Hallo.
Es klingt total verrückt aber im Moment möchte/n ich/wir eine Auszeit, und am liebsten würde ich in eine psychatrische Klinik. Ich habe neulich einen Film gesehen, wo eine in "der Klapse" war und seitdem möchte ich irgendwie... naja wie gesagt es klingt verrückt aber ich würde gerne in eine richtige Klinik. Wo ich ein Zimmer habe und vielleicht ab und zu mal in den Garten und immer Ärzte um mich rum und ich kann so verrückt sein wie ich will.
Im Moment geht alles drunter und drüber. Ich stecke mitten im Abi und finde mich nach den Ferien gar nicht mehr in den Schulalltag hinein. Dann war diese Abifahrt, die war eigentlich toll, es hat super Spaß gemacht beim Segeln, aber die Leute waren so scheiße. Eine Freundin von mir hat mir sozusagen meine beste Freundin ausgespannt und alles was ich sagte war blöd und ich war immer im Weg und alles was ich gemacht habe war blöd in ihren Augen und alles was B. gemacht/gesagt hat war supertoll für sie. Und alle auf unserem Schiff haben gelästert, jeder über jeden, es hat keinen Spaß mehr gemacht sich zu unterhalten, weil man immer befürchten musste dass sofort wieder über einen gelästert wird.
Das Ganze ging so weit dass bis auf ein Kind alle meine Innenleute sich versteckt haben und nun bin ich ganz alleine, mein Selbstbewusstsein und alles ist weg ich fühl mich wieder wie 15 als ich noch zu den uncoolen Loosern gehört habe und komme mir scheiße vor, und keiner meiner Freunde scheint sich richtig für mich zu interessieren. Alle Freundschaften sind so oberflächlich. Und ich habe erfahren dass mich jeder nur als den Kiffer kennt seit der Abifahrt obwohl bis auf drei Leute ALLE auf unserem Schiff nichts anderes gemacht haben in Holland! Ich fühl mich wie eine Witzfigur.
Und am meisten ärgert mich, dass diese Person mich dazu gebracht hat, dass ich wieder allein bin, ohne meine Innenleute. Und dass ich schon fast keine Lust mehr habe wegzugehen weil ich sie dann treffen könnte. Wieso lasse ich mir alles von ihr versauen???

Ja das kommt also alles zusammen und dann noch die Schule und mit dem Freund klappt es auch nicht richtig (von mir aus), und ich möchte so nicht mehr leben, obwohl es mir ja eigentlich nicht schlecht geht! Ich kann immer noch meinen Spaß haben. Und ich kenne viele Leute die mich mögen. Nur habe ich irgendwie das Gefühl, alles staut sich an und ich platze bald. Nichts macht mir mehr Spaß, weggehen nicht, Musik hören nicht, Computer nicht, Lesen nicht, meine Haustiere nicht (weil einer einen Tumor hat, was mich unendlich traurig macht), nicht mal rauchen macht mir mehr Spaß. Nichts. Ich bin irgendwie so... als ob mich gar nichts in gute Stimmung versetzen kann obwohl es eigentlich toll ist.

Und dann dieser dumme Gedanke... wenn ich in einer psychatrischen Klinik wäre, könnte mir alles egal sein, jeder meiner Innenleute könnte sich voll ausleben, ich könnte so "psycho" sein wie ich will. Ich könnte neue Leute kennenlernen und wäre weg von Schule etc. könnte neu anfangen.
Aber dass ich sowas denke, dass ich mich freiwillig einweisen lassen wollen würde, das kommt mir komisch vor.

Sorry dass es so lang geworden ist. Vielleicht kann mich irgendjemand verstehen oder interessiert sich dafür... hier scheine ich allen egal zu sein, sogar meinen Innenleuten, die nicht wiederkommen. *schnüff*

Grüßlein

hey du (ihr),

ja, das kann ich schon verstehen, wenn nichts mehr richtig spaß macht.
ich finde die idee von dir, mal in eine klinik zu gehen, auch gar nicht mal so "blöd". wieso denn nicht? "einweisen lassen" klingt immer so negativ. aber es kann doch sicher helfen, und ich finde, da hast du schon recht: wenn du / ihr das bedürfnis danach habt, euch mal richtig raustrauen zu können in einer sicheren umgebung, ohne den ständigen zwang, irgendwie "normal" sein zu müssen - eine klinik könnte vielleicht helfen, wenigstens eine kleine auszeit zu bekommen, um sich wieder zu sammeln.
wenn ihr das bedürfnis danach habt - warum denn nicht? seid ihr in therapie? wenn ja, dann fragt doch mal den thera-menschen, was er so davon hält, und erzählt, wie ihr euch fühlt und was ihr euch davon vielleicht versprecht. der kann euch da sicher weiterhelfen und beraten... dazu ist er ja da

deine innenleute sind sicherlich nicht "weg" - keine sorge.. vielleicht verängstigt, durch die abifahrt, und mögen nicht mehr so gerne rauskommen. aber sie sind sicherlich noch da. funktioniert eure kommunikation einigermaßen?
vielleicht schaffst du es ja, durch briefe an sie in denen du ihnen sagst, dass sie ruhig wieder "rauskommen" können, dass sie sich wieder trauen.
oder überleg dir vielleicht, was du für sie tun könntest - wenn du weißt, was manche von ihnen vielleicht besonders mögen, das dann mitbringen, oder was bestimmtes kochen oder unternehmen. vielleicht hilft das ja und sie zeigen sich dir wieder ein bisschen mehr.
sie lassen dich nicht allein, sicher nicht.

ja, und sprich mal mit deinem thera, sofern du grad in thera bist, über klinik. ich find die idee nicht schlecht, und auch deine gründe erscheinen mir sehr einleuchtend.
bered das mal...

so, ich hoffe, ich hab jetzt nicht nur mist geschrieben..

alles liebe euch,
lilye

hallo

deine probleme,vor allen dingen im sozialen bereich,sind die auf deinen psychischen problemen aufgebraut oder sind sie davon unabhängig entstanden?

du schreibst das du immer noch spass haben könntest,richtig schlecht würde es dir ja nicht gehen.also sind es die äußeren umstände die dich mies fühlen lassen,die im weg sind und dich stören?

dann arbeite an ihnen.nehme abstand zu deinen schulkameraden,mach dein abi und fertig.kümmer dich um die wahren freundschaften und mach das,was dir gut tut.

du hast vieleicht einen netten film gesehen,wo ausnahmsweise anstalten nicht als irrenanstalten dargestellt waren.

ich war noch nie in einer klinik für solche dinge,aber ich bin mir sicher,wie in einem film ist es nicht.du darfst dort weder irre sein,noch bist du da geschütz und frei wie ein kind,sondern du gehst dort sozusagen eine intensivtherapie ein,oder bei zwangseinweisungen,du wirst vor dir selber geschütz.

in eine klinik geht man,weil man aufgrund seiner psychischen probleme nicht mehr klarkommt und eine ambulante therapie keine hilfe verschafft.

mach dir ein richtiges bild von solchen klniken und überlege wo wirklich deine probleme sind.dort geht man nicht hin um ein neues leben zu beginnen,und vor allen dingen wird dort die eigene vergangenheit ausradiert ect.dort wird man für sein leben gesund gemacht,klinikaufenhalte helfen einen vorübergehend.

ansonsten lauf nicht vor deinen ganzen problemen weg,stell dich ihnen,sonst verfolgen sie dich.

ich habe halt den eindruck,das alles scheiße istund du gerne flüchten möchtest.das hat alles anscheinend nicht wirklich was mit deiner dissoziation zu tun.

bye

Hallo ihr beiden
erst mal zu Lilye:
wir sind nicht in Therapie. Wir haben vor einiger Zeit mal mit der Thera einer Freundin geredet, die uns Adressen gegeben hat aber wir haben uns nicht getraut und ich glaube auch dass die meisten dieser Leute "nur" Jugendpsychologen waren und sich mit MPS nicht auskennen. die thera wusste nicht mal, was das ist. egal, na jedenfalls sind wir nicht in Therapie und glauben auch dass es nicht nötig ist... also uns geht es ja nicht schlecht, wir haben weder Depressionen, richtige Dissoziationen (also dass wir nicht mehr wissen wer wir sind etc) wir betreiben kein SVV, was alles schon da war. Die Kommunikation klappt sehr gut bei uns, vorausgesetzt, derjenige zeigt sich, was im Moment halt etwas schwierig ist. Aber in Situationen wo ein bestimmer gebraucht wird, ist er immer da und auch untereinander kennen sich alle.
dann zu jade:
was meinst du mit "die Vergangenheit wird dort ausradiert"? ich kann mir nicht vorstellen dass das wirklich das ziel eines psychologen sein kann, wenn dann wäre s doch besser die vergangenheit aufzuarbeiten oder sowas.
ich glaube nicht dass unsere probleme mit den freunden gerade etwas mit "uns" zu tun haben. sicher nicht. wir verhalten uns nicht auffällig, dass man uns für gestört hält oder so. das klappt nach außen sehr gut. es ist wohl eher so, dass alle um uns und wir auch im stress vorm abi stecken und irgendwie dabei die freundschaften zu kurz kommen.

ja, ich/wir mache es auch so, dass wir unser abi fertig machen und uns nur auf die besten freundschaften konzentrieren. die anderen werden danach sowieso nicht lange halten und die, die es wert sind werden wir aufrecht erhalten. wir haben sogar schon einen ausbildungsplatz für nach dem abi letzten freitag kam die zusage nun machen wir ein praktikum in einem kindergarten
soweit geht es uns ganz gut. was wir da geschrieben haben mit der klinik war wohl in dem moment der versuch irgendwie rauszukommen aus dem ganzen. aber wir müssen einfach noch durchhalten bis nächsten sommer und dann geht ein anderer lebensabschnitt los. wir suche uns immer klare ziele die wir erreichen wollen und dinge, auf die wir uns freuen, jetzt ist es weihnachten, dann geht es in kleinen etappen.
danke jedenfalls für die antworten.
langsam zeigen sich unsere innenleute auch wieder. der chef hat ja bald geburtstag, da wird es sich bestimmt zeigen. in ansätzen sind die wichtigsten wieder da. und ehrlich gesagt wenn einige eher im hintergrund sind so wie jetzt geht vieles auch einfacher. obwohl ich natürlich nicht will dass der jetzige zustand bleibt, denn ich will alle miteinbeziehen.

Hallo

naja wie gesagt es klingt verrückt aber ich würde gerne in eine richtige Klinik. Wo ich ein Zimmer habe und vielleicht ab und zu mal in den Garten und immer Ärzte um mich rum und ich kann so verrückt sein wie ich will.
Im Moment geht alles drunter und drüber.

Wie gut ich diese Gedanken kenne...
Und wieso eigentlich auch nicht? Dafür sind doch Kliniken da. Nur die Verwandten etc. haben oft das Gefühl, dass die Klinik die Leute erst recht "irr" mache... das ist aber oft nur, weil dann die Maske fällt... und das kann auch gut tun.

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Und dann dieser dumme Gedanke... wenn ich in einer psychatrischen Klinik wäre, könnte mir alles egal sein, jeder meiner Innenleute könnte sich voll ausleben, ich könnte so "psycho" sein wie ich will. Ich könnte neue Leute kennenlernen und wäre weg von Schule etc. könnte neu anfangen.

Das hat sicher etwas, aber sei auch vorsichtig, in vielen Kliniken ist MPS/DIS nach wie vor nicht akzeptiert!

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Aber dass ich sowas denke, dass ich mich freiwillig einweisen lassen wollen würde, das kommt mir komisch vor.

Wieso eigentlich genau? Denk mal drüber nach! Weit unter fünzig Prozent sind zw*ngseingewiesen worden, die meisten gehen mehr oder weniger freiwillig. Eine Klinik soll Dir helfen, keine Str*fe sein!

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hier scheine ich allen egal zu sein, sogar meinen Innenleuten, die nicht wiederkommen.

Ich glaube nicht, dass Du allen egal bist, besonders Deinen Innenleuten nicht. Aber oft können die Innies nichts dafür, dass sie weg sind oder es geht nicht anders. Bei dem Chaos momentan ist es vielleicht besser, wenn "Ihr eine Zeit lang >simple< seid"...

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na jedenfalls sind wir nicht in Therapie und glauben auch dass es nicht nötig ist... also uns geht es ja nicht schlecht, wir haben weder Depressionen, richtige Dissoziationen (also dass wir nicht mehr wissen wer wir sind etc) wir betreiben kein SVV, was alles schon da war. Die Kommunikation klappt sehr gut bei uns, vorausgesetzt, derjenige zeigt sich, was im Moment halt etwas schwierig ist. Aber in Situationen wo ein bestimmer gebraucht wird, ist er immer da und auch untereinander kennen sich alle.[]
Und sozial? Da scheinst ja zumindest Du doch Probleme zu haben, die Dich sehr runterziehen.
Es klingt sehr schön und gut, was Du schreibst und ich glaube Dir das auch. Aber was ist mit evtl. tr**matisierten, vielleicht noch tief versteckten, Innenpersonen? Vergangenheit, die aufgearbeitet werden müsste? Die meisten Multiplen haben eine schreckliche Vergangenheit, die sie dringendst aufarbeiten müssten.
Wir haben auch nie das Problem, dass wir nicht wissen, wo wer etc. wir sind, aber trotzdem: Manchmal kommt sowas auf einmal vor, besonders, wenn man sowieso dissoziativ veranlagt ist (was zweifelsohne alle Multiplen sind).


Liebe Grüsse und denk mal drüber nach, auch wenn alles wieder anders aussieht,
DyingOrDead