wenn...dann-Spielchen!?

      wenn...dann-Spielchen!?

      Hallo.

      Ich hab ein bischen versucht, danach zu suchen, aber wusste nicht genau was ich eingeben soll, daher kamen auch keine ähnlichen Ergebnisse.
      Bin auch nicht sicher wo das hingehört, also eben hier.
      Im Prinzip ist das Ganze ein wenig "lächerlich", zumindest hat es so angefangen.
      Schon als Kind hab ich andauernd so "Spielchen" gespielt.
      Nur für mich, in Gedanken.
      Lief meistens nach diesem Schema ab:

      "Wenn...ich das tue, dann passiert das."
      oder
      "Wenn ich das lasse, passiert es nicht." usw.

      Damit man sich besser was drunter vorstellen kann, ein einfaches Beispiel:
      Ich fuhr mit dem Rad zur Schule und habs z.b. direkt darauf bezogen.
      Ich hab mir also gesagt
      "Wenn du es schaffst, vor dem Auto an diesem Pfeiler zu sein, klappt die Arbeit heute." oder
      "Wenn du dich bis zu der nächsten Straße nicht umschaust, passiert dir nichts."
      Meistens waren es eben einfache Dinge, die man locker schafft.
      Ich denke, es war eine Art Absicherung für mich, ein Beweis dass ich irgendwie die Kontrolle über eine Situation hatte.
      Aber ich konnte das Ganze nicht mehr aufhören wenn ich es erstmal angefangen hatte.(es war immer mal ne Zeit da, und dann wieder nicht...dann wieder usw.)
      Und dann fing es an, mich zu stören.
      Weil man sich manchmal grade dann aber umdrehen will, obwohl man sich "gesagt" hat, dass man es lässt.
      Da fängt es an problematisch zu werden.
      Denn umgekehrt funktionieren die Sätze ja auch.
      Sollte ich etwas bestimmtes also nicht schaffen, wird etwas (Schlimmes) passieren!

      Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich.
      Okay, aber jetzt zur Gegenwart.

      Seit einiger zeit kommt das wieder verstärkt vor. Ich glaub, dass ich ein paar Jahre gar nicht dran gedacht habe, oder nur ganz vereinzelt.
      Aber jetzt kommt es seit ein paar Wochen (oder länger) wieder und ich kann mich kaum dagegen wehren.
      Nur, dass es seltener um eine Arbeit oder diese Kleinigkeiten geht. Die Dinge die ich mir selbst "vorschreibe", nach dem "wenn...dann-Schema", machen mir Angst und sind schwieriger einzuhalten als damals.
      Bsp: Abends im Bett:
      "Wenn du dich jetzt nicht zur Tür drehst, wird (dir oder anderen) etwas passieren."
      "Wenn du jetzt die Augen zumachst, wird jemand dort stehen."
      oder eben immernoch diese schon genannten Sätze wenn ich mal unterwegs bin (alleine).

      Ich weiß aber doch, dass es eigentlich ein "Kinder-spielchen" ist.
      Ich bin doch alt genug, zu wissen, dass es nicht von solchen Sprüchen abhängt, ob irgendetwas passiert oder eintrifft.
      Aber in diesen Situationen kann ich nicht anders. Das logische Denken schaltet sich aus und an dessen Stelle tritt Angst und Panik.
      Fast immer sehe ich natürlich zu, die Dinge streng einzuhalten aber nicht selten zittere ich dabei oder hinterher am ganzen Körper und brauch ewig mich zu beruhigen.

      Mir ist es ziemlich peinlich, aber ich dachte, vll kennt das jemand und weiß gute "Tips" was man dagegen machen kann.
      Oder vielleicht hat sonst jemand anderes eine Idee was das Ganze soll, wie man diese Sachen lassen kann.
      Falls sich überhaupt jemand an den langen Text rangewagt hat...

      LG,
      Krümelkind
      Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie.

      ~Choose to be me - To be free - To be my way!~
      Hi du,

      ja, darunter ,,leide'' ich auch manchmal..
      Aber ich denke nicht, dass das so schlimm ist.
      Denn das ganze spielt sich ja nur im kopf ab.
      Bei mir müssen zum bsp. immer alle dinge korrekt gerade stehen ect. und ich rücke zich mal an ihnen herum, bis ich mich beruhigt einer anderen sache zuwenden kann.

      Aber, was soll denn passieren, wenn man eine bestimmte sache tut oder auch nicht?
      Versuch einmal, wenn es geht, diesem impuls zu unterlassen und warte ab.
      Du wirst sehen, das rein gar nichts passiert.
      Falls doch, dann nur durch die macht des unterbewusstseins.
      Das ist, wie ich finde, ein bisschen mit dem aberglaube gleichzusetzen..

      Liebe Grüße,
      Licorne
      ''The world is just illusion, always trying to change you.." :(

      ~I told another lie today~

      Ich hab gehört, im ganzen Universum erklingt der absolut stille Akkord
      Ich hab gehört, man kann einen Menschen retten nur mit einem Wort
      hey! ich finds nich kindisch...ne freundin von mir hört sich mit 15 immernoch regelmäßig und vor allem begeistern benjamin blümchen an, weil sie meint es täte ihr gut...also von daher^^

      naja, ich will nich sagen, dass ich das direkt kenne. als ich kind war, hab ich so was ähnliches immer gemacht. im auto zb hab ich mir gesagt: "bis zu dem schild hälst du s aus, die luft anzuhalten"...manchma gings...manchma nich. ich hab mir nie vorgeschrieben, was dann eintritt und was nich (auf die idee bin ich garnich gekommen)...aber naja, ich glaub, jeder hat ähnliche erfahrung gemacht bzw macht diese erfahrungen gerade.

      was man gegen angst und panikattacken tun kann? mmh...naja, vllt gehts wenn du versuchst, in den situationen ruhiger zu bleiben und nich gleich so panisch und gestresst zu reagieren. versuch dich schon gleich wenns anfängt zu beruhigen. mir hilft es zb wenn ich im dunklen nachts allein heimlatsche, dass ich denke, "hier kann dir eh nix passieren" etc. ich beruhig mich dann selbst oder hör während ich gehe musik. da vergisst man wie spät es schon ist und bleibt von anfang an ruhiger. geht mir auf jeden fall so...wenn du willst, probiers einfach mal aus

      glg ~silver_wing~
      Erstmal danke, ihr zwei.

      Das problem ist aber ja eigentlich gerade das "dann" was ich mir sage, das dann eintreten wird.
      Wenn es mir in irgendeiner weise gut tun würde, wäre es ja völlig okay.
      Wenn ich versuche den "Impuls" zu unterlassen, werde ich noch panischer und muss es dann zwangsläufig doch tun. Jede sekunde die ich es länger hinauszögere macht mich sonst völlig fertig.

      ich mach das "Spiel" nicht mehr freiwillig und das "dann" ist eben der entscheidene Faktor dabei. Denn sonst wäre es ja egal, ob ich den Satz einhalte oder nicht.
      Indem ich mir gleichzeitig (manchmal mehr, manchmal weniger) genau sage, was dann eintreten wird, erdrückt es mich jedesmal.
      Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie.

      ~Choose to be me - To be free - To be my way!~
      ich kann dich da verstehen, aber ich weiß auch nicht genau was du dagegen tun kannst, weil ein einfaches "ich bin jetzt ruhig, es ist nur ein spiel" meistens ja auch nicht hilft
      vll solltest du mal ganz bewusste etwas nicht machen was du machen wolltest und dann schaun was passiert(also das es trotzdem nicht passiert)
      Aber woher weißt du denn, das es wirklich so sein wird, und diese sache, von der du denkst, sie passiert, auch wirklich eintritt?
      Hast dus schon mal ausprobiert?
      Du musst duir bewusst sein, das nichts passieren wird, wenn du etwas, was du dir sagst, nicht tust.
      Du wirst sehen, sobald es einmal geglückt ist, dann weißt du, dass das einfach keine auswirkungen hat..
      Warst/bist du denn in thera? Viell. würde das ja helfen?
      Denn das gnaze klingt wirklich alles sehr zwanghaft und es ist auf dauer nicht mehr spaßig, davon sein leben bestimmen zu lassen, das weiß ich..
      ''The world is just illusion, always trying to change you.." :(

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      Hi,

      wie wärs wenn du das Spiel n wenig erweiterst?
      Wenn du wieder diesen Drang hast das zu denken, dann mach das aber erweitere es durch "es muss aber nich"
      Sprich, du sagst dir "Wenn das und das passiert, dann kann auch das und das passieren aber es muss nich"
      Vll beruhigt dich das ein bisschen.
      Hallo du..

      Ich habe in etwa das Selbe Problem nur leider noch ausgeprägter..tut mir leuid ich bin momentan etwas zu müde um weiter darauf einzugehen aber du musst dich dafür nicht schämen..viele Menschen leiden darunter.

      Ich war so froh als ich das Erste mal darüber reden konnte (es war mir immer soooo peinlich) und nun hat da sKind sozusagen einen Namen: Zwang. Zwangsneurose, Störung etc pp..
      Zwänge sind ein breites Feld, nicht nur Händewaschene etc..

      Oh man ich muss ins Bett sorry..google einfach mal danach..okay? :)
      C|O|N|D|E|M|N|A|T|I|O|N
      Hand me my sentence
      I'll show no repentance
      I'll suffer with pride
      Hallo Krümelkind,

      ich weiß nicht recht, ob Dir meine Antwort weiterhelfen wird, aber man kann es ja mal ausprobieren..

      Ich hab in der Klinik gelernt, wie man (theoretisch) aus Mustern aussteigt. Ich hab den Ablauf vor ein paar Tagen (oder so) einer Freundin abgetippt:


      1 - Muster erkennen

      Folgende Kriterien aufschreiben und sich ihnen bewusst werden:
      * wann tritt das Muster auf (Beispielsituationen nehmen und Gemeinsamkeiten finden)
      * was sind die Trigger, was löst das Muster aus (Handlungen von anderen, Gefühle, eigene Gedanken, bestimmte Situationen,...)
      * was sind erste kleine "Vorboten" (Gedanken, Gefühle, Handlungen,...)


      2 - Nicht in das Muster rutschen

      Wenn du weißt, wann das Muster ausgelöst wird und was für kleine Anzeichen es gibt, kannst Du lernen, auf diese zu achten und vorzubeugen, sodass die Gefühle Dich nicht einfach überschwemmen.

      * verlasse die Situation um etwas Abstand zu kriegen. Sag Deinem Gegenüber, was gerade los ist, damit er Dich versteht. ("Du, in mir kommt gerade ein Muster auf, ich geh mal kurz raus um es unter Kontrolle zu bekommen.")
      * übe Atemübungen, die Dich beruhigen
      * übe einen Positivsatz, mit dem Du Dich ruhig halten kannst
      * nehm die Gefühle ernst und nehm sie an, mach Dir aber bewusst, dass sie aus der Vergangenheit kommen und nicht in die Gegenwart gehören. Tröste sie und sage ihnen in Gedanken, dass heute alles gut ist, dass alles gut ist.


      3 - aus dem Muster austreten

      * mach Dir die Gegenwart bewusst. Sag laut vor Dich hin, wie die Situation objekiv betrachtet aussieht und wer Dein Gegenüber ist, wie er ist, wie der Stand der Dinge ist; nimm alle Fakten die Du finden kannst und Dir Sicherheit geben.
      * sag Dir immer wieder, dass die Gefühle in die Vergangenheit gehören und in der Gegenwart nichts zu suchen haben, denn die Gegenwart sieht *so und so und so* aus.


      Das wichtigste ist, dass man nicht in die Muster reinfällt, die rechtzeitig erkennt und aussteigen kann. Das kostet ne Menge Kraft und muss viel geübt werden. Oft hilft es, wenn man die Situation verlässt, wobei man dann dem Gegenüber ruhig erklären sollte, was los ist und sagen sollte, dass die Gefühle nicht zu ihm gehören, er also nichts damit zu tun hat. Das laut vor sich Hersagen der Gegenwart hilft oft, ruhig zu werden, die Realität zu begreifen und dadurch die Gefühle in die Vergangenheit schicken zu können.
      Vergiss nicht, diese Muster gehören in die Vergangenheit, sie hatten dort in gewissen Situationen ihre Berechtigung. Das heute aber ist eine Projektion dieser Gefühle auf die falschen Situationen. Wenn Du Dir das im Hinterkopf behälst und Dich beruhigen kannst, kannst Du lernen, aus den Mustern auszusteigen und die Gefühle sanft in die Vergangenheit zu bringen. Du musst sie nicht wegschieben und verdrängen, nein, nimm sie ruhig ernst, aber sie gehören in die Vergangenheit, nicht ins Hier und Jetzt.


      Ich denke, dass gerade Punkt 3 bei Dir viel helfen könnte - die Realität. Dein Denkmuster ist vollkommen irrational, es entspricht in keinster Weise der Gegenwart, der Realität, und wenn es doch mal passen sollte, so ist es nicht mehr als ein Zufall. Es ist saumäßig schwer, aus solchen Denkmustern auszubrechen und es bedarf einer Menge Übung und noch mehr Willenskraft. Versuch es mal, mh? Wenn das Denkmuster wieder ansetzt, tief durchatmen, versuchen, ruhig zu bleiben und dann immer wieder die Realität vor sich hin sagen.
      "Ich bin in meinem Zimmer. Ich bin alleine. Das Denkmuster ist rein irrational, die Realität sieht ganz anders aus. Das Denkmuster hat keine Macht, ich kann bestimmen, was ich tue, denn ich bin stark und in der Gegenwart sicher. Das Denkmuster war für mich in der Vergangenheit mal nützlich, aber heute brauche ich es nicht mehr, ich kann es ablegen und aussteigen... etc. pp. keineAhnungwasnoch..."

      Hoffe, es hilft Dir irgendwie weiter. Versuch es und gib nicht gleich nach dem ersten Mal auf. Jedes Mal, wenn Du es schaffst, auszusteigen, wirst Du ein Stück stärker und beim nächsten Mal fällt es schon leichter, denn dann weißt Du, dass Du aussteigen kannst.
      Liebe Grüße

      an-shin
      hallo krümelkind,

      gibt es etwas, was dich "zurückholt"?
      beispielweise, wenn du einmal den kopfschüttelst oder soetwas.. vielleicht könnte dir das in den momenten helfen einen klaren gedanken zu fassen?!
      ansonsten finde ich an-shin's text hilfreich.
      was mir noch einfiel als ich deinen thread gelesen habe war: mach es nicht.
      wenn du beispielsweise eine relativ harmlose dann-abfolge denkst tu es nicht.
      "wenn ich meine augen jetzt zu mache steht dort jemand"
      mach die augen zu.
      versuch es durchzuführen.
      es wird nichts passieren wie du ja selbst weißt und vielleicht hilft dir das diese spielchen zu lassen, weil du auch unterbewusst merkst, dass nichts passiert. wäre das eine idee?
      liebe grüße
      .Cause, everyday there's a war to fight
      And if I win or lose never mind
      I'm ready for the good times.

      Shakira


      Motzfrosch, sehr direkt, Exbetroffene
      und in Folge dessen Popo-Tritt-Verteilerin
      hui. das ist wirklich krass. ich hätte gar nicht gedacht, dass es noch jemandem so geht wie mir...und sogar mehreren.... kann dir leider nicht helfen, von daher ist das ein wahrsch. sinnloser post - aber ich war wirklich fasziniert, als ich das gelesen habe, weil es mir auch so geht ... nur noch ein bisschen heftiger
      Toll, dass es so viele Antworten gab, da sind doch einige hilfreiche Dinge bei, die ich mal versuchen werde.
      Es ist auch schon ein bischen erleichternd dass ich nicht als einzige so ein Denkschema hab, hab das ja nie jemandem gesagt.
      Also danke für die Antworten.

      Erstmal um die Frage zu beantworten, nein ich bin nicht mehr in Thera.
      Und ich hab halt schonmal versucht, einfach zu schauen was passiert wenn ich die Sache, die ich mir denke, nicht tun werde. Aber ich muss zugeben dass mir das ziemlich schwer fiel und ich dann schnell aufgegeben hab...

      @Zwerg: darüber hab ich noch nicht nachgedacht, aber ein Versuch ist es ja wert, das "Spiel" durch die Erweiterung etwas abzuschwächen.

      @an-shin: Danke für den text, ich habs mir gleich mal ausgedruckt.
      Dann kann ich es mir demnächst gleich nochmal vorlegen und die sache mit der Realität probieren. Habe mich bis jetzt einfach immer drin "gefangen gehalten" und nicht richtig versucht, ins Hier und Jetzt zurückzukommen.

      @sternenzeit: Ich weiß nicht, ob mich etwas zurückholt, hab da nie genau drauf geachtet. Aber ich glaub auch, dass es wichtig wär, wenn ich es immer wieder probiere, den Satz nicht zu befolgen den ich mir aufstelle. Zumindest mal bei weniger schlimmen "Folgen".
      Vielleicht bringt es schon ne Menge, wenn ich erstmal merke, dass wirklich nichts passiert.

      Wird wohl nicht so leicht werden, aber ich hoff ich kriegs hin das mal umzusetzen..
      Will davon ja wirklich nicht mehr so oft "eingenommen" werden. :rolleyes:
      Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie.

      ~Choose to be me - To be free - To be my way!~