über mich

      unserer familie geht es eigentlich ziemlich gut:
      meine mutter ist managerin, wir haben ein großes haus, geld, ich bald eine eigene wohnung im keller und super noten.
      ich weiß nicht warum ich das alles sage, vielleicht um die gegensätze meines lebens zu erläutern. die ander seite sieht so aus:

      -von 2 bis 8 jahren war ich bei einer pflegefamilie, meine eltern sah ich fast nie. morgens um 6 bis abends um 9 war ich dort, habe daheim fast nur geschlafen.

      -meine mutter hat sich nur um ihren job gekümmert, im nachhinein hat sie sich dann gewundert warum die erziehung bei ihr nicht so richtig geklappt hat und ich sauer bin warum sie mich weggegeben hat

      -mein vater ist alkoholiker. ich muss jeden abend mit ansehen wie er sich bier reinkippt. er rülpst dann die ganze zeit, wird agressiv. ich verdrück mich dann lieber in mein zimmer, zu freunden.

      -an silvester hat mich mein opa angerufen, total betrunken. er konnte nicht einmal mehr reden. er fängt schon morgends um 10 an zu saufen, ab 17:00 ist er nicht mehr ansprechbar.
      meine oma sieht hilflos zu.

      -ich werde nie gelobt, auch wenn ich in einem fach eine 1 statt einer 4 mitbring, es ist völlig egal was ich tu. meine klassenkameraden machen mich fertig wenn ich mich fverspreche, einen fehler mache, das falschge oberteil anhabe.

      -ich werde nur angebrüllt, muss perfekt funktionieren, darf den mund nicht aufmachen, soll gute noten heimbringen, das wars.

      ABER ICH WILL SO NICHT LEBEN!!!!!
      ich bin ziemlich am boden, weil ich nun seit einem jahr c*tte und einfach nicht davon los komme. ich hatte den ganzen sommer und frühling angst vor dem herbst. jetzt ist er da. und von heut auf morgen tu ichs wieder jeden tag und öfters. ich kann nicht mehr ohne.

      in der schule wollte es mal nicht aufhören mit bl*ten, alles ist mir das bein runtergelaufen. doch ich schaffs nicht aufzuhören.

      meine freunde wissen bescheid, haben oft schon die schn*itte, die N**ben, das bl*t, meine verzweiflung, mich beim r*tzen, meinen betrunkenen vater gesehen.

      meine eltern wissen nicht bescheid. niemals könnte ich ihnen mein problem anvertrauen. unser hausarzt hat nur den kopf geschüttelt. therapie ist unter diesen umständen ziemlich schwierig. ich weiß dass die wartelisten lang sind, deshalb lass ich die vor, die noch mehr probleme haben.

      man kann sagen dass es eine echte sucht ist. ich merk schon vorher, dass ich es bald wieder tun werde. es ist mir egal. alles wird kalt, ich kann nicht mehr denken und bin wie in trance. wenn die schulglocke läutet / wenn wir mit essen fertig sind geh ich aufs klo und tu es wieder. dann warte ich. trockne die stelle. warte. steh auf und geh ganz normal mit einem lächeln auf dem gesicht raus. alle sollen denken mir gehts gut. niemand kennt mich wirklich.

      aber es wird immer schwerer für die anderen die fassade des glücklichen mädchens aufrechtzuerhalten. ich zerbreche bald an dem druck perfekt zu sein. ich kann keinen schritt mehr zurück machen.

      ohne kl*nge verlasse ich gar nicht mehr das haus. ich kann es nicht. mein schienbein ist vernar*t bis zum geht-nicht-mehr.

      hilfe

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „bel“ ()

      ja, die krassen gegensätze kenn ich auch. meine schwester versteht auch nicht, wieso ich ritze etc.
      sie sagt ich habs doch so gut zu hause und ne perfekte familie.
      ich denke ausschlaggebend ist die vernachlässigung in der kindheit, ich denke das prägt schon mal nen ganzes stück.
      hoffe, du gehst zu hause nicht unter, und siehst mit der eigenen wohnung nen neuanfang.
      vllt überlegst du ja auch mal wegen ner thera!??
      SuMi
      -von 2 bis 8 jahren war ich bei einer pflegefamilie, meine eltern sah ich fast nie. morgens um 6 bis abends um 9 war ich dort, habe daheim fast nur geschlafen.


      war das eine richtige pflegefamilie oder doch eher ne tagesmutter?

      meine freunde wissen bescheid, haben oft schon die schn*itte, die N**ben, das bl*t, meine verzweiflung, mich beim r*tzen, meinen betrunkenen vater gesehen.


      bitte?! wie stellst du das an? schonmal was von rücksichtsnahme gehört?

      möchtest du denn hilfe? hast du schonmal über eine therapie nachgedacht?
      ... Ideen sind kugelsicher.

      V

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Peikkolapsi_Nya-chan“ ()

      hi
      ich kann dich total gut verstehen, da ich aus ähnlichen verhältnissen komme...
      wir haben eine schöne wohnung, sind zwar nicht reich, haben aber genug geld, meine eltern haben ein geregeltes leben mit arbeit, nachrichten gucken, zeitung lesen, im garten arbeiten...
      ich habe gute noten in der schule, habe in genauso einer perfekten scheinwelt gelebt wie du...
      die andere seite:
      meine mutter hat selber depressionen, hat diese schon als ich kind war an mir ausgelassen, ich sollte das perfekte kleine vorzeigekind einer vorzeigefamilie in einem vorzeigeleben sein...
      alles was schlecht ist, wird weggeschwiegen!
      ich kenne den druck, perfekt zu sein, ich weiss wie es ist in der schule nicht anerkannt zu werden, ich kenne den druck die perfekte fassade aufrecht zu erhalten, weiss wie es ist nicht für meine persönlichkeit, für mich, sondern für das was andere von mir denken geliebt zu werden...
      ich weiss selber nicht wie man am besten daraus kommt, ich kann dir nur sagen was ich getan habe:
      ich habe alles dafür getan die fassade zu zerstören, habe offen meine schlechte laune gezeigt, habe mich mit meinen eltern nur noch gestritten, ihre perfekte kleine scheinwelt zerstört und einen hass auf alles gekriegt.
      ich bezweifle sehr, das dies der richtige weg war, aber vllt ist es auch der einzige?
      ich bin jetzt 15, bin von zu hause ausgezogen und sage das auch jedem der danach fragt...
      meine mutter kann damit nicht umgehen, versteht es nicht, ist sauer auf mich!
      ich tue nicht mehr was meine eltern wollen, sie versuchen so sehr sie können, mich zu kontrollieren und ich versuche so gut es geht, mich ihrer kontrolle zu entziehen...
      viele machen mir deswegen vorwürfe, sagen ich solle doch rücksicht auf meine familie nehmen, aber ich denke das kann ich nicht mehr...
      jetzt wo ich damit angefangen habe, möchte ich nicht mehr damit aufhören ich selbst zu sein!
      ich habe jahrelang die scheinwelt meiner eltern aufrecht erhalten, mich selber totgeschwiegen, mich selber vergewaltigt!
      ich kann und will das nicht mehr...
      es geht ja schließlich auch um mein leben, ich habe gelernt das man menschen so akzeptieren muss wie sie sind, ich versuche dies auch so gut wie möglich, aber mir ist es inzwischen ganz egal was andere von mir denken, ich möchte nurnoch ich sein!
      wer damit nicht zurecht kommt, der muss sich ja schließlich nicht mit mir beschäftigen, der kann mich ignorieren und die menschen, die das tun, interessieren mich nicht mehr!
      der weg ist härter, man wird viel gehasst, aber ich finde es auf jeden fall besser als in der scheinwelt zu ersticken!
      gruß
      rose
      es war eine tagesmutter, doch ich hab meine eltern kaum gesehen. für die zeit fehlt mir die liebe einer mutter, die ich dringend gebraucht hätte. für mich gibt es keine mutter in dem sinne. nur eine hysterische zicke, die nur an ihren job denkt.

      meine freundin hat mich mal in der toilette total am boden beim r**z*n gesehen, ich hab nicht damit gerechnet dass jemand reinkommt. außerdem ist mir in solchen momenten alles egal. meine freunde (beziehungen) haben sie natürlich auch gesehen. ich konnte sie nicht anlügen und sagen: mir gehts gut. oder bei parties, wenn sich einer um einen kümmert... ich war schon ein paarmal nicht mehr ansprechbar. da haben sies auch gesehen.
      meine mutter schweigt auch alles tot. ihr eigener vater war auch alki, doch ich soll damit zurechtkommen! sie selber ist nie damit fertiggeworden... ich versteh sie nicht.
      klar rebelliere ich, doch meine eltern verstehen nichts. ich soll meine klappe halten. ich sehe es nicht ein einen vater zu schützen, wenn einer meiner freunde bei uns ist und zu mir sagt: dein vater hat ne bierfahne! ich seh es nicht ein, wegen dingen die ich nie getan habe ausgeschimpft zu werden! lob gibt es nicht, nur gemecker. manchmal fühl ich mich wie einwrack, da merk ich dann beim c*tt*n nicht einmal mehr den schmerz. einmal war meine hose vollgeb**tet, ich hab es nur per zufall gemerkt.
      ich schlafe abends mit einem kloß im hals ein und wache morgends total leergebrannt auf.
      wir haben gerade besuch und meine mutter hat dem 6monate alten baby "ein männlein steht im walde" vorgesungen. früher hat sie das nie bei mir.
      sie sagt immer wie süß ich als baby war, aber dass ich jetzt kein baby mehr bin. die zeit als ich klein war (1-2 jahre) scheint für sie das tollste gewesen zu sein. heute bin ich die unerzogene, zickige, rebellische tochter, die nichts kann.
      gestern habe ich mich in den schlaf geweint, weil ich es nicht ertragen konnte, wie meine mutter ein anderes kind mehr liebt als sie mich mal geliebt hat.
      meine kindheit ist ein loch, ein riss. ich habe sie verdrängt, doch langsam kommen bruchstücke hervor und ich werde tagtäglich trauriger.
      Hi Merlin,

      zuerst herzlich Willkommen hier, schön dass du den Weg hier her gefnden hast und auch darüber sprichst was dich bewegt.

      Es ist leider ein Phänomän wie Eltern krampfhaft versuchen die Heile Welt aufrecht zu erhalten, für Außenwelt, Freunde, Kollegen, für die eigenen Kinder und auch für sich selbst.

      Ich möchte dich bitten, was ich sage nicht als Vorwurf oder als Kritik aufzugreifen. Mir hilft es zum Beispiel, wenn mir jemand sagt "Okay, mir fällt das und das bei dir auf."
      Also mir fällt bei dir auf, du beziehst vieles auf dich. Zum Beispiel die Sache mit dem Baby. Babies sind nun mal süß, ich hab ne kleine Schwester und es ist Tatsache dass sie in ihren ersten 3 Lebensjahren am süssten war und ich muss ehrlich sagen, ich wünsch mir die Zeit oft zurück. Das heisst aber nicht, dass ich sie nicht lieb hab.

      Ich bezweifle nicht, dass du drunter leidest, ich kann das sogar sehr gut nachvollziehen, aber vielleicht hilft es dir, wenn du dir über sowas klar wirst, dass deine Eltern und deine Umwelt nicht mutwillig so reagieren.

      Ja, was kannst du machen ... es gibt ne ganze Menge Möglichkeiten, wie du aus dieser Situation raus kommst, denn du scheinst wahnsinnig unglücklich damit zu sein.

      Du könntest eine Therapie machen, wie die anderen schon vorgeschlagen haben. Du hast geschrieben, du warst schon einmal kaum ansprechbar ... überleg dir mal ernsthaft, ob ne Thera nicht vielleicht was bringen würde.
      Natürlich musst du dann aber bereit sein, etwas an deiner derzeitigen Situation zu ändern.

      Wenn du deine Familiensituation nicht mehr erträgst - dein Vater hat ja ein Alkoholproblem - kannst du dich auch ans Jugendamt wenden. Die werden dir dann helfen, wenn du wirklich der Meinung bist, dass du es Zuhause nicht mehr aushälst.

      Was denkst du darüber??

      Ryan
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

      wir haben gerade besuch und meine mutter hat dem 6monate alten baby "ein männlein steht im walde" vorgesungen. früher hat sie das nie bei mir.
      [...]
      gestern habe ich mich in den schlaf geweint, weil ich es nicht ertragen konnte, wie meine mutter ein anderes kind mehr liebt als sie mich mal geliebt hat.


      du kannst dich daran erinnern, was deine mutter getan hat, als du 6 monate alt warst? na, herzlichen glückwunsch...[/ironie]

      so hart es ist, irgendwer muss arbeiten und das geld nach hause bringen. dass es nicht wirklich ideal ist, ein kind zu bekommen, wenn man keine zeit hat, es auch großzuziehen, sondern das andere leute machen lässt - das will ich ja garnicht verleugnen.
      ... Ideen sind kugelsicher.

      V
      hallo merlin.

      ich find du hast ein recht darauf aus dieser familie rauszukommen und anfangen dein leben zu leben!
      es ist egal wie schwer oder leicht probleme der einzelen scheinen.. es kommt darauf an, wie man selbst damit umgehen kann oder eben nicht kann!!!
      ich würde mich an eine beratungsstelle wenden.. oder gleich ans jugendamt. bitte, tus für dich.
      hm bei der geschichte mit dem baby geb ich den anderen aber recht. das ist nun mal so :/
      da darfst du dich nicht in was reinsteigern, sonst gehts dir immer noch schlechter.

      ich wünsch dir ganz viel kraft, dass du das alles packst!

      und dann muss ich zu dir noch was sagen peikko.
      ich weiß du willst auch nur helfen; und ja, in gewisser weise muss oder sollte man auch mal kritisch sein, aber ich finde du reagierst ein bisschen heftig.
      man soll den leuten auch ins gewissen reden, aber so fallen sie nur noch mehr.. das ist nicht aufbauend. und anstatt sie zu kritisieren und ironie mit ins spiel zu bringen, könntest du ihr tips geben, wie sie die lage in den griff bekommen könnte.
      ich find das ein bisschen schade von dir.
      du musst echt aufpassen, dass du manche hier nicht verletzt..
      ich will dich nich zurechtweisen.. so denk ich halt darüber.
      wenn du was dazu sagen willst kannst mir ja ne pm oder so schreiben.
      aber bitte nicht auffressen ;)

      liebe grüße an alle
      <BlacKmOOn>
      mag sein, blackm00n.
      aber jetzt mal ganz im ernst: merlin ist mit 2 den tag über zur tagesmutter gekommen. vorher war ja scheinbar ihre mutter zu hause und hat sich um sie gekümmert. und ihre mutter wird wahrscheinlich nicht nur von dieser zeit schwärmen, weil babies süßer sind als pubertierende teenager, sondern eventühl auch, da sie damals noch mit ihrer tochter klar kam und zeit mit ihr verbrachte.
      und ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass sich irgendjemand wirklich an ereignisse in den ersten beiden lebensjahren erinnern kann. und das merlins mutter das baby von irgendeinem besuch lieber mag als ihre eigene tochter kann ich mir auch kam vorstellen.
      und wenn merlin etwas daran liegen würde, sich nicht nur immer weiter in alles negative reinzusteigern, dann hätte sie ihre mutter ja mal fragen können "wieso sagst du, als baby war ich immer so toll?" (btw, so ziemlich jedes elterntier wird bestätigen, dass die ersten drei nunmal die schönsten jahre sind) oder "hast du mir das lied früher auch vorgesungen?".
      ich sage nicht, dass es mit einem alkoholkranken vater zuhause keine belastende situation ist und das in merlins familie nicht schiefgelaufen ist oder noch immer tut.
      aber ich sehe auch die für ihr alter ganz normale "einstellung", der wille zum leiden und dramatisieren. und den hauch egoismus ("mir doch egal wer mich beim cutten sieht" - auch egal, dass das vielleicht nicht wirklich jeder sehen will?). und natürlich die verzerrung von naturgesetzen, die auch in dem alter normal ist - den die welt dreht sich meist um den pubertierenden.
      ... Ideen sind kugelsicher.

      V
      damit geb ich dir völlig recht, peikko. ich bin ehrlich gesagt sogar deiner meinung..
      aber schau, so wie du das in deinem letzten beitrag jetzt geschildert hast, klingt das auch viel besser. ach was heißt besser, einfach rücksichtsvoller..
      sorry wenn ich mich nich richtig ausdrücken kann. ich hoff, du weißt was ich meine.
      wie gesagt du sollst ja niemandem eine heile welt vom himmel runterwünschen oder was weiß ich, aber manchmal echt n bisschen vorsichtiger sein..mit deiner bösen ironie :P ^^
      gut das wars eigentlich schon =)

      grüße
      <BlacKmOOn>
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