Hallo,
eben habe ich mich vorgestellt. Hier schreibe ich nun, warum ich hier bin. Oder so. Ach -
Jedenfalls, es ist so:
Seit ca. einem Jahr bin ich symptomfrei, was bedeutet: Ich r_tz_ nicht mehr, ich habe meine Es_tö_r_ng (Muss man das auch spoilern?) im Griff, habe meine T_ble_tens_cht im Griff, leide kaum noch an P_nik. Ich habe einen neuen Partner gefunden, der mich offenbar wirklich liebt, wir planen zusammen zu ziehen. Ich habe mein Examen gemacht, habe einen gut bezahlten, wenn auch etwas stressigen, Job gefunden, arbeite gern dort, meine Kollegen sind klasse. Ich habe seit drei Jahren meine eigene, kleine Wohnung, mag meine Familie seitdem, habe einige wirklich tolle Freunde, besuche die mehr oder minder regelmäßig, gehe gern auf die Straße, genieße das Sonnelicht, lache viel.
Mir gehts gut. Echt. Dann passierte das: Mein alter Rechner und einige Kisten standen noch bei meinen Eltern, diese holte ich ab, wurstete den Rechner aus und fand Fotos, Bilder, Texte von "früher". Und ich hatte Sehnsucht nach der "alten Zeit". Ich habe all die o.g. Symptome über etwa acht Jahre mit mir rumgeschleppt. Ich habe eine zweijährige Therapie hinter mir, ohne dass je jemand eine Diagnose festlegen konnte. Was für mich keine Rolle spielt, ich habe einen therapeutischen Beruf, ich weiß, was ich von Diagnosen zu halten habe. Jedenfalls denke ich, dass ich damit fertig bin.
Und doch, verdammt, es fehlt mir. Diese Zeit. Sie war intensiv, ich habe gelebt. Ich habe etwas gespürt. Ich habe geweint, gelacht und das war echt. Heute - ich vegetiere. Ich stehe jeden Morgen auf und lache meine Klienten an, weil das so muss. Ich liebe meine Familie, weil das so muss. Ich küsse meinen Freund, weil das so muss. Und - ich fühle mich belogen, von mir. Ich habe Sehnsucht danach. Ich empfinde mich auf den alten Fotos als schön. Heute - nein, reden wir nicht drüber. Ich träume nachts von meinen ze_schn_tte_en Armen. Ich denke nach jedem Essen, dass ich doch auf die Toilette gehen könnte. Oder es einfach garnicht zu essen. Mich packt oft die P_nik, wenn ich mich umsehe. Ich fürchte mich wieder vor Schatten. Es kommt wieder. Das macht mir Angst. Ich sehne mich danach. Ich bin ambivalent. Der Gedanke: Das soll jetzt alles sein? Das ist nun dein Leben? Alles, was ich wollte, habe ich nun. Aber ich fühle mich nicht besser. Vielleicht bin ich undankbar und dumm. Wer weiß das schon. Aber - es hat an mir, in mir, mit mir nichts geändert. Aber ich dachte, dass es das getan hätte.
Ich weiß nun nicht, was ich tun, denken, fühlen soll. Ich bin ratlos. Vielleicht hat jemand einen Denkansatz für mich. Das wäre so toll.
Liebe Grüße,
Motte
eben habe ich mich vorgestellt. Hier schreibe ich nun, warum ich hier bin. Oder so. Ach -
Jedenfalls, es ist so:
Seit ca. einem Jahr bin ich symptomfrei, was bedeutet: Ich r_tz_ nicht mehr, ich habe meine Es_tö_r_ng (Muss man das auch spoilern?) im Griff, habe meine T_ble_tens_cht im Griff, leide kaum noch an P_nik. Ich habe einen neuen Partner gefunden, der mich offenbar wirklich liebt, wir planen zusammen zu ziehen. Ich habe mein Examen gemacht, habe einen gut bezahlten, wenn auch etwas stressigen, Job gefunden, arbeite gern dort, meine Kollegen sind klasse. Ich habe seit drei Jahren meine eigene, kleine Wohnung, mag meine Familie seitdem, habe einige wirklich tolle Freunde, besuche die mehr oder minder regelmäßig, gehe gern auf die Straße, genieße das Sonnelicht, lache viel.
Mir gehts gut. Echt. Dann passierte das: Mein alter Rechner und einige Kisten standen noch bei meinen Eltern, diese holte ich ab, wurstete den Rechner aus und fand Fotos, Bilder, Texte von "früher". Und ich hatte Sehnsucht nach der "alten Zeit". Ich habe all die o.g. Symptome über etwa acht Jahre mit mir rumgeschleppt. Ich habe eine zweijährige Therapie hinter mir, ohne dass je jemand eine Diagnose festlegen konnte. Was für mich keine Rolle spielt, ich habe einen therapeutischen Beruf, ich weiß, was ich von Diagnosen zu halten habe. Jedenfalls denke ich, dass ich damit fertig bin.
Und doch, verdammt, es fehlt mir. Diese Zeit. Sie war intensiv, ich habe gelebt. Ich habe etwas gespürt. Ich habe geweint, gelacht und das war echt. Heute - ich vegetiere. Ich stehe jeden Morgen auf und lache meine Klienten an, weil das so muss. Ich liebe meine Familie, weil das so muss. Ich küsse meinen Freund, weil das so muss. Und - ich fühle mich belogen, von mir. Ich habe Sehnsucht danach. Ich empfinde mich auf den alten Fotos als schön. Heute - nein, reden wir nicht drüber. Ich träume nachts von meinen ze_schn_tte_en Armen. Ich denke nach jedem Essen, dass ich doch auf die Toilette gehen könnte. Oder es einfach garnicht zu essen. Mich packt oft die P_nik, wenn ich mich umsehe. Ich fürchte mich wieder vor Schatten. Es kommt wieder. Das macht mir Angst. Ich sehne mich danach. Ich bin ambivalent. Der Gedanke: Das soll jetzt alles sein? Das ist nun dein Leben? Alles, was ich wollte, habe ich nun. Aber ich fühle mich nicht besser. Vielleicht bin ich undankbar und dumm. Wer weiß das schon. Aber - es hat an mir, in mir, mit mir nichts geändert. Aber ich dachte, dass es das getan hätte.
Ich weiß nun nicht, was ich tun, denken, fühlen soll. Ich bin ratlos. Vielleicht hat jemand einen Denkansatz für mich. Das wäre so toll.
Liebe Grüße,
Motte