Break outs?

Nephilim · 12. Januar 2007, 17:44

Hi, ich hab am Mittwoch so das Ende meiner Diagnostik gehabt und ein wenig mit meiner Therapeutin geredet, dabei kam halt das thema, dass ich beim Test für Dissoziationen knapp unter der Punktzahl liege, dass aber nichts heißen soll, weil der alle Arten von Dissoziation in einen topf wirft und dann kräftig umrührt... Sprich, auch ohne die erforderliche Punktzahl ist es möglich z.B. dissoziative Amnesie zu haben.

Nun kamen wir irgendwann in dem Zusammenhang zu Break Outs.. Und ka, nach dem was ich denke was es ist, habe ich manchmal welche. Also halt, dass ich mich selbst verliere, das gefühl für mich verliere, körperlich wie emotional und so sicht aus der 3. person, nur ka.. Ich hab irgendwie keinen Vergleich und ka... Ich wollte mal fragen ob das halt Break Outs sind.. Es geht mir nicht um eine Ferndiagnose, nur weis ich nicht, ob ich das mal ansprechen soll, weil vielleicht muss es ja in ne ganz andere richtung gehen.. Zumal bei mir das nicht mit irgendnem speziellen Auslöser vorliegt, also keinem der mir bekannt ist...

komisches Nephi-Dings

Igelchen · 13. Januar 2007, 13:06

Hallo Nephilim!
Wollte erstmal fragen, was Du unter Break Outs verstehst?
Ich kanns zwar übersetzen und mir vorstellen, was es sein könnte, aber im Zusammenhang mit Dissos sehe ich es nicht.

Gibt ja das ICD-10 und das DSM-IV, wo Dissos aufgelistet sind, wo auch nochmal genauer steht, was das jeweilige ist. (Im ICD-10 unter F44, im DSM IV ab 300.12)
Da kannst Du vielleicht mal schauen, und das dann bei der Thera ansprechen.

Alles Liebe, Igelchen

Nephilim · 13. Januar 2007, 19:18

Break Outs ist ja ein herausbrechen ^^. Und das meinte sie halt als umgangssprachliche bezeichnung für Depersonalisation, da ja meist begleitend mit dem Gefühl der Losgelöstheit auch ein Wahrnehmungsgefühl von auserhalb des Körpers auftritt. Zumindest bei mir..

Und vorallem, Dissoziation ist ja ein natürlicher Schutzmechanismus des Bewusstseins und weis wer, wann der natürliche Schutz überschritten wird? also ab wann es halt "unnormal" ist?

Danke

Das Nephi-Dings

Marion · 14. Januar 2007, 10:10

Ach so, Depersonalisation meinst du. Damit kann ich auch schon mehr anfangen

Wenn du nen Vergleich willst, vllt. hilft der zu meinen Zuständen, aber bei mir vermischen sich Depersonalisation mit Derealisation. Ich fühle mich dann oft sehr ähnlich wie in einem luziden Traum, d.h. die Realität ist einfach nicht real, wenn man nur sicher wäre, dass es ein Traum wäre, könnte man durch den Tisch hindurchgreifen, weil er ja nicht real ist und ich selbst habe mich, obwohl ich immer noch durch meine Augen hindurchgucke, auf einen Punkt hinter mir zurückgezogen, der Körper, den ich lenke, gehört nicht mir und alles, was passiert, passiert eigentlich gar nicht.
Ein besonders krasser Moment war, als eigentlich so gut wie alles an mir auch zu mir gehörte - nur die Hand und der Unterarm nicht mehr. Da hörte der Arm einfach beim Ellenbogen auf und der Rest war irgendwie so ein aufgepfropftes Alien, das einfach nach Hand aussieht. Das ist beängstigend -.-

Die Grenze zwischen normal und unnormal zu ziehen ist sehr schwierig. Ich denke, unnormal ist es sicher dann, wenn du den Zustand nicht einfach beenden kannst, sondern wider deinen Willen darin hängenbleibst. Ausserdem käme der im Normalfall wohl nicht einfach so; man sagt ja, gesunde Menschen dissoziieren z.B. auch dann, wenn sie eine gut bekannte Strecke zum x-ten Mal fahren und sich eigentlich gar nicht mehr darauf konzentrieren müssen, aber sonst würde ich sagen, dass die meisten Dissos "unnormal" sind - auch wenn sie einen Schutzmechanismus erfüllen (ist ja schon unnormal, dass der Schutzmechanismus überhaupt gebraucht wird).

Igelchen · 15. Januar 2007, 02:16

Hallo Nephilim!
Danke für Deine Erklärung, ja, mit DP kann ich auch mehr anfangen. *grins*

Im Groß und ganzen kann ich mich Marion anschließen.
Sogar mit den Erfahrungen von ihr, denn ich kenne es ähnlich und fand es klasse, wie sie das beschrieben hat.

Ich finde es nicht mehr beängstigend, weil ich damit schon viele Jahre lebe und mich damit inzwischen auch arrangiert habe.
Außerdem finde ich manche Dissos auch ganz angenehm, z.B. wenn ich viel Stress habe, überfordert bin. Dann tut das "mich wegbeamen können" doch ganz gut.

Wenn ich so (weggebeamt) unterwegs bin, fühlt es sich z.B. an, als würde ich einige Meter (wie weit hängt von der Stärke der Disso ab) hinter und über mit "schweben" und mir zugucke.

Teilweise ist es auch so, dass ich nur die Hälfte um mich herum mit bekomme, schlechter sehe (wie durch einen Nebelschleier), was schon manches Mal etwas gefährlich wurde, wenn ich z.B. bei rot über die Ampel bin, weil ichs nicht gepeilt habe.

Ich frage mich dann auch immer wieder, ob ich das wirklich bin, oder ob ich nicht doch zuhause vorm PC sitze oder so.

Die anderen Dissos von mir zählen eher unter andere Kategorien, deshalb schreib ich sie hier jetzt nicht dazu.

Igelchen