hallo ihr lieben
vor fast drei wochen bin ich freiwillig in eine klinik gegangen. ich hatte kurz vorher den xten absturz in diesem jahr (ich nehme manchmal zuviele tabletten auf einmal, bin aber nicht abhängig; und ritze) und musste in die notaufnahme. in der klinik war ich bisschen mehr als eine woche, und es war eigentlich eine gute erfahrung, weil diese auszeit einfach dringend nötig war. seither ging es mir viel besser, ich war sehr zuversichtlich und hatte das gefühl, das ritzen wirklich nicht mehr zu brauchen, weil ich meine innere stärke entdeckt habe und diese aktivieren kann, um mich davon abzuhalten und die probleme auszuhalten.
trotzdem war ich zum vorgespräch in einer borderline-klinik und hab mich mal angemeldet, da die wartezeit zwei monate beträgt und ich mir diese option freihalten möchte. ausserdem gehe ich jetzt einmal pro woche in die skillsgruppe der örtlichen psychiatrie und bin in ambulanter therapie.
nun... dass ich die antidepressiva auf eigenen wunsch in der klinik abgesetzt hab, hat halt doch einfluss auf meinen gemütszustand. da nicht die depressionen das hauptproblem sind, sondern die stimmungsschwankungen, konnte ich es wagen. ich bin auch froh darüber, weil ich ohne medis viel besser schlafen kann und es dringend brauchte, zu spüren, was eigentlich von mir kommt und was von den ad.
soweit so gut... das problem ist jetzt: da ist diese wahnsinnig starke labilität. die kleinsten sachen reizen mich zu tränen, ein einziger satz kann mich zur weissglut bringen oder innerhalb von zwei minuten schmelzen energiereserven einfach weg. das braucht so viel kraft.
ausserdem bin ich seit zweieinhalbwochen clean - ausser vorgestern... ich hätte es eigentlich gar nicht gebraucht, deshalb hab ich es mir erlaubt...
ich habe das vertrauen in mein gefühl verloren. da ich weiss, dass die "es-ist-alles-gut-ich-bin-gesund"-zeiten sich regelmässig abwechseln mit den tiefs, hab ich kein vertrauen mehr in sie. in den letzten zwei wochen war ich wirklich sicher, dass ich nicht krank bin. heute ist es mir bereits wieder egal, dass ich wieder geritzt habe; ich hab nicht mal ein schlechtes gewissen. fang ich halt wieder an, na und? ich bin auch nicht stolz darüber, wenn ich es schaffe, nicht zu ritzen - ich weiss, ich sollte stolz sein, aber es ist mir egal.
ich möchte auch gerne wieder abnehmen... ach je. dabei ist im moment alles ok, hab eine neue wohnung und möchte auch keinesfalls für monate in eine klinik (das programm in der bl-klinik ist auf 3 monate angelegt), sondern weiterstudieren; das mache ich nämlich echt gerne.
warum brauche ich diese krankheitsidentität?? warum definiere ich mich darüber??
ich sehe momentan nur eine möglichkeit: thera und gruppe abbrechen, um mich endlich auf die gesunden teile in mir zu konzentrieren und nicht dauernd in den kranken rumzuwühlen.
gleichzeitig scheint mir das sehr riskant. ich will nicht wieder angekrochen kommen... aber wenn ich jetzt schon denke, dass ich die thera bestimmt wieder brauchen werde - programmiere ich mich nicht selbst darauf, wieder abzustürzen?
fragen über fragen... falls jemand was dazu schreiben mag, bin ich sehr froh.
alles liebe, milla
vor fast drei wochen bin ich freiwillig in eine klinik gegangen. ich hatte kurz vorher den xten absturz in diesem jahr (ich nehme manchmal zuviele tabletten auf einmal, bin aber nicht abhängig; und ritze) und musste in die notaufnahme. in der klinik war ich bisschen mehr als eine woche, und es war eigentlich eine gute erfahrung, weil diese auszeit einfach dringend nötig war. seither ging es mir viel besser, ich war sehr zuversichtlich und hatte das gefühl, das ritzen wirklich nicht mehr zu brauchen, weil ich meine innere stärke entdeckt habe und diese aktivieren kann, um mich davon abzuhalten und die probleme auszuhalten.
trotzdem war ich zum vorgespräch in einer borderline-klinik und hab mich mal angemeldet, da die wartezeit zwei monate beträgt und ich mir diese option freihalten möchte. ausserdem gehe ich jetzt einmal pro woche in die skillsgruppe der örtlichen psychiatrie und bin in ambulanter therapie.
nun... dass ich die antidepressiva auf eigenen wunsch in der klinik abgesetzt hab, hat halt doch einfluss auf meinen gemütszustand. da nicht die depressionen das hauptproblem sind, sondern die stimmungsschwankungen, konnte ich es wagen. ich bin auch froh darüber, weil ich ohne medis viel besser schlafen kann und es dringend brauchte, zu spüren, was eigentlich von mir kommt und was von den ad.
soweit so gut... das problem ist jetzt: da ist diese wahnsinnig starke labilität. die kleinsten sachen reizen mich zu tränen, ein einziger satz kann mich zur weissglut bringen oder innerhalb von zwei minuten schmelzen energiereserven einfach weg. das braucht so viel kraft.
ausserdem bin ich seit zweieinhalbwochen clean - ausser vorgestern... ich hätte es eigentlich gar nicht gebraucht, deshalb hab ich es mir erlaubt...
ich habe das vertrauen in mein gefühl verloren. da ich weiss, dass die "es-ist-alles-gut-ich-bin-gesund"-zeiten sich regelmässig abwechseln mit den tiefs, hab ich kein vertrauen mehr in sie. in den letzten zwei wochen war ich wirklich sicher, dass ich nicht krank bin. heute ist es mir bereits wieder egal, dass ich wieder geritzt habe; ich hab nicht mal ein schlechtes gewissen. fang ich halt wieder an, na und? ich bin auch nicht stolz darüber, wenn ich es schaffe, nicht zu ritzen - ich weiss, ich sollte stolz sein, aber es ist mir egal.
ich möchte auch gerne wieder abnehmen... ach je. dabei ist im moment alles ok, hab eine neue wohnung und möchte auch keinesfalls für monate in eine klinik (das programm in der bl-klinik ist auf 3 monate angelegt), sondern weiterstudieren; das mache ich nämlich echt gerne.
warum brauche ich diese krankheitsidentität?? warum definiere ich mich darüber??
ich sehe momentan nur eine möglichkeit: thera und gruppe abbrechen, um mich endlich auf die gesunden teile in mir zu konzentrieren und nicht dauernd in den kranken rumzuwühlen.
gleichzeitig scheint mir das sehr riskant. ich will nicht wieder angekrochen kommen... aber wenn ich jetzt schon denke, dass ich die thera bestimmt wieder brauchen werde - programmiere ich mich nicht selbst darauf, wieder abzustürzen?
fragen über fragen... falls jemand was dazu schreiben mag, bin ich sehr froh.
alles liebe, milla