Neu und gleich Probleme

      Neu und gleich Probleme

      Hallo,

      heisse Marco, bin 23 Jahre alt und komme aus BadenWürttemberg. Sorry Vorstellen ist absolut nicht mein Ding.

      Ähm ja, kurz ein kleiner Rückblick zum besseren Verständnis.
      Ich habe '99 die Mittelere Reife gemacht und bin dannach, anstatt eine Ausbildung zu beginnen in eine weiterführende Schule gegangen -> Berufskolleg für Technik und Medien. Ich sollte dies durchziehen auf Anraten meiner Mutter da die Ausbildung (Kaufmann für Kommunikation) nichts für mich sei. Dementsprechend waren meinen Noten, Durchschnitt lag bei 3,3 oder so.
      Dannach habe ich in einer Reinigungsfirma gejobbt bis irgendwann das erste Briefchen vom Bund kam. Habe mich für Zivildienst entschieden, da ich eigentlich schon immer etwas zarter als andere besaitet war. Ende 2002 war auch das geschafft und seitdem stand ich ohne Arbeit da, abgesehen von einer Weiterbildungsmaßnahme seitens des Arbeitsamts vom Februar bis Mai 2003, hat mir aber auch nicht viel geholfen. Ich habe dann durch Zufall von einem ehemaligen Freund erfahren, dass er eine schulische Ausbildung zum chemisch technischen Assistenten mache. Habe mich dann ebenfalls dort beworben und nach endlosem Hoffen und Bangen wurde ich genommen. Da fiel mir dann zum ersten Mal auf, dass irgendwas nicht richtig "funktioniert. Ich hatte schon immer Probleme, Leuten in großen Massen gegenüber zu treten und diese Massen, erlebte ich in dieser Schule tagtäglich. Hinzu kam die schlechte Aufmerksamkeit von mir die sieben Schulstunden täglich mitzumachen. Ich musste mich immer zwingen irgendwie aufzupassen. Die Leute in meiner Klasse waren alle nett, doch das brachte mich nicht weiter. Ich lernte mit einem Schulkamerad auf die erste Arbeit, Mathe. Ich war in dem Fach noch die eine Leuchte aber in den drei Stunden in denen er mir versuchte etwas beizubringen war meine Konzentration auf einem Tiefpunkt, den ich schon lange nichtmehr erlebt hatte. Ich hatte nichts begriffen, gar nichts. Stattdessen träumte ich vor mich hin und musste vorsichtig sein nicht loszugähnen. Es tat mir leid dafür, aber ich schwieg darüber. Während der Arbeit musste ich natürlich abschreiben, die ganzen Zahlenkolonnen ergaben keinen Sinn.
      Ich hatte schlussendlich eine 2 ergaunert worauf ich überhaupt nicht stolz war und mich zu Tode schämte.
      Mittlerweile besuchte ich auch einen Jugendpsychologen, bei dem ich mit 14Jahren schon war. Ich hatte das Gefühl er nahm mich nicht richtig ernst doch er konnte mich an einen Therapeuten weitervermitteln der mir zuhörte und noch an einen Mann von der Caritas, des sich mit solchen Menschen befasse, die, egal durch welche Behinderung auch immer Probleme haben eine Arbeit/Ausbildung zu bekommen.
      Bis ich zu den zwei genannten kam, dauerte es einige Zeit, mit Beginn der Schule wurde mir nämlich nicht nur bewusst wie sehr ich Konzentrations unf Aufmerksamkeitsprobleme hatte sonder auch diese Antriebslosigkeit die mich ausbremst wo es nur geht.
      Es war immer schwerer hinterherzukommen, bis ich den Psychologen anbettelte mir Antidepressiva zu geben, zu hoch war der Druck und zu schmerzhaft die Erfahrung, festzustellen nicht folgen zu können.
      Anfangs wirkten die Tabletten ganz gut, ich kam mir vor als hätte ich den ganzen Tag Joints geraucht, je länger ich die Tabletten nahm, desto mehr reduzierte sich ihre Wirkung. Ich bewahrte die Arznei also nur noch für "Extremfälle" auf.
      Eines Tages, wir saßen im Labor, erklärte die Lehrerin was und ich bemerkte das etwas nicht stimmt. Ich habe ihre Sätze nicht richtig wahrgenommen, Geschwafel, leere Phrasen etc. Alles ging durch das eine Ohr rein und durch das andere raus. Ich bebte auf meinem Stuhl, da ich nun Gewissheit hatte, diese Schule SO niemals durchstehen zu können. Ich ging also zu einer anderen Lehrerin und bat sie um ein Gespräch, kaum angekommen in einem stillen Zimmer, hatte ich einen Nervenzusammenbruch und brach in Tränen aus. Ich erklärte ihr alles und bat Sie, mich gehen zu lassen da ich den Schultag sonst nicht durchstehen würde......das war mein letzer Tag an dieser Schule im Oktober 2004.
      Meine Mutter glaubte mir nicht als ich ihr das ganze grob schilderte, ich hatte es erwartet, weh tat es trotzdem und ich verkroch mich wie eh und je in mein Zimmer.
      Details fehlen natürlich, auch der Caritas Mensch und mein Psychotherapeuth, doch mir fehlt jetzt die Geduld, ich will zum Punkt kommen. Ich kann gerne weiter erzählen, wenn es gewünscht wird aber nicht jetzt :(.
      Eine richtige Diagnose konnte man mir bisher nicht stellen, man konnte nur andeuten dass ich irgendwo zwischen BL und ADHS hänge.

      Arbeit habe ich erst wieder seit Dezember 2005. Doch auch nur auf 400€ Basis, mehr kriege ich nicht hin. Bringt aber auch nur 170€ ein, das bringt nichts auf Dauer.
      Eins meiner Hobbies ist der HiFi Bereich und ich fragte neulich in dem Geschäft nach Arbeit indem ich meine Anlage gekauft hatte und man sagte mir, man suche jemand. Man würde sich die kommende Woche melden wegen Probearbeiten.
      Heute klingelte das Telefon, ich kann morgen um halb 12 kommen.
      Ab da kroch in mir die Angst hoch, Angst etwas falsch zu machen, Angst - aufgrund der Konzentrationsschwäche etc. nicht zu zu funktionieren wie gewünscht, Angst wieder nicht mitzukommen.
      Es macht mich wahnsinnig! Dazu kommen Stimmungsschwankungen die mal mehr und mal weniger ausgeprägt sind.
      Ich will dem Geschäftsführer nichts davon erzählen, ich habe Angst vor diesem Mann, warum auch immer. So wie ich ihn kenne würde ich wohl nicht eingestellt werden wenn ich meine Geschichte schildere. Und selbst wenn, wie soll ich einem Fremden mein Leben in den Schoß legen??
      Es war schon ein Graus bis ich erst einmal in meiner jetzigen Arbeit drin war und diese ist absolut nicht schwer. Ich muss nur Regale einräumen und bestätigen was ich eingeräumt habe.
      Wie soll ich das in dem HiFi Geschäft hinkriegen.....ich will da morgen nicht hin und ich weiss aus Erfahrung, passiert mir ein Fehler, komme ich ins Trudeln. Setzt dann noch Stress ein geht nichts mehr ich agiere dann halb geistesabwesend und muss mich zurückhalten nicht loszuheulen.
      Es gibt Freunde, mit denen kann ich darüber reden aber auch nicht richtig, es gelingt mir nicht ihnen mit Worten aufzuzeigen wie es einem in solchen Momenten geht.
      Wie soll ich handeln???


      FLCL
      Please allow me to introduce myself, I'm a man of wealth and taste -> sympathy for the devil
      hmmm...

      tja... sagen, wie du handeln sollst kann ich dir nicht... das kann glaub ich keiner... ich weiß nur, wenn man an seinem leben etwas ändern möchte, muss man risiken eingehen... auch wenn man manchmal auf die schnauze fällt... genau diese situationen sind ab und zu leider wichtig, da wir von ihnen lernen...

      allgemeines gerede, ich weiß... klingt wie aus einer teene.zeitschrift.... aber ich kann dir nur sagen, wenn du morgen nicht hingehst, wirst du es ewig bereuen und vielleicht auch noch dich selbst hassen...

      wenn du hingehst können sich nur zwei wege öffnen... entweder du bekommst den job, oder auch nicht... aber da dieses ereignis in der zukunft liegt, kann man absolut nichts voraussagen... also... aus eigener erfahrung geb ich dir den rat:

      beweg deinen arsch zu diesem gespräch... ;) wer weiß, was daraus wird?

      ps: und zu deinem chef... manche menschen schätzt man falsch ein... vielleicht ist er wirklich ein arsch, aber vielleicht kennt er sich auch damit aus und wird äußert zuvorkommen reagieren...

      pps: wenn es wirklich zu dem kommt, was du meinst, dass du nicht astrein rüberkommst... kannst du es immer noch begründen...

      nimm all deinen mut zusammen... die angst verliert man nur wenn man sich ihr stellt...

      viel glück...