Hallo ihr!

Möchte euch gerne etwas fragen. Weiß jemand, ob es möglich ist, zu einem Insassen in der geschlossenen Psychiatrie Briefkontakt aufzunehmen? Die betroffene Person befindet sich nun seit 3 Jahren in Unterbringung nach § 63 StGB:

§ 63 StGB:

Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus
Hat jemand eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit (§ 20) oder der verminderten Schuldfähigkeit (§ 21) begangen, so ordnet das Gericht die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wenn die Gesamtwürdigung des Täters und seiner Tat ergibt, daß von ihm infolge seines Zustandes erhebliche rechtswidrige Taten zu erwarten sind und er deshalb für die Allgemeinheit gefährlich ist.


Ich würde gern wissen, ob dies grundsätzlich möglich ist, denn in der JVA kann man ja auch mit den Insassen Briefkontakt führen. Freilich ist das noch was anderes.

Freue mich über Antworten.

Hallöchen,

also ich denke schon...........ich würde es wenigstens ausprobieren,dann weisst du jedenfalls aus erster Hand ob es geht oder nicht!
LG Lostsoul

Hey,

danke für die Antwort! Habe auch schon jemanden angeschrieben, der mir sicher Auskunft erteilen wird...

Hey du!

Ich hab deinen Thread zu spät gesehen...

Aber jetzt wollt ich dir nur sagen, dass ich dir viel Glück wünsch, damit in der Antwort das steht, was du dir wünschst
*Daumen drück*

Liebe Grüße
Schwarze_Ader

Oh danke, ihr seid ja alle voll lieb :-)!

Habe allerdings jetzt erstmal an einen Vollzugsleiter eines anderen Landeskrankenhauses geschrieben, weil ich nicht sofort da nachfragen wollte, wo er ist.

Naja, also grob erklärt: Es geht nicht um einen Angehörigen von mir, sondern um jemanden, bei dem ich gestern bei einer Anhörung dabei war.

Ich studiere Jura und hab ein Praktikum beim Amtsgericht gemacht. Von da aus waren wir gestern als Strafvollstreckungskammer im LKH, wo der Richter 2 Insassen angehört hat, um über deren weitere Unterbringung zu entscheiden.

Habe vorher auch die Akten gelesen und gedacht: Ja klar, der muss für immer drin bleiben, der ist gefährlich. Aber als ich ihn gesehn hab, war alles anders. Irgendwie komme ich nicht wirklich darüber hinweg. Ihm ging es sehr schlecht, das hat man gemerkt. Er hat zu niemandem dort wirklich Vertrauen und ich möchte ihm irgendwie helfen. Weiß auch nicht, warum...Vielleicht wäre es auch nicht richtig.

Gehe auch eher mal davon aus, dass es mit dem Briefkontakt nicht klappt... Mal abwarten...

ich muss sagen, dass ich dein vorhaben echt toll find...


und ich wünsch dir da natürlich viel, viel glück *daumendrück**

Danke euch allen!
Das ist sehr lieb von euch!

ich wollte nur sagen, dass du dabei wirklich auf dich aufpassen solltest.
ich denke briefkontakt mit einem straftäter in der geschlossenen
ist nicht ohne.
ich für meinen teil würd da eh paranoid werden. wer weiß, ob der nicht
irgendwann ausbricht und auf einmal vor der tür steht, wenn er dann
die adresse hat.
naja und wenn jemand auf der geschlossenen landet, auch wenn es
wegen ner straftat ist, heißt das ja nicht, dass derjenige nur verrückt,
gewalttätig und/oder gefühlskalt ist. klar gibt es da auch leute, denen
es richtig schlecht geht. aber dort gibt es doch auch therapien oder?
oder werden die da wirklich nur weggesperrt?
vielleicht geht es ihm dort ja dann irgendwann besser.

Ne klar, das is ne Psychiatrie, das bedeutet: Die Leute kommen ja grad nicht in den Knast, weil sie eben aufgrund schwerer psychischer Erkrankung schuldunfähig bzw. vermindert schuldfähig sind und sie daher auch nicht bestraft werden können, sondern eben "nur" in Sicherheitsverwahrung kommen. Dies läuft auf unbestimmte Zeit, aber sie werden jährlich angehört. Natürlich werden sie also therapiert und nicht "einfach so" weggesperrt. Aber die Atmosphäre dort fand ich schon sehr bedrückend. Ich möchte damit ja auch überhaupt nichts rechtfertigen. Die sitzen da alle nicht ohne Grund... Und es ist auch richtig, dass sie drin sitzen und es solche "Krankenhäuser" gibt. Und grad aufgrund der zusätzlichen psychischen Situation (im Gegensatz zum Knast) denke ich auch nicht, dass Briefkontakt möglich ist.

Ich will auch nicht abstreiten, dass ich vielleicht etwas zu emotional bin, aber die erste Erfahrung in dieser Hinsicht ist nunmal tragisch und da hat man mit den Leuten Mitleid, auch wenn man den Hintergrund kennt, warum sie drin sitzen. Oder erstrecht deshalb... denn wenn man psychisch krank ist, kann man häufig oder meist selbst nichts dafür. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass sie deshalb nicht eingesperrt gehören, wenn sie für die Allgmeineheit nicht gefährlich sind.

War auch von meiner Seite eher eine spontane Reaktion auf den Besuch dort. Bei näherem Überlegen wird mir schon klar, dass ein Briefkontakt vllt. nicht angebracht wäre, denn wahrscheinlich kann man den Betroffenen dort damit auch nicht wirklich helfen.

Werde aber vielleicht Briefkontakt zu einem Inhaftierten aufnehmen, denn ich finde es irgendwo schon wichtig, dass man auch "die andere Seite" vom Strafrecht kennenlernt als die dicken Bücher :-). Mal abgesehen davon, dass es mich wirklich sehr interessiert und ich solchen Menschen auch helfen möchte.

Aber nach dieser Antwort bin ich natürlich schon etwas verunsichert. Wahrscheinlich denke ich immer, dass ich den Leuten helfen kann. Aber warum sollte ich das auch können, wenn es die Psychologen nichtmal können. Wenn er kein Vertrauen zu ihnen hat, dann zu mir doch auch nicht... Ich wünsche mir halt immer, dass ich diesen Leuten helfen könnte.

Original von Mari85
Wahrscheinlich denke ich immer, dass ich den Leuten helfen kann. Aber warum sollte ich das auch können, wenn es die Psychologen nichtmal können. Wenn er kein Vertrauen zu ihnen hat, dann zu mir doch auch nicht... Ich wünsche mir halt immer, dass ich diesen Leuten helfen könnte.

das dachte ich auch schon öfter. ich hab auch schon einige briefe an
inhaftierte geschrieben. (stehen ja öfter mal "kontaktanzeigen" in
diversen zeitungen, von leuten, die briefkontakte suchen.)
aber ich hab keinen davon abgeschickt, weil die angst immer überwogen hat. immerhin sitzen die nicht umsonst.
und warum sie sitzen weiß man vorher eben selten, weil das kaum einer
von ihnen angibt. wer weiß an wen man da gerät. und manche/viele ändern
sich eben auch durch gefängnis nicht. man weiß vorher nie, wie der
mensch ist, dem man da schreibt. und die adresse hat derjenige dann
trotzdem.
mir persönlich wäre das zu gefährlich.
egal ob knast oder psychiatrie.

die frage nach der therapie habe ich nur gestellt, weil ich schon von
einigen geschlossenen psychiatrien/stationen für nicht-inhaftierte
gehört habe, auf denen nur einmal in der woche ein gespräch stattfindet
und die menschen dort sonst auf sich allein gestellt sind und mit tabletten
vollgepumpt werden.

Achso. Ne, so ist das da auf keinen Fall. Die werden schon regelmäßig therapiert. Also, davon gehe ich jedenfalls mal stark aus!! Und das hoffe ich zumindest sehr.

Was die Menschen alle verbrochen haben, schreibt in der Tat keiner dazu. Allerdings habe ich die Akte der besagten Person gelesen.

Bei Inhaftierten ist das natürlich so eine Sache. Grad auch mit der Gefahr, die du ansprichst. Mache mir darüber auch Gedanken, aber

1. wohne ich weit vom Gefängnis entfernt (würde mir jedenfalls eins aussuchen, das weit weg ist).

2. denke ich doch schon, dass ein Täter, der Briefkontakt sucht, wirklich eher Kontakt nach draußen haben will als sich ein neues Opfer zu suchen.

3. suche ich mir eh jemanden aus, der noch länger sitzt (hab jetzt einen gefunden, der bis 09 sitzt).

Habe schon einen Brief geschrieben, aber hab mich bisher auch noch nicht getraut ihn loszuschicken. Angst habe ich aber eigentlich eher nicht, denn es kann jeden Tag was passieren... Es ist bestimmt so, dass sich viele Straftäter wünschen, dass man sie beachtet oder einfach Kontakt nach draußen. Dass sie nicht ganz aufgegeben werden... Ich finde das wichtig. Aus meiner Sicht gesprochen sollte man das nicht nur aus der juristischen Seite sehen, sondern auch aus der menschlichen.

Und die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ausbricht, also dass man wirklich an einen Irren gerät, ist doch sehr gering. Ich denke schon, dass viele die Situation akzeptieren. Schreibe auch jemandem, der ein Foto dabei hat.

Von daher denke ich auch, dass ich es machen werde. Eine großes Risiko sehe ich da nicht. Größer finde ich schon die Gefahr, wenn sich die Person dann auf dich fixiert... Aber ich möchte das einfach mal erleben...

Und außerdem muss ich dazu sagen, dass ich jetzt in ein Studentenwohnheim umzieh und wenn er entlassen wird, wohne ich da sicherlich nicht mehr ;-). Der Zeitpunkt ist also ganz gut...

Und die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ausbricht, also dass man wirklich an einen Irren gerät, ist doch sehr gering.

naja solange die besteht hätte ich da panik.
aber vielleicht bin ich da auch paranoid und/oder übervorsichtig.
ich weiß es nicht.
man weiß eben nicht, an wen man gerät.
es kann der netteste mensch der welt sein, oder ein völlig irrer mörder
oder so.
und darüber sagt ja auch ein photo nichts aus.
ich würd das nicht machen.
aber ich denke du hast deine entscheidung ja schon getroffen.
von daher... pass auf dich auf. steck nicht alle kraft da rein.
und viel glück.
vielleicht ist es ja auch n total netter mensch.
wer weiß...

Ich würde wohl lieber auch einen falschen Namen und eine falsche Adresse verwenden (wenn dies möglich ist).
Es geht dir ja auch nur um den Brifkontakt. Man könnte dies im Brief auch schreiben, wenn man gerne ehrlich sein möchte.

Übrigens, 2009 ist nicht weit weg. Wir haben bald 2007 und wenn er anfang 2009 entlassen wird, sind das nur ca. 1,5 Jahre.

Troll

nee, 2 jahre und 2 monate und 2 1/2 wochen, sofern entlassung am 1.1. is...

Nunja, ich möchte ja schon, dass er mir zurückschreibt, weil mich der Gefängnisalltag interessiert.

Ich habe keine Angst, sondern denke, dass man den Leuten da drin was Gutes tut. Und ich finde, das ist es wert.

Ich habe mit einigen Kontakt, die ebenfalls Insassen schreiben und keiner hat mir etwas Negatives erzählt.

Ich glaube, man sollte doch etwas von den Horrorvorstellungen wegkommen von "Irren" und "Ausbrechen", sondern diese Leute einfach auch als Menschen akzeptieren.

Klar, sie sind Täter, und die Opfer brauchen sicher genauso Hilfe oder noch mehr, aber letztlich sind alle Menschen. Und ich sage es ja nur ungern, aber die Justiz vergisst das oft.

ich würds genauso machen wie du!
lass dich bloß von keinem abbringen.
diese leute werden es dir danken.
angst zu haben ist vielleicht berechtigt, aber ich denke ein wenig
paranoid.
du machst das schon, gib nicht auf.
gruß, jana

ich bin verwirrt.
im eingangspost steht "geschlossene psychiatrie" und weiter unten kommt gefängnis mit ins spiel ...
was ist das denn nun genau? ein straftäter, der im gefängnis in psychiatrischer behandlung ist oder ein straftäter, der zwar verurteilt, aber in der psychiatrie statt im gefängnis ist?

mit gefängnissen kenne ich mich nicht aus. mit der geschlossenen psychiatrie (jnein, keine psychosomatik) schon.
ich durfte post empfangen. jeder durfte das. das briefgeheimnis wurde gewahrt, aber die absender waren bekannt, da man sich seine post persönlich im schwesternzimmer abzuholen hatte.

und wenn ich mir die gefängnisreportagen in erinnerung rufe, so wird alle post der insassen von der leitung geöffnet, um den inhalt zu prüfen.
man könnte ja drogen oder potentiell gefährliche gegenstände mitschicken. ich geh davon aus, dass auch die briefe gelesen werden, aber briefkontakt zu insassen halten ist meines wissens nach nicht bekannt ...

lg,

Im Eingangsposte, das ist schon richtig, habe ich von einem in der Psychiatrie gesprochen.
Da ich allerdings davon ausgehe, dass das wohl nicht klappt, möchte ich dann jemandem im Gefängnis schreiben.

Dass dort die Post geöffnet und kontrolliert wird, ist mir schon bewusst. Aber die Insassen dürfen uneingeschränkt Briefe schreiben und empfangen. Es gibt nur einige Ausnahmen, z.B. wenn Straftaten geplant werden, andere Gefangene gefährdet sind usw.. Aber in der Regel dürfen sie von allen Briefe empfangen.

Jetzt frage ich mich eher noch, ob ich es wirklich machen soll oder nicht...

Werd es mir noch überlegen.