Selbst setzt man die Schritte...

      Selbst setzt man die Schritte...

      Ja, das hier steht so in etwa auch schon im "Lebenswert"-Thread, aber ich muss das einfach noch mal loswerden, weil ich immernoch vor Glück platzen könnte. :D

      Heute nachmittag ist mir etwas geglückt, was ich so nicht für möglich gehalten hatte.
      Aus freien Stücken, und ohne dass mich jemand dazu gedrängt hätte, habe ich es fertig gebracht, einfach so jemanden anzurufen, den ich kaum kenne.
      Das mag für manche banal klingen, aber für einen Sozialphobiker ist so etwas ja normalerweise die Hölle.
      Ich weiß nicht genau wie ich es geschafft habe... vielleicht ging es einfach so schnell, dass ich gar nicht "rechtzeitig" Angst bekommen konnte.

      Der Effekt direkt danach war unglaublich. Denn wenige Sekunden nach dem Auflegen hat mich so etwas wie eine "zu spät gekommene Panikwelle" überrollt. Aber es war nicht so schlimm wie sonst. Es hat sich irgendwie sogar genial angefühlt - so ein bewusst erlebter Adrenalinschock ist doch was feines. :D
      (So eine Herausforderung hat mein Kreislauf schon länger nicht mehr erleben müssen...)

      Das Gefühl, endlich einmal so etwas geschafft zu haben (und noch dazu spontan und ohne dass mich jemand dazu überreden musste), ist eine gewaltige Stütze fürs Selbstbewusstsein, ja.
      Das Ereignis erscheint mir wie ein gewaltiger Meilenstein auf einem langen Pfad in ein besseres Leben. (Meine Güte, klingt das kitschig.)
      Der Krieg gegen meinen Kopf ist zwar noch lange nicht zum Ende gekommen, aber diese Schlacht ist gewonnen!

      Ein guter Freund sagte mir mal vor etlichen Monaten, "Wenn du einmal allein durch die Hölle gegangen bist, kann dir nichts mehr passieren."
      Erst jetzt sehe ich, wie viel Wahres darin steckt.

      ~ Informatik - The World Belongs to Us ~

      Und noch einmal, ich danke dir vielmals, S., dass du mir das ermöglicht hast, ohne dich wäre ich ja gar nicht so weit gekommen. Oder zumindest erst um einiges später.

      /edit: Seit fast drei Jahre schlage ich mich nun mit einem Tinnitus herum. Und, oh Wunder über Wunder, aus irgendeinem Grund hat diese "Schockwelle" mich nicht nur emotional in ungeahnte Höhen geschossen, nein, sie hat für so etwa zwanzig Minuten das ewige Pfeifen fast unhörbar leise werden lassen.
      Oh, es war so wunderbar - nach all der Zeit endlich mal wieder ein paar Minuten fast vollkommene Stille zu haben.... ;( :D

      ...und nach all der Zeit doch tatsächlich endlich einmal wieder echte Freundentränen zu vergießen, das war unglaublich. Vollkommen unfassbar.
      Das war etwas, was ich für völlig unmöglich hielt.

      So, das musste ich einfach mal loswerden. *TränenWegwisch* :)
      »Ob sich das Leben zu leben lohnt, ist nicht der springende Punkt;
      dass man es noch erleben will, dass man dabei sein will -
      das ist so verdammt traurig daran.«

      -- Philip K. Dick

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „elmer“ ()

      Hi elmer,

      ich kenne Dich zwar nicht, aber ich habe mich für Dich gefreut beim Lesen :)

      Ich kenne das auch mit den sozialen Ängsten - ob es nun eine Sozialphobie ist oder nicht, weiß ich nicht, der eine Therapeut sagte ja, der andere nein.. aber egal - und kann das was du geschrieben hast sehr gut nachvollziehen.

      weiter so und lieben Gruß,
      Phyllis

      jetzt habe ich es auch gesehen... ^^

      Und mich ehrlich gefreut.
      Mir brauchst du nicht zu danken, danke dir selber. Hast du gut gemacht. *knuff*

      Alles Liebe, ich hoffe, dass wir demnächst das Treffen noch nachholen können, das uns heute nicht gelungen ist.
      Und nur weiter so. =)

      lg
      beere
      sometimes you have to kind of die inside, in order to rise from your own ashes...