Lâmina

      Meine Augen starren ins Leere.
      Meine Lippen sind Geschlossen.
      Ich schweige.
      Schreie.
      Niemand sieht sie, meine leeren Blicke.
      Niemand hört sie, meine stummen Schreie.
      Wie auch?
      Sie sind unsichtbar.
      Viel zu blass.
      Das einzige Zeichen,
      das zeigt
      dass es mir schlecht geht,
      ist mein Arm.
      Mein Arm, voller hässlicher Narben.
      Doch ich habe es geschafft.
      Eine Woche.
      Ohne Blut.
      Eine harte Woche.
      Nicht geschafft.
      Aber angefangen.
      Warum ist es mein Leben,
      das so schrecklich ist?
      Warum muss ich immer an dich denken?
      Ich liebe dich doch garnicht!
      Warum habe ich es dir erzählt?
      Es interessiert dich bestimmt doch garnicht!
      Warum meldest du dich so selten?
      Ich kann ohne dich doch garnicht!
      Warum bin ich so traurig?
      Ich will es doch garnicht!
      Warum macht man sich Sorgen um mich?
      Das braucht man doch garnicht!
      Warum schreit meine Seele so laut?
      Man hört es doch garnicht!
      Warum tu ich so als wäre ich stark?
      Ich bin es doch garnicht!
      Warum lebe ich überhaupt?
      Ich kann es doch garnicht!
      Warum seht ihr meine Traurigkeit nicht?
      Ach, ihr alle kennt mich doch garnicht!

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      Lass mich.
      Es interessiert mich nich.
      Lass mich in ruhe,
      mit deinem Getue.
      Ich weiß ich interessier dich nicht.
      Ist egal wenn unsere Freundschaft bricht.
      Du benutzt mich bloß.
      Kommst nicht mehr davon los.
      Du nervst mich so sehr.
      Ich kann nicht mehr.
      Bin so allein.
      Und du lässt es mich sein.
      Du Egoist.
      Bleib wo du bist.
      Meine beste Freundin willst du sein?
      Doch schau mal in mich rein.
      Versteh mich erstmal.
      Und seh meine Qual.
      Ich hasse dich sehr.
      Aber liebe dich noch mehr.
      Ich habe Angst.
      Vor meiner Entscheidung.
      Geh ich hin?
      Wird etwas passieren,
      dass mich zur Klinge greifen lässt?
      Soll ich gehn?
      Will so gerne.
      Aber es ist so ein großes Risiko.
      Bleib ich zu Hause?
      Langweile mich?!
      Will gehn.
      Weiß aber nicht.
      Es könnte mich verleiten.
      Zum bluten verleiten.
      Habe Angst.
      Große Angst.
      Entscheidungen machen mir Angst.
      Panische Angst!!
      Ich sitze da.
      Doch das erhellte Zimmer ist schwarz.
      Die Schwärze schleicht langsam und leise in meinen Körper.
      Ich bin gefühlslos und gelähmt von der Schwärze.
      Ich mache mich kaputt.
      Wie eine alte Puppe, die so wenig wert ist wie ich.
      Ich komme nicht mehr von dem weh tun los.
      Ich kann mich weder von der Schwärze noch von den Schmerzen lösen.
      Beides hält mich fest, zerrt an mir, lässt mich nicht mehr los.
      Bin mein eigener Gefangener, bin gefangen in mir selbst.
      Ich zerstöre meinen Arm und somit auch mein Herz.
      Mein Herz ist schon erschöpft, es hält es bald nicht mehr aus.
      Hoffentlich bleibt es stark.
      Es muss stark bleiben, ohne Herz müsste ich alleine kämpfen.
      Kämpfen gegen das böse, zerstörerische in mir.
      Ich würde verlieren, wäre ein Untergebener.
      Ich schaffe es, zusammen sind wir stark, ich und mein Herz.
      Zusammen vertreiben wir alle Schwärze, Kälte und Schmerzen.
      Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
      NEIN!
      Ich fass es nicht, ich will es nicht glauben!
      NEIN!
      Wie konntest du das nur tun?
      NEIN!
      Du bist so hinterlistig, so gemein!
      NEIN!
      Warum? So etwas macht keine Freundin!
      NEIN!
      Ich will dich nicht hassen!
      NEIN!
      Ich will dass alles wie früher wird, so Problemlos!
      NEIN!
      Es verletzt mich wirklich sehr, ich bin so enttäuscht!
      NEIN!
      Wegen dir verletze ich mich!
      NEIN!
      Du bist keinen Tropfen meines blutes wert!
      Warum ich?
      Das frage ich mich täglich.

      Warum werde ich gequält?
      Hab ich mir denn das Leben ausgewählt?

      Ich will mich einmal nicht hassen.
      Mich mal von mir lieben lassen.

      Bitte zerstört mich nicht.
      Und zeig mir bitte dein Gesicht.

      Mein blut opfere ich dir.
      Warum zeigst du dich nicht mir?

      Ich hasse mich.
      Ich hasse dich.

      Wer auch immer du bist.
      Ich will dass es endlich zu Ende ist.
      Es ist zehn Uhr.
      Ich bin auf einem Fest.
      Dort sehe ich ein Mädchen.
      Sie feiert.
      Sie ist froh, sie ist betrunken.
      Ich beobachte sie.
      Wie sie lacht.
      Wie sie tanzt.
      Wie sie trinkt.
      Sie redet mit vielen verschiedenen Leuten.
      Doch was hat sie da an ihrem Arm?
      Was ist unter ihrem Verband?
      Niemand weiß das.
      Außer sie.
      Sie sagt sie hätte Sehnenscheidenentzündung.
      Doch sie lügt.
      Ich weiß was sie hat.
      Ihr geht es nicht gut.
      Nur manchmal geht es ihr gut.
      Jetzt zum Beispiel.
      Ich denke jetzt geht es ihr gut.
      Ich weiß dass es ihr gerade gut geht.
      Denn sie hat dieses strahlen in den Augen.
      Sie wirkt so frei.
      Jedoch ist sie etwas betrunken.
      Vor dem ersten Wodka war das anders.
      Sie stand da.
      Unsicher und ängstlich.
      Doch ich weiß dass es später anders war.
      Dass sie später glücklich war.
      Denn ich bin dieses Mädchen.
      "Das gibt sonst eine hässliche Narbe..."
      Doch können Narben auch schön sein?
      Meine Narben gehören zu mir.
      Machen mich einzigartig.
      Sie unterscheiden mich von anderen.
      Jedoch sind sie traurig.
      Traurige Erinnerungen die niemals gehen.
      Sie werden meine Haut nie verlassen.
      Narben erzählen Geschichten.
      Geschichten von Leid und Trauer.
      Von Schmerz und Sorgen.
      Aber auch von Befreiung und Entlastung.
      Jede Narbe ist eine Tür.
      Eine Tür die das Böse raus lässt.
      Ich besitze viele Türen.
      Und es werden mehr.
      Immer mehr,
      bis ich es ohne Türen schaffe.
      Bis ich die Türen schließe und den Mund öffne.
      Ich saß auf dem Boden.
      Beobachtete die vielen roten Rinnsale.
      Wie sie meinen Arm entlangflossen.
      Und dann wie Regentropfen auf den Boden fielen.
      Ich schloss die Augen und weinte.
      Weinte weil ich alleine war.
      Und ich weinte um das schöne rote Blut,
      dass mit meinen Sorgen ging.

      Da kam ein Engel zu mir und fragte mich nach meinem Leid.
      Ich antwortete nicht, denn ich wusste nicht was.
      Ich hätte so viel sagen können, doch ich wusste nicht was.
      Wo anfangen?
      Wo aufhören?
      Weil ich nichts sagte flog der Engel wieder weg.
      Ich war enttäuscht.
      Er hatte mir schon geholfen indem er nur neben mir saß.
      Denn als er bei mir war, war ich nicht alleine.
      Ich weinte um den Engel.
      Doch da kam er wieder, mit vielen, vielen weiteren Engeln.
      Alle saßen sie zu mir.
      Alle trösteten mich.
      Einer nahm meine Klinge und legte sie auf die Seite.
      Wir lächelten uns an.
      Und alle wussten dass ich die Klinge nicht brauchte,
      denn ich war ja nicht alleine.

      Doch dann öffnete ich meine Augen und war alleine.
      die Klinge noch in meiner Hand.
      Denn es war kein Engel da gewesen die sie bei Seite legte.
      Aber ich spürte das Lächeln des einen Engels noch tief in mir.

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      Ich schaue dich an.
      Doch siehst du das, was hinter meinen Blicken ist?
      Siehst du die Qual?

      Ich rede mit dir.
      Doch hörst du das, was in meiner Stimme ist?
      Hörst du die Erschöpfung?

      Ich berühre dich.
      Doch spürst du das, was in meinen Berührungen ist?
      Spürst du die Angst?

      Wir kennen uns.
      Doch kennst du das, was in meinem Beisein ist?
      Kennst du die Erschöpfung?

      Ich weine.
      Doch erkennst du das, was in meinen Tränen ist?
      Erkennst du das Blut?

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      Ich bin gefesselt.
      Gefesselt an das Böse.
      Die Schnüre schneiden in meinen Arm.
      Sie sind zu fest.
      Ich bin eine Gefangene.
      Ein Gefangene des Bösens.
      Doch ich finde den Weg des Entkommens.
      Ich schneide die Fesseln durch.
      Mit einer scharfen Klinge.
      Doch ich merke nicht dass die Fesseln Einbildung sind.
      Schneide aber die Schnüre durch.
      Die Schnüre die meine Arme zusammen hielten.
      Jetzt blute ich.
      Doch ich sehe das Blut nicht.
      Sehe nur die Freiheit.
      Die Befreiung von dem Bösen.
      Bin gerettet.
      Ich renne weg.
      Aber ich weiß genau,
      es ist nur eine Frage der Zeit bis mich das Böse einholen wird.
      Bis es mich umschlingen wird.
      Und ich wie schon so oft die Schlingen durchschneiden werde.
      WANN WIRD MICH DAS BÖSE GEHEN LASSEN?
      WANN WERDE ICH ENDLICH GERETTET?
      WANN WIRD MICH JEMAND IN DEN ARM NEHMEN?
      WANN WERDE ICH BESCHÜTZT?
      WANN HILFT MIR JEMAND?
      Sag mir doch bitte wann...
      Sitze da und höre Musik.
      Denke mir nichts dabei.
      Dann dieses Lied...
      "...she's everthing to me..."
      An diesem Lied hängen die Erinnerungen.
      Mit diesem Lied begann mein Leben.
      Feiern.
      Küssen.
      Trinken.
      Rauchen.
      Fasnacht.
      "...rama lama lama ding dong..."
      Da war das Leben noch so Sorglos.
      Doch nicht mehr lange.
      Bald darauf fing das Ritzen an.
      Hätte ich es doch nur gelassen.
      "...she's fine to me..."
      Dieses Lied verbinde ich auch mit dir.
      Mit unseren Küssen.
      Diese zwei Tage mit dir.
      Aber auch mit deinen abweisenden Worten.
      Mit dem Schmerz den ich wegen dir hatte.
      Mit den Tränen.
      "...you wonder me..."
      Ich liebe es von damals zu träumen.
      Aber es tut auch weh.
      Es war alles so schön.
      Ich war so frei, so glücklich.
      Ich suche den Grund wegen dem alle begann.
      Der Grund des täglichen blutens.
      "...'cause she's mine, all mine..."
      Warum musste die schöne Zeit enden?
      Wühle in den Erinnerungen.
      Wühle nach dem Grund.
      Bis ich ihn finde.
      Ich will mich mit ihm auseinandersetzen.
      Es wird nie mehr wie zu dieser Zeit.
      "...I love her, love her, love her so..."
      Ich spüre sie noch.
      Deine Hände.
      Deine Küsse.
      Höre sie noch.
      Deine Worte.
      Deine Lügen.
      Sehe sie noch.
      Deine Blicke.
      Deine Gesichtszüge.
      "...I never let her go..."
      Der Anfang vom Ende.
      Beginn meiner Jugend.
      Doch es geht weiter.
      Meine Jugend.
      Es werden bessere Zeiten kommen, hoffe ich.
      Zeiten in denen ich von Herzen froh bin.
      Ich werde dich nie vergessen.
      Ich werde dieses Lied nie vergessen.
      Ich werde die Zeit nie vergessen.
      "...she's mine, all of the time..."

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      Es war einmal eine Prinzessin. Sie war weit und breit die hübscheste Prinzessin. Ihr Vater, der König liebte sie über alles. Er gab ihr was sie wollte, alle ihre Wünsche erfüllte er ihr. Im Gegenzug musste sie die Manieren lernen, höflich sein und immer lächeln. Also war sie eine wunderschöne, manierliche und höfliche Prinzessin, die immer lächelte. Jedoch sah weder der König noch die Königin wie es ihrer Tochter wirklich ging. Denn sie lächelte auch wenn sie weinen wollte. Niemand kannte sie wirklich. Das machte die kleine Prinzessin immer trauriger. Eines schönen Tages schlich sie sich davon. Sie rannte und rannte, bis sie sich erschöpft auf eine Wiese fallen lies. Sie setzte sich auf und riss das Gras um sich herum aus. Da schnitt sie sich an einer Scherbe, die da lag. Sie beobachtete das schöne, dunkelrote Blut. Wie es auf ihr feines, königliches Kleid tropfte. Da bemerkte sie dass es schon dämmerte, nahm die Scherbe und steckte sie in das kleine Täschchen dass sie dabei hatte. Dann rannte wieder nach Hause, auf das große Schloss. Alle hatten sie gesucht und sich gesorgt. Sie sagte jedoch nur eilig dass sie nicht gestört werden wolle und ging hastig auf ihr Zimmer. Dort zog sie ihr Kleid aus und versteckte es. Nahm die Scherbe und setzte sich auf ihr riesiges Himmelbett. Sie drehte und wendete die Scherbe lange. Dann setzte sie diese an ihren blassen und makellosen Arm an. Sie lächelte, wie immer. Doch dieses Lächeln war ein Lächeln voller Trauer und Schmerz. Sie schnitt sich und das Blut tropfte auf den Boden...
      Die Tür ging auf und ihre geliebten Eltern betraten den Raum.
      Und was sie dort sahen verschlug ihnen die Sprache. Die Königin schrie. Dieser Schrei hallte durch das ganze prächtige Schloss. Sie brach zusammen. Dem König rollten tausend Tränen die Wangen herrunter. Denn das, was sie dort sahen, zerriss ihnen das Herz. Auf dem Boden lag, mit einem Lächeln im Gesicht, ihre blutverschmierte Tochter. Die Prinzessin.
      Ich fahre,
      fahre durch die kalte, finstere Welt.
      Durch ein, mir unbekanntes Dorf.
      Schaue aus dem Fenster und denke nach.
      Wie oberflächlich es doch ist an Häusern, Autos, Menschen vorbei zu fahren..
      Ich fahr vorbei, sehe sie aber weiß nichts.
      Überhauptnichts.
      Alles hat eine tiefe Geschichte, doch ich weiß keine.
      Jedes einzelne Haus.
      Jedes einzelne Auto.
      Jeder einzelne Mensch.
      Ich fahre vorbei.
      Vorbei.
      Und weg bin ich.
      Vorbei der Augenblick.
      Fort die Geschichten.
      Ich kenne eine Geschichte ganz besonders gut.
      Meine Eigene.
      Und ich bin dabei sie zu erzählen.
      Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
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