Erste Diagnose - Therapie - Bedrängnis

      Erste Diagnose - Therapie - Bedrängnis

      Erste Diagnose:
      Depressive Episode (ICD 10-F 32.1)
      v.a. emotional instabile Persönlichkeit (ICD 10-F 60.31)

      Ich weiß gar nicht, wie genau ich meine Frage formulieren soll/kann - ich kanns gerade irgendwie nicht ;).
      Ich suche eigentlich Leute, die Erfahrungen mit Borderline und ambulanter Therapie haben.
      Ich verlasse mich bisher nicht 100%ig auf diese Diagnose - andererseits habe ich mich schon jahrelang mit diesen Themen befasst, darüber gelesen etc. weil man ja Informationen sucht, auch ohne bereits ernsthafte Versuche in Richtung Therapie unternehmen zu können.
      Diverse Menschen/Ärzte wollen mich zur stationären Therapie drängen. Ich bin bereits auf der Station angemeldet, weil ich mich habe festnageln lassen, weil man auf den Grund meines zweiten Besuchs in einer Klinik (der Grund war, dass ich eben nicht zu einer stationären Therapie bereit bin) nicht eingegangen ist. Ich kann und will das nicht. Überhaupt nicht. Jetzt muss ich mich zunächst mal um einen Termin bei einer Psychologin kümmern, die mir empfohlen wurde und ... ja... ich suche Erfahrungsaustausch zum Thema ambulante Therapie bezüglich meiner (momentanen) Diagnose.
      Würde mich freuen...
      hi,

      was möchtest du denn wissen?
      meiner erfahrung nach ist eine ambulante therapie dann ausreichend, wenn man seinen alltag trotz BPS noch im griff hat - also die wohnung nicht vergammeln lässt, sich was zu essen macht, einkaufen geht, zur schule/uni geht und das alles einigermaßen gut läuft.

      wenn man merkt, man kommt bereits bei diesen dingen ins schleudern, ists dringend notwendig in eine klinik zu gehen, denn dann ist man so labil, dass ambulant nicht viel zu machen ist. dnn muss man erstmal aus dem alltäglichen umfeld raus und stabilisiert werden.

      ich selbst war nie in einer klinik, beende jetzt gerade nach zwei jahren meine zweite ambulante therapie...
      was magst du wissen?

      lg
      s.
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      naja, also so krass ist das bei mir nicht. es gab zeiten, da hab ich mehr in der schule gefehlt, als ich da war - das liegt allerdings mehrere jahre zurück. im moment mache ich zwar gar nichts, aber das liegt nicht nur an mir, sondern an ganz vielen anderen faktoren, die jetzt alle aufzuzählen bißl arg lang dauern würde. hab letztes jahr abi gemacht und will im herbst jetzt unbedingt anfangen. studium/ausbildung. so ganz sicher ist leider auch das alles noch nicht.
      fakt ist aber eben, dass ich absolut nicht bereit für ne stationäre therapie bin &so die nase voll davon habe, dass man mich da reindrängen will und im selben atemzug sagt, dass es nichts bringt, wenn man nicht will.
      ich seh zwar die gründe, die die ärztin in der klinik als so wichtig empfindet, für mich sind aber die nicht die wichtigen und ausschlaggebenden.
      was möchte ich wissen?
      welche form der ambulanten therapie hast du denn dann jetzt gemacht? ich werd das jetzt auf alle fälle erstmal so versuchen - morgen denke ich, mal um nen termin bei einer psychologin besorgen und sehen, wie &vor allem wann ich da dann "loslegen" kann. mir wird halt irgendwie von den ärzten auch unterstellt, dass ich nichts machen will. es wird überhört, dass ich sage stationär: NEIN, ambulant: JA! und das geht mir ziemlich gegen den strich. zumalja schon im ersten brief von der klinik - den mir meine hausärztin kopiert hat - ne sehr einseite betrachtung drinsteht und sogar sachen, die einfach definitiv unwahr sind.
      naja, aber ich laber hier groß rum ;), wie gesagt, mich würde dann interessieren, welche form der ambulanten therapie du gemacht hast und wie dir da geholfen hat.
      danke schonmmal!
      Na du!

      Wenn du nicht bereit bist, mach keine stationäre Therapie. Ich wurde damals auch reingedrängt - von allen Seiten - und hab im letzten Moment "Nein" gesagt. Zudem kennei ch Leute, die es gegen ihren Wikllen gemacht haben bzw. auf Druck und es hat ihnen nichts, gar nichts, gebracht.

      Ich habe Gesprächs- und Verhaltesntherapie gemacht und letzteres hilft mir total. Es bringt mir nichts, wenn ich nur darüber rede. Wenn wir aber Lösungen suchen, zum Beispiel gegen mein Gefühl von Verlassenwerden, gegen den Druck oder die Wut, das hilft mir unglaublich viel.

      Laure
      ja, ich machs auch nicht. also, die entscheidung steht vollkommen unumwerfbar fest - weil ich nicht will.
      hm... mal sehen, wie das jetzt weitergeht. alles sehr verworren zur zeit. auch in familien und liebesdingen.

      danke für deine antwort!
      hej,

      also ich hab, wie laure, zuerst ne psychoanalytische gesprächstherapie gemacht (das war die erste vor..öhm...sechs jahren), und die jetzt ist eine verhaltenstherapie.

      beide waren für mich wichtig, die erste um erstmal zu verstehen, was übehaupt in meiner vergangenheit passiert ist, woher das kommt, was ich heute habe.... die zweite dann, um wirklich mein verhalten zu ändern, das ist mir nach der ersten nicht auf dauer geglückt.

      in der verhaltensthera hab ich gelernt, den schlechten gefühlen, gedanken und muetsren, die ich hab, was entgegenzusetzen... sie frühzeitig zu erkennen und dann gegenzusteuern, solange sie noch nicht ausarten.... mit meinen flashbacks umzugehen, meiner kontrollverlustangst, den schamgefühlen und aggressionen...

      ja, soweit erstmal :).
      lg
      s.
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
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      //william boyd//


      ich werde mir das alles mal merken. ich bin im augenblick wieder dabei, mein eigenes wissen "aufzufrischen", da ich im moment leider den eindruck habe, ich hab mehr ahnung von dem thema, als diese ärzte *grrr*.
      einfach so mit diagnosen um sich zu werfen find ich ja nicht so prickelnd, so schnell und so leichtfertig meine ich - auch wenn sie momentan ja wenigstens beim verdacht auf bleiben.
      nun gut, jetzt hoffen, dass ich beim gespräch mit der nächsten psychologin mehr glück habe - oder dass früher oder später jemand kommt, bei dem das der fall ist!

      danke auch für diese antwort :)!
      hallo :))

      ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir persönlich erst die stationäre therapie etwas gebracht hat - davor hab ich sämtliche theras abgebrochen, weil ich jedesmal das gefühl hatte: da klappt gar nix, was da geredet wird, ist gar nicht das, worüber eigentlich geredet werden müsste, und ich komme nicht weiter. mittlerweile weiß ich, dass es akut soviel zu klären gab, dass das gar nicht mehr anders ging als stationär...
      aber was red ich da, wollte eig. was andres sagen :rolleyes:
      z.z. mache ich ambulant eine kognitive verhaltenstherapie in verbindung mit einer gesprächsthera und meine erfahrungen damit sind sehr gut, es geht mir wirklich besser :))
      ja sicher hast du was sinnvolles geschrieben ;).
      allerdings hat das jetzt natürlich keinen einfluss auf mein momentanes gefühl - denn da ich noch nix ambulantes angefangen habe bzw bisher noch nicht anfangen konnte, kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen, ob mir das am ende etwas bringt oder nicht. es ist nur derart nervend, wenn dir jeder das einreden will - und ichs eben erstmal anders versuchen will - vielleicht bin ich, wenn ich sage, mir bringt das nichts, ja danach bereit was stationäres zu machen.
      wolltest du von anfang an ne stationäre thera machen oder hat sich das dann so entwickelt?
      denn is ja gut :)
      nein, gegen eine stationäre thera hab ich mich ziemlich lange gesträubt, obwohl man mir mehrfach dazu geraten hatte. im endeffekt ging es mir schließlich so elendig schlecht, dass ich mich überzeugen ließ. ich hatte zu der zeit ca. einmal die woche einen termin und spürte sehr deutlich, dass das zuwenig war und dass ich tägliche betreuung brauchte. die klinik war also ein logischer schritt. mittlerweile komme ich mit der ambulanten thera ganz gut zurecht.

      an deiner stelle würde ich auch auf dein gefühl hören - und es erst einmal ambulant probieren. du kannst später immer noch eine stationäre thera machen. generell sollte sowas (meiner überzeugung nach) sowieso unter dem motto: soviel wie nötig - so wenig wie möglich! stehen. das ist ja nunmal auch ein großer schritt und, was leider oft verkannt wird: wenn man "zu gesund" für die klinik ist, kann das darin enden, dass man "richtig" krank wird.
      dass deine ärzte dich dazu drängen wollen, finde ich ehrlich gesagt, ziemlich merkwürdig und nicht besonders verantwortungsbewusst.
      ich weiß allerdings ja nichts weiter über dich - wenn du z.b. immer wieder s**z*dal bist o.ä. kann das auch sinnvoll sein.
      da bist du nicht der einzige, der es merkwürdig findet, dass von allen seiten ein drängen kommt. ich seh zwar die gründe, der ärztin aus der klinik - aber das sind halt nur gründe für sie, keine gründe für mich. und ansonsten... im moment halte ich es nicht für nötig - ich denke, ich kann das auch so wieder hinkriegen. gut, sicher bin ich mir nicht. aber wenn man jahrelang so klarkam, dann werd ich jetzt nicht gleich vor die hunde gehen, nur weil ich nicht in diese gottverdammte klinik will. und wie dus sagst, so halte ich es ja auch, ich kann das nachher immer noch machen, wenn ich selbst glaube, dass ich es brauche und wenn ich es selbst machen will.
      das ist so witzlos im gleichen atemzug zu sagen, es macht nur sinn, wenn man das will und zu überhören, dass ich x mal sage, dass ich das nicht will. jaja... naja.