Ich melde mich mittlerweile ziemlich selten hier. Ich könnte mich dafür entschuldigen, aber das wäre nicht ganz ehrlich. Denn meine „Krankheit“ nimmt immer weniger Raum in meinem Leben ein – womit ich nicht Verdrängung meine – und meine Auseinandersetzung mit „ihr“ trage ich meist zu meiner Therapeutin, wo sie ja auch hingehören. Ich bin auf einem wirklich guten Weg. Trotz, dass es mir gerade nicht so besonders geht, muss ich bei dem Gedanken an mein Wohlbefinden zwangsläufig lächeln. Es hat sich alles in allem sooooo viel getan und ich kann echt verdammt stolz auf mich sein.
Nun habe ich allerdings etwas getan, was ich seit Jahren nicht mehr getan habe: mein Herz für einen Mann geöffnet. Mein größter Wunsch ist zugleich meine größte Angst: ein Partner – sprich das Risiko verletzt, zurückgewiesen oder abgelehnt zu werden. Ich bin mir sicher, dass ich mit Sicherheit nicht die einzige bin, der es so geht. Es ist mein heikelstes Thema, das ich vermeide. Es kann für mich die Erfüllung sein, aber genauso gut der T*d.
Ich habe nicht auf meine Angst gehört und bin das Risiko eingegangen. Es folgte die schlimmste Woche seit langem. Er ist sehr viel jünger, als ich, was ja nicht zwangsläufig ein Hindernis sein muss. Wir sprachen darüber und ich war eher noch skeptischer, als ich. Er gestand mir seine Liebe...und meldet sich dann die ganze Woche kaum. Letztendlich stellte sich heraus, dass es für ihn doch zu viele Hürden gibt, dass er mir nichts gesagt hat, da er befürchtete, ich fühlte mich verarscht...
Von den Tatsachen mal ganz abgesehen, die ich wegstecken kann, hat mich diese Woche in meine uraltes Schema zurückgeworfen. Denn mich kann man ja schließlich gar nicht lieben... Er hat sich einen Spass erlaubt oder was auch immer.
Verbunden mit ein paar anderen ungünstigen Umständen, hat „er“ mich wahrscheinlich in Sachen Männer wieder um ein paar Jahre zurück geworfen. Ich weiß, das muss sich ziemlich memmenhaft anhören, aber diese Wunde will einfach nicht heilen. Ich hätte den Verband wohl besser umbehalten...