Nächtliche Gedanken

      Nächtliche Gedanken

      Hm, ich weiß nicht mal ob das hier her gehört, hier sein darf, aber ich verspüre gerade so sehr den Drang meine Gedanken mit jemanden zu teilen.....es tut mir leid.

      Dies passiert nicht oft, und bitte versteht mich nicht falsch.....

      Ich bin hier herein geraten ohne es vielleicht zu wolle, aber dennoch bewusst.
      Habe es mir ausgesucht, mich gefangen, aufgefangen gefühlt.

      Habe Familie kennengelernt.

      Anders.

      Komplett anders als zu Hause.
      Großer starker Zusammenhalt. – Halt!
      Verständnis – ja vielleicht auch Verstand.

      Doch immer mehr ziehen sich die dem Verstand aufgelegen Stricke enger und schnüren ihn ein.
      Zerflei*en sein Äußeres und lassen den Blick in sein tiefstes Inneres fallen.
      Aus dem großen, schimmernden, ehrfürchtig wirkendem Verstand wird ein kleines, einfältiges Verständchen, zart und wagemutig.
      Fast unscheinbar und doch robust und standhaft.

      So ganz anders.

      So ganz anders, und dennoch kehrt sich das Bild zu dem was ich zuvor kennen gelernt habe. Selbst erlebt und mitpraktiziert und zum Teil vielleicht auch verabscheut habe.

      Bin ich es die dieses Muster mitnimmt auf all ihren Wegen und den bis zu einem gewissen Zeitpunkt gelernten und für gut befundenen Lebensinhalt, gut verschlossen festhält und ihn dann wenn so richtig angekommen wie Gift verspritzt, um kaputtzumachen was überall anders blüht, um dann wieder fort zu ziehen?

      Die Zerstörung ist es die dem Mensch in die Wiege gelegt wird. In des einen Blut fließt sie mehr in des anderen weniger, aber ist es recht sich in ihren vollziehenden Armen wohl zu fühlen.
      Ist es recht zu zerstören, und wenn auch „nur“ sein eigenes Leben.

      Oder lässt die von mir gut gepflegte Zerstörungswut, und die daraus resultierenden Probleme den Keim der Ablenkung sprießen.
      Um so mehr Probleme des Nächtens durch meinen Kopf ziehen um so weniger muss ich mich mit ihren Ursachen, oder der Ursache, mit mir beschäftigen.

      Man könnte wohl diesen Gedanken weiterspinnen. Weit in die Welt hinaus. Auf andere Menschen projizieren, die Kriege heraufbeschwören, Kriege in denen unzählige andere Menschen ihr Leben lassen müssen, nur damit ihres nicht ans Tageslicht gerät. Die kleinen Personen die sie in Wirklichkeit sind, mit ihren verkümmerten Seelen. Mit ihren traurigen Gesichtern unter den stählernen Masken aus Schminke.
      Doch…
      …doch man sollte nicht von sich auf andere schließen

      Und wenn man nicht von sich auf andere schließt, weil alle Menschen so unterschiedlich und dennoch so ähnlich sind, dann dreht man den Gedanken einfach um.
      Wendet ihn und kommt wohl letztendlich doch zu dem Endschluss, dass alles überall gleich ist.
      Das Neue nur am Anfang gut, oder vielleicht sogar besser scheint, weil es eben anders, neu ist.
      Dadurch interessant. Hinter dieser Fassade verbirgt sich doch immer wieder die gleiche Primitivität die jeden Menschen durchzieht, wahrlich mit dem Blut durch die Adern zieht und die Menschheit, die nie mit Weitblick und ein wenig Verstand gesegnet war, vergiftet.

      Und doch verliert dieses vergiftete Pack nur langsam an Robustheit und Würde bis sie sich selbst zu Grunde richten.

      Das liebenswerteste und doch grausamste was es gibt.
      Wo liegt da der Sinn?

      Vielleicht können wir in mal hinter dem verborgenem Schleier erkennen einen kurzen Blick erhaschen.
      Alle auf einmal – jeder für sich.

      Ich hoffe nur wir besitzen die Kraft dann auch etwas daraus zu machen, wie immer das auch aussehen mag..

      Alle auf einmal – jeder für sich.