Ich mal wieder. Nachdem ich weiß, daß es in diesem Forum (leider) sehr viele Kinder von Alkoholikern gibt (wie mich), probier ich's jetzt einfach mal mit einem Thread.
Meine Mutter ist Alkoholikerin, besser gesagt: sie war. Vor knapp einen Monat ist sie an den Folgen gestorben. Ich hatte schon vorher Probleme mit Alkohol. Nicht, dass ich selbst trinken würde. Im Gegenteil, ich trinke kaum Alkohol. Aber mir war schon immer unwohl, wenn Leute in meiner Gegenwart trinken, ich kann das gar nicht genau beschreiben. Am schlimmsten ist natürlich, wenn andere sich richtig besaufen, aber ich hab durch meine Mutter im Laufe der Jahre ein sehr feines Gespür für Alkhohol entwickelt und ich bemerke schon kleinste Veränderungen. Denn jeder Mensch verändert sich, wenn er Alkohol trinkt, manchmal ist es die Stimme oder die Gestik, manche werden ruhiger und ziehen sich zurück, manche pöbeln. Und das alles macht mir Angst, diese Aura, die von Betrunkenen und Angetrunkenen ausgeht.
Seit ich meine Mutter verloren habe (und die Umstände waren wirklich scheußlich), ist alles noch schlimmer geworden. Das Problem ist, dass ich unterschwellig jedem ein Alkoholproblem unterstellen, dass ich nicht glauben kann, dass man Alkohol einfach so trinken kann, weil er einem schmeckt. Klar weiß ich, dass das funktioniert und dass nicht jeder, der mal ein Bier trinkt, ein Alkoholiker ist, aber mein Bauch sagt was anderes. Allein schon der Geruch, da kommen alte Erinnerungen hoch...und im Endeffekt hat mir dieser Scheiß Alkohol meine Mutter genommen!
Leider trinkt mein Freund gerne Alkohol. Klar, er schlägt dabei manchmal über die Stränge, aber grundsätzlich trinkt er in Maßen und sehr vernünftig. Er kann sich da, glaub ich, sehr gut einschätzen, aber ich hab trotzdem ein Problem damit. Wenn er in meiner Gegenwart etwas trinkt, dann halt ich das kaum aus. Ich hab dann schon Visionen, in denen ich das, was ich mit meiner Mutter erlebt hab, nochmal mit meinem Freund durchmachen muss. Wir wohnen auch quasi zusammen, teilen uns eine Küche. Da ist es schwierig für ihn, dass ich es nicht mitbekommen, wenn er was trinkt, auch auf Parties. Und selbst, wenn er allein auf einer Party ist und dort was trinkt, dann hab ich Angst um ihn.
Das alles kann so irgendwie nicht weitergehen. Ich hatte meinen Freund zwar schon mal so weit, dass er mir zuliebe gar nichts mehr trinkt, aber das kann nicht die Lösung sein. Solange er es nicht übertreibt, ist es an mir zu lernen, damit umzugehen, nur wie?
Kennt jemand diese Situation? Wie geht ihr damit um? Gibt es hier noch mehr Kindern von Alkoholikern, die dieses Problem haben? Hat es jemand schon gelöst? Bin für alle Ratschläge sehr dankbar!
Liebe Grüße
Nassi
Meine Mutter ist Alkoholikerin, besser gesagt: sie war. Vor knapp einen Monat ist sie an den Folgen gestorben. Ich hatte schon vorher Probleme mit Alkohol. Nicht, dass ich selbst trinken würde. Im Gegenteil, ich trinke kaum Alkohol. Aber mir war schon immer unwohl, wenn Leute in meiner Gegenwart trinken, ich kann das gar nicht genau beschreiben. Am schlimmsten ist natürlich, wenn andere sich richtig besaufen, aber ich hab durch meine Mutter im Laufe der Jahre ein sehr feines Gespür für Alkhohol entwickelt und ich bemerke schon kleinste Veränderungen. Denn jeder Mensch verändert sich, wenn er Alkohol trinkt, manchmal ist es die Stimme oder die Gestik, manche werden ruhiger und ziehen sich zurück, manche pöbeln. Und das alles macht mir Angst, diese Aura, die von Betrunkenen und Angetrunkenen ausgeht.
Seit ich meine Mutter verloren habe (und die Umstände waren wirklich scheußlich), ist alles noch schlimmer geworden. Das Problem ist, dass ich unterschwellig jedem ein Alkoholproblem unterstellen, dass ich nicht glauben kann, dass man Alkohol einfach so trinken kann, weil er einem schmeckt. Klar weiß ich, dass das funktioniert und dass nicht jeder, der mal ein Bier trinkt, ein Alkoholiker ist, aber mein Bauch sagt was anderes. Allein schon der Geruch, da kommen alte Erinnerungen hoch...und im Endeffekt hat mir dieser Scheiß Alkohol meine Mutter genommen!
Leider trinkt mein Freund gerne Alkohol. Klar, er schlägt dabei manchmal über die Stränge, aber grundsätzlich trinkt er in Maßen und sehr vernünftig. Er kann sich da, glaub ich, sehr gut einschätzen, aber ich hab trotzdem ein Problem damit. Wenn er in meiner Gegenwart etwas trinkt, dann halt ich das kaum aus. Ich hab dann schon Visionen, in denen ich das, was ich mit meiner Mutter erlebt hab, nochmal mit meinem Freund durchmachen muss. Wir wohnen auch quasi zusammen, teilen uns eine Küche. Da ist es schwierig für ihn, dass ich es nicht mitbekommen, wenn er was trinkt, auch auf Parties. Und selbst, wenn er allein auf einer Party ist und dort was trinkt, dann hab ich Angst um ihn.
Das alles kann so irgendwie nicht weitergehen. Ich hatte meinen Freund zwar schon mal so weit, dass er mir zuliebe gar nichts mehr trinkt, aber das kann nicht die Lösung sein. Solange er es nicht übertreibt, ist es an mir zu lernen, damit umzugehen, nur wie?
Kennt jemand diese Situation? Wie geht ihr damit um? Gibt es hier noch mehr Kindern von Alkoholikern, die dieses Problem haben? Hat es jemand schon gelöst? Bin für alle Ratschläge sehr dankbar!
Liebe Grüße
Nassi
Wenn ich spüre ,dass ich sterbe,dann will ich leise sein.
Wenn ich fühle das ich lebe,dann will ich lauter schreien.
Freiheit…
Wenn ich fühle das ich lebe,dann will ich lauter schreien.
Freiheit…