hallo ihr lieben!

ich hab da mal eine interessensfrage, besonders an diejenigen die in therapie oder ähnliches sind und wie so oft hier geschrieben wird "clean" sind für mehr oder weniger lange zeit..

werdet ihr auf einen rückfall "vorbereitet"? ist das thema in der therapie, dass ein rückfall passieren kann und wie ihr damit umgehen könnt?

es sind immer wieder threads hier, wo personen beschreiben dass sie einen rückfall hatten und das es ihnen dadurch volle schlecht geht und glauben alles war umsonst..

würd mich echt interessieren!

lg

eggs

Hallo!

Ich für meinen Teil kann nur sagen, daß ich mir keine Sorgen oder Vorwürfe mache, wenn ich mal einen Ausrutscher habe. So lang es dabei bleibt. Meistens kommt es alle paar Monate mal vor, dann passiert es 1 oder 2 Mal und dann ist es auch wieder gut. Damit kann ich leben, wenn es nicht wieder zur Sucht wird und wirklich nur alle paar Monate mal vorkommt. Letztes Jahr um diese Zeit war es anders, da wurde es langsam wieder zur Sucht, da hab ich dann schon gemerkt, daß ich was machen muß, aber da ich zu der Zeit noch in Thera war, haben wir daran gearbeitet, was nicht in Ordnung ist und wie wir das ändern können und dann kam ich auch wieder aus der Spirale raus.
In der Thera wurde ich nicht speziell auf Rückfälle vorbereitet, aber wir haben schon darüber gesprochen, daß ein Rückfall nicht bedeutet, daß die "Clean-Zeit" jetzt vorbei ist, sondern daß man es erstmal als Ausrutscher betrachten sollte und versuchen sollte, da weiter zu machen, wo man vor dem Ausrutscher aufgehört hat. Daß man überlegen sollte, warum das jetzt passiert ist, was man hätte anders machen können, um es zu vermeiden. Aber den Kopf zerbrechen tu ich mir jetzt nicht. Wenn es passiert ist, ist es passiert, ich kann es nicht mehr rückgängig machen, ich versuche einfach weiter zu machen, weiter machen mit clean bleiben.
Ich hab in der Thera gelernt, daß es wichtig ist, sich erreichbare Ziele zu stecken, Ziele, die keine Angst und keinen Druck erzeugen. Daher hab ich mir noch nie vorgenommen, mich nie mehr zu schneiden, das hätte mich fertig gemacht. Kleine Ziele finde ich viel schöner, Ziele, von denen man sich auch vorstellen kann, sie zu erreichen. Die man dann auch erreicht. Das ist ein tolles Gefühl. Und dann kann ich mir das nächste kleine Ziel stecken. Und wenn es mal nicht klappt, ist das kein Weltuntergang, denn ich weiß ja, daß ich es beim nächsten oder spätestens übernächsten Mal sicher schaffe, mein Ziel zu erreichen. Und wenn nicht, dann war das Ziel zu hoch und ich muß noch kleiner anfangen. Das ist egal. Auch kleine Schritte vorwärts bringen mich weiter. Und wenn ich mal einen Rückschritt mache, ist das auch kein Drama, so lange die Vorwärtsschritte überwiegen.

LG

hey,
ich hatte mal für ein halbes jahr aufgehört, und dann wieder damit angefangen. in der therapie haben die mir gar nix gesagt das es normal wäre oder sonst was. dachte schon alles is gut und dann kommt auf einmal wieder diese trance... das ich nich mitbekomme wenn ich mich wieder schneide, es nich kontrollieren kann... is jetz knapp ein jahr her, war danach total entmutigt, und bin es immer noch, glaube nich drain das ich es irgendwann schaffe damit aufzuhören und versuche es deshalb gar nich erst wieder. die erkenntniss das man es wieder nich schafft würde zu sehr weh tun.

liebe grüße,
xsandy

Ich bin erst seit wenigen Wochen in einer Therapie. Ich habe ihr das beim Vorstellungsgespräch gesagt mit SVV, in den 4 Therapiestunden, die ich bisher hatte, ist aber kein Wort mehr darüber gefallen.
Allerdings kommt es bei mir auch nicht oft vor, nur wenn es mir akut richtig dreckig geht. Manchmal schaffe ich es, mich abzulenken...das eine Mal hat mich mein Nymphie sogar davor bewart, mußte in ein paar Minuten los zur Arbeit und saß jetzt rum mit nichts zu tun....da wäre es fast passiert, aber da kam in dem Moment mein Schmuse-Geier angeflogen. Habe ihr tausendmal gedankt...Tiere sind was wunderbares. Kann ich jedem als Ablenkung nur empfehlen...

hallo

ich mache auch eine Therapie, hatte in der zeit auch schon mehrere Rückfälle. Direkt auf eignen Rückfall wurde ich nicht vorbereitet. Wir haben aber in unseren Sitzungen über diese gesprochen und die Situationen noch mal ganz neu durdacht und mein Therapeut hat mir geholfen "Strategien" zu finden wie man durch kontrolliertes denken einen Rückfall vermeiden kann.
Ich würde bei deinen mal Direkt Nachfragen!
Wo bei es natürlich auch auf die Art der Therapie ankommt, es giebt schließlich viele unterschiedliche behandlungsmetohden.

lg

Hey!
Seitdem ich in Therapie bin (regelmäßig seit März) gab es schon einige Rückfälle,bzw. anfänglich war ich noch ziemlich tief drin.
In der Therapie reden wir nicht wirklich viel über das Svv selbst,eher um das "Drumrum".
Wenn ich einen Rückfall habe,stürzt bei mir keine Welt zusammen."Ist halt passiert,das nächste Mal schaffst du es noch länger clean zu bleiben".Ich versuche nach einem Rückfall weiter nach vorne zu gucken,nicht zu denken,dass jetzt alles wieder stärker wird.
Manchmal reden wir in der Thera darüber,aber eher,wenn mich mein Therapeut direkt drauf anspricht.Er hat mir anfänglich oft Tipps gegeben,wo bzw. wie weit weg ich meine Kl*ngen etc. hinlegen sollte,damit ich nicht sofort drankomme und somit ein Hindernis habe.Außerdem hat er mir Aufgaben und Fragen gegeben,die ich mir stellen soll,wenn ich meine,mich verl*tzen zu müssen.Das hilft recht gut.:)

Naja,soviel von mir.:)
LG,Maharet

Liebe Eggs,

bin seit etwa 1 1/2 Jahren in Therapie und hatte seitdem auch den ein oder anderen Rueckfall (den letzten erst vor ner Woche). Meistens schaffe ich es meinem Therapeuten frueher oder spaeter zu sagen, aerger mich meist selbst am meisten, weil ich doch eigentlich schon so viele Fortschritte gemacht habe und dann das. Aber mein Psychiater meint immer nur: "Ja, das ist natuerlich Mist" und dann fang ich selbst schon an, warum, wieso weshalb. Im Endeffekt ist es fuer mich am Wichtigsten, dass ich selbst kaempfe und nicht sofort dem Drang nachgebe und so ist ein Rueckfall auch nicht so schlimm, weil ich weiß, ich habe gekaempft und mein bestes gegeben, aber bloß nicht bereuen und mich selbst dann noch mehr hassen, das ist das Schlimmste...

Vielleicht konnte Dir das etwas helfen.

lg, L_A

echt interessant..

mich hat das thema wirklich nur einfach so interessiert, weil eben hier immer wieder threads sind wo betroffen über ein rückfallerlebnis schreiben und das so extrem schlimm für sie ist.

ich denke eben, dass, wenn man mehr oder weniger "vorbereitet" wird darauf, ein rückfall nicht soviel energie kostet (ärger, wut auf sich selber, enttäuschung) und der heilungsprozess schneller und einfacher weitergehen kann. darum finde ich es gut, wenn sich betroffene mit dem thema rückfall auseinandersetzen, auch wenn aktuell keiner war/ist.

danke für eure antworten!

Ich hab meine Thera auch wieder aufgenomm und muss sagen das ich glaube nicht drauf vorbereitet wurde weil ich am anfang die thera abgebrochen hatte auf grund der vielen rückfälle und erst jetzt wieder kraft gefunden habe es nochmal zu versuchen...diesmal hoff ich irgendwie das es endlich wieder alles normal wird.
lg tina