Mein Vater und ich

      Mein Vater und ich

      ...eine hochkomplizierte Beziehung...
      Am Mittwoch hatte er Geburtstag, heute ist das Fest -

      Von Vorne: Mit meinem Vater hatte ich nie eine Traumbeziehung, das war nie so, wie es zwischen Eltern und Kindern sein sollte. Die gewisse Verbindung hat immer gefehlt und er hat mich genausowenig verstanden wie ich ihn - er lebt in einer sehr rational geprägten Welt, ich (vor allem als Kind!) in einer extrem phantasiebetonten. Das kann nicht gutgehen.
      Nun wird alles nur noch komplizierter, weil er vor bald zwei Jahren zuhause ausgezogen ist und eine neue Freundin hatte. Ich bin schon lange von zuhause ausgezogen, habe das also nicht mehr so stark mitbekommen, aber eben noch genug - und mit der neuen Freundin wollte ich mich erst gar nicht befassen. Nicht dass ich ihn dafür verurteile, wenn er meint, dass es mit seiner Frau (meiner Mutter) nicht mehr geht, möchte ich mich da nicht einmischen, aber da war eben immer so ein bitterer Nachgeschmack... darum wollte ich mit ihr nichts zu tun haben.
      In der Zwischenzeit hatten wir uns arg verzofft. Es ging um Unterhaltszahlungen und in all der langen Zeit hat er nicht gelernt, dass ich auf Druck mit massivem Gegendruck reagiere (Widderhörner... aber so richtig.), er meinte, er könnte mich dazu bewegen, mehr zu arbeiten neben der Ausbildung, damit er nicht soviel bezahlen muss. Dass man erstmal einen Job finden muss, bei dem man auch mehr verdient, lag sowieso aussen vor; dass meine Priorität eindeutig beim Lernen liegt, auch. Ich war deshalb eine Zeitlang kurz davor, den Kontakt zu ihm endgültig abzubrechen. Das ist noch nicht sehr lange her.
      Er hat dann aber die Notbremse gezogen, realisiert, dass er mich wirklich verliert, wenn er so weitermacht, und angefangen, mit mir zu reden - und mir auch zuzuhören, mich als Gesprächspartner ernstzunehmen. Das ist etwa seit zwei Monaten der Fall. Diese plötzlich aufgekeimte Ebene von gegenseitigem Verständnis ist noch so wacklig, dass ich nichts darauf abstellen möchte.
      Aber heute ist das Geburtstagsfest. Ich komme vorher zu ihm, damit er mir etwas erklären kann (er ist Chemiker und ich begreife was auf molekularer Ebene nicht so recht), danach tauchen dann meine Schwester und ihr Freund auf und abends gehen wir essen - natürlich mit seiner Freundin.
      Mir ist echt flau bei dem Gedanken... das wird so seltsam, ich würde mich am liebsten einschliessen in einer Kapsel, durch die keiner durchkommt...
      Das Dumme ist, ich bin getriggert. Statt einschliessen würden auch ein paar Wunden in Frage kommen, die würden auch "schützen" (haha...)...

      Bah, was mach ich nur, 15.00 haben wir abgemacht -.-
      Das hört sich eigentlich ziemlich gut an ... auch wenn dir das grad nix bringt :)

      Ich glaub, da kann man wenig zu sagen, außer NICHT SCHN**D*N!

      Kannst du nicht in ne Umgebung gehen, wo du abgelenkt bist?

      Ich geh dann öfter in ein Cafe in der Nähe meiner Verabredung, oder bummele durch die Stadt, oder oder ...
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