diagnose krebs

      Hallo Lilye,
      danke fuer deine Antwort.
      Ich bin sehr froh das es meiner Mutter koerperlich so gut geht. In letzter Zeit vergisst sie allerdings oefter Sachen und hat haeufig Kopfschmerzen,so dass ich dann immer Angst habe,dass sie evtl Metas im Hirn hat...
      Auch die Nachsorgeuntersuchungen sind Horror..was ist wenn,wieder etwas da ist etc. aber trotzdem geht es weiter.
      Der Krebs hat sie so veraendert,hat alles zerstoert und ich vermisse meine alte Mama,die Mama von frueher die gibt es nicht mehr.
      Damit komme ich ganz schwer klar. Es ist alles so anders. Und ich bin im Zwiespalt,einerseits moechte ich fuer sie da sein,anderrerseits ertrage ich es kaum. Ziehe ich aber aus,wie ich es schonmal versucht habe,zerfrisst mich mein schlechtes Gewissen...bin ich zuhause geraten wir nur aneinander.
      Jetzt werden die Streitereien mit meinem Vater (zu dem ich so gut wie gar kein Verhaeltnis habe) immer haeufiger,ich soll vermitteln..
      Ich frage mich manchmal wie es waere ,wenn sie keinen Krebs bekommen haette. Aber das ist utopisch.
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]
      hallo,

      so eine krankheit verändert sicher viel in einem menschen, auch hinterher, und für deine mutter sind die nachsorgeuntersuchungen und die ständige angst, es könnte wieder etwas gefunden werden, bestimmt sehr schwer.
      ich verstehe deine sehnsucht nach "früher" sehr gut. aber man kann die zeit leider nicht zurückdrehen, kann es nicht anders machen, als es gekommen ist. das muss man akzeptieren und das beste draus machen, auch wenn das sehr schwer ist.
      und du musst auch auf dich schauen - wenn es dir damit nicht gut geht, mit deinem vater und deiner mutter, und es dir besser geht, wenn du ausziehst, dann brauchst du keine schuldgefühle haben. du bist nicht verantwortlich für deine eltern, auch wenn es ihnen schlecht geht. auch wenn man ausgezogen ist, kann man ja füreinander da sein...
      hat deine mutter eine therapie, in der sie die angst aufarbeiten kann? ich weiß ja nicht, wie sie zu so etwas steht, aber ich kann mir vorstellen, dass ihr das helfen könnte, mal darüber zu reden, und vielleicht strategien zu lernen, wie sie mit der krankheit umgehen kann. was die situationen auch für dich und deinen vater etwas entspannen könnte.

      achte auf dich,

      m.
      - wirf den Helden in deiner Seele nicht weg -

      [F. Nietzsche - Also sprach Zarathustra]
      hallo,

      ich bin froh das du mir antwortest. in deinen beitraegen kann man erkennen,dass es dir aehnlich geht/ging?

      ich merke,dass du mich verstehst.

      meine mutter lehnt eine therapie ab.

      es ist komisch,frueher war ich die schwache,und jetzt bin ich die starke obwohl ich doch schwach bin,noch immer.

      ich weiss,dass ich fuer meine eltern nicht verantwortlich bin und schon gar nicht fuer deren ehe. aber ich fuehle mich fuer sie verantwortlich,vorallem eben fuer meine mutter. ich weiss das sie meine unterstuetzung braucht. seit er erkrankung hat sie so gut wie alle kontakte abgebrochen. sie hat doch niemanden mehr.

      viele grueße,
      m.
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]
      hallo,

      es freut mich, dass meine beträge dir ein wenig helfen können.
      ja mir geht bzw. ging es ähnlich wie dir.

      ich denke auch, dass deine mutter unterstützung braucht, aber ich glaube nicht, dass sie dir von dir braucht. du bist ihre tochter, du selbst bräuchtest ihre unterstützung, aber sie selbst sollte sich die hilfe, die sie braucht, bei anderen menschen holen. es ist sehr schade, dass sie eine therapie so ablehnt, denn ich denke, das wäre die richtige richtung, in der sie hilfe bekommen könnte von jemandem, der ihr diese hilfe auch geben kann.

      dass sie die kontakte abgebrochen hat, das ist ihre entscheidung gewesen. sie hatte wohl ihre gründe dafür, aber dennoch war es dann ihre entscheidung, und es ist eben nun dann auch an ihr, neue kontakte zu knüpfen oder die alten wieder zu beleben.
      aber für mich klingt das so ein wenig danach, als wollte sie das alles nicht, als hätte sie durch die erkrankung sehr viel lebensmut eingebüßt, ich weiß nicht, ob der eindruck stimmt.

      aber du bist sicher nicht für sie verantwortlich, auch wenn du dich so fühlst, was ich gut verstehen kann. du möchtest ihr sicher helfen und für sie da sein, aber das kannst du eben nur bedingt.
      wenn sie sich helfen lassen will, könntest du mit deinem vater zusammen und ihr ja etwas unternehmen, damit sie schöne dinge erlebt, das leben wieder genießen kann. aber wenn sie das nicht möchte, dann kannst du ihr da auch nicht helfen, das gehört dann einfach in andere hände, die da auch mit mehr abstand drauf schauen und sie so besser unterstützen können...

      grüße,
      m.
      - wirf den Helden in deiner Seele nicht weg -

      [F. Nietzsche - Also sprach Zarathustra]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Räubertochter“ ()

      es ist schoen wenn man verstanden wird...

      es ist taurig zu lesen,dass du das durchgemacht hast was ich durchmache und sogar noch schlimmeres. es muss sehr hart fuer dich sein..
      schaffst du es genuegend abstand zu halten?
      Ich glaube der fehlt mir. der abstand.ich kann meine gefuehle zwar nicht zeigen,aber dafuer fuehle ich sie sehr stark. ich fuehle wie sie in mir hochkommen und in mir schreien.aber man sieht nichts.

      meine mutter hat sehr viel lebensmut verloren und sollte der krebs wieder zurueckkommen,was leider nicht unwarscheinlich ist,da sie g3 hat,weiss ich nicht wie es weitergehen soll,wo ich es doch jetzt kaum weiss. sie drohte damals schon mit suizid. ich fuehle mich so alleine gelassen bekomme keinerlei unterstuetzung von irgendwem. die freunde,die ich frueher erwaehnte haben den kontakt abgebrochen und da ich kaum noch unter leute gehe oder es niemandem erzaehle kann mich eben auch keiner stuetzen. und verwandte,denen spielt meine mutter etwas vor. die ahnen nichts. und selbst wenn,fuer sie ist der krebs eine erkaeltung,die mal da war,aber jetzt schon laengst wieder vorbei ist.der krebs ist fuer alle kein thema mehr.

      du hast vollkommen recht mit allem was du schreibst,aber da ich nicht die person bin die etwas aendern kann,weiss ich nicht wie sich etwas aendern soll. klar,ich koennte ausziehen und ich habe es mir auch ganz feste vorgenommen,nach dem examen,aber wer weiss,was bis dahin ist.

      m.
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]
      hey,

      du hast recht, dass du da nicht viel machen kannst was deine mutter angeht. sie muss da für sich selbst sorgen, selbst auch hilfe wollen.

      das einzige, was du tun kannst, ist für dich zu sorgen und dir selbst hilfe zu holen. ich denke dass es sehr wichtig ist, dass du jemanden hast, mit dem du reden kannst. sonst bleibt das alles in dir drin, wie du ja schon schriebst, und kann nicht raus.
      so eine krankheit ist sehr schwierig für den betroffenen, aber eben auch sehr belastend für die umstehenden, und das wird oft vergessen oder verharmlost. wenn man dann noch allein ist mit diesen gefühlen, kann man das sehr schwer verarbeiten, und gerade das ist sehr wichtig, damit du auch diese schuldgefühle nicht mehr hast, die du nicht haben musst.
      und damit du für dich selbst, unabhängig von deiner mutter, wieder mehr nach vorne schauen und für dich sorgen kannst.

      bist du denn in therapie oder hast mal daran gedacht? gerade wenn man auch keine freunde hat, mit denen man reden kann, kann eine therapie helfen, das aufzufangen und zu verarbeiten. damit deine gefühle mal einen platz bekommen, wo sie raus kommen können, denn ich denke dass das sehr wichtig ist.

      vielleicht könnte es dir für den anfang ja auch helfen, das erlebte und deine gedanken und gefühle mal aufzuschreiben. ich hab das wegen andrer dinge gemacht, da ich nicht darüber reden konnte, und alles so in mir drin war und einfach nicht rauswollte. und mir hat es geholfen, das "wegzuschreiben". dann steht es wo und ist dadurch irgendwie nicht mehr so durcheinander und bedrohlich. vielleicht könnte dir das auch helfen?

      das mit dem abstand fällt mir auch sehr schwer, hat auch mit andren dingen noch zu tun. aber für mich wurde es sehr viel besser, als ich ausgezogen bin und meine familie nun nur noch 2 oder 3mal im jahr sehe und ansonsten telefoniere oder emails schreibe. da lässt sich dieser emotionale abstand besser halten, seitdem gibt es auch nicht mehr so viel streit. ich kann dir also nur mut machen, das mit dem ausziehen wirklich in erwägung zu ziehen, um eben auch den emotionalen abstand zu bekommen.

      du kannst mir auch gerne eine pn schreiben und wir können dort darüber reden, ich weiß nicht, ob das nicht schon zu sehr in "dialog-form" ist hier *zu mods schiel*

      liebe grüße,
      m.
      - wirf den Helden in deiner Seele nicht weg -

      [F. Nietzsche - Also sprach Zarathustra]
      Hallo lieblos,

      find ich auch schön das du wieder schreibst. ich habe mir grade so ein bisschen reingeesen. Du bist nicht zerbrochen man kann mit so etwas fertig werden das stimmt. Ne Freundin von mit hatte auch Brustkrebs und hat es auch geschafft sie ist selbst Ärtzin hat den Krebs besiegt.

      Ich denke das du mit den Launen deiner Mutter dennoch zu recht kommst.
      Ich hoffe das es dir wieder besser geht so etwas lässt einen Menschen auch wachsen und macht einen auch stärker.

      lg alles Gute und Liebe wünsche ich dir Xera

      """""Wer nicht kämpft hat schon verloren"
      Martina Aman
      "Bevor du mich verurteilst und dir den Mund drüber zerreißt
      musst dus mit meinen Augen sehen....versuch in meinen Schuhen zu gehen"
      Luxuslärm - Wirf den 1. Stein
      Hmhm... Ich erzähle mal ein bisschen von mir, darf ich das?

      Vater - Diagnose Krebs, im Sommer 2004. Ich komme nachhause - beide Eltern weinen. OPs. Überstanden, nach langem Krankenhausaufenthalt, Reha und Kur. Keiner, mit dem ich hätte reden können.
      Er hat sich sehr verändert, mein Vater. Trauriger, verschlossener, härter geworden. Manchmal ist es sehr schwer, damit umgehen zu können.

      Es verändert Menschen und Situationen einfach.

      Mehr kann ich gerade nicht schreiben, das geht mir zu nahe.
      Wenn du mir eine PN schreiben magst - sehr gerne :)

      Ich wünsch dir alles Gute...

      M.
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