seltsame ängste

      seltsame ängste

      muss mir heute mal was von der seele schreiben. hatte gestern - einmal mehr - ein seltsames erlebnis, welches ich nicht so richtig einordnen kann.

      also... gestern ging's mir eigentlich den ganzen tag lang ziemlich gut. gegen abend wurde ich auf einmal ein wenig traurig. nichts schlimmes, nur so ein leises gefühl. dann konnte ich meinen körper nicht mehr richtig spüren (was auch ab und zu mal vorkommt) und ich hatte immer mehr das gefühl, dass er sich langsam auflöst und sich im ganzen raum ausbreitet. das war zwar nicht wirklich angenehm, aber auszuhalten. nach einiger zeit breitete sich dieses gefühl - eine art leere, leichtigkeit - in meinem bauch aus und wanderte schliesslich in den kopf. als es mir nicht gelang, diese gefühle loszuwerden, beschloss ich, schlafen zu gehen. sobald ich mich hingelegt hatte, wurde alles noch viel schlimmer. ich war irgendwie ganz weit weg, konnte meinen körper kaum mehr bewegen, mir fehlte einfach die kraft dazu. allerdings war ein teil von mir immer in meinem kopf, hat die ganze sache beobachtet und teilweise auch kommentiert. auf einmal bekam ich angst, weil ich das gefühl hatte, überall um mich herum wären hände, die mich berühren wollen. erst konnte ich gar nichts tun, aber dann gelang es mir, mich an meinen freund zu klammern. der hat sich dann auch ganz lieb um mich gekümmert. hat mich in den arm genommen oder mich einfach in ruhe gelassen, wenn er gemerkt hat, dass ich berührungen nicht ertrage. (bin übrigens riesig stolz auf ihn, dass er immer gleich gemerkt hat, was ich brauche.)
      hmm, ja, mit der zeit ging's dann wieder. war zwar immer noch sehr schwach und konnte nicht richtig sprechen - konnte ihm deshalb auch nicht erklären, was genau los war - aber nach einiger zeit konnte ich dann schlafen.

      nun meine fragen an euch... was könnte das ausgelöst haben? und wie geh ich damit um, wenn ich alleine bin? glücklicherweise war ich in einer solchen situation bisher nie alleine, aber ich mach mir halt doch gedanken darüber, ob ich dann überhaupt irgendwas tun könnte. leider habe ich erst morgen ein abklärungsgespräch für ne neue thera & weiss deshalb nicht, wo ich meine fragen sonst stellen könnte.

      *michetwashilflosfühl*
      Das Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen. (Oscar Wilde)
      was das genau ausgelöst haben könnte, kann ich dir nicht genau sagen. ich kenne dieses sich auflösen und sich selbst nicht spüren aber ganz gut. ich kenne das auch, wenn man das gefühl hat, ein teil von einem selbst wäre noch im körper von einem. genauer gesagt im kopf und kommentiere das geschehen. ich habe sogar zum teil recht oft am tag so wegdrift erscheinungen. so nenne ich es. früher hab ich immer gedacht, ich würd verrückt werden und geriet in totale panik. manchmal ist das gefühl so doll gewesen, dass ich nicht mehr wußte ob ich überhaupt noch da bin. so wie vorm einschalfen ist das manchmal. früher war ich immer so dusselig, das ich versucht habe mich schlafen zu legen, damit es aufhört. aber da wurd das auch bei mir meistens schlimmer. heute weiß ich durch meine thera was das alles ist und das ich nicht verrückt bin. dieses wegrdriften hat bei mir was damit zu tun, was mir früher passiert ist. das nennen die psychologen dissoziieren oder depersonalisieren. das hat mich in sofern beruhigt, als dass ich nicht verrückt bin. ich komme da heute auch nicht so gut gegen an. bin noch dabei das mit der thera zu erlernen. denke, dass das auch bei dir der fall sein könnte mit dem dissoziieren. als einzigen tipp kann ich dir geben: leg dich bloß nicht schlafen! mir hilft es immer, wenn ich mich mit was anderen ablenke, sachen aufräumen oder badputzen. wenn mein freund mich im arm nehmen will drehe ich oft noch mehr ab. reden hilft mir auch manchmal, aber nicht immer. ich drifte wohl aus gewohnheit weg. manche driften tageszeitabhängig ab oder durch bestimmte total banale trigger.

      wollte dir noch sagen, du bist nicht allein.

      lg fragilycja
      vielen dank für deine antwort, fragilycja.
      dissoziation, depersonalisation... das sagt mir alles was. meine letzte thera hat häufig davon gesprochen. nur war das damals nie ganz so schlimm. das heisst, ich hab einfach ab und zu meinen körper nicht gespürt, aber so, dass ich noch ohne weiteres alles tun konnte.
      ja, dass ich nicht versuchen sollte, zu schlafen, hab ich gestern auch gemerkt. *lach* normalerweise ist es bei mir oft so, dass ängste erst dann verschwinden, wenn ich geschlafen habe. deshalb dachte ich, das könnte vielleicht helfen.
      hmm, ja, ich denke, ich muss einfach abwarten, bis das mit der thera geklappt hat und dann mit ihr mal darüber sprechen.
      aber viele dank, man fühlt sich doch gleich wieder etwas "normaler", wenn man weiss, dass man nicht alleine ist.
      Das Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen. (Oscar Wilde)
      keine ursache. ich hätte damals jemanden gebraucht, der mir gesagt hätte, das ich nicht verrückt werde und nicht alleine damit bin. bei mir war das früher auch nicht so schlimm. richtig schlimm wurde es eigentlich erst, als ich von zu hause auszog und den kontakt zu meinen eltern bis auf ein minimum abbrach. früher als ich noch zu hause wohnte, hatte es immer geholfen, wenn ich versucht habe zu schlafen oder musik zu hören. heute hilft nur bewegung oder sich weh tun. wobei ich letzteres versuche sein zu lassen und jedem davon nur abraten kann.
      alleine bist du damit wirklich nicht und ich denke wirklich, das dir eine gute thera da weiterhelfen kann.

      lg fragilycja
      ja, sich v*rl*tz*n is absolut keine lösung. okay, dazu wär ich in einer solchen situation auch gar ned in der lage. bewegung is bei mir leider auch ned möglich, weil ich dann immer total kraftlos bin & kaum den arm heben kann.
      ja, ich hoff jetzt einfach mal auf die thera. und sonst hilft mir ja mein freund sehr, wenn er da ist. wär einfach gut, wenn ich etwas hätte, das mir bis zur thera helfen könnte, wenn ich alleine bin. mal sehn, vielleicht findet sich ja noch was.
      Das Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen. (Oscar Wilde)
      Halt! Nun mal bitte ganz langsam! Keine (möglichen) Diagnosen!

      @Fragilycja
      Wenn du genau wissen willst, was es ist, frag deine Thera. Auslöser oder was es ist, können wir dir nicht sagen. Am Ende verrennst du dich da nur in etwas.

      Als Tipp was du dagegen tun kannst: auf deinen Körper und auf deine Umgebung konzentrieren. Wo bin ich, was höre ich, was fühle ich, was rieche ich, was schmecke ich. Augen schließen und alles um sich heraum ins Gedächtnis rufen. Bewusst die Umgebung wahrnehmen. Hilft mir, wobei die Dissoziation bei mir eher hilfreich als schädigend ist (da sie am Ende eben doch nur eine Schutzreaktion ist).
      Grüße

      CoÐ
      entschuldige bitte, cod, das sollte ned auf ne diagnose rauslaufen. das mit der dissoziation & depersonalisation wurde mir von meiner damaligen thera diagnostiziert. tut mir leid, wenn's falsch rüberkam.

      weiss jetzt ned, ob der rest auch an mich war oder nur an fragil... antworte jetzt einfach trotzdem mal drauf.
      also... sobald ich wieder in thera bin (was ja bald der fall sein sollte), werd ich selbstverständlich meine thera drauf ansprechen.
      du hast recht, es war eigentlich blöd, hier nach auslöser zu fragen.
      aber die tipps, was man dagegen tun kann, find ich schon mal klasse. dass die dissoziation eine schutzreaktion ist, stimmt natürlich. das problem war einfach, dass ich dadurch nichts gegen die auf einmal aufkommenden ängste tun konnte, war wie gelähmt und das war in dem moment dann doch ziemlich unangenehm.
      Das Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen. (Oscar Wilde)
      Hi Lucretia
      Okay, dann ist noch gut.. Frag trotzdem besser nochmal deine Thera.

      Den Rest hab ich einfach allgemein geschrieben (in der Hoffnung, dass es jemandem hilft ;)). Ich hoffe, dass du die Situationen bald in den Griff kriegst.
      Grüße

      CoÐ