Angepinnt Ideensammlung: Wenn es einen überrollt

      Ideensammlung: Wenn es einen überrollt

      Hej na


      Habe die Idee für dieses Topic dadurch bekommen, dass mein Freund oft einfach hilflos ist, wenn eine Dissoziation kommt und wir überlegt haben, was man dann machen kann, um mich wieder herauszuholen. Möchte eine Sammlung machen, die man evt. auch seinen Lieben geben kann zum Helfen.


      - wenn man noch nicht ganz drin ist, sich ganz intensiv auf irgendetwas konzentrieren ("Ich bin HIER.", einen Gegenstand ganz genau anschauen und jedes Detail versuchen wahrzunehmen, sich auf das, was man gerade tut, ganz doll konzentrieren...)

      - Eispack oder Eiswürfel auf die Haut bzw. in den Mund

      - kneifen, kitzeln

      - zusammenhanglose und überraschend kommende Sachen fragen ("Wie geht es deiner Teetasse?" ...)

      - immer wieder denjenigen ansprechen, selbst wenn er es scheinbar nicht mitbekommt ("Wie geht es dir?", "Wie fühlst du dich?", beim Namen nennen, ...)

      - denjenigen ganz fest drücken

      - Stresshocke


      Natürlich weiß ich, dass nicht jedem alles hilft, genauso wie Skills. Trotzdem finde ich es wichtig, solche Anregungen zu sammeln - für sich selbst und für diejenigen, die mit uns umgehen.


      LG
      -rigol-
      Wieso, weshalb, warum kehr selbst heute ich nicht um?
      Weil's für einen, der Extreme liebt, keine leichten Wege gibt.
      [Samsas Traum]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „-rigol-“ ()

      RE: Ideensammlung: Wenn es einen überrollt

      Original von -rigol-


      - Stresshocke




      Hallo,

      könntest du das kurz erläutern? Ich kann mir da nichts drunter vorstellen.
      Tolle Idee, dieses Thema! Werde hier sicher öfter lesen.

      Liebe Grüße,
      Clara.
      all der krach und schmutz und staub
      all das was wir uns schworen zu halten
      ich schwöre ich halte durch
      und ich nahm mir meine zeit
      um zenit zu buchstabieren
      (...)

      (tomte - die schönheit der chance)
      Stresshocke

      Das ist eine körperliche Übung.
      Man sucht sich eine Wand (oder Auto, Schrank...), und lehnt sich mit etwa schulterbreit auseinander gestellten Beinen dagegen, am besten nicht direkt an die Wand stellen, sonst wird's richtig kompliziert :D Die Füße also so 1 - 2 fußbreit von der Wand weg. Dann geht man langsam in die Hocke, dabei beginnt es in den Oberschenkeln zu ziehen. Aufgehört werden darf erst, wenn man das Ziehen nicht mehr erträgt und selbst dann am besten noch 2, 3 Sekunden versuchen, das auszuhalten.
      Wenn intensiv durchgeführt, konzentriert man sich sehr auf seinen Körper, was gegen die Dissoziation hilft.
      Wieso, weshalb, warum kehr selbst heute ich nicht um?
      Weil's für einen, der Extreme liebt, keine leichten Wege gibt.
      [Samsas Traum]
      Rosen:
      Ja, ähnlich. So zusammenhanglose Sachen überraschen mich in dem Moment einfach, es ist etwas, mit dem man beileibe nicht gerechnet hat. Wenn man es dann noch schafft, die Frage zu durchschauen (also die Sinnlosigkeit dieser), holt mich das manchmal gut zurück.
      Dunno, ob das auch bei sich selbst klappt - wäre evt einen Versuch wert. Werde jetzt aber keine Disso triggern, nur um das auszuprobieren ;) Aber ich kann versuchen, beim nächsten Mal vllt daran zu denken. Danke.
      Wieso, weshalb, warum kehr selbst heute ich nicht um?
      Weil's für einen, der Extreme liebt, keine leichten Wege gibt.
      [Samsas Traum]
      Vielleicht sollte man einen solchen Thread, in gekürzter Form (also als Liste), mal fest machen? Wäre ganz gut, weil man dann in einem akuten Anfall schnell etwas findet, was einem helfen kann.

      Auch wenn das alles Sachen sind, die man selber macht - hab auch mal ein bisschen gesammelt:

      - an Ammoniak (Riechsalz) schnuppern (bekommst du in der Apotheke)
      - in eine Zitrone beißen
      - ein scharfes Kaugummi/Bonbon lutschen
      (sorry, das ist geklaut ^^)


      - Gegenstände berühren: kalte oder rauhe, die Hand an einer Wand entlang ziehen beim Gehen etc.
      - ganz leicht die Hände an Gegenstände hauen (aber nur leicht!) oder sich in die Hand kneifen
      - Schnippse mit den Fingern neben deinem Ohr
      - beim Schnippsen kann es helfen, wenn man sich zurück zählt, das heißt von z.B. 10 runterzählt ("10, 9, 8...") und sich befiehlt, bei 0 aufzuwachen - und das Ganze ein paar Mal wiederholen
      - den Körper mit den Händen leicht abklopfen, von den Füßen bis hoch zu den Schultern, mehrere Male hintereinander

      Grüße, Shal
      tell me, did the wind sweep you off your feet
      did you finally get the chance to dance along the light of day?
      [train]


      reitet ohne mich weiter.
      Gedichte bzw. Songtexte in Gedanken aufsagen (oder halt auch singen)-

      hilft mir ganz gut, wenn ich in der Thera sitze und merke, dass ich abdrifte - vor allem bemerkt man das nach außen hin nicht;, ich hab da halt Probleme mit, mir irgendetwas anmerken zu lassen, weswegen ich es in Thera & sonstiger Gesellschaft so gut wie gar nicht schaffe, "sichtbare" Ablenkungen anzuwenden.

      so... dann trag ich hier auch noch mal etwas zu bei...

      5-4-3-2-1-Übung
      dinge aufzählen, die man sieht, hört (bei riechen und schmecken wirds manchmal etwas schwer, wenn man nicht gerade vor dem vollen Kühlschrank steht ;) ) - also wahrnimmt.
      5 Sachen, die ich gerade sehe (laptop, fernseher, fußboden, schuhe, aschenbecher)
      5 Sachen, die ich gerade höre (Fernseher, tippen der Tastatur, Straßenverkehr, Musik, fußwippen auf dem boden)
      4 Sachen, die ich gerade sehe (Tastatur, Schreibtisch, Vorhang, Lampe)
      4 Sachen, die ich gerade höre (ticken der Uhr, Stimmen im Fernseher, Musik, Wind)
      3 Sachen,...
      2 Sachen,...
      1 Sachen,...
      Ich finds ganz gut, um die Umgebung bewusst wahrzunehmen und sich nicht an einzelnen Dingen festzuhalten bzw gleich wieder abzuschweifen.

      Und dann halt noch sowas wie
      gummiband am handgelenk schnalzen lassen
      rückwärts zählen/rechnen, also z.B. von 10.000 in 13er oder 17er Schritten rückwärts rechnen.

      Das wars erstmal,
      lieben Gruß
      madame
      -Mit den Klamotten duschen (wahlweise taugt auch Regen) - das fühlt sich derart seltsam an, dass es ganz gut wirken soll. Zumindest hab ich schon positives darüber gehört.

      -Zehenstand: Auf die Zehen stehen, kurz so bleiben, wieder runter- Ferse jedoch nicht auf den Boden! Und wieder auf die Zehen, halten, etc. - funktioniert im Prinzip ähnlich wie die Stresshocke.
      Statt "neben mir zu stehen" versuche ich, mich auf weiter entfernte Geräusche zu konzentrieren, z.B. ein vorbeifahrendes Auto.
      Manchmal klappt es, und ich kehre langsam richtig zurück.
      Habe ich bereits als Kind so gemacht, wenn ich weggedriftet bin.
      Alles sah seltsam aus und klang unwirklich. Nichts war, was es ist.
      Genau das wollte ich: Mit mir allein sein in einer anderen Welt,
      Wo die Wahrheit unwahr ist und sich das Leben vor sich selbst verstecken kann.
      Eugene O`Neill: Eines langen Tages Reise in die Nacht
      Ich habe immer meine Flache Minzöl dabei. Das Zeug wirkt echt Wunder. Zwei, drei Tröpfchen davon auf die Zunge und nach ein paar Sekunden schießen einem die Tränen in die Augen...

      Hat allerdings negative Einflüsse auf den Verdauungstrakt bei Überdosierung (Flitzekacke und so...)
      In der Jugend heißt es "hochbegabt". Im Erwachsenenalter dann entweder "Genie" oder "Versager". Ich befinde mich gerade am Scheidepunkt.


      Bei meinem Leben ist Zynismus eine Notwendigkeit.
      ...bei mir hilft es wenn jemand den Akupressurpunkt zwischen Daumen- und Zeigefingerwurzel fest mit zwei Fingern drückt. Dabei ist es egal, ob man die rechte oder linke Hand nimmt/nehmen lässt. Allerdings reagiere ich teilweise mit Angst-/Panikattacken bei Körperkontakt. Kommt darauf an, wie weit ich schon im Alptraumland der Dissoziation bin.
    • Benutzer online 2

      2 Besucher