Dysthymia - Erfahrungen?

      Dysthymia - Erfahrungen?

      Dysthymia (F34.1): Hierbei handelt es sich um eine chronische, wenigstens mehrere
      Jahre andauernde depressive Verstimmung, (...).

      [URL=Hierbei handelt es sich um eine chronische, wenigstens mehrere]Quelle[/URL]

      Bei mir wurde während des dritten Klinikaufenthaltes eine Dysthymia diagnostiziert. Nun heißt das, dass ich chronisch depressiv verstimmt bin. Ich frage mich, wie lange das wohl anhalten kann. Hat jemand Erfahrungen damit? Würde mich gerne mal austauschen.
      Grüße

      an-shin
      *Harte Worte!*


      Nein das würde bedeuten, das du seid min 1,5 Jahren, mehr oder minder dauerhaft an folgenden Symptomen leides,


      * Essstörungen (z. B. Appetitlosigkeit oder andauernder Heißhunger)
      * Schlaflosigkeit oder gesteigertes Schlafbedürfnis
      * geringes oder nicht vorhandenes Selbstwertgefühl
      * Probleme bei Entscheidungen
      * Konzentrationsschwierigkeiten
      * Gefühl der Hoffnungslosigkeit
      * Gefühllosigkeit
      * häufiger heftiger Erschöpfungszustand
      * erkennbares Unvermögen, mit den täglichen Routineanforderungen des täglichen Lebens fertig zu werden
      * Neigung zum Weinen
      * verminderter Antrieb oder Aktivität.


      Und da ich weiß wo die Diagnose herkommt, naja wie sage ich es nett, würde ich null darauf geben. Ich denke du weißt was ich meine Liebes, 3 Aufenthalte, 3 verschiedene Diagnosen. Ich kenne dich ja jetzt schon eine kleine Ewigkeit und bekomme schon regelmäßig mit was in deinem Leben passiert, und ich kenne Menschen die tatsächlich eine Dysthymia haben. Nur liegen die seid Jahren irgendwo in ihrer Wohnung rum, und bekommen Hartz 4 weil sie eben nicht mehr können, noch nicht mal eine Therapie. Ich behaupte mal du bist weit davon entfernt.
      Was kann dir die Frau mit den schwerst depressiven Phasen raten, ja eigentlich nur das eine, scheiß drauf. Akzeptiere die Löcher und lern mit ihnen leben, denn ändern wirst du es nicht können. Wenn du merkst es geht gar nichts mehr, AD´s für den Übergang und viel Entspannung. Du lernst mit jedem Loch etwas über dich, deine Grenzen besser zu kennen und rechtzeitig "Nein" zu sagen. Planen läßt sich das ganze nicht. Ebensowenig bringen auf Teufel komm raus Stabilitätsübungen, Rückzug und Reinsteigern in eine Krankheit etwas.

      Auch wenn es hier jetzt nicht ganz reinpasst, möchte ich etwas loswerden. Man kann einen Menschen auch kaputt therapieren, ja es ist vieles passiert, und ganz viele schlimme Dinge lassen sich nicht rückgängig machen. Aber ganz viele Menschen mit einer schlimmen Vergangenheit leben glücklich, und ich zähle mich zu einen dieser Menschen. Ich denke einfach du bist auf dem besten Weg dahin. Du studierst, hast Menschen die dich lieben, und du lernst gerade Erwachsen zu werden und damit meine ich nicht sich Regeln und Putzanfällen zu beugen, sondern seinen Weg zu finden und diesen auch zu gehen. Andere Menschen wirst du nicht ändern können, verbiegen wirst dich immer können, die Frage ist ob du das möchtest.
      Klar ist eine psychische Krankheit dabei nicht immer förderlich, aber noch lange kein Hindernis. Lass es mich mit einem Klugscheißer Satz verdeutlichen " Man ist immer so krank wie man sich fühlt", du fühlst dich krank, dann bist du es auch, du fühlst dich nicht krank, dann bist du es auch nicht. Wenn du ein Loch hast, dann hast du eben eins, punkt. Dann machst du das was dir gut tut bis es dir wieder gut geht, und dann geht es wieder.

      Ich kann dir nicht sagen wieviel Zusammenbrüche ich schon hatte, wie oft ich nachts bei meinem Manne heulend angerufen habe, wie oft ich im Wald, Zimmer, Park stand und einfach nur geschrien habe, weil ich dachte ich breche zusammen. Und ich brach auch zusammen und ich werde noch oft zusammen brechen, aber jedesmal und ich meine wirklich jedes einzel verschissenes mal ging es danach weiter, machmal erst kriechen, dann krabbeln bis hin zum laufen, machnmal auch dirket danach wieder rennen.
      Das ganze hat nichts mit Stärke zu tun, sondern mit Leben. Fenster, Tabletten und Brücken stehen jederzweit zur Verfügung, das Leben auch. Man muss sich nur entscheiden.
      Leicht ist es ganz selten, aber erreichbar jeder Zeit.




      Zartbitter
      "Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein!"
      Voltaire
      *Prachtmädchen*
      Nun, dass Manches, was mir dort erzählt wurde, eventuell nicht so ganz der Wahrheit entspricht, nahm ich bereits an, wobei ich bei dieser Diagnose (noch) nicht darauf kam. Aber gut.
      Vielleicht frage ich Herrn J. nochmal im Nachhinein, wer die Diagnose gestellt hat und wieso, denn dass sie so plötzlich kam, hat mich doch ein wenig gewundert (wobei es auch wieder logisch wäre, weil die mich über 2 Jahre hinweg kannten). Egal. Werde es auf jeden Fall erstmal noch mit einem Therapeuten abklären - sicher ist sicher. Dennoch danke für die Antwort, Zartbitter. Mittlerweile teile ich deine Auffassung, dass man manch einen auch kaputt therapieren kann :rolleyes:..

      edit: Im Übrigen stellten sie nicht 3 verschiedene Diagnosen, die PTBS war von Anfang an dabei, nach dem ersten Mal stand nur noch die Anpassungsstörung dabei, wobei die wieder gestrichen wurde. Im dritten Aufenthalt kam also "nur" die Dysthymia dazu.
      (Nur am Rande, um das zu korrigieren.)

      Grüße

      an-shin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Ch'aska Quyllur“ ()

      wie ist das, wenn ich folgende symptome habe, aber eigentlich erst seit etwa 3 monaten?


      * Essstörungen (z. B. Appetitlosigkeit oder andauernder Heißhunger) (wechselt sich ab... )
      * Schlaflosigkeit oder gesteigertes Schlafbedürfnis (Schlaflosigkeit)
      * geringes oder nicht vorhandenes Selbstwertgefühl (Freunde sagen das von mir)
      * Probleme bei Entscheidungen (ganz arg und auch etwas länger schon)
      * Konzentrationsschwierigkeiten
      * Gefühl der Hoffnungslosigkeit
      * häufiger heftiger Erschöpfungszustand (zum Beispiel oft in der Schule.. da fallen mir die Augen zu und ich schlaf fast ein, was aber nichts mit dem Unterricht zu tun hat, da es nur in den letzten eineinhalb Monaten häufiger vorkommt)
      * Neigung zum Weinen
      * verminderter Antrieb oder Aktivität (wenn man darunter lustlosigkeit versteht)


      ich weiß nicht, is das dann irgendwie schlimm? ich hoffe meine Angaben sind ausreichend um zu sagen ob das mit meiner Psyche im engeren Zusammenhang steht...
      @jemo
      Original aus den Löschkriterien
      02. Keinen Bezug zur Selbsthilfe.
      Dazu zählen auch Threads der Art: "Ist diese oder jenes SVV?". Außerdem Threads über Wundversorgung oder Diagnosenstellung die zuverlässig und kompetent NUR ein Arzt/Ärztin und/oder Therapeut/in, Psychiater/in etc. bantworten kann. Außerdem Postings in denen es um das Verstecken von SVV und Narben geht. Und Threads in denen lediglich gefragt wird "Kennt ihr das (auch)?".


      Wir dürfen hier keine Diagnosen stellen.
      Außerdem steht bei der Dysthymia dabei, dass sie chronisch, und dass sie seit mind. 1,5 Jahren anhalten müssen.
      Hallo an-shin!
      Bei mir wurde das (was ich schon lange wusste) auch vor längerem diagnostiziert.
      Gewusst habe ich deshalb, weil es mir nie wirklich "gut" geht, sondern immer mittelmäßig bis sehr schlecht (auch mal mehr, mal weniger schlecht).

      Inzwischen - nach vielen Jahren Therapie - habe ich aber auch Momente, in denen es mir *wirklich* gut geht, auch wenn die Grundstimmung noch immer eher mies ist.
      Ich denke, dass man da - wenn auch langsam - raus kommen kann, aber es ist ein weiter Weg.
      Alles Liebe und Kopf hoch, Igelchen
      Da ich manchmal doch sehr genervt bin, empfehle ich folgende Seiten:
      seit-seid.de/seid-seit.de, dass-das.de, dendenn.de/dennden.de und wennwen.de/wenwenn.de!
      Nach gründlichen Überdenken nochmal was dazu, da es wohl scheinbar nicht richtig rausgekommen ist was ich eigentlich meinte.

      Es ist egal von wem und was als Diagnose kam, was ich persönlich wichtiger finde, ist einfach die Diagnose mal ganz nach hinter zu stellen und einfach mit dem zu arbeiten was man hat. Ich habe einfach da Gefühl das du dich von solchen Dingen zu stark beeinflussen läßt, Beispiel kann ich dir gerne per PN geben.
      "Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein!"
      Voltaire
      *Prachtmädchen*
      Hallo An-Shin,

      ich war lange nicht hier, und bin nun hierüber gestolpert. Ich weiß nicht, ob deine Frage noch aktuell ist, aber ich hatte diese Diagnose.

      Oft frage ich mich, ob ich sie noch habe, allerdings denke ich, nicht.
      Eine etwas frustierende Statistik habe ich damals gefunden und auch hier einen Beitrag dazu geschrieben, den ich mal herausgesucht habe.

      Die Statistik sieht schlecht aus....

      Die mir bekannte Definition ist übrigens "eine krankhafte Neigung zu depressiven Verstimmungen", mit chronischen leichten bis mittleren depressiven Episoden. Mag also sein, dass ich zur Zeit nicht depressiv bin und auch vieles gelernt habe um das abzuwenden, dass ich aber eben anfälliger dafür bin, als "gesunde Menschen".
      Allerdings bin ich vielleicht ein schönes Beispiel dafür, dass man mit sowas irgendwann sehr gut leben kann.

      Wenn du Lust hast, schreib mich an. Am Besten per PN oder ICQ, da ich kaum noch hier reinschaue.
      Was immer du tun kannst, oder wovon du träumst - fang damit an!