Nebelglas

      Wofür wollt' ich Worte suchen?


      Weshalb all die Worte finden
      Die mir Erlösung versprachen?
      Wofür all jene binden,
      Die mich brachen?

      Waren es nur Worte
      Oder auch viel mehr?
      Führten mich an Orte
      Voller Licht, doch leer

      Wollt's niederschreiben
      Vielmehr schreien oder weinen
      Wollte nicht verbleiben
      Worte töten, waren's doch die meinen

      Sollten mir fürwahr vergeben
      Konnt's nie allein
      Konnte nie nach Regen streben
      Noch jemals Regen sein

      Seiten voll von Leben
      Spürte die Gefühle beben
      Wollte bald selbst nur Schicksal weben
      Und allen Ängsten Wörter geben

      Was blieb wird verweh'n
      Nie zu Herzen geh'n
      Doch immerdar in meinem steh'n
      Und weiter um mehr Wörter fleh'n

      Weiter neue Wörter schreiben
      Und neue Wolken bangen
      Die über meinen Himmel treiben
      Bald stumm nach Regen verlangen

      Wollte Wörter gegen alles
      Schweigen, Leere, Sonnenlicht
      Wörter - Zügler des Verfalles
      Doch Wörter, helfen nicht

      (September '05 - Nebelglas)
      Und draußen senkt sich Dunkelheit, die kreischt und wühlt, sich mit dem Tau allein verband,
      der nun sich traurig, finster spiegelnd und verlassen in all den Schmerzen wand.
      In all den Schmerzen die ich regnete, wollt immer Regen sein,
      und weine nun gar bitterlich der Erde klaren Wein.
      Er tropft und singt und bettelt stumm,
      doch ich hab ihn längst schon fortgegeben... Sieh' dich nicht noch einmal um, fliehe dann hinaus in meinen frost'gen Garten,
      wo Träume fallen, und schreien und warten...!
      Wie Tinte schrieben sich in mein Herz die Worte die du einst verlorst im Spiel, das sacht begonnen...
      nun bereits ein Traum, wie der Fluten Sand zerronnen
      in dem Stundglas das einst barst.
      So wahr, wie du die Sehnsucht warst!
      Erdbeerduft oder speilet av krystallglass[spontan]

      Horche und Lebe und sei
      Ich verweile, ich sterbe dabei
      Doch überallem liegt der Erdbeerduft
      Nimmt Atem, Luft
      Und draußen liegt der Schnee, ganz rein
      Weiße Flocken zart und fein
      Ich, das Wrack der düstren Träume
      Hasse tief in weiße Räume
      Fürwahr, fürwahr
      War all jenes nicht schon immer da
      Einst gab es diese Zeit so unbeschwert
      Bleibt's mir nun gar stumm verwehrt
      Dieses Lachen nimmer frohgemut
      Hass, und Zweifel und Wut
      Ich bin schon still und starr
      Fürwahr, fürwahr
      Ganz still und stumm
      Sehe mich nicht einmal um
      Denn hinter mir im Licht
      Erkenne ich mich nicht
      Ein Spiegel aus Kristall und klar
      Fürwahr, fürwahr
      Wo ist denn nun das Spiegelbild?
      In einer Welt wo Lachen gilt
      Das Blut, der Hass, die Sehensucht
      Tränen, Schreie, Lebensflucht
      Ich sehe mich gar nur noch fern
      Ich sehe mich nicht gern
      Ich sehe, fühle, höre bloss ganz leise
      Und liebe still auf diese Weise
      Alles in mich selbst hinein
      Um all jene zu befrei'n
      Die selbst wie Schnee sind, Rein
      Nicht so dumm und klein, so allein
      Ich der Vogel vor der Sonne
      Ich, der Schmerz zerfließt vor Wonne
      Oder umgekehrt
      Verzehrt
      Fürwahr, fürwahr
      Alles was ich jemals war
      Ist nun vergangen
      Der Himmel verhangen
      Verspricht neuen Schnee
      Dies zu sehen, tut bloss weh...
      So sehr, so sehr
      Und immer mehr
      Fürwahr, fürwahr
      Und immerdar

      (-> Spontan aus dem Kopf, um kurz vor drei... <.<")
      Sternenlos

      Sterne wie Hoffnung und Licht
      Ich suche, finde sie nicht
      Schaue ich gen Himmel, und dem Mond,
      Der über allem wacht und leise thront,
      So sehe ich nur Ferne und Vergänglichkeit.
      Nicht jedoch jenes was mich beim träumen befreit,
      Nicht jedoch die Sterne,
      Nicht, so scheint's, die Wärme..
      Flucht und fremde Tränen
      Bargen reine Angst und wähnen
      Wähnen mich in Dunkelheit
      Wo's weint, wo's schneit
      Wo's heult, wo's schreit
      Wo Blumen sind mein einzig Kleid
      Verwelkt, Vergangen
      Der Himmel verhangen
      Schwere Wolken wollen Nass
      Was bleibt, der Hass.
      Die Schläge und die Trauer.
      Sprengen jene Mauer
      Um mein traurig' Herz.
      Sehnt doch nur den Schmerz
      Verlust, ruft's stumm
      Doch jene alte Zeit ist um.
      Vergangen, schallt's still
      Und niemand fragt, was ich nun will.
      Weiß's selber nicht
      Egal was auch die Seele spricht.
      Ohne Worte und doch geschrien
      Dort, wo einst Sternenglanz sachte schien.
      Ganz sacht und leis'
      Erdacht und ohne Fleiß...
      Ohne Opfer und Verlust
      Ohne rote Linien und "du musst"
      Es war ein Traum,
      Ich glaubt' es kaum
      Und so war's recht,
      Denn alle Träume sind schlecht.
      Und bös', verdorben,
      Haben Wesen scheu erworben,
      Nichts, sagt es, nichts ist hier für dich,
      Nichts, was dir jemals glich.
      Lügner! Hallt's, Lügner! Fleht's,
      Doch auf, weiter geht's.
      Weiter, weiter und davon,
      Noch bevor das Blut geronn.
      Noch bevor ich Sterne sah,
      Ihren Glanz verzückt und klar,
      War ich schon begraben, tot.
      Sterne sehnt' ich nur in Not
      Doch nun ist's vorbei,
      Nicht länger bin ich frei...
      Ein Sklave der Gedanken,
      Sklave der roten Ranken,
      Tag für Tag aufs Neue,
      Tag für Tag die Reue,
      Auch die Sterne haben sich abgewand
      Von allem was uns je verband...
      Traumtränen [oder: Traum im Moor]

      Mein Wesen im Moor entrückt
      Im Nebel, Weiß und Blau im Kuss geeint
      Der Frost gar so verzückt
      Hier ist nur geliebt, wer klaglos weint

      Träne für Träne ein Tropfen zum Klang
      Traum um Traum, ein Pfad ins Verderben
      Dort wo ich sucht' und wie ein Vogel sang
      Wo ich fliegen konnte, um wie ein Vogel zu sterben

      Die gold'ne Sonnenscheibe weckt
      Was einst der Winter welken wollte
      Und nun sich hoffend ihr entgegen streckt
      Als ob's, weise und erhaben, helfen sollte

      Herbstlaub spielte auf zum Tanz
      Ein Lied aus Farben und Licht
      Ich lief in den Nebel, verlor mich ganz
      Verlor den Tag und Willen, verlor dich nur nicht

      Wasser wie Spiegel, Wasser wie Wein
      Ich zitterte, Ich rief, Ich sah hinein
      Ich wünschte wie dies' Wasser zu sein
      Lebend, Klar und unendlich Rein

      Trunkene Schatten kamen mit der Nacht
      Trugen mich zu ihrem hohen Tor
      Und obschon ich schlafend hergebracht
      War nichts mehr wie zuvor

      Splitter schlugen in mein freies Herz
      Es geschah in jener Stunde voll von Freude
      Ich wurd's gewahr und fühlte keinen Schmerz
      Und nur mein Mond schien Zeuge

      All jene Liebe gab mir Sehensucht und mehr
      In jenem endlos weiten, weisen altem Moor
      Scheute ich mich sehr
      Als ich Unschuld und Verlangen verlor

      Gesangsfetzen drangen zu mir durch das Weiß
      Ich war jedoch schon lange kalt und tot
      Sie führten mich hinfort, nahmen Lieb' als Preis
      Ich gab's ohne Scheu in jener leisen Not

      Und sollte dies für immer weiter eilen
      Und sollte mir für ewig Wärme dorther winken
      Bereue ich obschon bisweilen
      Nicht mit der Sonne ins Moor zu sinken
      Mein verwelkter Garten [oder Ein Gespräch mit Kaktus]

      Ich schau' der andern' Gärten fern
      Ich fürcht' mein' eig'nen anzuseh'n
      Einst spross und wuchs es hier so gern
      Nur um nun, welkend, Wasser zu fleh'n

      Aber meine Tränen bleiben finster aus
      Und auch Regen scheint's zu bannen
      Doch sehe ich in die Welt hinaus
      Zieht's mich rasch von dannen

      Lasse meinen Garten hinter mir vergeh'n
      Schaue mich nicht um ob iher leisen Schreie
      Lasse alle Worte und Gedanken sacht verweh'n
      Auf dass ich mich nun einst befreie

      Denn Blumen sehnen Wasser und Licht
      Doch ich kann's ihnen kalt und starr nicht geben
      Ich seh's doch kümmert's mich nicht...
      Ich leb' ohne jene Blüten mein einsamstes Leben

      Aus Angst aus Furcht verbannt' ich's
      Wollt's nicht fühlen, nicht sehen, nie
      Doch in der Nacht schweigend wand sich's
      Flehte zu helfen, doch ich wusst' nicht wie

      Liess alles sterben und verwelken...
      Narzissen, Flieder, Lavendel und eins Unbenannt
      Lilien, Orchideen, Rosen und selbst Nelken
      Ich betrachtete den Garten, bis jene Welt verschwand

      Nun erst ward mir traurig' klar
      Wie sehr mein Herz hier wuchs und sehr gedieh
      Wie schön es einst hier war
      Wie leis und voll Trauer es nach Regen schrie

      Eine Pflanze hat's jedoch noch nicht dahingerafft
      Ein Kaktus steht hier voller Durst und dornenreich
      Ich gieß ihn weinend, hab's grad und endlich geschafft
      Der Kaktus lächelt und erblüht sogleich...

      Ich verbleibe mit dieser Blüte im Herzen
      Rufe sehensuchtsvoll die Regenwolken her
      Denn niemals wieder soll's spüren und schmerzen
      Vom Verdursten und Verwelken, es sehnt's so sehr

      Der Kaktus und ich, wir erhoffen jene Himmelstränen
      Und mit uns alle Blumen halbverdorrt, vergangen
      Nun soll's uns sicher wähnen
      Denn der Horizont ist seit Stunden dunkel verhangen...
      ~fRaGmEnTe~

      --------


      Durch hellweiche Stille strömt ein Lied
      Das ungehört mir Sehensucht schenkt
      Und fruchtigkalte Wärme senkt sich nieder
      Labt sich an den gelben Tropfe-Tönen

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      Küss mich
      Ich schmeck bitter
      Küss mich
      Denn ich liebe Schmerz
      Küss mich
      Mit deinen kalten Lippen

      -----------------------------------------------------------------

      Der Sonne entgegen
      Um mich der Vögel' Gesang
      Fort auch der Regen
      Als Winter verklang...
      Dämmerung

      Ich weile sicher geborgen
      Beobachte still die Nacht und den Tag
      Ihren Kampf jeden Morgen
      Was er auch bringen mag

      Ein erster Umriss im Licht
      Ein Baum küsst sacht' den Horizont
      Filigrane äste schwarz und schlicht
      Er ruft: " Seht! Die Sonne kommt!"

      Die ferne Glut im Morgentau
      Kündet bittersüß die Sonne
      Kalte Luft schmeckt rau
      Und voller nächtlich' Wohl und Wonne

      Licht strömt aus zu Leben
      Um Frost zu süßen
      Allen Herzen die Hoffnung zu geben
      Fließt, all das Erwachen zu grüßen


      [Morgenrot streckt sich empor
      Ertränkt den kalten Himmel mit Blut
      Als der letzte Schatten sich verlor
      In jener heiß ersehnten Glut...]
      Silencio [oder Wenn Worte Welken Wollen]

      Wenn Stille legt sich sanft zur Ruh'
      Lausche ich ob ihrem Atem
      Doch lindern kannst nur du
      Und so verweile ich im Warten

      Worte streifen meine Lippen - voll Sinnlichkeit
      Es bleibt der Geschmack von bitt'rer Tiefe
      Was bleibt ist gar Vergessenheit
      Schwebt hinfort, als ob's entschliefe

      "Welken" raunt der See in mir
      Über ihm liegt kalt das Eis
      Ich gehe hinüber - zu dir
      Ohne Eile, ganz traurig und leis'

      Wollen Sollt's, doch nie gekonnt, gar nie geseh'n
      Ein Schleiher aus Weiß bedeckt's nun sacht'
      Aus Träumen gewoben, ist gezwungen zu fleh'n
      Um Tränen aus Schuld und Sühne stumm gebracht...
      Regentau

      Der Regen hat die Luft
      Rein gewaschen von Vergangenheit
      Ich schmecke ihren klaren Duft
      Und fühle die Vergänglichkeit...

      Wie ein warmes Aquarell
      Verlaufen die Wolken über mir
      Doch es vergeht zu schnell
      So verweile ich noch hier...

      Sie treiben regenschwer hinfort
      Die Sonne schwebt verstekt dahinter
      Und alles Licht verströmt von dort
      Nichts scheint mehr wie Winter...
      Die 5 Fragen Verse [oder Der Innerweltlich' Sangeskuss]


      Wofür sehn' ich innerweltlich Seiendes?

      Ich sehn's um zu schaffen und neues zu finden
      Ich sehn's um zu lieben und geliebt zu werden
      Ich sehn's um mich der Tiefe rasch zu entwinden
      Ich sehn's um nicht alsbald zu sterben

      Warum strebe ich so trauerlich nach Sternenlicht und Regen?

      Ich strebe um Freiheit zu küssen und Freiheit zu sein
      Ich strebe um Wolkentränen zu leben und Tränen zu gießen
      Ich strebe um Lind'rung zu hauchen und Schmerzen zu schrei'n
      Ich strebe um Erfüllung zu greifen, nun Erfüllung umschließen

      Was fürcht' ich in meiner herzlich' Dunkelheit zu finden?

      Fürcht' Verlassenheit zu finden und zu pflegen
      Fürcht' Hass und Wut und Rage mich zu packen und zerstör'n
      Fürcht' mich selbst zu finden, mich und nicht den Regen
      Fürcht' Lieb' und Hoffnung und Wünsche aus mir selbst zu hör'n

      Seit wann will ich kämpfen und wehren und weinen?

      Seit die Welt sich Wandel heißt und mich neu nun mit sich trägt
      Seit in der Dämm'rung nicht die Dunkelheit, nur Morgenblut mich weckt
      Seit der Horizont nicht mehr zu welken und zu weh'n erwägt
      Seit ein neuer Herzenspross sich allem Licht entgegenreckt

      Wie viel Träume sind gefallen um bloss verweilen zu können?

      13 fielen für des Schlafes Wogen, dessen wildem Toben und Wein
      128 fielen für das Tor zur Wahrlichkeit und um die Sonne zu seh'n
      Einer fiel für dich und deine Worte, um nicht vergessen zu sein
      Eine Unendlichkeit fiel für Sein und Werden und allein das Weitergeh'n
      Das Buch des Lebens

      Mir ward ein Buch geschenkt
      Als ich's aufschlug war es leer
      Ich tat, was man sich denkt,
      Und öffnete es nicht mehr

      Später, nach unzähligen Tagen
      Schaute ich hinein, ein zweites Mal,
      Und es stand nun voller Fragen
      555 an der Zahl

      Jede sternenklare Nacht
      Kam eine neue Frage dazu
      Habe sie ohne Schlaf verbracht
      Fand nunmehr keine Ruh'

      Rätselte ob des Buches Geheimnis
      Bis mir klar ward weshalb ich's las
      Denn jede Erinnerung verschliss
      Und hier stand alles was ich vergaß

      Jede Frage die ich mir einmal gestellt
      Stand nun in diesem Buch voll Leben
      Das Leben das nur Fragen erhält
      Doch wer sollt' mir Antwort geben?

      Mit den Jahren kamen sie ganz leise
      Und halfen mir die Erinn'rung zu halten
      Und banal auf diese Weise
      Ließ ich das Leben walten...
      Sinnlichkeit

      Sonnenaufgang - Das neue begrüßen
      Im Licht baden und die Lebendigkeit schmecken
      Nebel - Die Tage im geheimen versüßen
      Nicht schämen, nicht da, bloss verstecken

      Leben - Das Pure, das Jetzt und das Hier
      Immer fallend, doch einmal mehr aufstehen
      Chaos - Verwirrung und alle Gefühle in mir
      Hoffen, Lieben, Hassen und das Weitergehen

      Kummer - Erdrückend und bereit zu zerstören
      Ein Hauch von Tränen klingt an vergoßen zu werden
      Innerweltlich Leid - scheint immer dazu zu gehören
      Tragisch und jederzeit bereit um zu sterben
      Futhark [oder Runennächtlich' Träumerei]

      Fehu - Innerweltlich' Reichtum
      Fragen nach Wie und Warum
      Uruz - Innere Stärke und Heilung
      Und Antworten das Hier, Ich und Darum
      Thurisaz - Schutz und Widerstand
      Tränen willentlich hinter einer Wand
      Ansuz - Das göttliche im Menschen
      Alles liegt, so scheint's, in meiner Hand
      Raidho - Der Weg und das Ziel
      Regen suchen und Regen werden
      Kenaz - Das Licht des Wissens
      Keine Umkehr, Lernen bis zum Sterben
      Gebo - Geben und Nehmen
      Gebe mir Hoffnung, ich gebe zurück
      Wunjo - Harmonie im Chaos
      Weil in jeder Verdorrtheit wächst auch etwas Glück
      Hagalaz - Transformation
      Heut und Morgen und alles geht und verfließt
      Naudhiz - Einschränkungen und Kraft in der Not
      Nur verbleibt der, der selbst die Not genießt
      Isa - Unerbittlichkeit und Statik
      Ist's auch schwer dieser Momente voranzugeh'n
      Jera - Veränderung zur Vollendung
      Jeder Tag wird sich ändern, alles wird zur Vollendung verweh'n
      Eihwaz - Regeneration als auch Tod
      Eines jedoch bleibt immer: Das Gehen
      Perdhro - Das Spiel des Lebens
      Probiere es als Teil des lebens zu sehen
      Elhaz - Verteidigung und Schutz
      Es ist nichts das man fürchtet, wovor man sich versteckt
      Sowulo - Energie zum Erreichen unserer Ziele
      Sondern sich jeden Tag zum Trotz der Sonne entgegenreckt
      Teiwaz - Erfolg durch ein persönliches Opfer
      Tage voll Kummer kehren so oft und immer wieder ein
      Berkana - Reinigung und Neubeginn
      Bis man sich wünscht, neugebor'n zu sein
      Ehwaz - Loyalität und Vertrauen
      Etwas wird jedoch immer bei dir sein, treu
      Mannaz - Verstand und Unterstützung
      Man sehe sich um, nur stark und mutig, nicht scheu
      Laguz - Unerbittlichkeit und Statik
      Leben zieht sich hin und Trauer gleich mit
      Inguz - Sich ausdehnende Energie
      Immer und immer auf und ab mit jedem Schritt
      Dagaz - Balance der Gegensätze
      Denn Tag und Nacht sind ein Ganzes, das Eine
      Othala - Der erreichte Zustand der Dinge
      Oh lebe, lebe um des Lebens willen, es gibt kein Alleine!

      [Dieses Gedicht basiert auf die Runen des Älteren Futhark und hinter den Namen der Runen stehen ihre höheren Bedeutungen. Die darunterstehenden Zeilen beziehen sich auf diese Bedeutungen der Runen, deren Anfangsbuchstaben sie übernommen haben. Wobei nicht jede Rune für ihren Anfangsbuchstaben steht ^^ Kann das Thema jedem empfehlen, denn es gibt viele Mythen und Sagen drumrum !
      Lg, ~NebelGlas~]
      Überflüssig

      Mit einem Mal war es mir klar: Ich war vollkommen überflüssig!
      Ich hörte mich noch sagen: "Wie schön! Ich freue mich für dich! Viel Spaß euch noch!" Und ich fühlte,wie sich mein Mund zu einem Lächeln verzog.
      Ich stand auf, lief ins Bad und sah in den Spiegel. Ich dachte, also Lächeln kann man das ja nich' nennen. Irgendwie war es wie ein schmerzverzerrter Ausdruck einer Maske. Seltsam, dachte ich, haben sih schon alle so dadran gewöhnt?
      Ich ging zurück, setzte mich wieder und war mir bewusst, wie unnötig ich war.
      Komisch war das Gefühl schon, sicher.
      Irgendwie traurig war ich wohl auch.
      Aber ich dachte, hey, ich kann dafür niemandem die Schuld geben.
      Das dachte ich.
      Ich saß einfach nur da und tat nichts. Es war ein Experiment. Ich würde sehen was geschah, wenn ich nichts tat.
      Und es passierte genau das, was ich vorausgesehen hatte: Nichts.
      Es war egal ob ich bloss still da saß, oder ob ich etwas tat.
      Die Welt um mich lebte einfach weiter wie zuvor. Es passierte genau das gleiche, als wenn ich mit ihnen leben würde.
      Um mich herum knüpfte man neue zwischenmenschliche Beziehungen. Ich nicht. Man lernte etwas fürs Leben. Nicht so ich.
      Und so weiter.
      Ich wusste nun, dass meine Existenz belanglos war.
      Metaphorisch erörtert stellt sich die Sache also folgend dar:
      Ein großer sonnendurchfluteter Platz mit vielen Menschen.
      Ich sitze tief versunken in einer schattenreichen Ecke.
      Ich nehme nicht Teil am Gewühl. Ich bin kein Teil der Menge.
      Nur manchmal, das kommt auf den Stand der Sonne an, fält mein Schatten ein Stück weit auf den Platz, nur solange, bis ich bemerke, dass die sonne auf mich scheint und mich weiter zurückziehe. Zusammenkauere.
      Ich sitze die ganze Zeit da und beobachte still.
      Das ist jedoch eigentlich nicht schlimm. Schlimm wird es erst, wenn jemand mich "retten" will. Er kommt auf mich zu, packt mich und zerrt mich auf den Platz. Geblendet von der sonne strauchle und stürze ich schließlich, nur um dann auf dem Boden zu liegen.
      Die Leute laufen über mich drüber, treten mich, beachten mich nicht.
      Selten geschieht es, dass jemand Mitleid mit mir hat und mir helfend eine Hand entgegenstreckt. Doch die Menge zieht diesen jemand erbarmungslos weiter, bevor ich diese Hand ergreifen kann.
      Getreten und verletzt krieche ich zurück in meine Ecke.
      Es kann auch geschehen, dass jemand mich aus der Ecke zieht und mich so doll festhält, dass ich nicht stürzen kann.
      Ich denke dann immer, dass es gut werden kann. Dass ich zu dieser Menge gehören kann. Doch irgendwann wendet sich mein "Retter" zwangsläufig einer anderen vorbeilaufenden Person zu, vielleicht nur um ihr Hallo zu sagen.
      Aber genau in jenem Moment stellt mir jemand ein Bein oder ich stürze selbst, weil ich vom vielen Sitzen keine Kraft mehr in den Beinen habe.
      Getreten und verletzt krieche ich zurück in meine Ecke.
      Es gibt wohl auch andere Ecken, mit anderen Menschen, doch die wollen nicht gestört werden. Und ich kann den Platz nicht überqueren um zu ihnen zu gelangen.
      Ich bleibe in meiner Ecke.
      Und in mir lebt der böse wunsch, dass sich doch einfach jemand zu mir in die dunkle Ecke setzen soll.
      Rückkehr

      Ein Schritt zurück
      Fort vom Glück
      Mit dem Rücken zum Licht
      Ich begehre es nicht
      Nicht mehr
      Ich tat es enmal so sehr
      Doch diese Zeit ging mit dir
      Ich verweilte erst hier
      Dann drehte ich mich einfach um

      Ich lausche dem fernen Gesumm
      Gesumm aus tausend Kehlen
      Die das gleiche Schicksal wählen
      Das Schicksal der Finsternis und der Nacht
      Einst tobte hier in mir eine Schlacht
      "Soll ich bleiben oder gehen?
      Soll ich meine Worte erheben, sollen sie verweh'n?"
      Doch da du mich verlassen hast
      Gibt's nimmer diese Last
      Denn mein Weg führt fort
      Was bleibt ist nicht ein Wort
      Nur meine Lieder
      Kehren immer wieder
      Zurück, zurück zu dir

      Dies ist meine Wiederkehr
      Freunde in der Nacht begrüßen mich
      Einst fragten sie sich
      Wie ich sie für dich verlassen konnte
      Warum ich mich in mit dir im Licht badete, sonnte
      Doch sie empfangen mich voll tiefer Wärme
      Auf dass ich endlich lerne
      Wo mein Platz ist und bleibt

      Ich wusste nie wie man einen Abschiedsbrief schreibt
      Aber ich glaube, dies ist einer
      Ein tiefer, ein purer, ein trauriger, ein trortloser, ein reiner
      Einer für dich, nur für dich
      Denn ich trenne mich
      Von dir
      Niemals mehr das "wir"
      Niemals mehr, niemals mehr

      Es tröstet mich sehr
      Dir diese Zeilen zu schreiben
      Und nicht stummschweigend zu verbleiben
      Lebe wohl, auf nimmer Wiedersehen
      Alles wird weitergehen
      Da sei gewiss
      Und unsere Zeit bleibt ein ewiges Geheimnis
      Also schreite voran mein Kind

      Und selbst wenn wir auf immer verbunden sind
      Hier endet unsere Reise
      Ich sage Adieu auf diese Weise

      [Für R.]
      Transcience [or Whilst Reticence Perish]

      Once I searched for tears
      Now I just slander coziness
      I endorsed my impending fears
      And called me compassionless

      Instantly I reinforced my bravery
      Slaughter ease and pain!
      Drowning into slavery
      Stop glaring in the rain

      The pouring drops of a darkend sky
      Washing away my sins, rescueing my heart
      It's now free and stern, and flying high
      Lest a cactus will tear it apart

      Thus I respond to former days:
      "I'm dregs! I'm like a calamity!
      And I'm proud! Proud to be such a disgrace!
      Obnoxious! That's the new clarity."

      From now on stronger
      From now on I'll preserve the hate!
      Won't be so reticent any longer,
      No! My new life will be, believe in me, great!

      [Sry für alle etwaigen Fehler... Macht mich dann bloß drauf aufmerksam! ^^° man lernt halt nie aus]

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      Schwarze Schmetterlinge })i({

      mama, schimpf mich aus
      ich hatte böse gedanken
      und die mussten einfach raus
      ich bin mir sicher jetzt gehts besser
      mama, sieh mich nicht so an
      die gedanken sind jetzt nämlich weg
      nein, denks nicht, da war kein mann
      und denk auch nichts schlimmes von mir
      -ich bin doch immernoch dein liebes kind?-
      ich wollt die leute töten, das ist wahr
      weil sie alle so verdorben sind
      aber mama, hör mir zu,
      ich hab die gedanken immer dort gefühlt
      ich wusste es sind schwarze schmetterlinge
      haben als maden sich ihren weg gewühlt
      aber mama, da waren sie noch gut!
      war eifersüchtig und gekränkt - ganz böse halt
      ganz böse gedanken flatterten in meinem bauch
      ihre flügel weich, zart und ihre leiber kalt
      fühlte sie in mir leben und wachsen
      mama, geh nicht weg, ich bitte dich
      ich erklärs dir, du musst mich verstehn
      sie mehrten und mehrten sich
      ich bin so schlecht, verzeih mir bitte!
      oh mama, so viele schlechte gedanken in mir!
      war so wütend, glaub mir bloss
      und dann fand ich dieses messer hier
      mit den ganzen schlechten gedanken im bauch
      mama, lass mich nicht allein
      ich wusste ja wie schlecht ich bin
      und wollte wirklich besser sein!
      will dir ja gut tochter sein, bin ich das?
      mama, warum bist du so bleich?
      ich bin doch nicht mehr schlecht, so glaub mir doch
      die idee hatte ich nicht gleich
      aber sie ist doch gut, findest du nicht?
      das messer lag da so verlockend und verheißend
      saß dann da mit all den schwarzen schmetterlingen
      sie flatterten wild, mein innerstes zerreißend
      und mir wurde klar, mama,
      sie müssen raus aus meinem bauch!
      mama, ich wollte alle schlechten gedanken fliegen lassen
      ich hasste sie ja auch
      wollte endlich rein sein und ganz gut in mir
      hab mich einfach aufgeschnitten und gesehn
      wie alle schwarzen schmetterlinge sich aus mir befreiten
      sie ließen sich treiben und verwehn
      werde sie nie wieder sehen oder fühlen
      mama, hilf mir bitte bald
      irgendwie wird mir ganz schwummerich
      mein bauch tut weh und mir ist kalt
      die schmetterlinge sind fort mama
      und woher kommt das viele blut?
      mama, es wird dunkel, hilf mir doch
      Ich bin wieder lieb, und alles wird gut
      denn ich bin endlich rein von Schwarzen Schmetterlingen!
      Hoffnung

      es geschah ganz plötzlich, ganz ohne vorahnung oder einer einleitung, es war einfach da. ich hatte mich in der stra0enbahn auf einen einzelnen sitzplatz gesetzt, so, dass ich rückwärts fuhr und sich die Lichter der straßenlaternen und die leuchtreklamen der geschäfte von mir entfernten. Jemand hatte das fenster in diesem waggon geöffnet und der fahrtwind strich über meine wie zum gebet geeinten hände.
      Ich hörte musik. die straßenbahn fuhr ruckelnd die mir allzu gut bekannte strecke und ich saß einfach nur regungslos da. ich fühlte alles viel stärker und doch spürte ich nichts. es war wie ein puzzle, in das man das letzte teil einfügt. es passte alles inneinander. der fahrtwind, das sanfte ruckeln, der typ auf der anderen seite der bahn der sich im fenster spiegelte.
      mein mp3 player spielte ein lied von dimmu borgir. es war das erste lied, das ich jemals von ihnen bewusst gehört hatte. ich erinnerte mich, an jenen urlaub am meer. ich hatte im wohnwagen auf der bank gelegen und musik gehört. nur leise. sodass ich noch das rauschen der nahen wellen hörte, wie sie sich am strand brachen. ich schmeckte das meer, fühlte die dunkelheit die dort wie tinte durch die nacht fließt.
      in meinem magen breitete sich ein seltsames gefühl aus, nicht gut und nicht schlecht, aber es hatte mich bald vollkommen erfasst. ich fühlte mich einsam, aber nicht allein, ich verschmolz mit allen die mit mir durch die nacht fuhren. draußen zog die schwarze finsternis vorrüber, lichter schwanden noch ehe ich sie erfasst hatte. ich fühlte mich erfüllt von all jenem und unendlich leer. alle gefühleund gedanken einten sich und schwollen an, se brachten nur einen satz hervor: alles wird gut. ich weiß nicht warum, ich weiß wirklich nicht wieso, aber dieser satz war da, hatte sich in mir geformt und war der einzige der nun in mir schwebte.

      [des is mir gestern passiert ... ôO total bescheuert, aber naja ... ]