Unfähig, Freundschaften nicht zu verlieren?

      Hallo, schwarzer Adler,
      nun man kann schon ohne Freundschaften auskommen, aber es ist ein tolles Gefühl Freunde zu haben. Ja, in einem hast Du Recht, meine wirklichen Freundinnen sehe ich nicht häufig, manchmal wundere ich mich nach längerer Zeit, dass das Verhältnis noch immer so ist, wie vor einem halben Jahr oder so, wenn wir uns wiedersehen. So, als wäre gar keine Zeit vergangen dazwischen.
      Aber wir wissen immer beiderseitig, wenn es der einen mal nicht so gut geht, man kann die anderen um Hilfe bitten und umgedreht und das ist schön.Diese 4 Menschen wissen fast alles von mir, auch meine Probleme und ich kenne ihre. Nicht so einfache, eine Freundin habe ich bei ihrem coming out in der Familie begleitet und ihr das Gefühl gegebne, sie ist mir ganz wichtig, auch wenn sie lesbich ist und mit einer Frau zusammen lebt, das ist jetzt fast 10 Jahre her, mit der anderen habe ich eine schwarze Zeit überstanden, als ihre Tochter an Krebs erkrankt war, was haben wir damals zusammen gehofft und gebangt und uns Kraft gegebend... Es sind halt die Menschen, die neben meinen Kindern immer einen Platz in meinem Herzen haben und wo ich loslaufen würde, wenn sie mich brauchen und das gleiche weiß ich von ihnen und das war auch oft genug so.
      Und bei den anderen Leuten, ja das gibt es schon eine gewisse gemeinsame Zeit, Ausbildung oder so, ist die vorbei, kann schon so eine Shmaltalk- phase folgen und das finde ich nicht schlecht.
      Was ich total verstehen kann, ist nicht immer alles erzählen zu wollen und ja, auch mal seine Freiräume zu brauchen. In einer echten Freundschaft kann man sie sich auch schaffen, weil der Gegenüber das versteht und sich nícht gleich beleidigt fühlt, wenn man sagt, hey, jetzt hab ich aber keine Lust zu ... was weiß ich auch immer.
      Das Recht hast Du und vlt kannst Du dann auch mal eine Freundschaft ertragen.
      Der andere Punkt, vor dem Du Dich vlt "fürchten" könntest ist, sich in ner Freundschaft so weit zu öffnen, dass man verletzbarer wird und dass das dann richtig weh tut. Da kann ich Dich total verstehen, nicht alles immer ausbreiten zu wollen, was Dich bewegt.
      Vt. kannst Du ruhig mit ihr reden und ihr klar machen, dass Du mit Klammern überfordert bist, dass Du es im Moment und auch sonst nicht gut verkraftest, mal ab und an was gemeinsam machen ist schon okay, wenn man Lust dazu hat, wenn Du aber allein sein willst, dann sei alleine.Gute Nacht
      Hallo Tränen...

      Ja, ich kann mir schon vorstellen, dass Freundschaft ein tolles Gefühl ist =)
      Aber ich denke, solange man dieses 'tolle Gefühl' nicht verspürt und man sich auch absolut nicht geborgen fühlt, kann man solche Bekanntschaften nicht als Freundschaft bezeichnen, oder?

      Eben und genau solche Freunde habe ich nicht...
      Freunde, auf die man sich immer und überall verlassen kann/will und sich geborgen fühlt und sich auch nicht erst dazu überwinden muss, überhaupt etwas mit ihnen zu unternehmen.
      Freunde, denen man alles erzählt und mit denen man über einfach alles reden kann.
      Freunde, für die man gerne da ist und von denen man auch das gleiche behaupten kann.

      Gegen Smalltalk-Phasen hab' ich eigentlich auch nichts, sind mir ehrlich gesagt sogar viel lieber als diese 'Bussi-Bussi-Gesellschaft' :rolleyes:

      Du hast geschrieben, dass man sich in einer echten Freundschaft Freiräume schaffen kann... Wie ist das aber, wenn die Freundin unter der perfekten Freundschaft versteht, dass man ALLES zusammen unternehmen muss?

      Ja, damit könntest du Recht haben...
      Es fällt mir wirklich total schwer, mich irgendwem gegenüber zu öffenen. Ich öffne mich nichtmal gegenüber meinen engsten Vertrauten, ganz zu schweigen bei Bekanntschaften oder Freunden.

      Ich hab' jetzt einmal mit ihr geredet, aber ihr einziges Kommentar dazu war, ob wir uns nicht darauf einigen könnten, dass wir nur so jeden 2ten Tag etwas unternehmen.

      Aber da ist schon wieder dieses Gefühl der Gefangenheit!
      Schon wieder 'Verpflichtungen', nur um eine Freundschaft zu erhalten...

      Sollte es so wirklich sein?

      Liebe Grüße
      eine verzweifelte Schwarze_Ader
      Hallo, schwarzer Adler,
      solche Freundschaften entstehen bloß, wenn jeder viel dafür tut, aber nicht, wenn man ständig zusammenhängt.Und sie brauchen ihre Zeit, also ist noch nichts verloren und Du kannst es bestimmt einmal erleben.Hat sie denn keine anderen Interessen, nichts anderes zu tun?Das ist ja viell. auch Dein Problem, Du könntest anstelle mit ihr irgendetwas zu machen, mehr für Dich tun? Denkst Du das? So eine starre Planung ist dumm, das funktioniert ja wohl nicht, weil es Dich schon wieder einengt. Freunde sind in meinen Augen halt nicht nur dazu da, über seinen eigenen Zeitfonds zu bestimmen und sie müssten auch akzeptieren, wenn man mal und oft eigene Zeit braucht, zum nachdenken, lesen, malen, für Musik, auch füpr die Schule, Arbeit, Lehre, Familie.
      Ich wünsche Dir, dass es verstanden wird oder ist sie so unselbstständig, dass sie nix alleine mit ihrer Zeit anfangen kann und so oberflächlichoder hilfesuchend, dass sie von einer Aktivität zur anderen hetzen muss?
      Lg
      Hallo Tränen =)

      Danke für's Antworten!

      Ich hoffe auch, dass mir irgendwann eine Person begegnet, mit der ich solch eine Freundschaft langsam aufbauen kann...

      Nein, sie hat keine eigenen Hobbys...
      Ihre einzigen Hobbys sind die Aktivitäten, die sie nur macht, weil ich mich auch dazu eingetragen habe oder Hobbys, die sie mir nachmacht, um mitreden zu können.
      Auch sonst macht sie mir so ziemlich alles nach:
      - Meine Klamotten
      - Meinen Stil
      - Meine Musikrichtung
      - Meinen Geschmack
      - Meine Lieblingssendungen
      - einfach alles!

      Sie führt so gut wie kein eigenes Leben und klammert darum scheinbar verzweifelt an mir, nur um irgendetwas mit sich anfangen zu können, oder?

      Ja, so denke ich.
      Mir würden tausend Sachen einfallen, die ich in der Zeit machen könnte, in der ich gelangweilt mehrere Stunden neben ihr herlaufe oder mit ihr in meinem Zimmer sitze.
      Ich könnte in der Zeit lernen, relaxen, etwas im Haushalt machen, Einkäufe erledigen oder irgendwas...

      Also heute hat sie kein Wort mit mir geredet und mir nur ein Briefchen zugesteckt auf dem stand, dass sie noch überlegen muss...

      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader
      Dann sage ihr das auch so, dass Du mit Deiner Zeit besser umgehen könntest und ja, dass sie auch mal ne Aktivität vorschlagen soll.Eine Freundschaft ist auf jeden fall nicht dazu da, für den anderen das Kindermädchen zu spielen, es soll beiden Seiten helfen, voran zu kommen und nicht den einen immer nur einschränken. Ist meine Meinung und ich denke fast, auch Deine.Wie sieht es mit interessanteren Freizeitpartnern aus? Mit Leuten, von denen Du was mitnehmen kannst für Dich?
      Hey ihr...

      Tut mir Leid, dass ich das Thema jetzt wieder aufgreife! :rolleyes:

      Das ist so:
      Seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe, lief eigentlich alles soweit ganz gut.
      Mit der 'Freundin' hatte ich sogut wie nichts mehr zu tun, nur noch so Dinge wie 'Hallo', 'Wie geht es dir' und 'Tschau'.

      Eigentlich war das ja genau das, was ich mir gewünscht hatte.
      Jemanden, mit dem man zwar mal reden kann, der mich aber nicht drängt, ständig zu Treffen zwingt und auch sonst zu anhänglich ist.

      Aber jetzt ist alles noch schlimmer als zuvor:

      Die Anderen aus meiner Klasse hängen ständig an mir dran, denken, sie müssten etwas mit mir unternehmen, jetzt da meine 'Freundin' nicht mehr da ist.
      Sie wollen/können nicht verstehen, dass es mir nichts macht, es mir sogar total recht war, dass diese Freundschaft ein Ende hat.

      Jeden Tag fragen mich Leute, mit denen ich zuvor nicht einmal geredet hatte, ob ich mich nicht mit ihnen treffen will.
      Jeden Tag wollen sie mich in der Pause mitnehmen.
      Jeden Tag kommen sie an meinen Tisch und versuchen ein Gespräch mit mir anzufangen.

      Warum können sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?
      Ich hasse es, mit Leuten die ich nicht kenne zu reden...
      So etwas ist mir total unangenehm (fehlt mir wahrscheinlich das gesunde Selbstvertrauen dazu :() aber sie lassen mich einfach nicht in Ruhe.

      Selbst wenn ich betont gelangweilt gucke und ihnen in so gut wie jeder Gelegenheit zeige, wie egal sie mir sind kommen sie noch her und reden mit mir.

      Bitte helft mir!
      Ich weiß nicht weiter... ...

      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader


      Naja, ich habe mir das jetzt gerade nochmal durchgelesen und dabei ist mir aufgefallen, dass man glaub ich gar nicht versteht, was ich eigentlich für Antworten erwarte.
      Vielleicht Tipps, wie ich es schaffen kann, dass die Anderen mich nicht mehr ständig ansprechen.
      Vielleicht auch Tipps, wie ich es schaffen kann, leichter mit Anderen zu reden, ohne dass es mir unangenehm ist.
      Vielleicht auch einen Ratschlag, wie man Selbstbewusstsein aufbauen kann.
      Vielleicht aber auch einfach nur irgendwelche Denkanstöße oder eigene Erfahrungen... ...