Wie fühlt ihr euch dabei?

      Wie fühlt ihr euch dabei?

      Ein guter Freund von mir hat mir vor kurzem erzählt, dass er sich ri*tz*t ich würde ihm gerne helfen, weis aber überhaupt nicht wie man mit soetwas umgehen soll, und habe Angst irgentetwas falsch zu machen.

      Ich war selbst einige Jahre lang Depressiv und hatte Umgang mit anderen Menschen denen es ähnlich ging/geht und kann deshalb glaube ich ungefähr verstehen wie sich ein Mensch fühlt dem es so geht, allerdings hatte ich nie das verlangen mich selbst zu verletzen und kann deshalb auch überhaupt nicht einschätzen was jemand empfindet während er sich ri*tz*t.

      Ich hoffe, dass ich nicht zu indiskret bin, wenn ich euch danach frage was ihr denkt/fühlt bevor, während und nachdem ihr euch verletzt. Geht es euch besser, schlechter, seid ihr erleichtert, habt ihr ein schlechtes Gewissen?

      Bitte helft mir, ich weis nicht wie ich reagieren soll.
      Einen Gruß zu so später Stunde und erstmal ein Respekt auf dich das du deinem Freund beistehen möchtest ;)

      Ich spreche nun Mal aus meiner Sicht der Dinge, also wie es mir wärend, vor und nach dem SV geht.

      Bei mir ist es oft so das ich mit mir und dem Leben nicht mehr klar komme. Soll heisen, ich mache mir Selbstvorwürfe, rede mir ein das ich nichts mehr wert bin etc.

      Es gibt aber auch Momente da bin ich einfach nur unsagbar sauer. das kann durch einen Streit entfachen oder (jetzt mal ganz banal ausgedrückt) wenn nur irgendetwas schief läuft, also mir ein Missgeschick passiert.

      Oder, wenn ich es länger nicht getan habe, habe ich einfach das Verlangen danach "es" zu tun. Tue ich es nicht, werde ich nervös, niedergeschlagen und zappelig, was dann wieder mit Punkt 1 anfängt.

      Aber in allen 3 Fällen ist das Ergebnis das selbe. Während man es tut spürt man eine Art Befreiung von seinen Lasten, der Schmerz der zum Vorschein kommt tut mir gut das alles zu vergessen.
      Es ist ein Ventil um sich selbst zu bestrafen oder um Ablenkung/Linderung zu finden.

      Nachdem ich "es" getan habe komme ich mit allem wieder gut klar, es ist fast wie weg geblasen für eine gewisse Zeit. Wenn ich geritzt habe sind all diese Gedanken und Vorwürfe, der Frust und die Trauer weg.

      Ein schlechtes Gewissen bekomme ich eigentlich nur dann wenn ich Mal wieder Abends in die Dsico möchte und ich mir was wegen meinem Arm einfallen muss.

      Da denkt man sich schon ab und zu "So ein Mist wieso hast du das wieder getan, guck dir den Arm Mal an!" aber in dem Moment indem man sich ritzt denkt man da nicht drüber nach. Da ist es einem egal.

      So ist es jedenfalls bei mir, vielleicht schreiben ja noch andere Personen hier in deinen Thread um dir mitzuteilen wie "es" bei ihnen ist.

      ---------------------------

      Du hilfst ihm wohl am meisten wenn du einfach für ihn da bist. Biete ihm deine Hilfe an, zwänge dich aber nicht auf. Starre ihm nicht zu viel auf den Arm, lass' es aber auch nicht unter den Tisch fallen. Sag ihm, er kann jederzeit zu dir kommen und er muss sich in deiner Gegenwart nicht schämen.

      Nimm ihm ernst, rede aber nicht immer nur über seine SV.

      Versuche ihn einfach größtenteils so zu sehen wie du es tatest bevor du davon wusstest.

      Das sind die Sachen die mir bei meinem besten Freund wichtig wären wenn er sich denn daran halten würde :rolleyes:

      ich hoffe jedenfalls das ich dir in irgendeiner Form weiterhelfen konnte.

      mach's gut und Hut ab nochmal ;)
      if you ain't never went through it, You ain't really into it
      Erstmal finde ich es richtig gut das du deinem Freund helfen möchtst!
      Ich kann nur sagen, dass es bei mir ähnlich ist wie bei SD sniper!
      Also ich ritze mich wenn ich Probleme habe und mich Dinge belasten, dann ist der innerliche Druck so stark das Es nur hilft!
      Danach fühlt man sich befreit!
      Ich ritze mich aber auch wenn ich mich einsam fühle oder wenn ich einfach verzweifelt bin...danach ist die Last von dir genommen worden!

      Sag deinem Freund das du für ihn da bist, mach ihm das klar und rede mit ihm darüber!
      LG
      Das Leben ist ein Geschenk also versuch das beste daraus zu machen, auch wenn manchmal alles total beschissen ist!!!
      Mein Blog
      Also bei mir ist es so: ich r*tze eig. wenn meine Eltern streiten wenn ich allein bein und mich einsam fühle wenn ich etwas falsch mache z.B. hörts sich voll krank an ist aber so wenn ich in der schule irgendetwas falsch gemacht hab also hausis oder so und das sagt mir dann der dementsprechende Lehrer/in dann kommen wieder diese gedanken: Du macht eh alles nur falsch! bist nix wert! ....
      und da könnt ich mir schon wieder n ganzen arm aufr*tz*n das mach ich dann auch meistens in denn Pausen ofm Klo -.-

      ....................................................................................................

      So zu deinem Freund akzeptieren ihn so aber ignoriere es nicht. Biete ihm deine hilfe an mach ihm klar das er dir vertrauen kann, wenn du das nicht schon alles gemacht hast ;)

      glg cathrin

      RE: Wie fühlt ihr euch dabei?

      das kommt ganz darauf an, wie weit bzw erfahren er bereits damit umgeht. das erste jahr, als ich mich ritze, hat es mir wahnsinnig viel spaß gemacht... es war ein kick, wie ein adrenialinstoß, und das pure glück für mich. ich weiß noch, dass in mir alles im reinen war, wenn ich mich geritzt habe. vollkommen. danach fühlte ich mich einfach großartig, hatte eine superlaune usw.

      dann aber ging es bergab.
      wenn ich es jetzt das verlangen danach habe, bekomme ich totale panik. ich sehne mich danach, habe aber gleichzeititg furchtbare angst. ich hasse diese seite an mir, ich hasse das blut, einfach alles ist beänstigend. aber trotzdem tue ich es. ich schreie auf, wenn ich mich verletzte, ich stemme mich gegen die wand, um diese angst und panik loszuwerden... es geht nicht.
      und dann, wenn ich genug habe, ist jede emotion vergessen, dann ist es mir irgendwoher schon wieder egal. ich versuche, mich und dieses problem zu akzeptieren, dränge es aber weg. bis zum nächsten mal.

      ich hoffe, du verstehst jetzt ein wenig besser... viel glück!

      *fly
      Erklär mir nichts. Ich seh den Salamander durch jedes Feuer gehn. Kein Schauer jagt ihn, und es schmerzt ihn nichts.

      *Ingeborg Bachmann: Erklär mir, Liebe*



      hey, wie die anderen schon sagten - respekt, dass du so ein guter freund bist und ihm helfen möchtest!!

      bei mir ist es so, dass ich, bevor ich mich verletzte, einfach nur an meine klinge denke und mir wünsche, sie schnell anwenden zu können. während ich mich verletzte, denke ich gar nichts. es geht also gar nix durch meinen kopf. oder vielleicht doch..dass es gut tut. und nachdem ich "fertig" bin, fällt mir einfach ne riesen last von den schultern, ich fühl mich richtig wohl und bin erleichtert.
      das ist wie tausend stiche, die man am ganzen körper spürt
      man kann nicht mehr atmen, man kann an nichts mehr denken
      an nichts, abgesehen von dem schmerz
      Also direkt helfen, kannst Du ihm IMO nicht.
      Aber ich bitte Dich um eins (auch wenn wir uns nicht kennen): Bitte lass Deinen Freund nicht alleine (schon gar nicht, weil er sich r*tzt)!
      Wenn er Dich braucht sei für ihn da - so weit das möglich ist!
      Ich habe meinen Freund im Grunde schon verloren und zwar weil es so extrem geworden ist, dass er verzweifelt bzw hilflos war und heute immer noch ist! Er konnte mit der Situation nicht umgehen...
      Sei weiterhin ein Freund für ihn!
      Ich denke dass es ganz wichtig ist dass du ihm versuchst beizubringen dass er ne Therapie braucht. Es ist natürlich schön dass du ihn unterstützen willst aber wirklich helfen kann nur ein Therapeut. Ich habe es selbst erleben müssen dass die Familie oder Freunde einfach nicht dazu in der Lage sind wirklich zu helfen da sie viel zu sehr emotional involviert sind.
      Vor allem musst du aber auch auf die aufpassen und merken wann es dir zu viel wird und dann auch ehrlich sein.
      Ja das mit dem R**zen selbst: Also ich r**ze fast immer nach Fressattacken weil ich mich nach so einer Orgie kaum noch richtig wahrnehme und das Gefühl habe so abwesend zu sein. So gelähmt. Nach dem R**zen bin ich irgendwie wieder richtig da. Es ist irgendwie komisch denn eigentlich esse ich um mich zu betäuben und brauche dann aber diesen Weg um wieder da raus zu kommen. Einerseits ist es eine Art Bestrafung und andererseits aber auch ein Ventil für all die aufgestauten Gefühle
      Ich glaub es ist total schwierig das als Angehöriger zu verstehen
      Wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft
      Liebe Grüße Daniela
      Und es kam der Tag,
      Da das Risiko,
      In der Knospe zu verharren
      Schmerzlicher wurde
      Als das Risiko zu blühen