'...das hirn verarschen.'

      '...das hirn verarschen.'

      mein neuer auftrag, neuste grandiose idee von meinem grandiosen herrn thera. :rolleyes: ;)


      thera sagt, ich habe 'probleme mit meiner weiblichkeit'. bisschen schräg formuliert, aber im prinzip hat er recht - ich habe probleme mit meinem körper und mit meinen gefühlen, das einzige womit ich klarkomme ist mein verstand. der war bisher auch immer schlüssel zu allem - rationalisieren, kontrolieren, wegpacken. hat letztlich dazu geführt, dass mir das körperliche und das emotionale aus den fugen geraten sind (?), in form von übergewicht (unbestreitbarem, also kein eingebildetes) und völliger emotionaler instabilität.

      soweit, weniger gut. thera sagt nun, ich solle mich so verhalten, so geben und so denken (und versuchen, so zu fühlen) als sei ich mit mir völlig im reinen. soll mich an das gefühl erinnern, einsmitdemkosmos zu sein, und mich genau so wieder fühlen.

      gut, im grunde auch nicht weiter schwer für mich. dachte ich. normalerweise bin ich der typ der - ohne blick nach rechts und links - durch die welt rennt, aufrecht (untergehen *hust*) und verhältnismäßig selbstsicher. das macht wohl auch einen teil meiner ausstrahlung aus.

      es sei denn, vielleicht, da ist jemand in der nähe der mich *kennt*. davon gibt es nicht viele menschen - dafür sorge ich - aber da werd ich dann plötzlich ganz anders. immer noch ehrlich, immer noch verdammt stur *g*... aber unsicherer. kann es plötzlich nicht haben, wenn man mir in die augen sehen kann - und das, wo ich normalerweise genau darauf wert lege. verstecke mich regelrecht. ...und das vor leuten, deren bedeutung für mich ich vorher treffend beschrieben habe mit 'vor xy kann ich... frei atmen'. und das auch ohne drogen...

      wie auch immer, thera sagt ich solle mich so geben, vorallem was fürs körpergefühl tun, mich so *bewegen*.

      das hab ich getan, heute. im sport. ...mit dem erfolg, dass ich mir n muskel in der schulter gezerrt hab, großartig, die gelenke da sind sowieso hin, bewegen ist im moment eine verdammt schlechte idee.

      desweiteren gerät mein essverhalten immer mehr aus dem ruder, ich ernähre mich hier situationsbedingt fast ausschließlich von jogurt und obst (nee, bringt nichts) und hab auch dank der neuen medikation wieder ständig kopf- und magenschmerzen, die das ganze nochmal einschränken...

      ergebnis ist genau das gegenteil von dem, was ich wollte, mein körpergefühl geht - bis auf akute schmerzen in der schulter - langsam aber sicher völlig flöten. vermutlich der grund, wieso mir das heute passiert ist, wer ist sonst so blöd und zerrt sich beim werfen eines handballs nen muskel?!

      tja, was erwarte ich von euch... ich hab zeitweise überhaupt kein körpergefühl, dissoziiere mehr als regelmäßig, essgestörte vergangenheit (gegenwart?) ebenfalls vorhanden... und ich hab angst, dass ich mit dieser 'therapie' mehr schade als verbessere.

      was für kleine, konkrete tricks zum thema achtsamkeit kennt ihr? gibt es irgendwas, woran ich erkenne, was ich genau fühle, was jetzt gut und was schlecht ist, welche signale dieses körpers ich vielleicht übersehe?

      ja, klar, ich rede mit dem thera. ich hab mir die schulter auch definitiv nicht absichtlich geschreddet (auch wenn ich zugeben muss, dass der schmerz gerade verdammt gut tut - mich irgendwie im hier und jetzt hält...) - aber ich will wissen, was ich selbst tun kann.

      heißes bad etc ist hier leider nicht möglich, bin noch bis morgen im internat. saunagang am sonntag ist geplant, hoffe das hilft wenigstens ein bisschen.

      ...trotzdem, irgendwelche tipps sonst noch?


      ...tng
      Je größer der Dachschaden desto schöner der Ausblick in den Himmel...*[SIZE=7]pw auf anfrage, pn
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      So viel kaputt, aber so vieles nicht,
      Jede der Scherben spiegelt das Licht,
      So viel kaputt, aber zwischen der Glut
      zwischen Asche und Trümmern - war irgendwas gut
      hallo. nur ganz kurz etwas zu deiner suche. ich finde dieses gefühl zuweilen in wäldern, auf feldern, immer dann, wenn natur und meine seelenwelt eins sind... vlt hilft dir das weiter, aber du weisst schon, dass das jeder für sich selbst herausfinden soll und wenn das gefühl für jedermann zugänglich wäre und kein privileg mehr darstellen würde, gäbe es vermutlich hier viel weniger user.
      You can see he's a beautiful boy and everything around him is a silver pool of light.
      The people who surround him feel the benefit of it.
      I feel like walking the world.
      (Katie Tunstall-Suddenly I see.)

      Ech sin total verrëckt, dat as den Problem.
      Ech wollt mech och nach eng Kéier bei den Leit dofir entschellegen.
      Ech wees, dass kaum een dat versteet, mee et as awer esou.
      Dann musst der ierch eben en aneren sichen!
      hej.

      hab ich das richtig verstanden - du sollst also das tatsächliche ignorieren & so tun, als wäre alles in ordnung, mit dir, deinem kopf und deinem körper?

      bei allem respekt vor therapeutischen ideen... das klingt etwas gewagt. kann sein, dass ich das jetzt falsch verstehe, aber tatsachen kann man schlecht verleugnen. klar, manchmal klappt es, immer so zu tun als ob, damit man es danach tatsächlich tut. aber doch nicht, wenn körper UND kopf dagegen sprechen?

      zu der handball-sache - ich spiel seit 12 jahren und hab mir auch schon öfter mal den muskel oder die sehnen verletzt. kein grund zur annahme, du seist doof (= viel mehr dafür, dass du schlichtweg untrainiert bist. wenn du untrainiert handballwürfe machst & dann noch dazu nicht richtig aufgewärmt bist, kann das ziemlich schnell in die hose gehen.

      und genau deswegen frag ich mich, ob diese idee nicht vllt ziemliche nachteile mit sich bringen kann.
      ist es nicht viel sinnvoller, sich mit der jetzigen situation zurecht zu finden - womit ich nicht sage, dass du es dir damit bequem machen und nichts ändern sollst - und in dieser mittel und wege zu finden? oder meint dein thera genau das, als übergangslösung? *wirr*

      was kannst du tun... gibt es denn irgendwas, was dir nicht schadet und wo du dich intensiv spürst? deine möglichkeiten im internat sind eingeschränkt, aber dennoch vorhanden. aber ich kenn deine vorlieben nicht - bewegst du dich gerne? bzw. fühlst du dich nach körperlicher anstrengung befreiter?

      dann beweg dich. joggen, schnelles spazieren, gymnastik, liegestütze, situps etc - alles in maßen, so dass du die durchblutung spürst, ohne über deine grenzen zu gehen.

      und das mit dem essen... situationsbedingt ist so eine sache. du weißt, dass das nicht situationsbedingt ist. situationsbedingt ist vielleicht dass du nicht zu täglichen, warmen, üppigen mahlzeiten kommst. aber du hast in deinem zimmer trotzdem die möglichkeiten, ordentliches zwischen die zähne zu bekommen. vielleicht würde das auch deinem körpergefühl helfen - das gefühl von warmer suppe [gibt ja diese tollen, die man in der tasse machen kann], die den magen füllt und dazu irgendwas, worauf man kauen kann.

      man kann dir konkrete tipps geben, aber was mir als einziges immer geholfen hat war: lebe bewusst & achtsam im bezug auf dich selbst. mach nicht nur die tägliche körperpflege, sondern geh darüber hinaus. creme dir lange die hände & fingernägel ein, massier sie, kämm dir stundenlang die haare, geh spazieren und achte dabei auf deinen herzschlag und die gefühle in den muskeln, erlaube dir nicht abzudriften, sondern zwing dich bei dir selbst zu bleiben, schau dich im spiegel an, bis du glaubst jede kleinigkeit an dir zu kennen. bis du dir selbst vertraut wirst.

      das hat mir immer sehr geholfen, mich wieder auf mich selbst zu besinnen.

      liebe grüßis,
      mademoiselle*
      ähm, nein, das hast du falsch verstanden - ich soll nicht so tun als wäre irgendwas anders, als es ist. das habe ich vermutlich gestern etwas schief ausgedrückt, weiß auch jetzt nicht recht, wie ich es definieren soll (das passiert mir selten...).

      ich soll... und will... mh, 'ich mach mir keine sorgen, auch wenn ich welche hab', ein bisschen so in der art. ich könnte zum beispiel wunderbar mein unwohl-fühlen in meinem körper auf eben diesen körper schieben, es zb an dem übergewicht festmachen und mich dann darauf einschießen.

      ...aber heute zb, bei der mathenachhilfe in der wohnung einer mir völlig fremden person (für mich immer kritische situation, irgendwie) hab ich mich einen großteil der zeit gar nicht darum gekümmert, wie ich aussehe und wirke, nicht versucht mich zu verstecken etc, das ist mir erst hinterher richtig bewußt geworden, und was soll ich sagen, es lief gut.

      mit 'das hirn verarschen' meint thera zb ganz konkret, mich so bewegen wie ich mich bewegen würde, wenn ich mich in meinem körper wohlfühlen würde. er sagte, ich solle mich an das gefühl erinnern, und es aufleben lassen. irgendwann würde das hirn (das unterbewußtsein) dann merken, dass da was nicht stimmt, und zb. auch das hungergefühl etc dem anpassen.

      ...etwas klarer, was ich meine? das was bei mir im negatien passiert ist, war ein risiko, ja, aber nicht das worum es ursprünglich ging (wäre ja auch reichlich doof sonst).

      ich schätze, mich mit der jetztigen situation zurechtfinden war, was er meinte. das ist es eigentlich meist. ...nur kommt da zz eben einiges an empfindungen hinzu, mit denen ich nicht umzugehen weiß - und die näher zu analysieren wäre gerade sehr, sehr schädlich. besonders jetzt.

      dinge bei denen ich mich intensiv spüre waren genau das, was ich suchte, ja. drogen fallen dafür flach (das wäre zz eine deutlich größere versuchung als svv), hab mir eine auszeit auferlegt was das angeht, muss sein. sport ist gut, ja, wenn ich die motivation dazu habe - manchmal kriege ich einfach sprichwörtlich den hintern nicht hoch, und da ich zz auch noch wegen der medikation den kreislauf im keller hab und mir die schulter wohl halbwegs ernsthaft verletzt habe... mhpf. ich hab immer ein theraband da, das kriegt notfalls die gröbsten bewegungsschübe ab.

      jetzt bin ich ja erstmal drei tage zuhause, dh ich kann ausgiebig baden und mich der körperpflege widmen - mach ich im internat auch, aber da ist es doch recht eingeschränkt, ich werde mich mehr oder weniger zwingen wieder tee zu trinken, ein kirschkernkissen mit ins bett nehmen, atemübungen machen... ist alles gut und schön.

      und trotzdem. im moment komme ich mit dem körper einigermaßen klar. haare frisch gewaschen, bequeme kleidung, alles okay - im moment fühlt sich mein gesicht dafür an... wie soll ich das beschreiben? kann man das gefühl haben, aufgequollen und entzündet und gerötet und fettig und abstoßend zu sein? kann man wohl. zum teil stimmt es sogar. argh. und je mehr ich daran denke... ekel, selbsthass... die ganze leier. dagegen komme ich einfach nicht an...



      ...bewußt und achtsam leben. ja. mit allen konsequenzen, das ist, was ich versuche. wahrnehmen, auch wenn nicht schön ist, was ich sehe. das habe ich heute den gesamten tag versucht. ...aber wenn sich diese brille der gestörten selbstwahrnehmung dazwischen schiebt... dann... kann und will ich nichts mehr sehen.



      ach... ich weiß auch nicht. ich sollte weniger denken.

      tng
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      Hallo,

      eine Idee, die mir grad gekommen ist: Wie wär's, wenn du deinen Körper zB "klischeemäßig" behandelst? Frauen sind ja bekannt dafür, "ewig im Bad zu brauchen", "zuviel Geld für Pflegeprodukte auszugeben", etc. pp. Wie wäre es, wenn du genau das mal machst? Sich lange und intensiv zu pflegen ist eine der Sachen, die ich gerne mache, wenn mein Körper gerade rumspackt [psychosomatische Beschwerden zB] oder wenn ich Probleme mit der Wahrnehmung habe ["ich bin hässlich&fett!"] oder auch wenn ich mir was Gutes tun will. Ich nehm mir dann richtig viel Zeit, kaufe Bodylotions, neue Kur für die Haare, mache mir die Zehennägel extraschön, etc. Das alles zwingt mich dazu, mich eingehend mit meinem Körper zu beschäftigen, ihn anzufassen und als den zu akzeptieren, der er ist. Dadurch fühl ich mich ihm näher und danach ausgeglichener und besser, weil ich mir eben was Gutes getan habe. Ich weiß nicht, inwieweit dir sowas liegt - falls gar nicht, wäre das ja gerade einen Versuch wert, was meinst du? So kommst du dem Körpergefühl vllt. auch näher. [Und das muss ja nicht mal immer nur mit lange-baden und dem Badezimmer an sich zu tun habe, das meiste geht ja auch ohne. Eincremen und Nägel machen und sowas.]
      Ne Idee. : )

      Grüße,
      kontra.

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


      don't tell me what i can't do.
      because to live boldly is the proof that you're living life to its full extent.
      mmhm... danke.

      klischee ist vermutlich wirklich ein gutes stichwort. ich hab immer mal wieder phasen, in denen ich recht provokante feminine kleidung trage, sowohl sichtbar als auch für mich allein, reizwäsche oder sonst was... aber im moment gelingt mir das mal so gar nicht. mag auch daran liegen, dass ich in den letzten wochen erst fast zehn kilo abgenommen und dann selbige wieder zugenommen habe... das nervt mich einfach, obwohl ich weiß, dass es nur indirekt damit in verbindung steht.

      ...wo wollte ich hin? ah ja. ich habe dieses wochenende mal ein paar dinge probiert, das ist leider gescheitert, bin dissoziiert und hab mich danach noch bescheidener gefühlt, weil ich dabei einfach wieder auf ein paar sachen gestoßen bin die ich einfach abstoßend an mir finde... theoretisch ist es leicht zu sagen, dass ich okay bin, so wie ich bin. oberflächlich, nach außen hin und grundlegend sage ich das auch, lebe es sogar. ich denke nicht, dass man mir generell solche skrupel und bezug auf meinen körper zutrauen würde - aber sie sind da, trotz all dem.

      im moment versuche ich den weg, der mir normalerweise immer leichter fiel, nämlich mich vermehrt über kleidung auszudrücken... ist diese woche eigentlich auch gut für geeignet, weil wir die letzte schulwoche und mottotage haben... heute cowboy und indianer, morgen beachparty, etc pp... die sachen rauszusuchen und alles hat mir spaß gemacht, aber sobald ich momentan den raum verlasse oder an einem spiegel vorbeikomme fühle ich mich absolut nicht mehr wohl in meiner haut.




      ...manchmal denke ich, das mir das alles im sommer leichter fallen würde... sehne mich nach sonne auf der haut, warmem wind, dem geruch von regen auf heißem trockenen asphalt.... und dann denke ich wieder, dass das auch nicht die lösung sein kann, dass ich es auch so schaffen muss, irgendwie mit mir auszukommen.

      in letzter zeit kommen sogar gedanken an selbstverletzung wieder, einfach weil ich das versorgen der wunden damals immer so sehr genossen habe... weil es dann okay war, mich um mich zu kümmern...


      ich weiß nicht wirklich weiter. mir geht es nicht wirklich schlecht, ich kann mich an kleinigkeiten freuen, alles schön und gut - aber ich weiß, wenn ich mich näher mit dem körper auseinandersetze wird es kritisch, und genau deshalb meine ich, dass ich da was tun müsste...



      tng
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