Angepinnt Stabilisierungstechniken incl. Anwendungsbeispiele

      Stabilisierungstechniken incl. Anwendungsbeispiele

      Mmmmh, ich dachte, ich poste hier (nochmal) Stabilisierungstechniken. Würde mich freuen, wenn jemand seine Techniken posten würde, egal ob selbst erdacht oder gelernt oder so. :)

      CoÐ



      Sicherer Ort
      Ein Phantasieort, an den man sich begeben kann, wenn man
      1.) Schutz braucht
      2.) sich zurückziehen möchte
      3.) eine Auszeit braucht
      4.) Wohlfühlen tanken möchte
      5.) in sicherer Umgebung Zwiesprachen halten möchte.
      Sollte nicht mit realen Personen bevölkert sein


      Fernsehtechnik
      Bei Flashbacks
      1.) Stellen sie sich einen Fernseher vor.
      2.) Suchen sie den schwarzen Rand des Fernsehers.
      3.) Nehmen sie die Fernbedienung in die Hand
      4.) Suchen sie den Schwarzweiß-Knopf
      5.) Nehmen sie die Farbe aus dem Bild
      6.) Suchen sie den Helligkeitsknopf
      7.) Machen sie das Bild so hell, dass sie nichts mehr erkennen können
      8.) Suchen sie den Tonknopf und machen sie den Ton so leise, dass nichts mehr zu hören ist.
      9.) Jetzt suchen sie den Aus-Knopf
      10.) Jetzt nehmen sie die Video-Kassette aus dem Fernseher und packen sie in die Pappschachtel
      11.) Holen sie einen Umschlag
      12.) Packen sie die Videokassette in den Umschlag
      13.) Bringen sie den Umschlag in den Tresor
      14.) Sie machen die Tür mit einem lauten "plopp" zu
      15.) Sie verstellen die Zahlenkombination und hören das "Klack, Klack, Klack" des Zahnrades
      16.) Und erst wenn sie soweit sind, holen sie die Kassette aus dem Tresor und schauen sich die Bilder mit einer Person ihres Vertrauens wieder an.


      Lichtstromtechnik
      1.) Setzen sie sich bequem hin
      2.) Sie spüren wie ein Sonnenstrahl sich auf ihrem Kopf fängt
      3.) Er breitet sich ganz langsam aus nach unten über Brust und Bauch zu den Beinen
      4.) Sie merken wie ihnen wärmer und wärmer, wohliger und wohliger wird
      5.) sie sind ganz in den Lichtstrom eingetaucht, alles wird heller und freundlicher
      6.) Verweilen sie solange in dem Licht wie sie es für richtig halten und kommen erst dann wieder in den Raum zurück


      Variante:
      1.) Suchen sie eine Blüte, die zu ihnen passt
      2.) Stellen sie sich vor sie befindet sich in ihrer Mitte
      3.) Sie nimmt das Licht auf, beginnt zu leuchten und öffnet sich
      4.) Ist die Blüte erfülllt von Licht, bitten sie sie das Licht wieder abzugeben
      5.) dann wandern sie weiter nach oben und stellen sich vor, im Kehlkopf ist ebenfalls eine Blüte, die zu leuchten beginnt, das Licht in sich aufnimmt und sich öffnet
      6.) bitten sie sie wieder, das Licht abzugeben an die arme, den Brustkorb usw., bis sie beim Kopf angelangt sind
      7.) Das Licht gibt Heilung und regeneriert
      8.l) Atmen sie durch den Scheitel ein und kommen sie wieder mit der vollen Aufmerksamkeit in den Raum


      Innere Helfer
      Ziel ist, einen Zugang zu inneren Objekten zu schaffen. Man muss nicht alle haben, nur so viele, wie es für einen selbst gut ist.
      1.) Eine Person, die real Unterstützung und Stärke geboten hat.
      2.) Ein Vorbild aus dem Film und fernsehen, Roman mit gewünschter Eigenschaft
      3.) ein Tier mit der Eigenschaft zur Unterstützung
      4.) Ein Symbol, das Kraft und Unterstützung vermittelt
      5.) Ein Moment, in dem man sich wohlgefühlt hat
      Anwendung: Vor wichtigen Ereignissen sich dieser Helfer vergegenwärtigen und dann gestärkt in die Realität gehen.



      Anmerkung
      Die Stabilisierungstechniken funktionieren alle. Manche (Fernsehtechnik, Sicherer Ort) muss man vielleicht ein bisschen üben, aber es lohnt sich. Wichtig für die Techniken ist, dass man sich auch wirklich stabilisieren will - ohne den Willen bringen sie alle nichts. Die Fernsehtechnik und den sicheren Ort verwendet man häufig bei Fhlashbacks oder unangenehmen Erinnerungen/Gedanken. Kann es nur empfehlen.
      Die Techniken kann jeder so für sich verändern, wie er will, solange das oberste Kriterium erfüllt wird: es muss gut und stabilisierend sein (Beispiel: bei der Lichtstrahltechnik könnte man auch ein rotes/blaues/grünes... Licht nehmen).



      Persönliche Stabilisierungstechniken:
      Wenn ich schlafen gehe und Angst habe, etwas könnte in meinem Zimmer sein:
      - bequem hinlegen und tief durchatmen
      - vorstellen, wie sich ein Schleier um mich legt, der von niemandem durchdrungen werden kann und unter dem ich vollkommen sicher bin
      - Wächter bitte, sich um mein Bett herum aufzustellen, sodass sie alles angreifen, was kommt
      - ganz bewusst sagen "Ich bin sicher"

      Wenn ich irgendwo bin und das Gefühl habe, jemand steht hinter mir und fällt gleich über mich her:
      - diesen Schleier vorstellen, wie er sich an meinem Rücken bildet
      - vorstellen, wie er sich ablöst und als Wand stehen bleibt, während ich weiterlaufe
      - vorstellen, dass nix an dieser Wand vorbeikommt, das böse ist
      - ganz feste vorstellen, dass das Böse nun immer weiter von mir weg ist und mir nicht mehr hinterher kann.
      Ich habe einen Auszug aus einem Buch, leider habe ich es erst Montag wieder da. Es beeinhaltet Strategien für Krisenbewältigung.

      Aus dem Kopf fällt mir ein, dass man sich bewusst auf die Umwelt konzentrieren soll. Sprich:
      ~Was höre ich um mich herum?
      ~Was rieche ich?
      ~Falls man etwas essbares greifbar hat: Ganz bewusst kauen und schmecken.
      ~Was sehe ich? Hat sich etwas verändert?
      ~Was fühle ich? (Unter den Füßen zum Bsp.)

      Falls mein Post nicht völlig falsch war (ich weiss ja nicht, ob du bestimmte Techniken erwartest), würde ich Monatag/Dienstag weitere Tipps posten.

      Laure
      bei mir funktioniert es leider nicht, aber ich weiß von vielen anderen das es gut klappen kann

      Tresortechnik

      - sich einen Tresor, Behälter, Safe oder einen ähnlich sicheren Ort
      vorstellen
      - sich eine Verschlusstechnik überlegen (Schlüssel, Zahlencode ...)
      - das "Behältniss" an einen Ort stellen der nur für einen selber
      zugänglich ist.
      - das Öffnen und Verschließen einige male probieren

      - sich die Situation/en die in den Tresor sollen wie auf einer
      Videokasette vorstellen
      - die Kasette nehmen, sie dort hineinpacken
      - abschließen
      - sich vergewissern das alles verschlossen ist
      - sie bleibt dort, bis man sie wieder herausholen möchte, aber man kann
      sie jederzeit dorthin zurück packen.
      It's not the monster und your bed
      it's the man next door
      that makes you fear, makes you cry...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Guter Thread, ja :)

      Mir persönlich hilft es, wenn ich ein warmes Bad nehme (mit ganz viel Schaum),tief durchatme, die Augen schliesse und mich erstmal entspanne. Dabei werde ich meistens von ganz alleine frei von z.B Flashbacks etc. und bekomme schnell wieder einen klaren Kopf.

      Ansonsten habe ich sog. "Mut- Mach- Lieder" (helfen auch gut, gegen Flashbacks). Ich höre mir den Text bewusst (sind Lieder die gut auf mich beziehen kann) an und schaffe es irgendwie Kraft daraus zu schöpfen sowie im "Hier und Jetzt" zu bleiben.

      Ausserdem rufe ich mir meine "Ressourcen" in solchen Momenten immer wieder ins Gedächnis.

      z.B

      Ich bin eine gute Schülerin.
      Ich habe die Kraft ein selbständiges Leben zu führen.
      Ich habe einen tollen Freund und tolle Freunde, die mich unterstützen und schätzen und lieben.
      Ich kann mich abgrenzen.
      Ich führe ein geregeltes Leben.
      Ich habe Hobbies.
      Ich ritze nicht mehr.
      ...

      Naja, diese "Techniken" sind eben nur selbsterdacht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „RnB-Prinzesssin“ ()

      hey..ich find die ideen gut, viele kenn ich schon...
      hab noch eine wenn man sich schelcht konzentrieren kann, bzuw sich selbst nimmer spürt. erinner mich aber nich mehr genau an den ablauf...

      also zuerst, gemütlich setzen oder legen(in der schule an den stuhl anlehnen zb), dann genau konzentrieren welche körperteile kontakt mit dem boden/eine unterlage/ dem stuhl haben...genau darauf konzentriern...richtig fest und genau dabei merken "mein körper ist hier, er hat kontakt"....dann darauf acthen wie man atmet...wo der atem hingeht...ihm gedanklich folgen... "ich atme, ich bin hier" danach wieder auf die körperteile konzentrieren die kontakt mit etwas haben und danach die augen öffnen und sich ganz bewusst sagen "ich bin hier, in diesem raum"

      hilft mir immer...grad in der schule ne gutwe übung wenn nix mehr geht
      ich hoff es is ok, wenn ich jetzt noch was dazuschrein...?!

      also vergangene woche hab ich in der thera den "mut-koffer" gepackt ^^

      also is ganz einfach :)

      man nehme alle kleinen und großen dinge, die einen irgendwie freude, mut hoffnung usw geben...
      dann stellt man sich vor alles is nu in dem koffer drinnen und man trägt diesen koffer immer mit sich herum :)

      tja vielleicht kann ja jemand damit was anfangen.

      liebe grüße
      hope
      diese übung ist von meiner thera. bei mir klappt es, wenn auch nicht immer, eigentlich ganz gut. wenn zb diese depri stimmung mal wieder da ist.

      man überlegt sich etwas ganz schönes. ein gegenstand oder ein tier was man mit einer schönen stimmung oder situation verbindet. vielleicht auch noch ein schöner ort auf dem sich alles abspielen soll. vielleicht auch mit liebslingsfarben oder gerüchen. dann überlegt man sich, wo man glück fühlen kann. wenn ich zb glücklich bin, fühl ich das im herzen. dann schließt man die augen, gibt einen leichten druck mit der hand auf diese stelle und denkt an diesen schönen ort mit dem gegenstand oder dem tier.
      Wenn du willst das deine Träume wahr werden...Wach auf !!
      Wenn ich abends im Bett liegt und nicht einschlafen kann weil ich Angst habe oder auch wenn ich nachts draussen bin und angst habe und nicht rennen will weil ich dann panisch werden könnte, mach ich genau auch das mit diesem Schutzschild, ich konzentriere mich darauf eine Kugel um mich herum aufzubauen, eine grosse, starke, mächtige kugel, die absolut undurchdringbar ist und mich schützt.. Man braucht nur bisschen konzentration dafür und draussen isses darum sinnvoll wenn man schon bei der kleinsten Regung von angst anfängt die kugel zu bauen, sonst könnts nicht mehr gehen...
      Die hier benutz' ich immer wenn ich Nachts nicht einschlafen kann, beigebracht bekommen von meiner letzten Thera. Die Techniken ethalten Elemente aus autogenem Training und brauchen daher ein bisschen Übung, aber wenn man's einmal raus hat funktionieren sie ganz gut...

      Sprudelquellen
      1.) Am besten entspannt hinlegen, die Beine ausgestreckt, die Arme locker an den Seiten liegend. Während der ganzen Übung sollte man still liegen bleiben...
      2.) Man stellt sich vor, wie etwa auf Höhe des Brustkorbs eine warme, sprudelnde Quelle entspringt.
      3.) Zuerst wird der obere Teil des Körpers 'bearbeitet', die Quelle läuft ganz langsam über und das Wasser breitet sich nach oben hin aus.
      Wichtig: Wo das Wasser hinkommt beginnt die Haut ganz leicht zu Kribbeln, wie z.B. bei einem eingeschlafenen Fuß der gerade wieder 'aufwacht'.
      4.) Man stellt sich vor, wie das warme sprudelnde Wasser sich ganz langsam die Arme hinunter ausbreitet, bei den Fingerspitzen fließt es nach draußen.
      5.) Die gleiche Prozedur dann auch nach unten hin, die Beine hinunter und aus den Zehenspitzen nach draußen
      6.) Zuletzt lässt man das kribbelnde Gefühl auch in den Kopf raufsteigen.
      7.) Dann wartet man ein paar Minuten, solange man das warme, kribbelige Gefühl im Körper gerne behalten möchte. Wenn man sich entspannt genug fühlt führt man die ganzen Schritte einfach rückwärts durch, man stellt sich vor wie das Wasser sich langsam wieder in die Quelle zurückzieht und diese versiegt, so sollte das Kribbeln verschwinden und nur ein angenehm warmes Gefühl zurückbleiben.
      Tipp: Man kann das ganze auch als eine Art 'Reinigung' anwenden, indem man sich vorstellt, dass all der Schmutz, d.h. schlechte Gedanken etc. von dem Wasser weggewaschen und durch die Finger und Zehenspitzen nach draußen befördert werden.


      Beschwert/Schwerelos
      1.) Am besten entspannt hinlegen, die Beine ausgestreckt, die Arme locker an den Seiten liegend. Eine relativ weiches Bett bzw. eine relativ weiche Couch ist hilfreich.
      2.) Zunächst versucht man ganz genau den Untergrund zu erfühlen auf dem man liegt. Welche Stellen des Körper liegen auf? Wie weit drücken sie sich in die Matratze? Wie würde der Abdruck meines Körpers aussehen (falls man einen hinterlassen würde)?
      3.) Dann beginnt man sich vorzustellen wie der Körper ganz schwer wird, man kann das im gesamten machen oder auch die einzelnen Körperteile nach einander 'bearbeiten', wie man möchte. Wichtig ist nur, dass man sich währenddessen vorstellt, wie der Abdruck des Körpers sich unter einem verändert, welche Partien durch das zunehmende Gewicht mehr herausgehoben werden etc., bis man ein zufriedenstellendes Bild im Kopf hat.
      4.) Dann das ganze anders herum. Man stellt sich vor, wie der Körper wieder leichter wird, dabei denkt man immer an das Bild des Abdrucks und wie es sich während dieser Prozedur verändert. Wenn man etwa beim normalen Gewicht des Körpers angelangt ist, beginnt man sich vorzustellen wie man langsam vom Untergrund abhebt und der Abdruck des Körpers immer weiter verblasst, bis man schließlich keine Verbindung mehr zum Untergrund spürt. Das Gefühl versucht man so lange wie möglich zu halten und lässt sich schließlich langsam wieder auf den Untergrund zurücksinken.
      Tipp: Beim Beschweren kann man sich zunächst vorstellen wie all die schlechten Gefühle/Gedanken, Probleme etc. einen herunterdrücken, beim leichter werden lässt man sie dann einfach Stück für Stück von sich Abfallen. Das Bild von einem Heißluftballon, der Gewichte abwirft um höher aufzusteigen kann dabei helfen. Man packt die einzelnen Probleme einfach in die Ballastsäckchen des Heißluftballons und wirft sie dann nach und nach ab.
      gefühle schrumpfen

      - sich vorstellen, welche farbe und form das gefühl hat und wo im körper es sich befindet
      - sich vorstellen, wie es kleiner wird, ganz langsam aber stetig
      - wenn es klein genug ist, es in eine kiste packen
      - die kiste beschriften, z.b. "traurigkeit wegen...", "angst vor..."
      - die kiste in den tresor stellen

      variante

      - sich vorstellen, welche farbe und form das gefühl hat und wo im körper es sich befindet
      - sich einen regler vorstellen wie an einem radio z.b. (geht auch mit ner fernbedienung, wenn man sich z.b. nicht gut bewegen kann)
      - festlegen, wie hoch das gefühl ist, z.b. 8 auf einer skala von 1 - 10
      - den regler langsam nach unten schieben (7,5 - 7 - 6,5 - ...)
      - sich vorstellen, wie das gefühl gleichzeitig langsam kleiner wird
      - dann weiter wie oben beschrieben

      anzuwenden wenn...

      - gefühle einen überschwemmen
      - gefühle unaushaltbar stark sind


      ich hab festgestellt, dass viele von uns sich nicht trauen, z.b. angst ganz wegzupacken, weil sie fürchten, dann zu unvorsichtig zu werden. in dem fall hilft uns, das gefühl kleiner zu machen, es aber nicht in den tresor zu tun.
      jedes gefühl hat seinen grund und seine berechtigung, deswegen sollte man sie sich in der thera genauer ansehen und dazu wieder "auspacken".

      lg
      ich habe mps. ich bitte euch von fragen diesbezüglich abstand zu nehmen

      zieh mich zurück in eine rachephantasie,
      doch satt macht sie nie


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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „engelsschreie“ ()

      bei angst hilft es mir oft, angst in vorfreude zu verwandeln, wenn es prüfungsangst, oder angst vor etwas neuem oder unbekanntem ist. klingt absurd, aber die gefühle sind so eng verwandt, dass man das eine leicht unbemerkt durch das andere austauschen kann.
      hilft vor allem bei prüfungsangst ungemein. man geht ganz anders an die sache heran.
      wenn ich das gefühl habe das nichts mehr nach plan läuft, nichts mehr sinn hat und alles aus dem ruder gerät:

      ich setze mich an meinen lieblingsort in meiner wohnung, ein fenster mit breiter fensterbank. ich schliesse die augen, fühle genau meinen körper: wie fühlt es sich unter meinem po an, was kann das material sein? stein? plastik? holz? die tapete an meinem rücken, rauhfaser? die kleidung die ich trage, nach was duftet sie, wie genau fühlt sie sich an? wenn mich etwas beengt, am hals oder am bauch, weg damit.

      dann, wenn ich mir meiner selbst und der umgebung bewusst bin und vertraue, gehe ich an das problem.

      ich rufe mir ganz bewusst nur gute dinge vors innere auge. meine freunde, die immer da sind und sich sorgen, die guten zeiten, verschiedene momente des absoluten glücks. auch wenn sich der gedanke aufdrängt: "das war nur flüchtig und im moment is es scheisse" - sofort wegsdchieben und sich sagen: aber es war toll. ich war glücklich und ich kann es wieder sein.

      dann stehe ich auf und hole einen zettel auf dem ich meine guten seiten aufschreibe. alle, auch wenn man sich leicht eingebildet virkommt. meistens male ich noch schöne sachen dazu, herzchen oder blumen. diesen zettel lege ich gut sichtbar irgendwo hin.

      nach meiner kleinen auszeit gehe ich duschen (mit teurem, guten duschgel) und massiere mich danach selbst mit einer tollen crem. denn nicht nur die seele will gepflegt sein, auch der körper.
      In Gedenken an Joscha - Sucht Euch Hilfe!!!
      ___________________________________________

      Dieser Beitrag wurde 1408 mal editiert, zum letzten Mal von BadSeed: Vorgestern, Schlag 13
      im rahmen meiner damaligen dbt gab es eine skillgruppe, in der es darum ging, alternativen zum svv zu finden.
      u.a. gab es dort die 5-sinnes-übung, um herauszufnden, wie stark welche sinne ausgeprägt sind, was über die sinneswahrnehmung zur erhöhung des stressfaktors führt (bei mir hängt das v.a. mit der akkustik zusammen), und welche sinne man zur entspannung einsetzen kann.
      der notfallkoffer wurde ebenfalls angesprochen. und auch die pme gehörte dazu.
      jedenfalls erhelt jeder von uns eine gelbe notfallkarte, die ich in meinem portemoinae stets griffbereit habe. sie beruht auf den vier säulen der dbt, aber lässt sich auch allg. aufs svv übertragen:


      ich bin weit weg von mir - achtsamkeit
      ~ was nehme ich in diesem moment in und um mich herumwahr?
      ~ ich beschreibe, was ich in diesem moment wahrnehme.
      ~ ich lasse es zu, halte es nicht fest und schiebe es nicht zur seite.
      ~ ich bewerte es nicht. es gibt kein gut oder schlecht.
      ~ ich konzentriere mich nur auf das hier und jetzt.

      ich bin gestresst - stresstoleranz
      ~ radikale akzeptanz - es passiert und ich kann es nicht rückgängi machen.
      ~ next step - denke nur an das nächstliegende ziel, an die nächste viertel stunde.
      ~ ich lenke mich ab.
      ~ ich konzentriere mich auf einen meiner fünf sinne: was sehe, höre, schmecke, rieche oder berühre ich in diesem moment?
      ~ ich denke an das pro und contra, die spannung in diesem moment ausuhalten.
      ~ ich atme tief durch, lasse die schultern hängen und entspanne mich.
      ~ leichtes lächeln: ich verändere meine emotionen über meine mimik.
      ~ ich achte darauf, was ich in diesem moment mache (abwaschen, putzen, etc.)

      es geht mir schlecht - bewusster umgang mit gefühlen
      ~ ich beschreibe, was ich in diesem moment fühle
      ~ ich verringere meine emotionale verwundbarkeit
      kein alk. keine drogen oder zu wenig schlaf. viel bewegung.
      ~ ich habe auch starke, gute und liebevolle seiten.nämlich [hier eigenschaften einsetzen].
      ~ ich bin nett zu mir und tue mir bewusst etwas gutes.
      ~ ich lasse das leiden los, halte es nicht fest und schiebe es nicht weg.
      ~ wenn meine gefühle zu stark sind, dann mache ich das gegenteil von dem, wonach ich mich fühle.

      zwischenmenschliche beziehungen - du tust mir weh, ich tue dir weh
      ~ was will ich eigentlich vom anderen? zielorientiert
      ~ was ist mir wichtig am anderen? beziehungsorientiert
      ~ wie weit kann ich gehen, ohne mich zu vernachlässigen? selbstachtung
      ~ ich darf (und kann) fragen, meinen wunsch exakt äußern.
      ~ ich darf (und kann) sehr bestimmt nein sagen.
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]
      Meine eigene persönliche Taktik, ich nenn sie Gedankenspiel. Ich habe/hatte häufig probleme mit Leuten/Gestalten, die ich ständig im Kopf hatte, von denen ich mich verfolgt gefühlt habe. Strategie:

      1. Person anschauen
      2. Böse gestalten zu lieben gestalten umgestalten, sie nett und höflich machen
      3. erklären, dass sie unerwünscht sind, sie sind jetzt nett, dass sie es verstehen
      4. Person irgendwo hinschicken, z.B. zum Ausflug, in die Stadt, weit weg
      5. Dort lässt man sie dann, wo sind hin sind.

      Bsp. Ich hatte mehrer abende das Gefühl von einem bösen Zwerg im Bett atackiert zu werden, ich hab ihn in einen lustigen Gartenzweg umgebaut, auf ein Fahrrad gesetzt und in zur Fahrradtour loseiern lassen, nun radelt er hatl schon seit Wochen irgendwo weit weg durch die Gegend.
      Manchmal reicht es nciht aus, dann mahc ich das einfach mehrfach, immer wieder die gleiche Story, bis er dauerhaft weg ist.

      Liebe Grüße
      Feuer
      "..., denn ihr habt es ja so gewollt!"

      Notfall-Liste/Koffer

      ich habe schon einige Therapien gemacht und was ich dort gelernt habe ist das eine sogenannte Notfall-Liste oder Koffer ganz wichtig sind!!!

      So könnte eine Liste aussehen

      Anspannung 70-100%
      -Cool-pack
      -Minzöl
      -Medis (die vielleicht aufgeschrieben wurden)
      -kalt duschen

      Anspannung 50-70%
      -auspauern
      -aus der Situation gehen

      Anspannung 30-50%
      -musik hören (sollte eine ruhige wirkung haben)
      -jemanden anrufen

      Anspannung 0-30%
      -achtsamkeitsübungen wie bewusstes sehen/hören/schmecken/riechen
      -

      Was ganz wichtig ist um so eine Liste zu erstellen ist das man einschätzen muss wie die Anspannung ist.Versucht es doch mal...

      In einem Notfall-Koffer sind Sachen die die Anspannung reduzieren.
      Es sind aber nicht nur sachen die echt schrecklich sind wie Minzöl/Nelkenöl/Amoniak sondern auch sachen die einen persönlich wert haben und somit ein gutes gefühl auslösen!
      Man macht sich ein Koffer (muss kein Koffer sein kann ne Box sein oder so da kann man selbst entscheiden) den man dan vielleicht einen festen Platz zuweisst.Und für unterwegs kann man sich ein paar sachen die in dem Koffer sind mitnehmen für den Fall der Fälle.

      Was im vorderein ganz wichtig ist das man daran glaubt das die Dinge funkionieren und nicht im vorfeld sagen "Nö so´n Mist mach ich nicht oder das hilft eh nicht"

      Mir hat das alles sehr geholfen!Nach meinem letzten Klinik aufenthalt der 6Monate dauerte habe ich viele solcher nützlichen Dinge gelernt.
      Hmm, mir kam gerade etwas aus den schamanischen Vorstellungen in den Sinn, das helfen könnte...

      Das Krafttier

      Das Krafttier ist so etwas wie ein kleiner Hilfsgeist. Es verkörpert all die Tiere seiner Tierart mit all ihren typischen Eigenschaften. Dieses Tier möchte gerne von seiner Geistebene zu uns kommen und an unserer Welt teilhaben, dafür braucht es aber einen Menschen, der es willig aufnimmt und durch diese Welt führt. Im Gegenzug hilft das Krafttier gegen all das Böse, das jeden Tag auf uns einprasselt, seien das Krankheiten, Beschimpfungen, Flüche oder einfach nur Pech.
      Jeder Mensch hat im Verlauf seines Lebens mehrere bzw. viele verschiedene Krafttiere; die meisten, ohne es jemals zu merken, sogar mehrere gleichzeitig. Das Krafttier sucht sich immer Menschen, die in irgendeiner Form etwas tun, das ihm gefällt und zu ihm passt; so könnte sich ein Tier, das gerne weit läuft, jemanden suchen, der Bergführer ist oder einfach nur selbst viel wandert; ein anderes sucht sich vllt. jemanden, der die entsprechende Tierart sehr liebt und den Kontakt zu ihr sucht (Haustiere / häufige Besuche im Zoo).
      Wenn sich ein Krafttier einmal bei einem eingefunden hat, ist es wichtig, es zu pflegen; man kann Zwiesprache mit ihm halten oder aber Dinge tun, die ihm gefallen. Dann bleibt es länger, denn wenn es dem Tier in seinem gewählten Mensch nicht mehr gefällt, zieht es weiter (man bleibt allerdings nicht alleine, meistens kommt dann ein anderes; bliebe man wirklich alleine, wäre das ein schamanischer "Notfall").

      Was das hilft? Ganz einfach: Wenn man sich bewusst macht, was sein Krafttier sein könnte (ich halte z.B. Nager - eines könnte bei mir die Maus sein), kann man das Wesen in schlimmen Situationen bitten, seine Kraft einzusetzen. So hat man einen Beschützer, den man ständig bei sich hat und der einen auch nach Kräften verteidigt, wenn etwas Böses kommt (unterschätzt keine Maus, wenn die zubeisst, tut es echt weh!).
      Selbst wenn man nicht daran glaubt, dass das real sein könnte, hilft es sehr sich vorzustellen, dass man nicht alleine bleibt und etwas Übersinnliches da ist, das seine Hand (oder Pfote) schützend über einen hält.
      ... der "Zurück-ins-Leben"-Thread hier im Forum:
      alle paar Tage aufschreiben, was man vorhat, was man umsetzen möchte, und ich persönlich ziehe dann bei jedem Beitrag auch eine Resonanz der Dinge, die ich seit dem letzten Posting tatsächlich geschafft habe.

      Das gibt ein Gefühl von Auf-sich-selbst-verlassen-Können, und kann helfen, einen geregelten Alltag zu realisieren (und das ist ein Punkt, der zumindest mir sehr viel Stabilität verleiht, wenn ich es denn schaffe, so einen strukturierten Tagesablauf zu haben).

      Stabilisierungstechniken - Anwendungsbeispiele

      Stabilisierungstechniken

      Gefühle schrumpfen, praktisch angewandt

      Hier die ursprüngliche Beschreibung:
      gefühle schrumpfen

      - sich vorstellen, welche farbe und form das gefühl hat und wo im körper es sich befindet
      - sich vorstellen, wie es kleiner wird, ganz langsam aber stetig
      - wenn es klein genug ist, es in eine kiste packen
      - die kiste beschriften, z.b. "traurigkeit wegen...", "angst vor..."
      - die kiste in den tresor stellen

      Anhand eines beispielhaften Gesprächs möchte ich versuchen, euch die Stabilisierungstechnik des Gefühle-Schrumpfens näher zu bringen. Wie gesagt ist dies nur ein Beispiel dafür, wie diese Technik umgesetzt werden kann.

      Generell ist zu sagen, dass man als Beistand bei einer Stabilisierungstechnik unbedingt selber stabil sein muss, da es sonst zu schweren Belastungen führen könnte. Wichtig ist auch, dass man sich gut mit den Techniken auskennt, der Idealfall wäre es außerdem, wenn man die andere Person schon etwas länger/besser kennt, um im späteren Gespräch bestimmte Dinge einzubringen, die das Gegenüber beruhigen kann.
      Im folgenden Beispiel war mir zB bekannt, dass meinem Gegenüber die Farbe Pink sehr gefiel. Dies war, so denke ich, sehr hilfreich dabei, einen helfenden Gegenstand in die Technik mit einzubauen. Meinem Gegenüber ging es zum Beginn des Gesprächs sehr schlecht, sie erzählte, dass eine riesige Angst sie kontrollieren würde und dass sie es nicht mehr schaffen würde, gegen diese anzugehen.
      Neben Angst sind auch intensive Gefühl wie Wut, Trauer und Verzweiflung mit dieser Technik in den Griff zu bekommen - im Großen und Ganzen geht es darum, übermachtige Gefühle auf ein Normalmaß zu regeln, bzw. sie wohlmöglich ganz auszuräumen.
      Im Folgenden also das Gespräch, Kontrajunkie bin natürlich ich, X. ist die andere Person.
      Die kursiven Teile sind Anmerkungen, die erklären, wieso ich dieses oder jenes fragte oder sagte, vllt. hilft das, zu verstehen, wie ich vorgegangen bin. Ich habe die persönlichen Informationen - Namen und den genauen Verlauf des Gespräches - geändert, den Inhalt jedoch möglichst naturgetreu belassen.

      Zuerst erkundigte ich mich nach der Art der Angst. Da es viele unterschiedliche Arten von Angst [zB. Verfolgungswahn/Paranoia, Verlassensängste, lähmende Angst, etc.] gibt, ist es wichtig, erstmal zu definieren, mit was für einer Art Angst man es zu tun hat. Ebenso ist die Intensität entscheidend. Dabei hilft es, nachzufragen, wo das Gegenüber sein Gefühl auf einer Skala von 1-10 einordnen würde. Fragt auch konkret danach, wovor das Gegenüber Angst hat.

      X: die blanke angst, nackte, blanke, schwarze, glänzende angst.
      angst davor, [...] sie besetzt alles. ich hab so viele wichtige sachen nicht erledigen können, weil nur noch angst da ist. angst angst angst.
      Kontrajunkie: meinst du, du könntest deine angst etwas loswerden, wenn wir zusammen eine stabi-übung machen? oder wenn du mir etwas davon abgibst? weil ich glaube, ich kann da gut noch ein stück von dir tragen, weil ich im moment stärker bin als du.

      Ich denke, dass es wichtig ist, in einer "Wir"-Form zu sprechen, da der Gegenüber meistens so überlastet ist, dass er sich nicht mehr fähig fühlt, noch etwas alleine gegen - in diesem Fall - die Angst zu tun. Spricht man von einem Wir, gibt das dem Gegenüber ein sicheres Gefühl, nicht alleine/auf sich gestellt zu sein. Bei vielen Menschen ist es auch sehr wichtig zu betonen, dass man stabil ist und dem Gesprächspartner tatsächlich unter die Arme greifen kann, damit die Hilfe nicht wegen eines schlechten Gewissens abgelehnt wird.

      X: okay.
      Kontrajunkie: die sind zusammen nicht so schwer und da ich damit etwas erfahrung habe [auch, wenn es darum geht, das mit anderen zu machen] kann dir das ja vllt. helfen.
      welche nehmen wir denn am besten... also die angst findest du riesig, hm?
      X: ja.
      Kontrajunkie: dann vllt. einen mix aus gefühle-schrumpfen und tresortechnik.

      Ich habe mein Gegenüber bewußt in die Überlegungen, was wir gemeinsam gegen die Angst tun könnten, einbezogen, damit sie sich am Prozess beteiligt und nicht übergangen fühlt. So bekommt der Gesprächspartner in manchen Fällen das Gefühl, selber noch entscheiden - also auch "Nein" sagen zu dürfen - und aktiv an der Verbesserung seines Gemütszustandes teilzunehmen. Ich denke, dass das vielen Menschen das gute Gefühl gibt, nicht nur dazustehen und "jemanden machen zu lassen", sondern auch selber etwas zu tun.

      Kontrajunkie: also zuerst machen wir die gefühle schrumpfen. die geht einfach. ich frage dich ein paar sachen und du kannst darauf antworten, wenn du magst und kannst. oke?
      X: okay.

      Hier habe ich erklärt, was genau ich vorhabe, zu tun. Das Gegenüber kann so zustimmen oder ablehnen. Da die Meisten noch "Anfänger" auf dem Gebiet der Stabilisierungstechniken sind, ist es gut, kurz zu erläutern, was passieren wird, damit das Gegenüber sich nicht eingeschüchert fühlt und weiß, was auf ihn zukommt.

      Kontrajunkie: also. kannst du mir beschreiben, welche farbe das gefühl hat?
      X: schwarz. an manchen stellen auch ganz weiß, so dass es blendet.
      Kontrajunkie: hat das gefühl eine bestimmte form?
      Kontrajunkie: also zb... stacheln?
      X: nein, es ist eher eine riesige masse, die jeden cm platz ausfüllt
      Kontrajunkie: es ist also wie eine wabernde masse, die sich hin und her bewegt? und das gefühl befindet sich wohl in deinem bauch...?
      X: ja genau. aber zähflüssig und klebrig, so dass es nie an manchen stellen nicht ist, sondern nur... mal weniger.
      hauptsächlich ja, aber auch im kopf, dort aber nich so viel.
      Kontrajunkie: also wie teer...? so richtig eklig klebrig und man wird es nicht los?
      X: ja, genau. wie teer.

      Kleine Hilfestellungen, wie zB das gezielte Nachfragen, wie das Gefühl aussähe, können dem Gesprächspartner helfen, das Gefühl zu "identifizieren", ihm also "einen Namen zu geben". Dadurch wird es greifbar, es wirkt nicht mehr so bedrohlich.

      Kontrajunkie: okay. kannst du dir etwas vorstellen, was den teer dazu bringen könnte, weniger zu wabern? etwas, dass ihn umschließen könnte?
      Kontrajunkie: wenn nicht, ist nicht schlimm, ich hätte da eine idee. : ) soll ich mal meine idee erklären?
      X: ja
      Kontrajunkie: kennst du diese bunten holzkisten, wo, wenn man die aufmacht, so ein clown rausgesprungen kommt?
      X: ja
      Kontrajunkie: stell dir vor, wir hätten so eine kiste. eine große, bunte kiste. in pink. mit glitzer und federn und allem, was dir gut tut und was dich erfreut. : ) und da ist kein clown drin. das also, was einen erschreckt, ist raus. und da ist jetzt platz drin für etwas anderes, was einen erschreckt.
      Kontrajunkie: deine angst erschreckt dich sehr, oder? sie ist groß und dunkel und du fühlst dich klein neben ihr?
      X: ja.. wie eine riesige schwarze gestalt neben mir.

      Erneutes Nachfragen hilft, das Gefühl nochmal genau zu lokalisieren. Jetzt ist es wichtig, die positive Vorstellung - in diesem Falle die Kiste - als stärker darzustellen, als die negative Empfindung der Angst. Die Kiste muss zB. groß genug sein, um die ganze Angst komplett aufzunehmen. Ich habe darum die Kiste nochmal genau beschrieben und betont, dass sie größer und stärker ist als die Angst, sodass dem Gegenüber klar wird, dass "das Gute über das Böse siegen wird".

      Kontrajunkie: okay. dann versuch mal, dir vorzustellen, dass diese riesige große glitzerkiste, so eine straaaahlend pinke riesenkiste!, viel größer ist als die angst. und sie ist stark. sie ist aus dickem holz.
      Kontrajunkie: und jetzt schieben wir den teer gemeinsam da rein.
      Kontrajunkie: stell dir vor, ich stehe vor dir. du kannst dich an mir festhalten, du spürst meine wärme vor mir und riechst meinen duft und spürst, dass ich da bin.
      Kontrajunkie: du stehst hinter mir, du stütz mich. und ich nehm jetzt einen riiiiiesen-teigschaber und kratze den ganzen blöden teer raus aus dir und schiebe ihn in die riesengroße, starke glitzerkiste rein.
      Kontrajunkie: der teer wehrt sich, er ist groß und stark. aber nicht so stark wie ich!, und ich stehe vor dir.
      Kontrajunkie: und ich schiebe und drücke alles weg, ich nehme jedes kleine stück und schiebe und schiiiiiebe den teer da rein.

      Das Aufzeigen einer aktiven Handlung, eines "dagegen-angehen", ist wichtig, da es für das Gegenüber meist tatsächlich ein aktiver Kampf ist, gegen die Muster und Gefühle anzugehen. Indem man beschreibt, wie genau man gegen die Angst kämpft, bekommt der Gesprächspartner das Gefühl, dass das Gefühl tatsächlich verbannt wird - es weicht langsam und das erleichtert. Dadurch, dass ich beschrieben habe, wie ich die Angst bekämpfe und die Metapher mit dem Teer wiederum aufgegriffen habe - denn damit wird die Angst weniger nebulös, sie ist greifbar - konnte ich mein Gegenüber miteinbeziehen. Um den Gesprächspartner zu beteiligen, kann man zB. beschreiben, wie man in der Vorstellung zur anderen Person und zur Angst steht - in diesem Fall stand ich also vor ihr und zwischen ihr und der Angst. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit und ermöglicht ihr, ein wenig am Kampf teilzuhaben.
      "[...]Nur das richtige Wort zur richtigen Zeit
      Nur ein kleines Licht in der Dunkelheit
      Der Moment, der uns wieder auf die Beine stellt [...]
      (Madsen - Der Moment)

      Kontrajunkie: möchtest du auch ein bisschen mitschieben? schaffst du das? ich stehe vor dir, X., ich lasse dich nicht allein. und falls du es nicht alleine schaffst, bin ich da und schiebe mit.
      Kontrajunkie: wir schmeißen den blöden teer jetzt raus.
      X: hmh, ich probiers. mein bauch ist kälter irgendwie, jetzt wo er leerer ist. das hilft irgendwie, das schwarze auch rauszukratzen mit dir, weil das, was dann übrig ist, kühl und... erholsam ist. und weil du da stehst, dann kann er nicht zurück kommen.
      Kontrajunkie: nein, und weißt du, was wir jetzt noch machen? wir machen die kiste zu. ganz fest. denn weißt du, was gut ist, an solche kisten?
      An dieser Stelle habe ich mir überlegt, wie ich meinem Gegenüber noch mehr Sicherheit in der Vorstellung geben könnte, dass diese Kiste ihre Angst verschließen und nicht mehr hinauslassen könnte. Es ist bei solchen Metaphern/Symbolen sehr wichtig, dass sie mit einer bestimmten Funktion behaftet sind - in diesem Falle die Clownskiste, die man seitlich mit einem Drehhebel öffnen kann, zu der also ein Zugang nur dann möglich ist, wenn man selber sie betätigt. Die "Macht" liegt also bei der eigenen Person, etwas zu tun und den Gefühlen die Möglichkeit zu geben, Überhand zu gewinnen. Dies ist eine der wichtigsten "Lektionen", die man während der Stabitechniken lernen kann: Man selber gibt den Gefühlen den Raum und die Macht über einen, stark oder schwach zu sein. Deshalb ist eine solche Metaphorik wie in diesem beispielhaften Gespräch relativ gut geeignet, das klar zu machen.

      X: hm?
      Kontrajunkie: das, was einen erschreckt, kann nur raus, wenn man selber die kiste aufmacht. es kann niemals nicht alleine da raus.
      X: das ist gut
      Kontrajunkie: ja. : ) ich gebe dir jetzt klebeband. und dann machen wir die kiste zu. machst du mit? ich tape das alles ein, mit panzertape. da kann nichtmal ein staubkorn raus.
      X: ja, und rings rum, überalle
      Hier bezog ich mein Gegenüber nochmals mit ein, damit sie aktiv an dem Einschluss der Gefühle teilhaben konnte und somit nicht in eine Passivrolle mir - dem Helfer - gegenüber fiel. Eine weitere Idee war, die Kiste von außen so zu "verschleiern", dass man sie nicht mehr als solche erkennen konnte. Demzufolge habe ich folgendes vorgeschlagen: Etwas zu nehmen, dass dem Gegenüber bekannt ist und ihm keine Angst macht, sondern ihm eher noch Freude und Spaß bereitet.

      Kontrajunkie: genau. und dann machen wir noch eine ladung pinke glitzerklebefolie rum, ja? damit die kiste wieder schön aussieht.
      Kontrajunkie: so. also haben wir da jetzt diese riesige kiste. die ist pink.
      Kontrajunkie: und da ist an der seite dieses ding, womit man die eigentlich aufmacht. aber weißt du was? das ist eine zauberkiste. und wenn man dran dreht, dann geht die nicht auf, sondern sie wird kleiner.
      Kontrajunkie: und wenn die kiste kleiner wird, dann schrumpft die angst mit ihr. schaffst du es, sie kleiner zu machen? ich drehe mit dir. : )
      X: ja. ich drehe mit dir die kiste klein.
      Kontrajunkie: wir machen die kiste also klein.
      Die Kiste mit dem angstmachenden Hebel [da er die Angst hätte freisetzen können] in einen Gegenstand zu verwandeln, der die Angst bezwingt, war von Anfang an ein leitendes Motiv - die Angst wurde schließlich in die Kiste eingeschlossen und somit war der erste Schritt, angstfrei zu werden, getan - deshalb war es hilfreich, sie als Tresor zu benutzen [siehe Tresortechnik]. Da der Tresor in diesem Falle vermutlich eher bedrohlich gewirkt hätte [groß, schwarz, schwer, war vorher nicht Bestandteil der Übung, es wäre also schwierig geworden, ihn jetzt noch einzubringen], wurde die Kiste umfunktionalisiert. Da sie sowieso als starkes Symbol gegen die Angst gestellt wurde, konnte man sie also auch als Tresor benutzen.

      Kontrajunkie: und jetzt gebe ich dir einen stift, einen edding, und du kannst auf die kiste schreiben: "das ist die angst. angst wegen ..." was schreibst du drauf?
      X: hmh... "wegen dem, was kommen könnte. und der ungewissheit."
      Kontrajunkie: okay. draufgeschrieben?
      X: ja.

      Wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, wird es Zeit, ein Resumée zu ziehen: Wie geht es dem Gegenüber jetzt? Fühlt es sich erleichtert? Ist die Angst tatsächlich kleiner geworden? Es ist sehr hilfreich für den Gesprächsparnter, wenn man nach diesen Dingen fragt, weil er dann in sich hineinhorchen und sich fragen wird: Geht es mir jetzt besser? Auch das Geschehene noch einmal kurz zusammenzufassen kann extrem hilfreich sein, um den Prozess des Durchlebens noch einmal überschaulich darzustellen. Das hilft, eine etwas objektivere Sichtweise auf das Gespräch und somit auch die eigenen Gefühle zu gewinnen.

      Kontrajunkie: fein. guck mal, jetzt haben wir da also diese kleine, pinke glitzerkiste. findest du die noch genauso erschreckend wie den großen teer?
      X: nein, das nicht. das was darin ist schon, weil es jetzt klein und so konzentriert sein muss, aber... sie geht ja nicht auf. und ist zugeklebt.
      Kontrajunkie: genau.
      X: was machst du damit?
      Kontrajunkie: und weißt du, was ich jetzt mache? ich nehme die kiste mit. ich trage sie weg von dir. weit weg. ich tue sie in meinen tresor und dann versenke ich den, im allertiefsten meer, dass ich finde.
      X: ich kann also nicht mehr dran, nur mit dir?
      Kontrajunkie: richtig. und die angst kann niemalsnicht alleine wieder zu dir zurück. das erlaube ich nicht und das schafft sie auch nicht. denn die angst ist jetzt kleiner als du. schwächer. und zugeklebt und ich habe sie weggesperrt.
      X: das ist gut.
      Kontrajunkie: ja.
      Kontrajunkie: sie ist jetzt weg, X, und sie kann dir nichts mehr tun.

      Das Mantra "Es kann dir nichts passieren!", oder: "Dies/Jenes kann dir nichts mehr tun!", sind bei Stabilisierungstechniken ganz wichtig. Sie einzubringen, indem man sie immer wieder vorsagt, ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Sie beruhigen und wirken umso stärker, desto öfter man sie sagt. Auch solche ultimativen Aussagen wie "Sie kann nie zu dir zurück!", können sehr hilfreich sein, da ihre Endgültigkeit in diesem Fall eine positive Auswirkung auf das Gegenüber hat. [Sonst sollte man solche ultimativen Begriffe wie "immer", "nie", u. ä. nach Möglichkeit nicht verwenden.] Im weiteren Gespräch solltet ihr dann von dem Thema, dass ihr behandelt habt, abkommen und über etwas anderes reden. Wenn ihr später noch einmal nachfragt, wie es eurem Gegenüber geht, wirkt das beruhigend auf das Gegenüber - es merkt: "Mein Gesprächspartner versucht hier nicht abzulenken, weil es ihm unangenehm ist, sondern ist aufmerksam und interessiert und fragt noch einmal nach." Diese Aufmerksamkeit und das Nicht-Ignorieren und Nicht-Kleinreden des Problems/der Empfindung ist eine der wichtigsten "Aufgaben" eines Helfers. Fühlt das Gegenüber sich nicht ernst genommen, kann es ganz schnell zu einem Abbruch des Gesprächs kommen. Veruscht also, möglichst sensibel und vorsichtig mit dem Gegenüber umzugehen, es befindet sich in einer Situation, wo es auf die Hilfe von außen unbedingt angewiesen ist. Das heißt nicht, dass ihr nur mit Samthandschuhen auf die betreffende Person zugehen sollt, aber vor allem eins:
      Habt Respekt vor dem Gesprächspartner und dessen Gefühlen. Auch, wenn es für euch nicht verständlich ist, so ist diese Angst für sie real und existent und kann nicht kleingeredet werden. Bemüht euch also bitte um einen feinfühligen Umang.
      Wenn ihr selber grad nicht in der Verfassung seid, jemandem zu helfen, dann lasst es bitte sein. Das kann nicht gutgehen, weder für euch noch für das Gegenüber. Um zu helfen benötigt es ein Mindestmaß an Stabilität und seelischer Kraftreserven, denn auch das Gegenüber soll ja merken, dass ihr ihm tatsächlich helfen könnt.


      Ich hoffe, meine Ausführungen waren versätndlich und können einigen von euch helfen. Falls jemand Kritik anbringen möchte, kann er oder sie mich gerne per PN anschreiben. Sollte jemand Ergänzungen zu dieser Stabitechnik haben, ist auch dies sehr gerne gesehen.
      Ich wünsche "viel Erfolg" bei der Anwendung.

      Liebe Grüße,
      kontra.
      "[...]Nur das richtige Wort zur richtigen Zeit
      Nur ein kleines Licht in der Dunkelheit
      Der Moment, der uns wieder auf die Beine stellt [...]
      (Madsen - Der Moment)

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