Kopfstimme

      Crux Katharsis, Pt. I
      - 7.1.2007 -

      Die Augen auf und ins Verderben
      Crux Katharsis, dann lass uns für dich sterben
      Den Verstand ein letztes Mal noch niederringen
      Und den Schlachtruf ihm entgegensingen

      Den Leib zerschunden und zerstochen
      Vom Leben gefickt seit 1040 Wochen
      Starren Blicke ungebrochen
      Dem Schicksal ins Auge, dem Schicksal ins Auge

      Rache.
      - 10.1.2007 -

      Ich war Kind, du hast mich geschändet
      Über Jahre hieltst mich nachts du wach
      Ich war Kind, ich war noch viel zu schwach
      Doch jetzt hat sich das Blatt gewendet

      Mit Messern werd ich zu dir kommen
      Zu dieser Tat bin ich nun bereit
      Büße! - "Unsex me here tonight!" -
      Für das, was du mir einst genommen

      Dies ist die Stunde meiner Rache
      Du sollst schreien, und du sollst leiden
      Und qualvoll aus dem Leben scheiden
      Ist's auch das Letzte, was ich mache-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kopfstimme“ ()

      perfektion.
      - 19.9.2006 -

      denn perfektion, die gibt es nicht
      nicht für mich und nicht für dich
      wir sind nur puppen an den stricken
      unsrer eignen wut und fremden blicken

      du bist zu klug und weißt seit langem
      vollendung kann dir nie gelingen
      ein aussichtsloses unterfangen
      und du wirst dich trotzdem weiterzwingen

      my name's Elias
      - Nacht vom 29. auf den 30. Januar 2007 -

      [SIZE=7]ich kann mich nicht dran erinnern, das geschrieben zu haben... -.-"[/SIZE]



      my name's Elias
      I am the keeper
      and I failed

      I did betray you
      my head is now
      ducked in guilt

      thought we could trust
      thought we could rely

      thou at the gate
      I told you to believe
      to let his hands
      touch the untouchable

      thought we could trust
      thought we could rely

      thou on the floor
      my crying little girl
      child without childhood
      I belied your faith

      thought we could trust
      thought we could rely

      thou on the ridge
      the manic, loopy, thousandcoloured
      now frantic, insane - you split off
      I can't control you anymore

      thought we could trust
      thought we could rely

      crash down system
      crash down system

      my name is Elias
      I've been the keeper
      and I failed.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Kopfstimme“ ()

      Nachmittags.
      - 10. Juli 2008 -

      Sie steht mit dem Rücken an den Türrahmen gelegt da und lässt ihren Zeigefinger über das weiß lackierte Holz des Küchenstuhls wandern. Fühlt die Risse im Lack, und starrt sie mit leerem Blick an, so als könnten die dünnen, grauen Linien ihr einen Ausweg weisen.

      Die Haustür unten ist vor wenigen Augenblicken mit einem dumpfen Knall, der im Treppenhaus widerhallte, ins Schloss gefallen.
      Vielleicht haben sich ein, zwei Sonnenstrahlen und ein warmer Windhauch hinter ihm durch die Tür stehlen können, hinein in das Dämmerlicht des Treppenhauses. Aber bis in den dritten Stock hinauf würden sie es nicht schaffen. Hier oben gibt es nichts als eine alles beherrschende Atmosphäre aus seinem Geruch und seiner Anwesenheit, selbst wenn er nicht da ist.

      Sie stößt sich vom Türrahmen ab und öffnet den Kühlschrank. Um das oberste Fach zu erreichen, in dem seine Bierflaschen lagern, muss sie sich strecken und auf die Zehenspitzen stellen. Ihr Blick fällt auf den kleinen Spiegel, der neben dem Kühlschrank über dem Spülbecken hängt. Sie betrachtet sich.
      Streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Mit dem leichten Rouge auf den Wangen und dem Lippenstift, den er ihr geschenkt hat, sieht sie gleich viel älter aus. Fast schon wie eine Erwachsene.

      Sie nimmt eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und stellt sie auf den Küchentisch, den klobigen Flaschenöffner daneben und ein Glas, das sie zuvor auf etwaige Schlieren hin kontrolliert. Alles in einer Reihe. So, dass sein Blick beim Betreten der Küche zuerst darauf fallen muss.
      Vielleicht wird er lieb sein.

      Sie setzt sich auf den Stuhl und wartet.

      grey sky down, down
      - 14. August 2008 -

      die schuldfrage, ungelöst
      gehst du, geh ich
      im morgengrauen flogen krähen auf
      den moment warten wir
      mit sand zwischen den fingern
      fühlen den schm*rz
      doch spüren ihn nicht
      denn geheiligt ist
      was man erbricht

      die schatten flüstern wieder.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kopfstimme“ ()

      Gra.u.topia
      10.2.2009

      Das Sirren der Gleise hallt in meinem Kopf nach.

      Ich probiere die Worte auf der Zunge, schmecke sie; meine spröden Lippen schmerzen, als ich sie in der Kälte bewege, „Das Sirren der Gleise hallt in meinem Kopf nach.“, es fühlt sich gut an, richtig.

      Auf dem Bahnsteig ist es kalt und zugig. Grauer Himmel, Januar.
      Heruntergekommene Hinterhöfe, ein paar Industrieanlagen und gesichtslose Plattenbauten stehen Spalier für die wenigen Gestalten, die das Leben in dieses einsame Nest gespült hatte und nun auf einen roten Zug vom Nirgendwo ins Nirgendwo warten ließ.
      Wenn man in H. wohnt, weiß man, wo man im Leben gelandet ist. Ich bin vor einigen Monaten hergezogen.

      „Achtung – an Gleis zwei – ein Zug fährt durch – Achtung!“
      Die blecherne Frauenstimme scheppert metallisch über den Bahnsteig. Ein zunehmend lauter werdendes Rauschen aus der Ferne, und dann rast er mit ohrenbetäubendem Lärm an mir vorbei, ein pechschwarzer Güterzug, Waggon um Waggon, der Krach übertönt das Grau und fegt die Gedanken von ihren ausgetretenen Pfaden im Kopf herunter; dann biegt auch der letzte Anhänger um die Kurve hinter dem Bahnhof und ist so plötzlich verschwunden, wie er auch aufgetaucht war.

      Das Sirren der Gleise hallt in meinem Kopf nach.

      morg.end.lich
      4. Februar 2010

      aufgewacht, das Ich zerwühlt
      Albtraumfetzen in den Tag gespült
      verklebte Wimpern über blinden Spiegeln
      schlucken, blinzeln, Angst versiegeln

      atmen. ein. aus. weiter.

      Siegel brechen stechen dir die Augen aus
      dem Blick aus dem Sinn /
      -entleert, traumver / wehrt
      sich keiner mehr