nur eine kleine anmerkung zu später stunde, aber denk da mal drüber nach.
jede psychische störung hat tiefer liegende ursachen. oft liegen traumata vor oder die familiensituation, in der jemand aufgewachsen ist, war "schädigend".
diese dinge setzen sich fest, in erinnerungen, in destruktiven verhaltensweisen, die über jahre antrainiert werden - und nein, da setzt noch lange kein psychologe ein. das ist etwas, das aus einer situation, die lange genug andauert, passiert. lerne ich als kind, meine klappe zu halten, wenn ich wütend oder traurig bin, dann lerne ich auch gleichzeitig, dass diese gefühle schlecht sind, verlerne, sie richtig zu empfinden und trainiere mir letztendlich verhaltensweisen an, um ein ventil für diese verneinten, aber doch wichtigen gefühle zu bekommen - was aber außerhalb der "gesunden" verhaltensweisen (siehe lilyes beitrag zu den skills!) liegt.
[und nein, gesunde verhaltensweisen haben nichts damit zu tun, dass man mit scheuklappen durch die welt läuft und die probleme, die es so gibt, nicht mehr sieht. und auch nicht damit, dass jemand unkritisch durch sein leben geht. es geht dabei vor allem darum, mit sich selbst und den eigenen gefühlen klarzukommen und wie man damit umgeht.]
dann sagst du:
und genau das ist das problem.
eine therapie ist, wie gesagt, kein wunderheilmittel, vor allem wenn man nicht selbst an sich arbeitet, offen ist und auch mal sagt, was einem nicht passt. bei einer passiven haltung ist jede therapie hinfällig.
allerdings ist eine therapie für mich persönlich der beste weg um hilfe dabei zu bekommen zu verstehen, warum ich wie reagiere, fühle, ticke, warum ich krank geworden bin und was mich wieder gesund machen kann. ich habe einen raum, der sicher genug ist, um alle erlebnisse auf den tisch zu packen. ich habe jemanden, der nicht überemotional reagiert und nicht als hauptkommentar "da musst du drüber weg kommen" parat hat. sondern jemand, der sich damit auskennt, mit den mechanismen, nach denen die psyche funktioniert, der die größeren zusammenhänge von mir, meiner geschichte und meinem verhalten sehen kann.
wenn man versucht, die ganzen erlebnisse, bilder, traumata zu "verarbeiten" indem man sich einfach vom acker macht oder mehr aktivitäten anhäuft, wird das mit sicherheit schön in die hose gehen.
man kann nicht weglaufen vor dem, was war.
es geht nicht sofort ums "weitermachen" oder "zusammen reißen".
es geht darum, dass man sich lange und ordentlich mit den dingen, die passiert sind, auseinander setzt. das braucht leider jahre. da gibt es rückschläge, auch mit thera und auch mit antidepressiva bzw. anderen medikamenten.
das ist nichts ungewöhnliches und das ist nicht schlimm.
schlimm ist es nur, wenn man glaubt, man könnte mit umziehen, verreisen, hobbies etc. irgendwelche dinge aus der welt schaffen, die immer da sein werden. irgendwann muss man mit der vergangenheit klarkommen, das ist keine frage. aber es ist ein langer weg dahin, und sich mit anderen dingen zu beschäftigen als mit seinen problemen führt nicht dazu, dass die probleme verschwinden.
so, die kleine anmerkung ist doch etwas länger geworden, aber egal.
lg, shal
jede psychische störung hat tiefer liegende ursachen. oft liegen traumata vor oder die familiensituation, in der jemand aufgewachsen ist, war "schädigend".
diese dinge setzen sich fest, in erinnerungen, in destruktiven verhaltensweisen, die über jahre antrainiert werden - und nein, da setzt noch lange kein psychologe ein. das ist etwas, das aus einer situation, die lange genug andauert, passiert. lerne ich als kind, meine klappe zu halten, wenn ich wütend oder traurig bin, dann lerne ich auch gleichzeitig, dass diese gefühle schlecht sind, verlerne, sie richtig zu empfinden und trainiere mir letztendlich verhaltensweisen an, um ein ventil für diese verneinten, aber doch wichtigen gefühle zu bekommen - was aber außerhalb der "gesunden" verhaltensweisen (siehe lilyes beitrag zu den skills!) liegt.
[und nein, gesunde verhaltensweisen haben nichts damit zu tun, dass man mit scheuklappen durch die welt läuft und die probleme, die es so gibt, nicht mehr sieht. und auch nicht damit, dass jemand unkritisch durch sein leben geht. es geht dabei vor allem darum, mit sich selbst und den eigenen gefühlen klarzukommen und wie man damit umgeht.]
dann sagst du:
Original von Kalle
Wer kann mir sagen, was mit Leuten passiert, die sich weigern eine Therapie zu machen, oder stattdessen was anderes machen, eine Weltreise, ein neues Hobby usw.?
und genau das ist das problem.
eine therapie ist, wie gesagt, kein wunderheilmittel, vor allem wenn man nicht selbst an sich arbeitet, offen ist und auch mal sagt, was einem nicht passt. bei einer passiven haltung ist jede therapie hinfällig.
allerdings ist eine therapie für mich persönlich der beste weg um hilfe dabei zu bekommen zu verstehen, warum ich wie reagiere, fühle, ticke, warum ich krank geworden bin und was mich wieder gesund machen kann. ich habe einen raum, der sicher genug ist, um alle erlebnisse auf den tisch zu packen. ich habe jemanden, der nicht überemotional reagiert und nicht als hauptkommentar "da musst du drüber weg kommen" parat hat. sondern jemand, der sich damit auskennt, mit den mechanismen, nach denen die psyche funktioniert, der die größeren zusammenhänge von mir, meiner geschichte und meinem verhalten sehen kann.
wenn man versucht, die ganzen erlebnisse, bilder, traumata zu "verarbeiten" indem man sich einfach vom acker macht oder mehr aktivitäten anhäuft, wird das mit sicherheit schön in die hose gehen.
man kann nicht weglaufen vor dem, was war.
es geht nicht sofort ums "weitermachen" oder "zusammen reißen".
es geht darum, dass man sich lange und ordentlich mit den dingen, die passiert sind, auseinander setzt. das braucht leider jahre. da gibt es rückschläge, auch mit thera und auch mit antidepressiva bzw. anderen medikamenten.
das ist nichts ungewöhnliches und das ist nicht schlimm.
schlimm ist es nur, wenn man glaubt, man könnte mit umziehen, verreisen, hobbies etc. irgendwelche dinge aus der welt schaffen, die immer da sein werden. irgendwann muss man mit der vergangenheit klarkommen, das ist keine frage. aber es ist ein langer weg dahin, und sich mit anderen dingen zu beschäftigen als mit seinen problemen führt nicht dazu, dass die probleme verschwinden.
so, die kleine anmerkung ist doch etwas länger geworden, aber egal.
lg, shal
tell me, did the wind sweep you off your feet
did you finally get the chance to dance along the light of day?
[train]
did you finally get the chance to dance along the light of day?
[train]
reitet ohne mich weiter.
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