soo .. wo fang ich an ... bin mit meinem schatz seit 2 jahren zusammen. er ist amerikaner, musste letztes jahr in den irak. dort war er zwar nur 4 monate, aber was er in diesem zeitraum erlebt hat, weiß ich teilweise, wage aber nicht zu träumen was er da alles gesehen hat. naja, nach 4 monaten kam er zurück, da er bei einem bombenanschlag verletzt worden ist. sein bester freund (die 2 waren wie brüder) ist dabei ums leben gekommen, auch noch ein weiterer freund und einige bekannte. so froh war ich noch nie in meinem leben ... so dankbar, dass er noch am leben war ... das war anfang juli letzten jahres. er hat sich sehr verändert, womit ich auch gerechnet habe. aber in dem ausmaß ...
er hat mir sachen versprochen, nicht eingehalten, viel mehr getrunken als früher ... seit 2 monaten machen wir jetzt eine "pause" da er gemerkt hat, dass er mir mit seinem verhalten ziemlich weh getan hat. er hat depressionen ... in den letzten wochen ziemlich heftige, wie ich annehme ... aber ich kann ihm nicht helfen, im moment haben wir gar keinen kontakt. ich weiß, dass er antidepressiva bekommt, aber ich glaube nicht dass es ihm besonders hilft. er hat mir nach dieser sache immer gesagt, er hasst die army .. er fühlt sich beschissen, er könnte die ganze zeit schlafen .. am liebsten denkt er gar nicht über die sachen nach, die er gesehen hat, damit er nicht davon träumt ... so .. nun habe ich ihn also seit ca. 2 monaten nicht mehr gesehen. fühl mich total schrecklich. er ist der wichtigste mensch in meinem leben und ich liebe ihn über alles, aber baut sich eine rießige mauer auf, die ich nicht überwinden kann. weiß nicht was ich mir hier jetzt erwarte ... ich habe nicht viel ahnung von depressionen ... seine tante sagte mir einmal (sie leidet auch seit jahren unter depressionen), dass man manchmal gar nichts fühlt, dass man den leuten, die einen lieben, dies nicht glaubt .. weiß nicht was ich tun soll ... liebe ihn so und weiß dass es ihm beschissen geht ..

Hey du,
klingt echt übel. Tut mir echt leid für dich, Depressionen sind für Freunde fast genauso schlimm, wie für den Betroffenen selbst. Bin selbst ziemlich depressiv, und es macht mich echt fertig, wenn ich merke, dass ich anderen damit wehtue. Aber das auch nur, wenn ich gerade mit bissel Abstand drauf schauen kann, also nicht während der richtig üblen Phasen.
Ich kann da jetzt nur von mir sprechen, habe keine Ahnung in welchen Varianten andere Depris haben, insbesondere dein Freund.
Also wenn es bei mir schlimm wird möchte ich mich einfach verkriechen, obwohl ich weiß, es wäre besser wenn ich einfach nicht den Kopf in den Sand stecken würde. Meine guten Freunde, die wissen wo mein Problem liegt, versuchen mich dann quasi dazu zu drängen mit ihnen was zu unternehmen oder einfach bloß zu quatschen. Glaube meine Reaktion ist meistens ziemlich arschlochmäßig, aber bin eigentlich wirklich wirklich froh, dass sie da dann nicht einfach beleidigt reagieren, sondern weiter "rumnerven". Es hilft mir wirklich und ich weiß es, trotzdem wehre ich mich dagegen.
Wenn es bei ihm also so ähnlich ist, versuch ihn aus der Lethargie zu reissen.
Hoffe dir hilft meine kleine Beschreibung um dir vllt ein wenig ein Bild machen zu können, wie er es im Moment empfinden könnte und dir zu überlegen, was du tun kannst.

Wünsche euch beiden alles Gute !
Martyr

das problem ist, dass ich nicht an ihn rankomme. nach seinen aussagen muss er im moment so viel arbeiten, weil alle soldaten aus dem irak zurückkommen. noch dazu hab ich von seiner tante gehört, dass er sich einen zweiten job als bedienung oder sowas zugelegt hat ... nehme an dass er nur noch arbeitet und schläft .. hab keine ahnung ... jedenfalls komm ich nicht an ihn ran ..