Unfähig, Freundschaften nicht zu verlieren?

      Unfähig, Freundschaften nicht zu verlieren?

      Hey!

      Ich weiß jetzt nicht genau, ob ich mit meinem Thread in dieser Abteilung richtig bin, aber wenn nicht, kann man den ja verschieben oder?

      Mein Problem ist, dass mich Freundschaften nach einiger Zeit regelrecht langweilen. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber so nach spätestens einem halben bis dreivierteltem Jahr verliere ich das Interesse an meinen Freundinnen.

      Gleich vorweg, ich meine 'normale' Freundinnen, also keine Beziehungen ;)

      Ich mach das auch nicht mit Absicht und weiß auch, dass dieses Verhalten gegenüber meinen Freunden falsch ist und ich sie damit verletze aber ich kann es einfach nicht ändern.

      Ich hatte noch nie eine Freundin, mit der ich ich länger als ein Jahr ausgehalten (Sorry, für diese harte Wortwahl) habe!

      Hier ein paar Beispiele, was ich meine:

      • Ich will nichts mehr mit ihnen reden und wenn sie mich ansprechen gehen sie mir regelrecht auf die Nerven.
      • Ich möchte nichts mehr mit ihnen unternehmen, erfinde sogar Ausreden, nur damit sie nichts mit mir machen können.
      • Wenn sie dann schonmal etwas mit mir unternehmen, langweilt es mich und ich lasse meine Freundinnen dies auch spüren, wo ich nur kann (zum Beispiel durch ein dauerhaft gelangweiltes Gesicht oder sarkastische Kommentare).


      Vielleicht hat ja jemand das selbe Problem wie ich oder sogar eine Lösung oder Vorschläge für mich?
      Falls noch Fragen bestehen, einfach fragen =)

      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader
      Hey Schwarze_Ader,

      eindeutig das selbe bzw. ein ähnliches Problem! Hab dazu auch neulich nen Thread geschrieben - eigentlich sogar 2 -... (wenn du Links magst --> PN). Bin ich ja regelrecht froh, dass es anderen ähnlich geht, obwohl dass für dich nat. nicht so toll ist... Bei mir ist es allerdings auch so, dass ich noch ziemlich auf der Suche bin. Einerseits total Kontakte suche und brauche, andererseits auch gelangweilt bin und mich frage, was mir Freundschaften bringen...

      Deshalb kann ich dir leider nicht so die super Tipps geben... Ich denke jedoch, dass wir beide akzeptieren sollten, dass wir vorerst - es kann sich ja mal ändern - so denken... und uns deswegen nicht selber abwerten sollten... auch wenn es schwer ist. Weißt du, was ich meine?

      Ob es sinnvoll ist, sich mit Treffen, Kommunikation etc. mit Leuten, die einen langweilen/ nerven zu quälen, wenn das auf fast (?) alle Menschen zutrifft, weiß ich nicht und würde ich auch gerne mal wissen! Ich hoffe, es ist okay, dass ich dir das antworte.

      LG,
      Regentropfen
      "Bei Nacht, bei Nacht siehst du ein Licht
      Du hörst die Worte, die du zu uns sprichst
      Morgen dann, wenn der Tag uns begrüßt
      Sind wir bereit für das launige Glück
      "

      (Deine Lakaien - Bei Nacht)
      hey
      ich schliess mich hier auch an. hab dieses problem immer wieder, obwohl es jetzt langsam besser wird.
      ein tolles erfolgsrezept dagegen kenn ich leider nicht, denn ich muss auch jetzt immer noch dagegen ankämpfen leute nicht einfach so vor den kopf zu stossen und sie absichtlich zu vergraulen.

      die "wende" kam bie mir in der klinik, als meine thera meinte, ich würde das absichtlich machen um mich selbst zu zerstören. und ja, irgendwie hatte sie recht. ich hab ich selbst isolieren wollen, obwohl ich wusste, dass es schlecht war. ich hab meine freunde regelrecht abgewertet, jede kleinigkeit hat mich tödlich genervt und ich hatte aus eigener kraft bald von allen die schnauze voll.

      es ist wie bei vielen anderen gebieten ein stetiger kampf mit und gegen sich selbst.
      du darfst dich nicht auf diese "zeitangabe" von einem halben jahr versteifen, selbst wenn sie bis anhin stimmt. kämpf gegen dieses gefühl an, leute vergraulen zu wollen, denn diese energie ist nicht gegen sie sondern gegen dich gerichtet.

      weiss jetzt nicht, ob das verständlich war...
      gruss
      darja
      hallo,

      schliesse mich an. Ich kenn und mache das auch. Ich hab allerdings auch "Freundschaften" die sozusagen von meiner Stimmung abhängen. Aber trotzdem ist es in den meisten Fällen so, dass Leute mich nach einer gewissen Zeit nur noch nerven und wenn ich sie nicht "vertreiben" kann, dan fang ich an mich regelrecht vor ihnen zu ekeln. Ich kenn eig. auch kein wirkliches Rezept. Die einzige Freundschaft die bei mir länger hält, hat dadurch überlebt dass wir uns immer wieder "Auszeiten" nehmen. Wir sehen uns eine Zeit lang nicht mehr etc. und dadurch wird mein Interesse immer wieder neu geweckt. Eigentlich ähnlich wie in einer Partnerschaft. Wenn die grosse "Verliebtheit" verflogen ist, entdecke ich immer mehr Makel am Andren und es wird langweillig.

      Hoffe das hat jetzt was gebracht und wenn nicht, dann nicht.

      träne
      The Only Difference Between Martyrdom And Suicide Is Press Coverage

      @Darja: find ich wichtig, den aspekt, den deine thera erkannt hat, dass isolation zur selbstzerstörung gehören kann... denke gerade drüber nach, ob das sein könnte. das paradoxe ist ja, dass man (- also ich zumindest -) sich ohne diese menschen wohler fühlt ;( ist das bei dir dann so, dass du versuchst freundschaften aufzubauen/ zu erhalten, auch wenn es dich nur quält? oder kommt irgendwann der punkt, an dem man kontinuierlich gerne freunde hat? würd mich interessieren...
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      (Deine Lakaien - Bei Nacht)
      @regentropfen: ja das kenn ich, wenn man sich eigentlich wohler fühlt ohne freundschaften... oder das zumindest meint. als ich angefangen hab mich zu öffnen, mir eingestanden habe, dass der mensch nun mal ein herdentier ist und kein einzelgänger, hab ich auch gemerkt, dass ich mich jahrelang belogen hab.

      ich hab mir immer wieder eingeredet, dass ich als einziger mensch auf dieser welt keine kontakte brauche, dass ich darauf nicht angewiesen bin und die anderen alle blöd sind, weil sie das nicht begriffen haben.

      und nun bin ich wirklich so weit, dass ich nähe und freundschaften möchte, auch wenn sie mit einem inneren kampf verbunden sind. aber der profit davon ist grösser als die anstrenung beim kämpfen. nähe zuzulassen ist unglaublich schwer, ich weiss, aber selbst das kleine bischen an nähe, das ich mir jetzt eingestehen kann ist schon gut.

      ist das bei dir dann so, dass du versuchst freundschaften aufzubauen/ zu erhalten, auch wenn es dich nur quält? oder kommt irgendwann der punkt, an dem man kontinuierlich gerne freunde hat?


      ich glaube, es gibt einen höhepunkt der ablehnung den man überwinden muss. und wenn man diesen "berg" geschafft hat, ist es zwar noch nicht vorbei, aber der weg wird ebener. so waren meine erfahrungen.

      auch wenn das kämpfen nicht vorbei ist, lohnt es sich doch.

      gruss
      darja
      Hey!

      Danke, dass ihr gleich so viele Antworten geschrieben habt!
      Irgendwie bin ich erleichtert, dass ich scheinbar nicht die Einzige mit diesem Problem bin, auch wenn die Sache dadurch eigentlich auch nicht besser wird...


      @ Regentropfen:
      Naja, ich such' zwar auch ein wenig Kontakt, aber sobald diese Menschen mir dann zu nahe kommen (bei mir wird es schon, wenn man etwas ausmachen will um aufdringlich zu wirken), blocke ich ab und verliere total das Interesse daran.

      Natürlich ist es okay, dass du mir geantwortet hast. Viel mehr sogar, es freut mich, dass du es getan hast =)


      @ Darja:
      Also das trifft bei mir eigentlich nicht zu...
      Ich will mich damit nicht irgendwie selbst zerstören, indem ich die Menschen nicht an mich heranlasse oder so!

      Ich bin auch generell ein Mensch, der sehr gut mit sich alleine zurechtkommt und am liebsten selbst alles in die Hand nimmt. Vielleicht fehlt mir einfach das Vertrauen in das Können anderer Leute oder sogar das Vertrauen in die Menschen selbst, ich weiß es nicht...

      Du hast geschrieben, dass ich mich nicht an diese Zeitangaben halten soll. Nun, eigentlich tu' ich das auch gar nicht...
      Es ist mir nur so aufgefallen, weil mich meine Schwester mit dem Satz:

      "War ja mal Zeit... Schließlich halten Freundschaften bei dir nie länger!"


      darauf aufmerksam gemacht hat. Erst da fiel mir auf, dass das wirklich so ist.


      @ Eiskalte Träne:
      Das, was du schreibst, könnte wirklich auch von mir stammen...
      Ich weiß zwar jetzt nicht genau, was du mit Freundschaften je nach Stimmung meinst, aber wenn es das ist, was ich damit meine geht es mir mit meinen Freundinnen genauso.

      Ekeln trifft es bei mir nicht, also ich kann schon noch mit ihnen an einem Tisch sitzen, mit ihnen ganz normal reden und so (dabei muss man wissen, dass ich leider mit einer Art 'Maske' lebe, die jeden Menschen - egal wie wenig ich ihn mag - freundlich anlächelt und nett mit ihm reden lässt) aber ich merke eben leider, dass es mich alles einfach nur langweilt und eigentlich total egal ist.

      Eine solche Freundin, mit der ich über längere Zeit mal nichts unternommen habe, habe ich auch. Mit ihr verstehe ich mich auch noch ganz gut und im Gegensatz zu meinen anderen Freundinnen langweilt sie mich auch nicht. Das kann aber auch daran liegen, dass ich mit ihr sogut wie nie etwas unternehme und auch nicht allzu viel mit ihr zu tun habe...


      Ich hoffe, mit diesen Antworten könnt ihr etwas anfangen?

      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader
      Hey...

      Tut mir Leid, dass ich nicht auf Antworten gewartet hab und hier schon wieder etwas poste, aber es muss einfach raus...

      Heute war es wieder so weit... :(

      Gleich am ersten Schultag, schon wenige Minuten nach dem Schulklingeln merkte ich, dass ich meiner Banknachbarin nicht mehr richtig zuhörte, stattdessen einfach aus dem Fenster geguckt hab und auch nur noch mit beiläufigen Kommentaren geantwortet hab.

      Doch ich konnte einfach nichts dagegen tun... ...

      Ich hab' wirklich versucht, damit aufzuhören, hab' sie angeguckt, hab' versucht ihr zuzuhören, doch es war vergebens!!!

      Nun ist sie sauer...

      Und sie hat ja Recht damit!

      Sie hat es nicht verdient, dass ich sie so ignorant behandle!

      Und das schlimmste dabei ist, dass es mich ja irgendwie gefreut hat, dass ich einfach wieder für mich allein sein kann. Ich wollte wieder einmal, dass sie mich endlich in Ruhe lässt. Jetzt fühle ich mich wieder frei, nicht so eingeengt und bedrängt.

      Tut mir Leid, wenn man darauf nichts antworten kann...
      Ich wollte es mir einfach nur von der Seele schreiben!

      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader
      hey schwarze_ader,

      ich nochmal...

      wollte u.a. sagen, dass es doch vollkommen okay ist, dass du sofort noch mal schreibst, zumal es thematisch dazugehört und den aktuellen stand der dinge zeigt...

      es aber echt schwer dir zu antworten... eher hätte ich ne frage: leute, die du so behandelst wie dieses mädchen, sind sie dir auch als personen egal oder was empfindest du für sie? sympathie? gleichgültigkeit? ich würd das gern wissen... bei mir persönlich ist es so, dass ich denke die menschen sind ja "nett", aber total "anders" als ich, in vielerlei hinsicht auch langweilig (naja, dass du das denkst, hast du schon gesagt...)... ich bin weder feuer und flamme für sie - wie ich für andre - sehr selten - sein kann - noch eiskalt... wie ist es bei dir?

      ich denke, falls du das mädel generell sympathisch/ okay findest, könntest du ihr vllt. deine sicht der dinge erklären/ zu erklären versuchen... falls...

      lg, regentropfen
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      (Deine Lakaien - Bei Nacht)
      Hey Regentropfen!

      Danke, dass du dir alles durchgelesen hast und dann auch noch eine Antwort gegeben hast, obwohl es - zugegebenermaßen - schwer war =)

      Bei mir ist es eigentlich ähnlich wie bei dir...
      Ich habe nichts gegen diese Personen, finde sie eigentlich teilweise sogar total 'nett'.
      Ganz am Anfang bin ich sogar gerne mit ihnen zusammen, allerdings nur kurze Zeit und wenn ich zu lange mit einer Person zusammen bin, entwickelt sich gleichzeitig aber auch eine Gleichgültigkeit.

      Ich finde die Personen also immer noch ganz okay, möchte aber nicht mehr so engen Kontakt haben.

      Verstehst du, wie ich meine?
      Gegen die Person an sich habe ich also nichts, es ist mir nur völlig egal, ob sie noch mit mir befreundet ist oder ob sie einfach nur in meiner Klasse/meinem Umfeld lebt.

      Aber ich hasse diese Person keinesfalls. Sie sind mir einfach nur noch egal...


      Aber ich hab' heute ein wenig nachgedacht und bin zu dem Verdacht gekommen, dass ich mich in einer Freundschaft zu gefangen fühle. Ich habe das Gefühl, nichts mehr alleine unternehmen zu können, nicht mehr frei zu sein.
      Denn jetzt - nachdem die Freundschaft vorbei ist - fühle ich mich frei...


      Naja, nur ein weiterer Gedankenpunkt...

      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader
      Ja klaro, kein Ding... also mir geht's auch so, dass mir die Antworten bei meinen Threads wichtig sind und ich ansonsten selbst noch mal das Wort ergreife...

      Mir persönlich sind die Personen in dem Sinne egal: Sie "bringen" mich nicht weiter... also damit mein ich nicht, dass ich Personen nur ausnutzen wolle und nur mit Menschen befreundet bin, die mir Profit bringen o.ä.; sie bringen mich einfach emotional nicht weiter; es ist keine Erfüllung in mir; zusammen Reden/ Weggehen ist wie "Arbeit"/ wie Zwang, den man sich der Höflichkeit halber oder weil es halt "normal" ist, antut... Wenn ihnen was zustoßen würden oder es ihnen schlecht geht, ist/ wäre es mir nicht egal...; trotzdem möchte ich nicht best friends mit ihnen werden... Bei Freundschaften ist es ja oftmals so, denke ich: Entweder man gibt furchtbar viel an Zeit, Gesprächen, Mühe etc. (was blöd ist, wenn's einem dabei nich gut geht und man sich nur quält) oder man gibt zu wenig und riskiert die Freundschaft vielleicht... Die Zwickmühle ist dann halt, wenn man nur unter Qual geben kann...

      Eine Bekannte (freundin?) an meiner Uni drängt sich mir z.B. sehr auf. Nach 3 Wochen Bekanntschaft 7 std am stück miteinander verbringen, schon anner bahn abgeholt zu werden und nen spitznamen, das wurd mir zuviel... Absichtlich lege ich mir nun alle Aktivitäten, in unsere gemeinsamen Freistunden... auch blöd... auch nicht ideal... Wahrheit sagen geht wohl schlecht, denn ich persönlich weiß ja auch gar nicht, was ich von ihr erwarte. Bedürfnisse nach Nähe und Abstand schwanken immer sehr hin und her...

      Soviel noch mal von meiner Seite... eigene Erfahrungen und Gefühle und so...

      LG, Regentropfen
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      (Deine Lakaien - Bei Nacht)
      Hey Regentropfen =)

      Gut, ich hatte schon befürchtet, dass das nun zu aufdringlich rüberkommen könnte...
      Danke, dass du mir nochmal geantwortet hast =)

      Weil du gerade das Wort ausnutzen erwähnt hast, wollte ich von noch eine Beobachtung erzählen...
      Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich mir wirklich 'Freunde' suche, die gerade diese Fähigkeit haben, die mir in diesem Augenblick am meisten nützt.
      Wenn ich also beim Schulsport nicht mitmachen kann, rede ich mit einer anderen Person, die auch nicht mitmachen kann und wenn ich gerade ein Schulproblem hab', such ich mir eine Person aus, mit der ich nur so lange befreundet bin, bis mein Problem aus der Welt ist.
      Und wenn ich mal eine längere Freundschaft habe, ertappe ich mich immer noch bei Gedanken wie: 'Hoffentlich bekomm' ich die bessere Note' oder 'Hoffentlich sehe ich gerade besser aus'.

      Ich weiß, dass diese Gedanken total egoistisch und schlecht sind, aber ich kann einfach nicht anders...

      Ich kann mich nicht richtig für meine 'Freunde' freuen, weil ich eben nichts für sie empfinde...

      Ja, ich denke genauso wie du:
      Sie bringen einen emotional nicht weiter...
      Etwas mit ihnen zu unternehmen - was eigentlich Vergnügen bringen sollte - kommt einem wie Pflicht vor und macht keinen Spaß!

      Aber wie sollte man es nun handhaben?
      Soll man sich weiter Freunde suchen und mit ihnen Weggehen, obwohl man es nur als 'Pflicht' und 'Arbeit' ansieht, oder sollte man die Freundschaft abbrechen, die Freundin verletzen aber selbst Ruhe haben?

      Diese Frage beschäftigt mich schon lange, aber so eine richtig gute Antwort fällt mir nicht ein...

      So ein Mädchen gibt es an meiner Schule auch:
      Sie will ständig Dinge unternehmen, mit mir in die Schule gehen, mit mir nach Hause gehen, die Pausen gemeinsam verbringen und so weiter.
      Aber das engt mich ein, ich will so nicht!

      Aber ich bringe es einfach nicht über's Herz, ihr zu sagen, dass sie mich auch mal alleine lassen muss...
      Sie wäre so enttäuscht, sie hat sonst keine Freunde.
      Wenn ich ihr sagen würde, dass ich auch nichts mit ihr machen will, wäre sie am Boden zerstört... ...

      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader
      Hey ihr!

      Entschuldige, dass ich nochmal nachfragen muss, aber ich hab' grade ein großes Problem und kann mich nicht entscheiden, was ich jetzt sagen soll...

      Die Situation:
      Die Person, mit der ich mich vor einigen Tagen verstritten hatte, rief mich gerade an. Ich war aber nicht da und darum hat sie auf den Anrufbeantworter gesprochen.
      Ihre Worte:

      Wenn du willst, können wir es nochmal versuchen. Es hat doch alles geklappt bisher, warum sollten wir es jetzt wegen einem Streit wegwerfen? Wollen wir uns nicht wieder vertragen? Ruf' zurück!

      Und genau da liegt mein Problem...
      Ich weiß gar nicht, ob ich diese 'Freundschaft' überhaupt zurückhaben will... Schließlich war sie für mich eigentlich nur Pflicht, bzw. manchmal eine ganz gute Ablenkung.

      Aber da war nie eine echte Bindung!
      Nie Freundschaft!

      Was soll ich jetzt sagen?

      Ich zitiere mich mal eben selber:
      Soll man sich weiter Freunde suchen und mit ihnen Weggehen, obwohl man es nur als 'Pflicht' und 'Arbeit' ansieht, oder sollte man die Freundschaft abbrechen, die Freundin v*rl*tz*n aber selbst Ruhe haben?

      Hat irgendjemand Rat für mich?
      Bitte...
      Selbst wenn ich nicht zurückrufe, sehe ich sie morgen und dann MUSS ich antworten!

      Ich hoffe, jemand kann mir helfen? :(
      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader

      RE: Unfähig, Freundschaften nicht zu verlieren?

      heyy.....

      ich kann dir wahrscheinlich nicht helfen, aba ich vermute, dass es daran liegt, dass du immer mit den gleichen leuten abhängst un sie dir vielleicht deswegen auf die nerven gehn.versuche doch mal immer mit anderen weg zu gehen un nicht immer mit den gleichen.so ging es mir nämlich auch mal.man geht sich nach der zeit nur gegenseitig auf die nerven.

      sorry,wenn ich dir nich weiter helfen konnte

      lg

      -duschlampe-
      Hey Schwarze_Ader,

      muss dir einfach antworten, obwohl dir wahrscheinlich schon klar ist, dass ich davon fast (?) oder ganz genauso wenig Ahnung habe... die Frage, die du gestellt hast, möchte ich immer noch auch gerne beantwortet wissen, mit der Hinzufügung, ob man sich auch krampfhaft "Freunde" und Bekannte suchen sollte, dafür extra was tun, wenn man es ebenso als arbeitsintensiv, sinnlos und lästig empfindet...

      mir fällt eine ähnliche situation ein, in der ich eine freundschaft eigentlich gar nicht mehr wollte, die freundin dann aber auf mich zukam. ich hab das friedensangebot angenommen, aber das war noch eine etwas andere konstellation, denke ich.

      spontan hätte ich gesagt, ehrlich mit ihr zu reden... dass du viel ruhe/ zeit für dich brauchst... die meisten menschen ziehen sich dann ohnehin ganz zurück. das ist immer noch besser als richtig hart zu sagen, dass die freundschaft für dich ohnehin immer nur arbeit und belastung war. oder wäre es möglich sie um eine gute bekanntschaft mit mehr abstand zu bitten? also, das würde wohl zu ähnlichem ergebnis führen... war es denn vorher arg eng?

      liebe grüße
      regentropfen
      "Bei Nacht, bei Nacht siehst du ein Licht
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      (Deine Lakaien - Bei Nacht)
      Hey!

      Danke für's Antworten =)

      @ -duschlampe-:
      Naja, also eigentlich bin ich schon mit unterschiedlichen Leuten unterwegs, aber sie aller langweilen/nerven mich nach einiger Zeit.
      Ich glaube nicht, dass es besser wird, wenn ich mir noch mehr Freunde such'...
      Aber vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast =)


      @ Regentropfen:
      Danke, dass du auch wieder geantwortet hast...
      Ja, ich hab' bemerkt, dass wir eigentlich beide die gleiche Frage stellen und nach einer Antwort suchen aber trotzdem beruhigen mich deine Antworten. Es tut auch gut zu wissen, dass jemand das gleiche Problem hat und wenn man Situationen von Anderen lesen kann.

      Ich hatte schon mal ehrlich mit ihr geredet, aber wirklich viel bewirkt hat es nicht... Für einen oder zwei Tage war es besser aber dann kam der Alltag zurück.

      Ich hatte nicht vor, ihr richtig hart zu sagen, dass die Freundschaft für mich nur Arbeit war. Ich hätte es schon 'freundlich verpackt' aber ich denke, es wäre trotzdem hart für sie gewesen.

      Es war eben so, dass sie neben mir im Unterricht saß, die Pausen mit mir verbringen wollte, am Nachmittag Verabredungen planen wollte und manchmal sogar übernachten wollte.
      Also hatte ich sie fast die ganze Zeit um mich herum...
      Sogar im Internet (ICQ, Email, einfach überall) hat sie mich gesucht, geaddet und 'genervt'...

      Ich denke nicht, dass sich etwas ändern würde, wenn ich mit ihr reden würde. Aber andererseits will ich sie eben nicht mit einer Absage verletzen und ich will auch nicht, dass die Anderen denken, ich wäre nicht normal, weil ich keine Freunde hab und immer alleine bin...

      Alles so verzwickt :(

      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader
      Hey Schwarze_Ader,

      sorry, dass ich gestern nicht mehr antworten konnte. Kann mir vorstellen, dass es blöd war den Abend zu wissen, dass heute das Gespräch mit ihr auf dich zukommt... Denke mal, es wäre gut, deutlicher mit ihr zu reden als zuvor - klar ist es schwer dabei abzuwiegen, was zu milde ist, sodass sie dich nicht in Ruhe lässt, und was schon zu verletzend... Ich wünsch dir in jedem Fall, auch wenn du jetzt wahrscheinlich schon in der Schule bist, dass alles einigermaßen klappt... Du kannst ja mal schreiben, wie's sich entwickelt, wenn du magst.

      LG,
      Regentropfen
      "Bei Nacht, bei Nacht siehst du ein Licht
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      (Deine Lakaien - Bei Nacht)
      Hallo, auch wenn Dir das jetzt sicher nicht gefällt und vielleicht auch etwas hart klingt, dann sag es , meine Meinung:
      Das, was Du Freundschaften nennst, sind in meinen Augen , na nennen wir es mal"Zweckgemeinschaften".Da ist es doch ganz normal, dass sie für eine bestimmte Zeit und wie schon beschrieben situationsgebunden mit bestimmten Leuten stattfinden.
      Freundschaft ist in meinen Augen was Anderes, ein gegenseitiges Nehmen und Geben, Vertrauen, Einfühlungsvermögen, nicht bloß Fun und Oberflächlichkeit. Aber, das ist anstrengend... wunderbar, aber eben auch anstrengend, weil man immer überlegen oder fühlen muss/ sollte,wie es dem Gegenüber geht und auch mal seine eigenen Befindlichkeiten hintenan stellen muss, nicht sich verbiegen, das mein ich nicht.
      So, und es ist für viele Leute schwer, sich wirklich zu öffnen, die Maske fallen zu lassen, jemanden an sich ran zu lassen....aber das werden dann Freundschaften und erfahrungsgemäß hat man davon wenige .
      Mich wundert es ein wenig, wie oft hab ich hier im Forum schon gelesen, dass irgendwer nicht vertsanden wird, dass nicht erkannt wird, wie es ihr oder ihm geht. Das funktioniert auch kaum in solchern oberflächlichen Bekanntschaften.
      In einer wirklichen Freundschaft kann ich eigentlich nur erwarten, das wieder zu bekommen, was ich bereit bin zu geben.
      Ich denke, um sich davor zu schützen, in so eine Situation zu kommen, genügen Dir halt die Bekanntschaften, wie sie jetzt sind.
      Und wenn Du denkst, Du brauchst niemanden wirklich, dann ist das für Dich auch okay so. In ner richtigen Freundschaften wäre es nämlich keine Arbeit und nicht langweilig. Und in ner richtigen Freundschaft kann man auch sagen, "Ich hab keine Lust heute, ich brauch mal Zeit für mich oder auch um mit anderen was zu unternehmen".
      Hast Du Dich schon mal gefragt, wie es generell bei Dir damit aussieht, soziale und emotionale Kontakte zu pflegen, eine wirkliche Freundschaft überhaupt aushalten zu können? Oder kannst/ willst Du niemand sagen, wie es Dir wirklich geht und denkst Du, Du brauchst keinen?
      Vielleicht denkst Du mal darüber nach, in Ruhe und wie gesagt, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber das ist meine Antwort.
      Hey ihr beiden!

      @ Regentropfen:
      Naja, sie war heute nicht in der Schule...
      Entweder sie war wirklich krank oder sie hatte ebenfalls Angst vor dem Gespräch?!
      Es ist nicht schlimm, dass du gestern nicht mehr geantwortet hast!
      Ja, es war wirklich ein dummes Gefühl...
      Aber morgen werd' ich auf jeden Fall mit ihr reden, das hab' ich mir fest vorgenommen!


      @ Tränen:
      Nein, das klingt nicht zu hart - ich hab' das ja sogar selbst schon einmal erwähnt... Ich weiß ja selbst, dass meine 'Freundschaften' mehr auf einer Zwecksgemeinschaft basieren.
      Naja, ganz am Anfang ist es teilweise noch Freundschaft.
      Aber da klammern die Leute auch noch nicht so. Aber sobald ich mich so gefangen fühle, will ich ausbrechen und es wird mir fast unmöglich, etwas mit ihnen zu unternehmen...

      Also ich kann mich schon in sie hineinversetzen, allerdings beruht das nicht auf Gegenseitigkeit. So wie ich das sehe, denke ich, dass die meisten meiner (Ex-)Bekanntschaften gar nicht bemerkt haben, wie unsere Freundschaft sich immer mehr in Arbeit, Unlust und Langeweile verändert hat.

      Und eines wollte ich jetzt noch schnell verbessern:
      Ich suche mir meine Freunde nicht nach dem 'Zwecksystem' aus. Ich meinte damit nur, dass ich auch zu anderen Menschen Kontakt habe und eben nicht nur mit einer Person zusammen bin, weil irgendwo einmal der Kommentar kam, dass ich eben immer nur mit einer Person zusammenhänge.
      Also ich mach das nicht immer so, sondern nur bei einigen Leuten, aus denen aber eigentlich auch gar keine Freundschaft entstehen soll...

      Zu deiner Frage ganz unten:
      Ja, darüber hab' ich mir schon öfters den Kopf zerbrochen...
      Also generell komme ich schon mit vielen Leuten gut klar, hab' also keine sozialen Probleme oder gar Angst davor, mit Menschen zu reden.
      Bei Emotionen ist das schon anders: Ich warte schon länger, bis ich jemandem wirklich über meine Gefühle, Gedanken und Emotionen erzähle. Es fällt mir schwer, Anderen zu vertrauen und mich auf jemand Anderen zu verlassen als auf mich.
      Freundschaften denke ich schon, dass ich sie aushalten könnte, nur eben komme ich nicht mit Klammern zurecht. Dann fühle ich mich so gefangen und damit komme ich einfach nicht klar...
      Aber ohne jetzt überheblich oder so zu klingen - Ich denke schon, dass ich auch sehr gut alleine zurecht kommen würde...
      Aber alle sagen, ohne Freunde kann man nicht leben, also kann das ja fast nicht stimmen... ...?!

      Liebe Grüße
      Schwarze_Ader