Hallo

Also ersteinmal eine liebe begrüßung meinerseits, ich bin nämlich grade eben erst hier gelandet *wink*

Ich hatte heute einen sehr derben rückfall, weil einfach so viel zusammenkommt... viel zu viel.
Aber ich möchte jetzt nich von allen sachen erzählen, nur von einem mir ganz wichtigem Punkt.
Ich war ca 3 Monate in einer Psychosommatischen Klinik und mache jetzt noch ambulant Therapie, davor hatte ich auch kurz ambulant therapie.
Also mein erster Thera und die in der Klinik haben mir das schöne Etikett borderlein in besonders schweren Falle aufgeklebt.
schwerter fall deswegen, weil ich zu dem zeitpunkt erst 17 war und persönlichkeitsstörungen werden erst mit mitte 20 "vergeben"
ok mein jetziger tehra ist der meinund, dass die das einfach verbockt haben, und ich gar kein bordi bin sondern einfach nur in einem ganz extrem beschissenem Umfald leben muss, was bestimmte Reaktionen (wie die Autoaggressionen beispielsweise) bedingt, deswegen will er auch, dass ich von zuhause ausziehe, damit ich das alles nicht mehr ertragen muss.
Ich weiß nicht ob ich mich an der tatsache störe eine andere diagnose zu haben, das glaub ich nicht, denn meine Probleme sind ja die selben, nur hab ich jetzt halt keine persönlichkeisstörung mehr, bzw nie gehabt.
Was mich nur so zerreist... ich weis nicht wie ich das erklären soll, warscheinlich denkt ihr, ah die is ja doof, die hat sorgen usw. aber es belastet mich ungemein nicht zu wissen was ich hab oder wer ich bin. Ich mein ich wurde 3 monate intensiv darauf therapiert, dass ich persönlichkeitssgestört bin, das war auch ein wunderbares etikett für meine mom, denn so war sowieso ich immer schuld, denn sie is ja normal und ich persönlichkeitsgestört, aber was bin ich jetzt?
ok ich bin angeblich kein borderliner, aber was bin ich dann?
ich weis nich wie ich das beschreiben soll aber ich f´ühl mich von den ganzen theras verarscht, hin und hergeschubst... von einer diagnose in die andere,´und auch hier merk ichs wieder, keiner will mich...
versteht ihr was ich meine?
ich fühl mich so... verarscht... so ausgesaut...

LG
AventuriN

Hi,

warum ist ne genaue Diagnose so wichtig für dich? Im Grunde genommen isses doch scheiss egal, wie das heisst, was mit dir los ist.

Ich denke eher, dass es wichtig ist, was du jetzt machst, wie es nach deinen Vorstellungen weitergehen soll.
Und wenn du bei dem Thera jetzt nen gutes Gefühl hast und auch merkst, dass er dich motiviert und dir hilft, dann halt dich nicht an solchen Kleinigkeiten wie Diagnosen auf.

Ryan

Da muss ich Ryan recht geben: Es ist viel wichtiger, dass dudich auf die Probleme ansich konzentrierst und daran arbeitest. Wie manes nun nennt, ist zweitranging. Zudem gleicht keine Diagnose der anderen, jeder hat seine Krankheitsgeschichte.

Laure

hallo aventurin
ich schließe mich erstmal an: die diagnose ist nicht alles - und wenn dir geholfen wird, ist sie letztlich auch nur zweitrangig.
bei mir stand auch immer was anderes auf den ueberweisungen, dabei hatte ich von anfang an selbst bps-verdacht. angeblich wurde das jetzt auch festgestellt - mal sehn, wie lange das noch so ist.
hauptsache, die thera bringt was! lass dich nicht verunsichern!
gruessle

ok ihr habt nicht verstanden wie ich mich fühle...
aber trotzdem danke für die posts...
lg
aventurin

Wie hattest du es denn gemeint?
Tut mir leid, falls wir das nicht erkannt haben!

Laure

Ist ja auch egal, ich kanns halt net besser beschreiben.
Werd halt wie immer nicht verstanden...

Ich glaube, man versteht dich doch sehr wohl, aventurin. Aber was sollen wir antworten? Wir können dir nciht erzählen: Ja, aventurin, ich diagnostiziere jetz mal so aus der ferne: Du bist Borderlinerin.

Ich denke eher, die Aussage ist: Du bist du, egal ob du nun wirklich Borderline hast oder nicht. Du bist du, du handelst wie du, du hast Fehler, du hast gute Seiten. Und du hast Probleme, an denen du arbeiten musst. Du solltest dich einfach nicht so drauf versteifen, dass deine Krankheit dich ausmacht. Denn so ist es nicht.

Hi !
Ich versuchs mal so zu beschreiben ich denke ich hab dich verstanden kann sein das ich mich auch irre wär nit das erste mal ;).
Also ich denke das es manchmal ungemein beruhigt zu wissen was man hat denn dann kann man gezielt an sich arbeiten ich kanns irgendwie verstehen das du dich herumgeschubst fühlst denn man geht im normalfall mal davon aus das Theras ahnung von ihrem gebiet haben und wissen was sie sagen dennoch ist die menschliche psyche so komplex das auch spezialisten mal nen fehler unterlaufen kann. Wie wurde denn borderline bei dir diagnostiziert anhand der kriterien oder anhand des svv? du musst wissen ich selbst habe auch borderline bei mir gibt es auch keinen zweifel (leider!) aber der weg dahin war nicht einfach und ich musste auch mehrere tests über mich ergehen lassen im nachhinein hat sich nichts an meinen symptomen geändert sicher nicht aber es hat alles einen namen und man kann viel gezielter therapieren und läuft eben nicht mehr als kranker ohne diagnose rum. deswegen denke ich ist deine situation schwierig da dich die theras von einer in die nächste ecke schubsen! Vielleicht solltest du dir noch einen thera suchen und die tests erneut machen ??!! ich hoffe ich hab verstanden was du meintest wenn nicht tut es mir leid ich habs versucht .....

Lg Filou

@ Filou
danke, das hat mir etwas geholfen.
Naja es war so, erst hatte ich eine post traumatische Verhaltensstörung (hab verschiedene Fragebogen ausgefüllt)
Dann in der Klinik hab ich noch gaaaaaaanz ewig viele Bögen ausfüllen müssen, woraufhin rauskam, dass ich eine emotionale Regulationsstörung hab, sprich Borderline.
Ok und mein jetziger Thera, den ich eigentlich sehr mag, der hat davon nichts willen wollen, der hat einfach einige Sitzungen mit mir gehabt und ja einfach mich kennengelernt, ich sollte auch meine beste Freundin mal mitbringen. Er wollte mich einfach erleben.
Naja und dann meinte er am Mittwoch, dass er nicht nachvollziehen kann warum man mir die diagnose Borderline gegeben hat, da ich im Kern keine Eigenschaften davon habe, sondern eher versuche irgendwie in meinem Umfeld klarzukommen.
Und ok ich hab das halt nicht verstanden, warum jetzt schon wieder was anders daher kommt und dann erzählte er mir von einigen verschiedenen Borderlinepatienten die er hat.
Und da muss ich ihm recht geben, da waren null parallelen (ich weis das jeder seine eigene Geschichte hat)
Er hat es mir dann versucht so zu erklären, dass ich halt ein sehr sehr trauriges Mädchen bin, das quasi einfach nur nach Liebe schreit aber seid 18 Jahren nur getreten wird.
Sprich -> depressiv ist.
Türlich ändert sich dadurch nichts an den Schwierigkeiten die ich habe... aber die Menschen stecken einen so schnell in eine SChublade und ob du sagst ich hab eine posttraumatische Verhaltensstörung, da kommt ohh du arme was hast du denn erlebt, wenn du sagst ich hab borderline, da kommt ehe... die krigt also nichts zu ende und hat so ihre ticks oder du sagst ich hab Depressionen da kommt gleich, bekommst du Medikamente?
Ich hasse diese Ettiketierungen.. vielleicht ist es bei euch anders gelaufen, aber ich hab es immer wieder so erfahren ich wurde immer nur über meine Diagnose Definiert.
Und das mach ich mittlerweile auch, ich hab keine Ahnung mehr wer ich eigentlich bin... denn als Borderleiner wurden Gefühlsausbrüche meinerseits immer abgewinkt, das wurd nicht ernst genommen, denn ich bin ja die Persönlichkeitsgestörte, versteht ihr?
Jetzt wo ich Depressionen hab werd ich getreten, wenn ich traurig bin und heule oder mich eben schneide, da bekomm ich erklärt ich soll mich zusammreißen und überlegen ob ich nicht doch lieber Medikamente nehmen will.
Das ist doch das Problem die Leute sehen garnicht mich... die sehen nur das was ich angeblich bin und das wird als fixe wahrheit gesehen und damit kann man alles bei mir ja so schön erklären...
*tränenkulla*

Lg und danke für die Antworten
AventuriN

Hi Adventurin

Hm... ein bisschen kann ich das verstehen, dass man sauer ist keine Diagnose zu haben....

Ich weiss noch, bei meinem ersten stationären Aufenthalt habe ich mal eine Betreuerin gefragt, was ich habe und sie sagte, man wisse das bei mir nicht so genau.

Das tat irgendwie ungemein weh. Nicht genau wissen, eben was dazwischen, was nicht so ganz eindeutig ist, irgendwie la la eben. Vielleicht nicht wirklich krank. Ich glaube, ich hatte damals Angst, dass mir mein Recht auf "sich-schlech-fühlen" genommen werden würde.....

Naja, irgendwann erklärte mir meine Psychologin dann, dass sie nicht sagen dürfte, dass ich Borderliner sei, weil ich eben erst 14 wäre und diese Diagnose erst ab 18 vergeben werden dürfte.


Okay, jetzt habe ich ein paar Zeilen runtergeschrieben...

Was ich dir eigentlich sagen will, dass ich das Gefühl, eine Diagnose aberkannt zu bekommen, gut verstehen kann...
Es kann einem manchmal viel Kraft geben, einen Namen für ein Gefühl gefunden zu haben und vielleicht ist es auch irgendwie wichtig, eine Diagnose zu haben, die diesem unglaublichen starken und schrecklichen Gefühl angemessen erscheint. Was könnte da besser passen, als solch eine umstrittene Diagnose, wie Borderline...

Eigentlich kann ich dich aber wirklich beruhigen, früher oder später wirst du diese Diagnose aufgeklebt bekommen, und sie wird an dir haften, wie an einer Klette. Ist zumindest meine Erfahrung....

Lg
anders

Hi anders

Danke für die Antwort, es hat mir geholfen das zu lesen... zu wissen, dass nicht nur ich so fühle...
Ich hoff die leute lernen es irgendwann einem trotzallem einfach als Person zu sehen.
Denn ausruhen darf man sich auf seinen diagnosen ja auch nicht und wehe man fängt an sein verhalten damit zu entschuldigen... aber abgestempelt wird man trotzdem...

Naja, jedefalls danke an alle, dass ihr euch die zeit genommen habt.
LG
AventuriN