black tiger

      heyo Ihr,

      find es ganz schau, dass man hier mal Gelgenheit hat, seine Gedichte und Zeichnungen vorzustellen.

      Bemerkenswert, dass sich so viele besser in Gedichtform und mit Blatt und Papier ausdrücken können. Es fällt anscheinend sichtlich leichter, seiner Stimmung in Vers und Bild Ausdruck zu verleihen anstatt seine Gefühlslage im gesprochenen Wort zu verwörtern.

      Ich freu mich jetzt schon, mir die Zeit zu nehmen und zu lesen, was Ihr so in Euren Versen schreibt. Ich werde auch von mir Gedichte online stellen und würde mich freuen, wenn auch einer von Euch den Weg zu mir findet und liest, wie es in mir manchmal aussieht...

      Bis dahin und auch sonst,

      Eure black tiger :]
      "Allein"

      ich schreie und schreie und schreie
      bis mir das Gedärm platzt,
      die Lungen sich bis zum Zerreißen blähen,
      der Kopf mir anschwillt,
      die Adern dick hervortreten und
      die Augen rot geädert aus den Höhlen quillen,
      aber keiner hört mich!

      Die Schreie dringen nicht nach außen!
      Sie bleiben in mir,
      hallen wider und wider bis das Echo verebbt...
      r*s**rkl*ng*nsch*rf dringen die Schreie in jeden Winkel meines Körpers
      Ich bl*te
      Ich verbl*t* innerlich
      Ich schreie und schreie und schreie,
      aber niemand hört mich.
      Ich st*rb*
      bl*tleer

      17.05.1996
      "Lebensweg"

      Lauf und heb die Füße an,
      kommt ne erhöhte Stelle dann,
      stolperst nicht, gehst Dein' Weg
      zuweilen ist's ein schmaler Steg
      halt die Mitte recht
      wirst straucheln nicht

      links verlockend, rechts ein Umweg
      behalt die Umsicht!
      der Horizont ist weit, daher bleib gescheit
      geh den Weg oder den, geh den Steg nur bleib nicht stehn!

      strauchelst mal, komm wieder hoch
      großer Schritt - dort geht es noch;
      ist hier ein Platz - verweile doch...
      wenn Zeit gekommen
      hast den Berg erklommen

      Leben heißt's,
      danach Du weißt

      Es war so kurz wie ein Furz!


      10.08.2006
      "Leben!"

      Den Blick selbst auf mich gerichtet - meine Sinne trübt.
      Ich klarer seh, wenn in die Fern ich blick.
      Mensch, du der da bist, komm nah!
      Ich hab dich vermisst!
      Jetzt bist du da!
      Geh nicht!
      Berühr mich!
      Lass mich spür'n...

      Selbst ein Mensch ich bin - so klar, so hell!
      Trübt der Sinn den Blick sodann, seh verschliert die Welt ich dann.

      ... fortan dunkel, ferner Grau...

      Nebel um mich, Gefühl ist flau.
      Tast nach Halt ich richtungslos.
      Such den Weg und dreh mich bloß.

      Schwinde Sinn! Lass mich sehn!

      In der Ferne blick ich Dich.
      Reich die Hand mir, streck sie aus!
      Lass mich greifen sie und führ mich raus!

      Seh ich den Weg, lass ich sie los.
      Ein Stück des Wegs begleite mich.
      Gebunden Du nicht bist, lass frei ich Dich.
      Mein Weg.
      Da vorn - der Horizont!
      Die Sonne steigt, den Nebel saugt.
      Der Himmel klart, das Wasser laugt.
      Bald nur noch wen'ge Pfütz' ich seh.
      Ein Löwenzahn den Weg verziert.
      Den ersten Schritt ich tu...
      die Richtung da...
      die Luft so kla'...

      Der Sinn den Blick nicht trübt,
      seh ich die Fußspitzen den Grund berühr'n.
      Schritt für Schritt
      den Weg entlang...
      treff ich Dich und bin nicht bang
      seh dem Horizont entgegen, fasse Dich und will leben!


      09.08.2006
      "Ich und Wider-Ich"
      oder
      "Zwei Personen in mir"


      Feuchete Augen, verklärter Blick,
      schönes Mädchen verlass mich nicht!
      Reißt die Seele, der Hass dich sticht,
      den Buckel krumm - komm nicht zurück!

      Blickst ganz heiß - mir rennt der Schweiß.
      Angst und Lust vertreib'n Frust.
      Komm zu mir das rat' ich dir!
      Halt mich fest, gib mir den Rest!

      Die Seele pumpt, der Hammer fällt.
      Bin nicht gesund und auch kein Held.
      Schwarz und Weiß ist meine Welt -
      dazwischen ist nichts, was mich hält!


      30.08.2006
      "Warum ich mir ins Leben fusch...?"


      Nichtswürdiger!!! Krank Du bist! Geh von hinnen! Ich würg Dich jetzt,

      raus aus mir!

      Gleich Du keinen Odem mehr hast. Geh! Ich brauch Dich nicht; ich lieb Dich
      nicht!

      Fusch aus meinem Dasein, dass ich sein darf, wenn ich gelassen. Es ist
      mein Leben, nicht Deines. Meines!!!

      Du krank bist! Schiebs nicht auf mich.

      Ist Dein Ding --> Lass raus mich da!

      Hey hörst Du mich?

      Du hörst nie zu!

      Wie krank Du bist, Nichtswürdiger! Ich hass Dich!

      Stets in die andere Richung Du mich zerrst

      z e r r s t

      z e r r s t

      z e r r e i ß t + + +

      Kraft ich brauch, Halt ich will;

      Mund zugenäht --> der Schrei vers t u m m t !

      die Haut löchrig wurd - komm schlüpf, lass mich allein!

      Allein, ohn' Dich, vielleicht besser ist.

      Mit Dir z e r r e i ß t' s nur mich!

      Stur Du harrst, verjagst Du mich --> ich liebe Dich!

      Geh endlich! Lass Dich hassen mich!

      Allein sein will - mein Leben enden; ich kann Dir keinen Odem mehr spenden!

      Raus aus mir!

      Raus!

      R a u s !

      R A U S !

      die Miete Du nicht zahlst. Einlass verwehrt; der Aufenthalt zu lang;

      ich habe den Drang, zu feuern Dich!

      Lass mich! Gib auf! Ich krieg Dich noch!

      Gleich hab ich Dich! Jetzt hab ich Dich!

      Packe Dich und werf Dich raus!

      Schwach ich bin. Du nicht mehr da! Waren wir doch ein Paar!

      Die Scheidung fei're ich und zwar ohne Dich!!!

      Hasse Dich!

      Huh, huh...

      die dicke Nas' ich Dir zeig

      kriech woanders unter und lass mich in Ruh!

      I c h h a s s e D i c h

      u n d l i e b D i c h n i c h t !

      Nein, berühr mich nicht!

      Die Grenze ist jetzt erreicht!



      26.07.2006
      Wie die Zeit vergeht!
      Ein Gedicht sich dreht.
      Will heraus und traut sich nicht.
      Zu undeutlich ist der Laut,
      dem Papier sich's anvertraut.
      Des Dichters müde Gedanken
      an den Lidern zerrt
      und weist ihn in die Schranken.
      Nichts da!
      Hier da!
      Du da! Bleib!
      Entfleuch mir nicht!
      Ich fass dich nicht.
      Im Nebel du schwindest.
      In meinem Gehirn sich windet
      und dich nicht findet!
      Was soll Hand jetzt schreiben?
      Kannst du nicht bleiben?
      Später dann, wenn ausgeruht,
      die Zeilen ich les
      und den Sinn verlang,
      der Kopf sich schüttelt,
      denk ich dann:
      Was soll ich sagen?
      Drei Mal fragen!
      Wo der Schwund, setz ich den Punkt!


      9.8.2006

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      "Süße Schwere"

      Schwarze Rose, roter Mund
      vereinen sich zu einem Bund
      wie verlockend deine Lippen
      von dem roten Tropfen nippen

      Roter Tropfen fällst mit leisem Klopfen
      in die Tief, die sanft dich rief
      Schwarzer Samt und blauer Schimmer
      ziehn in den Abgrund mich für immer.

      Betäubt und ohne Wille
      verlass ich bald meine Hülle.
      Will mich nur noch fallen lassen,
      die Konturen um mich herum verblassen.

      Geräusche leise in die Ferne rücken
      bis sie irgendwann verhallen.
      Zarter Geist, du willst mich entzücken
      und ich den T*d mir krallen.

      Ich starre in die Leere
      bis die Last der Schwere
      mich immer tiefer zieht.

      Ich falle und falle bis ich nur noch schwebe
      und ich weiß nicht, ob ich noch lebe.

      Ich sehe nichts
      und fühle nichts.
      Alles ist taub,
      da spüre ich was auf meiner Haut.

      Ein Rinnsal ist's.
      Ein Schm*rz, der pocht.

      Ich l e b e doch!


      04./07.10.2006

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      "Quo vadis?"

      Schwarze Rose, roter Mund
      vereinen sich zu einem Bund
      verlockend die Lippen rund
      schwarzer Samt und blauer Schimmer
      ziehn in den Abgrund mich für immer
      betäubt und ohne Willen
      verlasse ich meine Hüllen
      ich lasse mich nur noch fallen
      Geräusche um mich herum verhallen
      starre ins Leere
      befind mich in 'ner Schwere
      sie zieht mich immer tiefer
      ich falle bis ich nur noch schwebe
      weiß nicht, ob ich noch lebe
      sehe nichts
      fühle nichts
      alles taub
      es fällt das Laub
      ich spür' was auf meiner Haut
      eine Berührung am Rücken,
      ein Kribbeln auf dem Arm
      mein Gedächtnis hat Lücken
      meine Seele spürt Harm
      was ist das bloß?
      ich komm nicht los
      die Gedanken kreisen
      würd am liebsten verreisen
      raus aus meiner Haut
      mein Leben ist verbaut
      Ängste haben sich angestaut
      der Schutz um mich herum taut
      sag mir gibt es einen Grund, mein Leben zu leben?
      hat es Sinn danach zu streben?
      lohnt es sich, das alles auf mich zu nehmen?
      weiß nicht, soll ich mich danach sehnen?!


      04.10.2006 (erste Fassung)
      "Flucht nach innen"

      Blauer Sonnenschein auf meiner Haut,
      der Himmel warm
      das Wasser klar
      spür ich den Wind in meinem Haar.

      Ein streichelzartes Lüftchen weht,
      die Zeit hat an der Uhr gedreht.
      Wär doch so gern
      der Taugenichts aus Eichendorffs Romangeschicht.

      Die Leidenschaft für's Garnichtstun und einfach in der Sonne ruhn
      das spür ich wohl und möcht mich fügen,
      wandern wär mir ein Vergnügen
      geh einfach los und lass mich führn - den Weg entlang, die Ferne spüren.

      Rufe ich aus "ihr könnt mich mal !".
      Das Leben ist mein heiliger Gral.
      Auf steter Suche befind ich mich,
      zu finden das, was wohl nicht ist.

      Wie Schade ist's, dass ich nicht tun kann, was ich wünsch.
      So lieg ich hier, lass treiben mich,
      gedanklich auf der Reise ich,
      befind mich hier und wandel dort,
      ferner ist kein wirklich Ort.

      Tick tack die Zeit ist um.
      Ach ja, was gäb ich drum,
      zu bleiben hier in meiner Welt,
      da Draußen ist nur das, was mich nicht hält.


      08.10.2006
      "Der Herbst ist da"

      Der Herbst ist da. Der Herbst ist da.
      Der Himmel ist noch sonnenklar
      und schon fallen Blätter von den Bäumen,
      die alsbald die Wegränder säumen.

      Der Herbsi ist da. Der Herbst ist da.

      Nun Regentropfen fallen -
      aus grauen Wolken und Himmelshallen
      die Wassermassen hernieder schwallen,
      und an die Scheiben klopfen die ersten Regentropfen.

      Der Herbst ist da. Der Herbst ist da.

      Dunkelgraue Wolken ziehen
      vom Wind in manche Richtung g'trieben.
      Hier weht ne Bö, da tobt 'n Sturm,
      der Wind dreht die Blätter mehrfach um.
      Die Blätter tanzen, trudeln, wirbeln
      keiner kann den Bart hier zwirbeln.

      Der Herbst ist da. Der Herbst ist da.

      Auf den Straßen und in Ritzen
      sammeln sich Tropfen reich zu Pfützen.
      In Pfützen manch welkes Laube liegt
      der Herbst die Bäume nackt auszieht.

      Der Herbst ist da. Der Herbst ist da.

      Da frieren Mensch und Getier
      schon bald der Winter klopft an die Tür.
      Nun der erste Reif den Boden weißt,
      demnächst die Kälte die Scheiben eist,
      ist der Winter nicht mehr weit
      und Felder werden eingeschneit.

      Der Herbst ist da. Der Herbst ist da.

      Noch weit ist's bis zum Frühling hin,
      wenn Krokus, Lerch und Sonne sind
      dann werden alle wieder vereint in Natura's Weltenhain sein.

      Der Herbst ist da. Der Herbst ist da.


      21.10.2005
      "Explosion"
      Heimgang gleich Ausbruch
      ist Befreiung
      ist Erlösung
      ist Erkenntnis
      Bekenntnis
      Erfüllung
      Offenbarung
      Erleichterung
      Befriedigung
      Übergang zur Vollendung
      zur Vollkommnung
      Explosion in Milliarden und Abermilliarden
      Partikel
      strahlen auseinander
      sind wir nichts, sind wir vollkommen

      17.05.1996

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      "Sehnsucht"

      Du bist da und doch nicht hier
      habe Sehnsucht nach Dir.
      Will halten Dich und streicheln,
      nah Dir sein und Dich liebkosen.
      Sehnsucht wird zum Schm*rz.
      Du bist zurückgezogen,
      aber doch nah, nah an meinem Herzen.
      Liebe Dich, bist nicht allein,
      auch wenn Distanz gewünscht, da und
      brauchst.
      Das Universum lässt uns schweben -
      wir sind fern und doch ganz nah;
      wir sind nah und doch so fern.


      19.10.2006
      "Leidenschaft"


      Die Leidenschaft ist entfacht,
      weil Du mich hast angelacht.

      Ist die Leidenschaft dann entbrannt,
      komm' ich Dir entgegen gerannt.

      Bald darauf ist sie am lodern -
      wollen bloß noch mehr voneinander fordern.

      Die Gier nimmt sich so viel von Dir,
      verlangt nach mehr und mehr und mehr.

      Wo kommt die pure Energie bloß her?


      10.10.2006
      "Einsame Träne"

      Eine einsame Träne dein Auge nässt,
      rinnt von der Wimper, wenn sie es verlässt.
      Warm nicht lau benetzt der salzige Tropfen deine Wange
      als sei er Tau auf einem Kleeblatt in der Morgensonne -
      doch fehlt die Wonne.
      Süße Traurigkeit, trägst die Schm*rzen
      der Trauer in deinem Herzen.
      Hast dich ihr hingegeben
      und bist ihr nun vollkommen erlegen.
      Deckst dich mit dem Hauch des Abschieds zu.
      Die Welt um dich herum im Grau verschwindet im Nu.
      Deine Sinne in den Abgrund steigen,
      ein kraftloser Schrei verstummt im Reigen.
      Das Gefühl so dumpf -
      gequältes Herz -
      im Sumpf unendlicher Schm*rz.
      Die zarte V*rl*tzlichkeit legt sich wie schwarze Seide auf deine Haut.
      Ihr Streicheln macht sie so vertraut.
      Suchst in ihr Geborgenheit und forderst Wärme -
      zieht sie dich in ihre Ferne...
      Ein einziger salziger Tropfen über deine Wange rinnt,
      der den endlosen Schm*rz kennt.


      20.10.2006
      "Ein Wort nur noch"


      Ein stummes Wort meinen Lippen flieht,
      weiß, du kommst nicht zurück,
      seh ich dir nach,
      steh auf der Brück',
      wo der Fluss unaufhörlich in dieselbe Richtung fließt.
      Wo die Weide ihre Zweige biegt,
      und der Fluss sie sanft im Wasser wiegt.
      Ein stummes Wort auf seinen Wellen trägt.
      Der Wind es fegt und in die Lüfte hebt.
      Ein leises Wispern durch die Kronen geht,
      das Rauschen der Blätter den Wald belebt
      bis das Wort bald in der Sprache lebt.
      Sucht es dich in der Welt
      und meine Stimmung ganz erhellt.
      Hat es dich dann gefunden,
      kann meine Seele schnell gesunden.
      Weiß, du wirst nie wiederkehren,
      doch meine Seel' hat einig Ruh
      und wird dich für immer ehren.


      21.10.2006

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      "Invasion der Gefühle" oder "Chaos inside"


      Schweig mein Herz!
      Sprich nicht weiter!
      Das Gefühl im Bauch -
      ersticke es!


      Treib den Schmerz!
      Erbrich den Eiter!
      Mein Verstand nur noch Rauch -
      verdammt bleib hier!


      Amoklauf !!!
      Gefühl in mir -
      überall !
      Wo soll ich hin?
      kein Platz für mich


      wo ich bin... - ich bin gefangen -
      in mir drin... - und komm nicht raus
      wird immer enger... -
      ich krieg keine Luft mehr -

      hilf mir! hilf mir! hilf mir raus!


      22.10.2006
      "Geh!"


      Nicht alles, was du sagtest stimmt mit dem überein,
      was du tatest.
      Du hast mich belogen,
      mein Gefühl betrogen.
      Hatte dir vertraut und
      auf meinen Instinkt gebaut.

      Nichts von all dem Schönen ist noch übrig.
      Die Unsicherheit meiner Tränen trübt mich.
      Weiß nicht, wein' ich, weil ich traurig bin?
      Wein' ich, weil entäuscht ich bin?
      Beides ich empfinde.
      Dich hiermit jetzt entbinde.

      Musst nicht mehr meine Liebe sein.
      War ja doch bloß alles Schein.
      Geh lieber, verlasse mich
      bevor ich noch hasse dich!

      Mein Herz wird noch ewig leiden
      bevor ich vollends kann von dir scheiden.
      Solltest meinen Weg nun meiden
      und deine Augen an einer anderen weiden.

      Irgendwann - der Tag wird kommen
      hab ich dann ein neues Leben begonnen.
      Ohne dich, mit einem anderen vielleicht -
      hab ich dann viel mehr erreicht.


      22.10.2006
      "Heimweg"

      bin da, wo ich nicht sein will
      zwei Stunden noch
      will nach Haus
      sie nimmt mich mit
      kenn' sie gar nicht
      und doch ist sie mir vertraut
      hab wohl vergessen, dass ich sie schon kannte
      auf halbem Wege
      kommt eine Abzweigung
      ich steige aus
      gehe mit ihr
      ein Ort
      viele Leute und ein Fest
      da kommt er auf Knie'n gerutscht
      seine Stricksocken haben riesige Löcher
      kenne ihn und seine Socken
      er - versucht zu erinnern sich
      alle kommen und er, der einzige Hahn im Korb,
      fängt zu tanzen an

      das Fest beginnt
      der vertraute Kamerad aus meiner Jugend
      ist einfach da und nah
      ich will nach Haus
      wir gehen die Straße runter
      in ihrer Mitte verengt sie sich
      ein Auto rast heran und verdrängt mich
      wir eilen die Stufen runter
      der falsche Weg
      zurück wir gehn
      dort ist der Weg!
      die Straße ist mir vertraut
      will nach Haus

      Jugendfreund unsere Weg' sich trennen
      geh jetzt los...
      in einer Ausstellung präziser Präzision
      der Flug der Kugel wartet schon
      begrad' ich ihre Flugbahn, die
      das Gebilde zerstört
      alles, was ich berühr, vergeht
      ich zerstör
      ein Konstrukt fängt Feuer und brennt
      Aussteller, willst Du mir nicht helfen, zu löschen?
      Panik in mir!
      die Wand brennt schon
      Spritzflasche her
      Wasser drin
      das Feuer bekämpft

      auf der Straße ein Fest
      dunkel ists
      dünne Reifen den Schnee zerpflügen
      es regnet aus Kübeln
      Menschen maskiert
      Massen kostümiert
      was ist heut?
      Karneval oder Walpurgesnacht?
      will nach Haus

      geh die Straße lang
      der Weg dort
      durch den Ort
      ein Auto fährt
      bremst nicht mal
      auf einem Mal
      eine Qual
      ich bin verletzt
      mein rechtes Knie
      Bl*t
      eine Wunde da
      hinke weiter
      will nach Haus
      halte es
      der Schm*rz gedämpft
      schau' ich
      Bl*t an meiner Hand
      ich wache auf ____....


      23.10.2006
      "Der Morgen erwacht"


      Am Wasser steh ich
      der See ruht matt
      seine Oberfläche spiegelglatt
      ein Sonnenstrahl trifft mich
      die Nacht legt sich
      ein kalter Hauch regt sich
      auf meiner Haut -
      berührt
      ein leiser Schauer
      meinen Körper -
      rührt
      ein leises Zittern - ich -
      erspürt
      der leise Schauer mich durchzieht
      steh ich da
      mein Blick auf den See gerichtet
      hör ich Weiden wispern
      und Erlen, die flüstern
      Pappeln rauschen leise
      währenddessen
      die Eichen sprechen weise
      Eschen rote Beeren tragen,
      die ein zartes Bewegen wagen
      der Nebel zieht
      legt weich sich auf den Wasserspiegel
      steigt am Ufer auf
      Morgenlicht legt sich darauf
      bedeckt ihn mit einer zarten Decke
      offenbart eine versteckte Ecke
      der Geruch der Nacht
      nur noch ganz sacht
      weicht der Morgenluft
      erfüllt ist sie mit einem Duft
      der Sinne weckt
      leis ein Rehbock in der Nähe schreckt
      Amsel singt ihr Morgenlied
      die Waldtrespe sich dazu wiegt
      Frische in meinem Gesicht
      eine leise Träne lischt
      lass ich meinen Blick schweifen
      will so viel wie möglich greifen
      festhalten den Augenblick
      die Zeit friert ein
      konserviert ein Stück
      Glück


      24.10.2006