehr wer ich bin, weißt du nicht mehr was ich sagte? Worte die so wichtig für mich waren, Offenbarungen voller Schätze und Sünden, Schatten und Licht, alles was mich ausmachte, alles was ich geben wollte, alles was ich nicht teilen konnte. Mich. Ich stehe neben dir und habe das Gefühl, dass du nichts über mich weißt. Hast du es vergessen oder willst du es nicht mehr wissen? Bist du blind geworden für mich? Existiere ich noch? Oder war ich immer nur eine fixe Idee meiner selbst? Belog ich mich selbst? Über mich, über dich? Oder sah nur immer ich das, was ich sehen wollte, aber nie dich, die Person die du schon immer warst? Ich lag schon so oft daneben, neben der richtigen Lösung, neben mir, neben dir, sah dir zu, sah mir zu, sah die falschen Entscheidungen ihren Lauf nehmen.
      Das Schicksal in die eigene Hand nehmen. Nehmen, geben, aufgeben, trauen, zu trauen, leben, zu leben, gehen, zu gehen, halten, fest halten, zu fest halten, lassen, zu lassen, los lassen, einsehen, wegsehen, zusehen, sich fügen, sich belügen, betrügen, frei sein, allein sein, niemand sein.
      Tausend Fragen in mir und niemand dem ich sie stellen kann, würde ich die Antworten überhaupt wissen wollen? So viel Schlechtes über mich, so viel eingebildet, aufgeplustert, hervorgehoben, ich ich ich, was anderes zählt nicht. Sei du selbst, aber wer bin ich? Was wenn nur eine leere Hülle bleibt, die vorgibt zu sein? Welch schlechte Schauspielerin sie doch ist, aufgesetzt und wichtigtuerisch, falsch von Grund auf, bar jeder nennenswerten Emotion! Gib dich nicht mir ihr ab! Glaub ihr kein Wort, sie lügt, sie betrügt, sie ist nicht wirklich!
      Wende dich bitte nicht von mir ab, was bleibt mir noch, ja, ich nutze dich aus, bitte lass es zu, bitte lass mich nicht fallen, bitte gib mir eine Rolle die ich spielen kann, gib mir Sinn, den ich meinem Leben und mir vortäuschen kann. Ich mache dir Vorenthaltungen, aber du stehst zu mir und ich habe solche Angst davor, dass du erkennst wer ich wirklich bin.

      (19.06.12)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      (ohne Titel)

      Hast du dir schon mal überlegt wie du das machst? All die kleinen n*rb*n zu verdecken, zu überschminken? Dein Selbst zu bedecken? Dich zu verleugnen? Wie machst du das? Wie schaffst du das? Nicht du selbst zu sein? Für dich und für andere? Ruhig und gelassen zu erscheinen? Wo unten drunter alles…so… ich weiß es nicht, wie ist es denn? Vernebelt? In Scherben? Verbrüht? Verdorrt? Brennend? In Schutt und Asche? Voller Scherben? Voller Ruß? Leer? Wo ist da das Wunder? Wo sollte ich was verdecken, wenn nichts da ist? Ich weiß nicht was du von mir willst. Wie sollte ich nicht ruhig sein? Wie soll ich denn schreien? Wie, wenn da nichts ist? Welche n*rb*n? Es ist doch schon lang nichts mehr übrig. Nichts mehr von mir. Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern. Deine Frage versteh ich gar nicht… wie „wie ich das mache“? Ich mache doch gar nichts… War ich jemals kaputt, bin ich kaputt gegangen oder hab ich noch nie richtig funktioniert? Du fragst mich und ich weiß nichts. Auf nichts eine Antwort. Nicht mal warum das wichtig sein sollte. Ich funktioniere – irgendwie – reicht das nicht? Warum sollte mir mehr zu stehen? Warum sollte ich das Glück haben, mehr zu sein, wie eine leere Hülle ohne Gedanken, Intelligenz, Emotionen? Alles ist nur noch gleich, beachte mich, stell mich ab, was macht das schon für einen Unterschied? Ich fühle kaum noch etwas, also warum sollte es mich scheren? Abdecken? Was denn? Das ich nichts bin? Warum? Für was? Sieht doch jeder… und interessiert doch keinen… Alle Gedanken nur noch oberflächlich, nichts sagend. Wie ich das mache? So wie es schon immer getan habe. Indem ich einfach funktioniere, weiter mache ohne nach zu denken. Weil es nichts anderes gibt, keine Möglichkeit, keine Alternative.

      (10.03.2013)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")

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      Monoton zieht die Landschaft an mir vorbei, kahle Felder nur mit Frost überzogen, gefrorene Tümpel, verlassene Wege... ab und an unterbrochen von ein paar Städten, trostlose Ansammlungen von Häusern u. Menschen die nur mit gesenkten Kopf schnell ihres Weges gehen ohne die Leute denen sie begegnen eines Blickes zu würdigen… und über allem nur ein grauer Himmel.

      Mein Buch habe ich wieder weg gelegt, zu unruhig mein Geist um den Worten zu folgen, statt dessen höre ich Musik ohne wirklich hin zu hören, sehe hinaus und lasse mich von meine Gedanken unstet zu den widersprüchlichsten Gefühlen treiben.
      Angst, Freude, Besonnenheit, Tollkühnheit, Kälte, Hitze, Wut, Bedauern, Scham, Stolz… so vieles in meinem Kopf… aus so vielen Gründen.
      Hunderte von Fragen die ich mir unaufhörlich stelle und Tausende von Antwortmöglichkeiten die ich mir daraufhin selbst gebe… jedoch gibt es für keine davon eine Sicherheit.

      Aber egal, nun bin unterwegs und werde nicht feige kneifen… was sein soll soll sein und was nicht eben nicht.
      Doch ich kann nicht verhindern, dass je eher ich meinem Ziel komme, mein Magen sich umso mehr dreht und meine Hände zittern. Mein Körper, dieser elende Verräter, der meine Unsicherheit so preisgibt.
      Werden meine Beine mich halten, wenn ich angekommen bin? Werde ich mich verschlucken beim kleinsten Schluck Wasser? Oder Husten bei den ersten Zügen von der Zigarette die meine Nerven eigentlich beruhigen sollte? Gut, auch das werde ich nicht ändern können….

      Viel zu schnell verrinnt die Zeit, eine letzte Nachricht, gleich bin ich da.

      Nervös stehe ich auf, ziehe den Mantel an, prüfe ein letztes Mal meine Frisur in der Spiegelung der Scheibe, nehme meine Tasche und gehe langsam zur Türe. Durch das kleine Fenster in ihr schaue ich auf den Bahnsteig, der sich nun auf der anderen Seite immer langsamer entlang zieht, suchend und nicht fündig werdend. Zu groß die Schar derer die Gehen und derer der sie verabschieden oder die die Kommenden willkommen heißen möchten. Auch ich werde vom Jemanden in der Menschenmenge erwartet, doch was erwartet uns?

      Der Zug hält, ich steige aus, gehe ein paar Schritte neben dem Wagon zu Seite und lasse die anderen mit ihrem klaren Ziel vor Augen vorbei. Wo ist er? Nach allen Seiten geht mein Blick. Wo soll ich mich hinstellen, das er mich sieht? Gott, hoffentlich steht er nicht schon quasi vor mir und ich erkenne ihn nur nicht!

      Halt, das könnte er sein… hoffentlich laufe ich jetzt nicht zum Falschen… beklommen, aber immerhin festen Schrittes gehe ich auf ihn zu. Er sieht in meine Richtung und ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. Hoffentlich gilt es mir. Scheu lächele ich zurück. Ja, er kommt mir entgegen. Hoffentlich will er nicht zu jemand hinter mir. Nein, er bleibt vor
      mir stehen. „Was nun?“, schießt es mir durch den Kopf. Umarmen, die Hand geben oder nur ein kurzes Winken? So oft habe ich mir diesen Moment auf die unterschiedlichste Weise ausgemalt… Ist er genau so unsicher wie ich?

      Kurz entschlossen, knickse ich vor ihm. Er lacht und nimmt mich zur Begrüßung in den Arm. „Holde Maid, schön dich zu sehen“ „ja, finde ich auch, Herr“, murmeln wir einander ins Ohr.

      (13.02.2013)

      Dieser Abschnitt trug erst den Titel "er" und später dann "ich" und ihm sollten noch Andere folgen... nur momentan komme ich nicht weiter und denke wird sich auch nicht so schnell ändern... aber wer weiß, vielleicht folgt irgendwann noch die Fortsetzung.
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")

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      verloren (2)

      mir gehts nicht gut wieso sieht das keiner?
      wieso sagst dus keinem? wem denn?
      du solltest es ihm sagen! und dann?
      ich kann nicht dann ändert sich auch nichts

      (07.05.10)


      Alt, aber immer wieder aktuell
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Fallen

      Mache mich klein und lasse mich fallen.
      Falle und falle.
      Da sind Hände, die sich nach mir ausstrecken, denen ich mich entziehe.
      Und die Hände, von denen ich gehalten werden möchte, haben sich für immer vor mir verschlossenen.
      Ich falle und falle, wann werde ich endlich aufschlagen?

      (25.05.14)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      st*rb*n

      Hast du dir mal überlegt wie das ist?
      Zu st*rb*n, dir selbst beim st*rb*n zu zusehen, jeden Tag ein Stückchen mehr?
      Am Anfang tut es noch weh, das st*rb*n und das Zusehen. Dann wird es leichter, für eine Weile. Du siehst wie der Schmerz geht, fühlst immer weniger, Stück für Stück. Und dann fragst du dich... wann ist es vorbei? Wie kann da immer noch was sein, wo doch schon so viel verloren ging? Und es nimmt und nimmt kein Ende... wie groß muss der Schmerz am Anfang gewesen sein? Und du willst nie wieder dahin zurück, doch dem st*rb*n zu sehen, fühlen wie dir alles entgleitet, jedes Gefühl, jeder Augenblick, das möchtest du auch nicht mehr. Du möchtest es beschleunigen, zu Ende bringen, doch das liegt nicht mehr in deiner Hand. Kannst es nur noch mitverfolgen, miterleben.
      Du kannst deinen Blick nicht mehr abwenden, kannst nicht aufhören zu st*rb*n, das ist dein Leben. Ein endloses dahin sichen ohne Zurück.

      (25.05.14)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      War es das was du wolltest? Sollte ich so auf der Seite daliegen, den Kopf auf dem ausgestreckten Arm gebettet, den andren Arm an mich heran gezogen? Hattest du das im Sinn?
      Müde warte ich nur auf den Zeitpunkt, an dem ich meine Müdigkeit u. meinen schweren Glieder ignorieren und mich wieder erheben muss. Bis dahin hoffe ich zwar, dass der Schlaf mich übermannt, aber ich weiß, er wird nicht kommen, mich nicht erlösen. Es gibt nichts zu sehen, nichts was meine Aufmerksamkeit fesselt, was mich erfreut oder bedrückt. Ich bin nicht traurig, bin nicht schwermütig, ich empfinde nur nichts außer Erschöpfung.
      Du hast mich hier allein zurück gelassen und es schien dich nicht zu kümmern, was mit mir passiert. Oder dachtest du es wäre ok? Dachtest du, du hinterließest keine Spuren? Du sahst mein Lächeln, sahst meine Tränen, aus Schmerz und Freude geweint und dann gingst du fort als ob es dich nie gekümmert hätte. Als wären meine Gefühle nie von Belang gewesen. Als wäre ich es nie gewesen. Und vielleicht war ich das auch nicht für dich, vielleicht nicht mal für mich, hätte ich dies sonst zugelassen? Deine Bedürfnisse über meine zustellen? Ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich mal an mich dachte? Ich kann nichts nehmen ohne zu geben, wahrscheinlich habe ich das von dir auch angenommen. Wie töricht von mir, wo du mir doch nie etwas versprochen hast. Oder hast du und ich leugne die Erinnerung jetzt nur daran, weil die Lüge schmerzhafter wäre als meine Dummheit? Ich versuche in meinen Erinnerungen zu kramen, aber da ist nichts, gar nichts. Es ist wie ein weißer leerer Raum, keine Fenster, keine Tür, nur abgestandene Luft. Ich husche von einer Ecke zur nächsten, versuche Teppiche anzuheben die gar nicht da sind, versuche verzweifelt in irgendeinem Winkel eine Antwort zu finden. Ja, nein, ganz gleich, nur etwas. Aber da ist nichts. So lege ich mich wieder auf den Boden, blank und kalt, und weiß nicht wohin mit mir. Ich merke nicht wie die Zeit vergeht, ich weiß nur, dass ich irgendwann wieder in meinem alten Zimmer bin und es nun an der Zeit ist, mich zu erheben. So raffe ich mich auf, immer noch müde und ohne Antwort, aber ich muss weiter machen. Die Scharade aufrecht erhalten, wahrscheinlich mehr für mich, aufrecht stehen, die Schultern durch drücken, nur nicht anmerken lassen wie schwer sie mir erscheinen. Das ist dumm, ich weiß es. Ich weiß, dass ich dumm bin, ich akzeptiere das und es macht mir nicht mehr viel aus, an manchen Dingen kann man nichts ändern. An andren Dingen könnte, sollte ich etwas ändern, muss ich vielleicht irgendwann. Doch vorerst brauche ich alle Kraft um auf zu stehen und meine Pflichten zu erledigen. Pflichten die eigentlich keine sind und was wirklich getan werden sollte, übergehe ich.
      Tue dies u. jenes und jede kleinste Unterbrechung bringt mich aus dem Takt. Wirft mich zurück und raubt mir die Nerven bis ich schreie. So kenne ich mich kaum und es erschreckt mich, nährt den Groll gegen mich selbst.
      Gerade so werde ich mit den nötigsten fertig, viel weniger wie ich mir vorgenommen hatte. Doch irgendwo fehlt mir auch der Sinn dahinter, überhaupt etwas zu tun, überhaupt zu leben.

      (28.02.2014)

      Ständige Themenwechsel durch mangelnde Konzentration u. Unterbrechungen, durch diese auch nicht zu ende geschrieben u. ohne Ende auch keine Titelvergabe
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      ACHTUNG....TRIGGER.... s*x**ler Art....
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      Bangen

      Ich liege vor ihm, die Beine gespreizt, die Knie angewinkelt. Er schlägt mich auf mein F**kfl**sch, schlägt mich auf F**e u. Schenkel, schlägt mich mit seinen großen Händen. Ich wünschte er würde meine Schenkel dabei festbinden, damit ich sie nicht vor Schmerz schließen kann. Wie gern würde ich mehr für ihn ertragen können, einen festeren Willen haben. Meine Beine zittern so sehr, immer wieder bewegen sich die Knie aufeinander zu. Sofort versuche ich sie wieder erneut weit zu spreizen, bevor er es tun muss. Vielleicht genießt er ja mein Bemühen, aber meine Angst flüstert mit das Gegenteil ein, ich werde ihn verärgern, enttäuschen, verlieren. Die Angst schnürt mir die Kehle zu und möchte sich durch Tränen freien Lauf lassen. Das darf ich nicht zu lassen, darf nicht noch mehr Schwäche zeigen, weder psychisch noch physisch. Langsam atme ich immer wieder tief ein u. aus, konzentriere mich völlig darauf gleichmäßig zu atmen bis sich meine Panik gelegt hat. In der Zeit werde ich ganz ruhig, mein Körper zuckt weniger unter den Schlägen und meine Schmerzenslaute verstummen fast gänzlich. Genauso schaffe ich es auch oft den Schmerz etwas erträglicher zu machen. Das eine Problem ist nur, dass ich erst mal auf die Idee kommen muss, wenn meine Gedanken rasen oder mein Körper brennt. Das andere besteht daran, dass ich eben nicht weiß, ob dies der richtige Weg ist. Sollte ich nicht eher meine Fehler, mein Unvermögen offen eingestehen? Ihm sagen, dass ich die Falsche für ihn bin? Oder ihm mit meiner Unfähigkeit ein Grund zur Belustigung über mich geben? Sollte ich mich schämen dafür, dass ich selbst auf diese Art noch ihm gefallen möchte? Nach jedem Strohhalm greife ich, so armselig bin ich. Er hat wirklich etwas Besseres verdient. Vor allem wo ich ihm damit ja offensichtlich nicht mal wirklich einschätzen kann. Nicht die Nachsicht mit mir eingestehe, die er doch schon so oft bewiesen hat. Nie hat er mich ernsthaft gescholten, ist nie über meine Grenzen gegangen und hat mir bereits so viel nachgesehen. Ein Grund warum mein Herz an ihm hängt. Hier in diesem Raum gehört mein Körper ganz ihm. Dann gehöre ich ihm, auch wenn ich mir das nicht immer will eingestehen, doch in diesen Momenten könnte er alles mit mir machen. Sicher würde ich zaudern, würde bitten, wohl auch betteln, aber letzten Endes könnte er sich alles nehmen, mit jedem Recht der Welt. Ich habe ihm nichts zu verwehren, ich möchte es eigentlich auch nicht. Möchte ihm gehören, möchte ihm vertrauen, möchte dass er sich meiner Annimmt. Mit liebevoller Hand, selbst wenn er mich schlägt. Auch Böswilligkeit könnte ich mich, jetzt wo er mich bereits hat, nicht mehr widersetzen, dafür ist es zu spät. Vielleicht lerne ich irgendwann dies richtig einzuschätzen und hoffentlich, kann ich mit dem Ergebnis dann auch umgehen. Bis dahin kann ich nur versuchen die Angst u. den Schmerz weiter zu ertragen und hoffen, dass er mich nicht verstößt.

      (03.03.2014)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Ich weiß es nicht

      Da liegt er vor mir, ausgesteckt, niedergestreckt und erwartet schm*rz, süßen herrlichen alles verzehrenden schm*rz, alles verzehrend bist auf Lust und vielleicht auch Liebe, das weiß ich nicht.
      Er sagt er vertraut mir, doch sein ganzer Körper bebt und zittert vor Anspannung, ist das wirklich nur die Vorfreude oder ist da auch ein Funken Angst in seinen Augen? Sie sind schön diese Augen, so schön wie sein Gesicht und die ganze Mimik. Er wirkte glücklich, aber vielleicht habe ich mir das nur eingebildet, ich kannte ihn doch nur auf eine Weise, wie soll ich da seinen Blick deuten können?
      Und nun bietet er sich mir da, fordert mich auf ihn zu benutzen, ihn zu strafen und zu lohnen, zu weihen und zu entweihen. Das müsste doch was heißen, oder? Dabei bin ich meiner Gefühle selbst doch nicht sicher. Was empfinde ich? Für ihn, für mich? Ist mir überhaupt zu vertrauen? Würde ich mir vertrauen? Teils… ich habe so oft gelogen u. betrogen, mal fiel es mir schwerer u. mal leichter, doch nie wollte ich jemanden wirklich schaden dabei. Das heißt doch was, oder?
      Es tut mir weh ihn so zu sehen, nicht wissend ob ich seiner Würdig bin, seinem Vertrauen, vielleicht auch seiner Liebe, falls er mir welche entgegen bringt, das weiß ich nicht. Was denkt er, was fühlt er? Ich weiß es nicht und das schm*rzt mich, nicht das es vielleicht etwas anderes ist wie ich mir erhoffe. Und dabei weiß ich nicht mal, auf was ich hoffe. Aber allein es nicht zu wissen, dass er nicht mit mir redet, mich anschweigt, wenn ich ihn frage. Und ich auch nicht weiß, warum er schweigt. Es mir nur in tausend Varianten ausmalen zu können, voller Hoffnung, voller Angst, voller Unwissenheit, was wirklich ist.
      Nutzt er mich aus? Nein, das glaub ich nicht. Aber was hat er sich denn dabei gedacht? Vorher, dabei, hinterher und nun? Hat er überhaupt gedacht? Ok, ich zumindest direkt davor nicht. Warum? Ich weiß es nicht.
      Ich vermische alles, Vergangenheit, Gegenwart und eine Zukunft die es noch gar nicht gibt, vielleicht nie geben wird, was wahrscheinlich ist. Realität, Fiktion, was schm*rzt mehr? Ich weiß es nicht.

      (25.06.13)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Fehler

      Du warst ein Beschützer für mich, aber da habe ich wohl zu viel hinein interpretiert, denn Beschützer tun so etwas nicht, mein Fehler. Ich fühlte mich sicher u. wohl bei dir, ein paar Sekunden Geborgenheit wenn du mich umarmt hast. Ich fühlte mich einfach gemocht ohne wenn u. aber. Du strahltest mich an u. ich strahlte zurück, mein Fehler. Du sahst das wohl anders, interpretiertest etwas andres in mein Lächeln, in meinen Blick. Und ja, es wurde auch etwas anderes mit der Zeit, ich begann zu träumen, Klein-Mädchen-Fantasien, kitschig unterm Mistelzweig, mein Fehler. Nachdem du Hand an mich legtest, hätte ich was sagen sollen, ich tat es nicht, mein Fehler. Das nächste Mal als wir uns sahen wurde ich mir untreu, anstatt zu reden rutschte ich gleich auf deinen Schoß, mein Fehler. Du klammertest dich wie ein Ertrinkender an mich, schien es mir - aber wahrscheinlich wollte ich es nur so sehen, mein Fehler. Danach fragte ich dich, ob alles ok sei, du bejahtest und ich wollte dir glauben, mein Fehler. Ich ging ohne weiter mit dir zu reden, mein Fehler. Und doch ich wollte mit dir reden, ich wusste, dass es kaum gut gehen kann. Und wie wir uns wieder sahen, ja, da merkte ich, dass es nicht okay war. Ich wusste nur nicht was oder wieso. Ich wollte mir dir reden, doch du warst gleich weg. Ich schrieb dir, doch du wiest mich kurzangebunden ab und ich wollte glauben, dass es nur am Moment lag, mein Fehler. Für das nächste Mal richtete ich mich her, auch wenn der Großteil von mir wusste, dass es nun enden würde. Aber ich wollte glauben, so sehr, don’t stop believin‘. Mein Fehler. Wieder konnte ich nicht mit dir reden, du sagtest, dass wir damit aufhören müssten, dabei hatte es noch nicht mal wirklich angefangen. Du sagtest, ich würde das doch verstehen. Auf der einen Ebene verstand ich und mir schien nur noch erlaubt sein zu gehen. Dabei verstand ich nur, dass du es nicht mehr wolltest u. auch nicht darüber reden. Warum spielte nicht wirklich eine Rolle, ich ging, aber doch natürlich sie tat’s. Egal, mein Fehler, woran auch immer es lag. Vielleicht bist du doch so ehrenhaft gewisse Dinge einfach nicht zu tun, vielleicht aber auch nur nicht mit mir. Noch einmal schrieb ich dir, hielt mich kurz, möglicherweise mein Fehler, egal wie. Ich weiß nicht, was du aus den wenigen Worten heraus last, ob du mein Wesen sahst. Mein Wesen, meine Fehler, was du für mich warst. Du antwortest nicht und ich weiß erneut nicht, woran es lag. Zuvor nahmst du zum Abschied mich noch in den Arm und nun weiß ich nicht, wie ich dir gegenüber stehen soll das nächste Mal. Vielleicht war es auch nicht mein Fehler, sondern deiner oder unser beider. Wir kennen uns schon so lang und wissen dennoch nichts übereinander, sicher ein Fehler da etwas anzufangen, etwas unausgesprochen zu lassen. Ich weiß nicht was alles meine Fehler waren, ich weiß nur, dass dich zu spüren sich für mich richtig anfühlte. Dass mir nun die Tränen übers Gesicht laufen. Dass ich Angst habe vor deinem Blick und ich weiter nicht wissen werde, was du denkst, weil wir nicht darüber reden werden. Aber ich weiß auch, dass ich nichts sein möchte, was du bereust. Doch möglicherweise bin ich nun dein Fehler und wahrscheinlich wird es nie wieder wie es einmal war.

      (25.12.2014)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „SternenMädchen“ ()

      Getroffen *

      Das trifft einen so ins Mark, dass man gar keine Worte mehr für hat. Nur noch aufstehen u. gehen kann und versucht noch ein Restchen Würde beisammen zu halten. Es lässt einen kalt werden, erstarren, Schockgefrostet um nichts zu spüren, um nicht kaputt zu gehn.

      Verletzt ist das falsche Wort dafür, vernichtet auch, doch das trifft es eher.

      Man versucht alles richtig zu machen, bemüht darum dass zu tun was der andre möchte, erwartet. Und dann war es nicht genug oder dennoch das Falsche, weil er doch was ganz anderes wollte als das was er signalisierte.

      Aber geben wir ihm die Schuld daran? Nein, nur uns, weil wir das nicht gesehen haben! So dumm, so unfähig... wieder nicht gut genug, wieder verkehrt, wieder nichts wert... wie oft noch, bis wir es lernen? Begreifen? Entweder es richtig zu machen oder dass wir es eh niemals schaffen werden können........ ?!

      *(ist wohl das richtige Wort)


      (26.01.2015)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Halt

      Für manche Menschen bin ich ein Halt. Doch wer gibt mir Halt?
      Sie kommen, schütten ihr Herz bei mir aus, lehnen sich an mir an und natürlich tut mir das auch ein Stück weit gut, gibt mir Bestätigung u. Anerkennung. Irgendwas gebe ich diesen Menschen, irgendwas an mir zieht sie an.
      Ich bin nicht mütterlich, ich bin kein Quell der Weisheit, ich kann ihnen nur wenig raten, nur bedingt Mitleid entgegen bringen. Aber Mitleid, das ist etwas was man ja auch nur bedingt möchte. Man möchte nicht von oben herab bemitleidet werde, aber man möchte ehrlich erkannt werden in seinem Schmerz ohne verhöhnt zu werden, ohne dafür verachtet zu werden was man ist u. wie man ist. So geht es mir auch, ich möchte gehalten werden. Aber mich zeigen, das fällt mir schwer. Ich kann mich offenbaren, ich kann mich Oberflächlich öffnen, aber mein Innerstes bleibt bei mir, zu Verwundbar, zu Ängstlich, zu wenig von sich selbst überzeugt. Oder doch, vielleicht gerade deswegen, um den eigenen Wert zu schützen. Sie wollen in den Arm genommen werden, sich sicher u. beschützt fühlen, Zuversicht vermittelt bekommen, dass alles wieder gut wird. Sie glauben kaum selbst daran, du sollst Ihnen den Glauben geben. Wer gibt mir den Glauben? Wem glaube ich? Wie kann ich jemanden glauben, der selbst so verloren scheint, selbst so sehnlich auf Rettung wartet? So bleibt mir nur übrig mich selbst zu retten. Ich weiß, sie möchten mir ebenso Halt geben, möchten mir etwas zurückgeben und möchten ebenso selbst gebraucht werden u. Halt sein. Ich möchte ihnen dies nicht versagen, so lehne ich mich scheinbar auf sie, immer darauf bedacht, den Großteil meines Gewichts noch selbst zu tragen, nicht Last zu sein. Aber auch nicht zu fallen, sollten sie mich nicht mehr halten können u. wollen. Ich bleibe mir selbst am Nächsten u. ziehe mich von den Andren zurück. Aus Angst. Angst fallen gelassen zu werden, aber auch sie nicht mehr tragen zu können. Dass mir die Last zu schwer wird, mich beschwert, und ihnen weh zu tun, wenn ich sie unvermittelt fallen lasse. Darum bin ich auch von vorne rein bemüht, sie nicht in solchen Maße zu tragen wie sie es vielleicht gerne hätten. Sie müssen lernen auch in sich selbst Halt zu finden, sich nicht nur tragen zu lassen, wie ich auch. Leider tue ich ihnen damit auch weh, dass ich sie auf Abstand halte, dass ich sage, „schau selbst wie du zurechtkommst, ich kann nicht immer für dich da sein“. Ich will es auch nicht immer. Ich will nicht immer für sie da sein, mich selbst dabei aus den Augen verlieren und Angst haben, dass ich ihnen später nur noch mehr dadurch weh tue, wenn ich sie scheinbar urplötzlich nicht mehr halten kann. Auch wenn mir dies manchmal genauso weh tut, die Menschen nicht mehr Stütze sein zu können denen ich es wollte. Aber auch nicht für jeden möchte ich es sein. Es sind manchmal so viele, sie koren dich aus, oft ohne zu hinterfragen ob sie von dir genauso auserkoren sind. Sie nehmen es einfach an und wer bist du, dies zu korrigieren? Wer bist du, um abzulehnen wenn jemand deine Hilfe braucht oder auch nur möchte? Wem entziehst du deine Zuwendung und wieso? Ich kann das nicht, oder eher gesagt, ich möchte das nicht, aber manchmal muss ich das. Ich kann nicht alle Tragen und ich weiß, das erwartet auch keiner von mir. „Aber bitte, lass doch jemand anders fallen, nicht mich“, scheinen sie zu sagen. Manchmal bitten sie gar nicht darum, setzten sich einfach höher, selbstverständlicher. Ich bin nicht unersetzbar, das weiß ich. Genauso gut könnten sie sich auch an jemand anders wenden und natürlich, brauche ich auch das Gefühl gebraucht zu werden. Und ich habe Angst davor, dass sie sich abwenden, jemand andren ihre Sorgen u. Nöte mitteilen und sich vollends auf jemand anders stützen. Vielleicht ist das mein Halt, auch wenn ich mich an niemand anlehnen kann, auch wenn ich niemandem mein Herz ausschütten kann, so ist ihr Anker den sie in mich setzen doch auch mein Rückhalt um nicht ganz allein zu sein.

      (19.09.2015)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      ACHTUNG....TRIGGER....
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      Viele feine Schnitte rund herum. Die sich ganz langsam rot färben, aber nicht wirklich bluten... Für ein zwei tage jucken u. beißen, verschorfen und nach einer Woche nur noch helle Linien sind, nur noch zu erahnen, kaum zu tasten u. noch weniger zu sehen... Aber da.... Bereit für mehr... Bereit nachgezogen zu werden... Mit neuen Schnitten gekreuzt zu werden... Frisch sich zu röten.... vielleicht diesmal auch zu bluten.... Blut welches vergossen werden will... Wie die Sahne.... Wie der Sekt... Wie der Nektar.... Nur ein Schnitt entfernt.... Nur tiefer... bleibender.... schmerzender.... befreiender.... berauschender....

      (14.11.13)

      War Teil eines SM-CSs und hat daher kein Titel.
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Mathematik der Gefühle

      Ich bin unruhig. Weiß nicht wohin mit mir, mit meinen Gedanken. Mich zieht es mal dahin, mal dorthin, immer zu etwas anderem. Dabei möchte ich doch gern wieder einmal verweilen, wissen was ich will und nicht in 5minuten wieder anders fühlen. Will ich dies oder jenes? Wird es mir guttun? Jetzt gerade fühlt es sich richtig an, aber wie wird es morgen sein? Was probiere ich? Die Frage ist nicht „wird es gut gehen“ sondern „als was werde ich es dann empfinden“. Die konstante Unbekannte in dieser Gleichung bin Ich. Kommen noch andre unberechenbare Faktoren hinzu wird, oder bleibt, die Aufgabe unlösbar. Aber ist alles was nicht ganz richtig ist auch gleich falsch?

      Vielleicht können wir uns der Lösung nur annähern, um einige Stellen hinter dem Komma? Reicht das nicht? Sie sagt nein, meine liebe gute Thera, meine Lehrerin des Fühlens. Sie sagt ich soll die Finger davon lassen, weil das Ergebnis immer gleich sein wird. Negativ. Weil nicht nur der Weg falsch ist, sondern auch das ganze Aufgabengebiet. Ich sollte mich andren Bereichen zuwenden, bei denen ich weiterkommen könnte, gewinnen könnte. Könnte, ja, aber rein theoretisch könnte ich es auf dem Ursprünglichen doch auch. Und rein theoretisch könnte ich auf dem mir von ihr zugedachten genauso scheitern. Wahrscheinlichkeitsrechnung ist hier wohl gefragt und deren Resultat doch nichts desto trotz ebenso unsicher. Geordnetes Chaos gibt es nicht.

      Das Muster wiederholt sich jedoch, da hat sie recht. Sie versucht es an einer Stelle zu durchbrechen und ich an der Anderen, die Köpfe rennen wir uns beide dabei ein. Sie meinen gleich mit. WAHRSCHEINLICH sollte ich einsehen, dass sie damit Recht hat, ich dieses Gebiet nie beherrschen, die Fähigkeiten dazu nie besitzen werde. Ich gebe zu, sie KÖNNTE recht haben. Vielleicht schaffe ich es aber auch irgendwann… aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz. Vielleicht muss ich nur oft genug scheitern um den Kniff irgendwann raus zu haben. Vielleicht zerbreche ich mir daran aber auch den Kopf. Der gemeinsame Nenner ist, dass wir es beide nicht mit Sicherheit sagen können. Bislang spricht der Zähler für ihre Theorie. Allerdings muss das nichts heißen, mit einem Mal kann plötzlich alles ganz anders sein, auch hierfür ist die Wahrscheinlichkeit hoch.

      Solange grübele ich, versuche den einen Weg durch zu kalkulieren, mache für den andren Nebenrechnungen, taxiere und radiere, ziehe Linien, Parallelen, besinne mich auf das Kleine-einmal-Eins und eine Sammlung von Formeln, deren Herleitung allerdings mir auch nicht immer schlüssig ist… Bis die Zeit abgelaufen ist, das Blatt abgegeben wird und irgendjemand mit Rotstift (wieder) mir meine Fehler aufzeigt, vielleicht die Gleichen wie beim letzten Mal.

      Nein, mit Summa-cum-Laude werde ich wohl nicht abschließen.
      Dennoch schafft mich dieses Wissen nicht.

      Natürlich tut es weh zu scheitern und so oft habe ich es satt. Und dennoch, immer u. immer wieder, stürzte ich mich wieder in diese Arbeit, wiederhole die Prüfung mit andren, ähnlichen Faktoren. Was kann ich dafür das meine Leidenschaft eine Wissenschaft ist die sich mir nicht erschließen will?
      Vorhersehbarkeit besitzt nur teilweise ihren Reiz.

      Vielleicht bin ich ein Paradox.

      (10.12.15)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Hast du

      Hast du ihr gesagt, wie sehr du sie liebst als du gegangen bist?
      Hast du ihr gesagt, dass du sie vermisst, wenn sie nicht in deiner Nähe ist?
      Hast du ihr gesagt, dass sie dein Leben ist, du es aber nicht leben kannst?
      Hast du ihr das Herz gebrochen, als du verschwandst?
      Hast du ihm gesagt, welch Hilfe er dir war in der Not?
      Hast du ihm gesagt, ihr seid Brüder bis über den Tod?
      Hast du ihm gesagt, du seist immer für ihn da?
      Hast du ihm das Herz gebrochen, als du dein Versprechen brachst?
      Hast du ihnen gesagt, wie dankbar du ihnen bist?
      Hast du ihnen gesagt, wie stolz du auf sie bist?
      Hast du ihnen gesagt, welchen Kummer du hast?
      Hast du ihnen das Herz gebrochen, als du ihnen keine Chance gabst?
      Hast du dir gesagt, das halte ich noch aus?
      Hast du dir gesagt, da muss ich endlich raus?
      Hast du dir gesagt, sie werden es verstehen?
      Hast du es dir das Herz gebrochen, als du nicht starbst beim Versuch zu gehen?

      (20.06.16)


      Kleine, nicht besonders gelungene, Schreibübung... und dabei mit den Kommas auf Kriegsfuß....
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Mein Kopf dröhnt, nicht weil ich zu viel getrunken habe, nein zu wenig. Weil ich nicht mal Wasser gestern bei mir behalten konnte und das Abendessen von vorgestern sich über den ganzen Tag verteilt seinen Weg rückwärts gebahnt hat. Und heut und gestern und morgen und immer zu, viel zu viel, denke ich an dich. Geh das letzte Gespräch, die letzte Begegnung durch, warte auf die Nächste und hab doch so angst vor. Wieso hänge ich nur so an dir? Weil ich dich immer wieder sehe? Weil du mich ab u. an anlächelst, Konditionierung auf die geschickte Art, da sie nicht kontinuierlich verläuft?

      (22.05.17)

      Wegen Kopfschmerzen schreiben abgebrochen.
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Geisterwesen

      Zwischen den Gräbern sitze ich und blicke durch die Fernsehscheiben in die Trauerhalle hinein. Ich bin dankbar für die wärmende Sonne, aber wenn ihre Strahlen durch das Glas fallen, erkenne ich die Gesichter darin leider kaum. Sehe mehr Schemen, die kleineren Gestalten der Kinder, der langsamen Gang der Älteren und manchmal steht jemand am Fenster u. sieht zu mir hinaus.
      Sie verabschieden ihre Mutter, ihre Tochter, ihre Schwester, ihre Cousine, ihre Tante, ihre Nichte, ihre Freundin, seine Ehefrau.
      Mir ist der Eintritt in die Halle nicht gestattet, ich kann nicht bei ihnen stehen, kann nicht ihre Hände nehmen oder sie in die Arme schließen, mir ist diese Art ihnen Trost zu spenden verweht.
      Und doch bin ich da, begleite sie aus der Ferne, ohne dass sie mich wahrnehmen. Ich trauere mit ihnen, um sie, um sie alle, Tränen fließen mir übers Gesicht und ich schicke ihnen Liebe in der Hoffnung, dass sie sie wärmt.
      Nur einer weiß, dass ich hier bin, alleine draußen, während sie drinnen sind und zusammen Abschied nehmen von (s)einer Frau, die ich nicht bin.

      (Geschrieben am 10.05.2019 auf einem Waldfriedhof nähe Frankfurt.)
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
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