Also, hier Deine erste Antwort!

Hast Du unter Menschenmassen schon viel schlimmes erlebt? Oder lösen Menschen irgendeine Angst in Dir aus?
Menschnemassen zu meiden, ist erst mal das Richtige, für den Anfang!
Machst Du Therapie?
Wenn nein, würde ich Dir eine empfehlen, da dabei Deine Ängst aufgedeckt werden können.

Lieben Gruß

LilLu

Hallo!

Ich hab ein ganz ähnliches Problem. Ich hatte schon oft Panikattacken und hab mir danach eine Art Vermeidungsverhalten angewöhnt, was natürlich absolut nicht Sinn der Sache sein kann, denn es schränkt einen extrem im Alltag ein. Ich konnte nicht mehr U-Bahn fahren, und hab bestimmte Situationen vermieden, in denen ich eine Angst-Attacke befürchten konnte.
Mir geht es bei einer Angst-Attacke immer so, daß ich denke, ich sterbe, ich falle, ich bekomme einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall, und keiner kann mir helfen. Dann fang ich an zu zittern, kann mich auf nichts anderes mehr konzentrieren als auf meine Angst umzukippen, einen epileptischen Anfall zu bekommen oder sonst irgendwas ganz Übeles. Dann fang ich an, heftig zu atmen, und egal, wie frisch die Luft um mich herum ist, ich hab das Gefühl zu ersticken. Nennt sich Hyperventilieren und macht die Sache noch schlimmer.
Es ist einfach das Schrecklichste, was ich je erlebt habe. Ich kann dafür kaum Worte finden, es ist einfach Todesangst.

Es gibt hier einen Thread mit Verhaltensweisen, die einem in so einem Falle helfen können. Vielleicht bringt es Dir ja was:
Verhalten bei Panikattacken

Oh je, ich kann Dich so gut verstehen. Diese verdammten Attacken sind dermaßen fies und kommen immer geschlichen, wenn man sie gerade nicht will. Allein daran zu denken, daß es passieren könnte, führt manchmal zu einer. Das ist ein ganz schlimmer Teufelskreis und ich weiß ganz genau, wie Du Dich fühlst.

Weißt Du, was mir manchmal hilft, wenn ich merke, es könnte kommen?
Ich denke mir dann immer:
Ok, du beschissene Scheißangst, dann komm eben. Mach mich fertig, töte mich! Schlimmer, als daß du mich umbringst, kann es nicht werden, also komm und führ es durch. Du bist mir so scheißegal! Ich bin bereit zu sterben, von mir aus hier in diesem bescheuerten Cafe, von mir aus hier in dieser lächerlichen U-Bahn, von mir aus hier auf dem heititei Weihnachtsmarkt, wo alles um mich herum wimmelt und wuselt, alle singen oder Glühwein saufen, und keiner da ist, der merkt, was mit mir los ist. Ist auch vollkommen egal, denn ich hab nur ein Problem mit dir, hässlicher Wurm, nicht mit mir, oder den Leuten um mich herum. Ich hab nur ein Problem mit dir, du Drecksfigur, die du mein Leben belästigst.

Und irgendwann kommt der Gedanke: Ja, Angst, wie willst du das überhaupt anstellen? Wie willst du mich denn umbringen? Du kannst es überhaupt nicht. Du bist nur ein lächerliches Gefühl. Ein ganz schlechtes Gefühl, aber ich hab schon so viel überlebt. Ich geh hier eh wieder raus, ohne daß du mir auch nur ein Haar krümmen konntest, denn dich gibt es nicht wirklich, du bist nur Scheiße in meinem Kopf. Also komm, wenn du willst, ich erschieß dich. Schieß dir durch die Augen, reiße dir die Gedärme raus, trampel auf dir rum, denn du bist meine Idee und ich kann mit dir machen, was ich will.

Ich lass die Angst kommen, wenn sie will, aber sie kommt dann plötzlich nicht mehr. Im Gegenteil. Ich bereite mich innerlich darauf vor, indem ich ihr sage, sie kann kommen, und dann bin ich wieder bei mir selbst. Werd ruhig aggressiv, werd trotzig. Stell Dir die Angst als alten, gebrechlichen, hässlichen Mann vor, den Du einfach nur hasst, aber der Dir überhaupt nichts anhaben kann. Und den du einfach wegtrittst. Stell Dir die schlimmsten Sachen vor, die Du mit ihm machst. Es weckt so viel Energien. Gehe zielstrebig und stell Dir vor, daß Du mit jedem Schritt auf den bösen Mann trittst.
Und wenn er wieder da steht, dann lass ihn ruhig da stehen. Irgendwann wird er nur noch blöd gucken.
Also, wenn die Angst nochmal kommt, bzw. und darum geht es, die Angst VOR der Angst, dann geh drauf zu. Du brauchst dazu keinen Mut oder Stärke, die kommt von alleine. Aber werd aggressiv. Lern diese Figur, wie auch immer Du die Angst personifizierst, zu hassen und zu schlagen. Denn das kannst Du.
Angst kann Dich niemals umbringen, aber man fühlt sich hilflos dagegen, weil sie so ungreifbar ist. Aber wenn man sie erstmal am Kragen gepackt hat, ist es ein Vergnügen, sie zu schlagen, kaputt zu machen und zu zerstören.
Wenn sie im Schatten lauert, geh hin und zerr sie raus und gib ihr einen Tritt.
Sie kann nichts anderes machen, als zu lauern und Dich unsicher machen. Aber Du kannst das unterbrechen.

Meide auf keinen Fall Menschenmassen. Aber schau, wo die Drecksangst lauert und hol sie Dir. Und tritt sie. Oder lass sie kommen und tritt sie dann weg.

Werd aggressiv gegenüber Deiner Angst. Stell sie Dir vor, wie Du willst. Als einen Unsympathen, als Figur, die Du gar nicht magst, die Du schon immer mal wegkicken wolltest.
Werd aggressiv.

Meld Dich mal, wie es Dir ergangen ist.


PS: Ich hoffe, mein Beitrag wird nicht geschnitten. Ich hab meine Gründe, warum ich das so extrem geschrieben habe. Eigentlich würde ich es noch ganz anders schreiben, aber ich will keine Regeln brechen. Aber wenn es um Angst geht, ist es nicht schlecht, wenn man so radikal denkt. Und ich kenn die ganze Sache nur zu gut...